gestern in Brodten
gestern in Brodten
Moin, moin
Gestern war ein Tag der besonderen Art. Aufgrund der vorhergesagten Wetterentwicklung war ich gg. 15:30 am Lübecker Haustrand. Angesagt war westlicher Wind, der über Nord nach Ost schwenken und dabei mit angsterregenden Windgeschwindigkeiten aufwarten sollte. Aus der Erfahrung, bei krassen Wetterumschwüngen schon öfter Erfolg gehabt zu haben, wollte ich die letzten Stunden vor der Unfischbarkeit des Reviers nutzen, um dies zu bestätigen.
Zweierlei passierte. Meinen Fisch habe ich gefangen. Den Wetterumschwung habe ich live erlebt und ich wurde Zeuge eines Spektakels!
Das Wasser war sehr kabbelig, schöne stetige Brandung herrschte. Der Wind kam mäßig die Steilküste entlang, vmtl. irgendwie westlich. Nach ein paar Würfen am Abschnitt hinter dem Steinwall, ich kam von TVM aus 'rein, bin ich ein paar hundert Meter weiter über etliche Stämme hinweg an meinen Zielspot gezogen.
Als ich da so fischte und eine 52er landen konnte, kam noch ein Kollege in meine Richtung. Ich hatte anlässlich des jetzt drehende Windes und der zunehmenden Brandung schon ans Zurückgehen gedacht, als er in einem kurzen Plausch durchblicken ließ, dass er doch gerade erst gekommen sei. Die Frage nach der Köderwahl war 25+.
Ich dachte mir, der hat 'nen Plan und fischte tatsächlich noch ca. 20 Minuten weiter. Dann aber wurde es mir zu kriminell. Die Wellen liefen mitlerweile bis an den Fuß der Klippen. Und da ich wusste, wie viele Hindernisse noch vor mir lagen, machte ich mich auf den Weg.
Wie richtig diese Entscheidung war, zeigte sich bald. Wasserseitig kam ich nicht mehr um die Stämme herum, die da lagen. Also über die Stämme rüber. sofern noch möglich, oder unterdurch oder über die Wurzel klettern, die im Hang eingekittet war. Beides war gleich kritisch. Am Hang mit links bis zum Knie eingesackt! glücklicherweise hatte ich rechts festen Boden. Sonst wäre da Schluss gewesen mit dem Rückmarsch.
Die Male, wo ich unter durch kam, war das Wasser dann auch schon bedrohlich nah. Schön geduscht hat's mich ein paar Mal. Der Rückstrom von der Wand war auch ganz ordentlich. So fand ich mich auch mal auf allen Vieren wieder. Ich bin also fast die ganze Strecke unmittelbar am Fuß der Steilküste entlang marschiert. Insgesamt hat der Rückweg mindestens doppelt so lange gedauert, wie bei normalen Verhältnissen.
Treibende Äste und ein dicker Eiweiß-Schaumteppich waren überall. Mit extremer Vorsicht bei jedem Schritt erreichte ich den Abschnitt vor dem FKK- und Hundestrand. Dort gab es tatsächlich noch einen weiter oben liegenden Bereich, den noch keine Wellen errreichten. Hier habe ich erst mal pausiert, 'ne Fluppe gedreht und mir das grandiose Schauspiel von sicherer Warte aus angesehen.
Die Wellen hatten gigantische Ausmaße angenommen. Der Wind war voll auf östlich gedreht und so plötzlich die Verschärfung der Bedingungen erfolgete, so stetig nahm die wasserseitige Bedrohung zu. Der Blick zurück offenbarte noch heftigere Zustände am Fuße der Abhänge. Das Waser stand noch höher und die auflaufenden Wellen gischteten nach oben. Da hätte es jetzt bei jedem Meter eine Dusche gegeben.
Ich habe auch an den Kollegen gedacht, der sich ja so sicher war, noch fischen zu wollen. Wirkte wie ein alter Hase. Ich hatte beim Zurückgehen schon einige Male zurückgeblickt, um zu sehen, ob er inzwischen folgte. Da dies nicht der Fall war, nahm ich an, er wäre, da er schon bei HMH um die Ecke entschwunden war als ich aufbrach, in die andere Richtung 'rausgelaufen. Da diese barrierefreier ist, hätte ich das so gemacht, wenn ich schon deutlich weiter gelaufen wäre als ich es war.
Angesichts dessen, was sich dann heute erfahren habe, würde ich zukünftig wohl etwas mehr auf meine eigene Eingebung höhren und deutlich mehr auf den Gegenüber einzuwirken versuchen. Ich bin heute weider an dem gleichen Strand gewesen und habe mir das Werk der Natur direkt angesehen.
Um es vorweg zu nehemen, dem Kollegen geht es gut! Ich habe ihn heute am Strand getroffen und er war wieder da und nicht immer noch. Aber sein Rückweg in die gleiche Richtung, die ich genommen hatte, war etwas heftiger als der meine. Was ich nur aus der Ferne sah, erfuhr er am eigenen Leib.
Das Wasser war innerhalb kürzester Zeit schon sehr viel höher. Nach seiner Aussage, ist er nur kurz nach unserer Begegnung auch stutzig geworden und umgekehrt. Da schlug das Wasser aber schon einen halben Meter die Wand hoch! Nach seiner Schilderung war es schon ziemlich brenzlig bei ihm und er hat sich letztendlich die Wand hoch gerettet. Von oben wurde ihm von glücklicherweise vorbeikommenden Sparziergängern geholfen, indem größere Stämmen heruntergeworfen wurden, die ihm letztendlich den Aufstieg in der weichen Wand ermöglichten.
Das Bild, das sich heute bot, war beeindruckend! Was eine Nacht Wüterich ausrichten kann. Die Ausrichtung vieler Stämme hat sich um 90° gewandelt. Erst auf die See zeigend, sieht man sie jetzt an die Küste gedrückt. Wo vorher keine Stämme lagen, da sind jetzt welche.
Abbrüche sind auch zu verzeichnen. Dort, wo Kinder gestern noch in einen Hohlraum unter dem Abbruch in der Wand liefen und im Geschiebemergel kratzten, war dieser heute eingestrürzt. Etliche weitere Rutschungen sind auch erfolgt. Da das Wasser aber heute sehr viel niedriger stand, war es nach meinem Empfinden ungefährlich, dort entlang zu wandern. Ich schätze aber, die meisten hatten keine Ahnung, welch ein Drama sich dort am vergangenen Abend abgespielt hat.
Warum schreibe ich das?
Zum einen bin ich entsetzt über meine eigene Unfähigkeit, die Situation eines anderen Kollegen richtig eingeschätzt und diese zudem verdrängt zu haben . Zum anderen wollte ich Euch ein anschauliches Bild davon bieten, was mir gestern widerfahren ist. Wetterumschwünge, auch mit kurzfristig auftretenden extremen Ausirkungen kannte ich schon. Einen solch massiven Umschwung in so kurzer Zeit habe ich bislang noch nicht erlebt.
Es freut mich sehr, dass es dem Kollegen gut geht! Und ich bin um eine Erfahrung reicher.
In diesem Sinne, petri Heil und immer ein wachsames Auge auf die Umgebung und die Vorhersagen haben!
Ilja
Gestern war ein Tag der besonderen Art. Aufgrund der vorhergesagten Wetterentwicklung war ich gg. 15:30 am Lübecker Haustrand. Angesagt war westlicher Wind, der über Nord nach Ost schwenken und dabei mit angsterregenden Windgeschwindigkeiten aufwarten sollte. Aus der Erfahrung, bei krassen Wetterumschwüngen schon öfter Erfolg gehabt zu haben, wollte ich die letzten Stunden vor der Unfischbarkeit des Reviers nutzen, um dies zu bestätigen.
Zweierlei passierte. Meinen Fisch habe ich gefangen. Den Wetterumschwung habe ich live erlebt und ich wurde Zeuge eines Spektakels!
Das Wasser war sehr kabbelig, schöne stetige Brandung herrschte. Der Wind kam mäßig die Steilküste entlang, vmtl. irgendwie westlich. Nach ein paar Würfen am Abschnitt hinter dem Steinwall, ich kam von TVM aus 'rein, bin ich ein paar hundert Meter weiter über etliche Stämme hinweg an meinen Zielspot gezogen.
Als ich da so fischte und eine 52er landen konnte, kam noch ein Kollege in meine Richtung. Ich hatte anlässlich des jetzt drehende Windes und der zunehmenden Brandung schon ans Zurückgehen gedacht, als er in einem kurzen Plausch durchblicken ließ, dass er doch gerade erst gekommen sei. Die Frage nach der Köderwahl war 25+.
Ich dachte mir, der hat 'nen Plan und fischte tatsächlich noch ca. 20 Minuten weiter. Dann aber wurde es mir zu kriminell. Die Wellen liefen mitlerweile bis an den Fuß der Klippen. Und da ich wusste, wie viele Hindernisse noch vor mir lagen, machte ich mich auf den Weg.
Wie richtig diese Entscheidung war, zeigte sich bald. Wasserseitig kam ich nicht mehr um die Stämme herum, die da lagen. Also über die Stämme rüber. sofern noch möglich, oder unterdurch oder über die Wurzel klettern, die im Hang eingekittet war. Beides war gleich kritisch. Am Hang mit links bis zum Knie eingesackt! glücklicherweise hatte ich rechts festen Boden. Sonst wäre da Schluss gewesen mit dem Rückmarsch.
Die Male, wo ich unter durch kam, war das Wasser dann auch schon bedrohlich nah. Schön geduscht hat's mich ein paar Mal. Der Rückstrom von der Wand war auch ganz ordentlich. So fand ich mich auch mal auf allen Vieren wieder. Ich bin also fast die ganze Strecke unmittelbar am Fuß der Steilküste entlang marschiert. Insgesamt hat der Rückweg mindestens doppelt so lange gedauert, wie bei normalen Verhältnissen.
Treibende Äste und ein dicker Eiweiß-Schaumteppich waren überall. Mit extremer Vorsicht bei jedem Schritt erreichte ich den Abschnitt vor dem FKK- und Hundestrand. Dort gab es tatsächlich noch einen weiter oben liegenden Bereich, den noch keine Wellen errreichten. Hier habe ich erst mal pausiert, 'ne Fluppe gedreht und mir das grandiose Schauspiel von sicherer Warte aus angesehen.
Die Wellen hatten gigantische Ausmaße angenommen. Der Wind war voll auf östlich gedreht und so plötzlich die Verschärfung der Bedingungen erfolgete, so stetig nahm die wasserseitige Bedrohung zu. Der Blick zurück offenbarte noch heftigere Zustände am Fuße der Abhänge. Das Waser stand noch höher und die auflaufenden Wellen gischteten nach oben. Da hätte es jetzt bei jedem Meter eine Dusche gegeben.
Ich habe auch an den Kollegen gedacht, der sich ja so sicher war, noch fischen zu wollen. Wirkte wie ein alter Hase. Ich hatte beim Zurückgehen schon einige Male zurückgeblickt, um zu sehen, ob er inzwischen folgte. Da dies nicht der Fall war, nahm ich an, er wäre, da er schon bei HMH um die Ecke entschwunden war als ich aufbrach, in die andere Richtung 'rausgelaufen. Da diese barrierefreier ist, hätte ich das so gemacht, wenn ich schon deutlich weiter gelaufen wäre als ich es war.
Angesichts dessen, was sich dann heute erfahren habe, würde ich zukünftig wohl etwas mehr auf meine eigene Eingebung höhren und deutlich mehr auf den Gegenüber einzuwirken versuchen. Ich bin heute weider an dem gleichen Strand gewesen und habe mir das Werk der Natur direkt angesehen.
Um es vorweg zu nehemen, dem Kollegen geht es gut! Ich habe ihn heute am Strand getroffen und er war wieder da und nicht immer noch. Aber sein Rückweg in die gleiche Richtung, die ich genommen hatte, war etwas heftiger als der meine. Was ich nur aus der Ferne sah, erfuhr er am eigenen Leib.
Das Wasser war innerhalb kürzester Zeit schon sehr viel höher. Nach seiner Aussage, ist er nur kurz nach unserer Begegnung auch stutzig geworden und umgekehrt. Da schlug das Wasser aber schon einen halben Meter die Wand hoch! Nach seiner Schilderung war es schon ziemlich brenzlig bei ihm und er hat sich letztendlich die Wand hoch gerettet. Von oben wurde ihm von glücklicherweise vorbeikommenden Sparziergängern geholfen, indem größere Stämmen heruntergeworfen wurden, die ihm letztendlich den Aufstieg in der weichen Wand ermöglichten.
Das Bild, das sich heute bot, war beeindruckend! Was eine Nacht Wüterich ausrichten kann. Die Ausrichtung vieler Stämme hat sich um 90° gewandelt. Erst auf die See zeigend, sieht man sie jetzt an die Küste gedrückt. Wo vorher keine Stämme lagen, da sind jetzt welche.
Abbrüche sind auch zu verzeichnen. Dort, wo Kinder gestern noch in einen Hohlraum unter dem Abbruch in der Wand liefen und im Geschiebemergel kratzten, war dieser heute eingestrürzt. Etliche weitere Rutschungen sind auch erfolgt. Da das Wasser aber heute sehr viel niedriger stand, war es nach meinem Empfinden ungefährlich, dort entlang zu wandern. Ich schätze aber, die meisten hatten keine Ahnung, welch ein Drama sich dort am vergangenen Abend abgespielt hat.
Warum schreibe ich das?
Zum einen bin ich entsetzt über meine eigene Unfähigkeit, die Situation eines anderen Kollegen richtig eingeschätzt und diese zudem verdrängt zu haben . Zum anderen wollte ich Euch ein anschauliches Bild davon bieten, was mir gestern widerfahren ist. Wetterumschwünge, auch mit kurzfristig auftretenden extremen Ausirkungen kannte ich schon. Einen solch massiven Umschwung in so kurzer Zeit habe ich bislang noch nicht erlebt.
Es freut mich sehr, dass es dem Kollegen gut geht! Und ich bin um eine Erfahrung reicher.
In diesem Sinne, petri Heil und immer ein wachsames Auge auf die Umgebung und die Vorhersagen haben!
Ilja
Zuletzt geändert von zuchtaal am 23.03.2015, 09:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: gestern in Brodten
Moin an Ilja und alle anderen; das hier ist ein wichtiger Post --- solche Wetterumschwünge lösen Eigenschwingungen der Ostsee aus. Dabei bestimmt die Beckengröße die Periode der Schwingungen. In der westlichen Ostsee sind die Horizontalskalen klein und die Perioden kurz (wenige Stunden) und die Amplituden hoch -- bis zu 50cm. Das reicht um den ganzen Strand zu überfluten und von der Lieblingssandbank kommt man nur schwimmend wieder runter.
Re: gestern in Brodten
Ganz klar, die Natur ist immer der Boss, und daran gibt es nichts zu zweifeln.
- Werner Kampmann
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Re: gestern in Brodten
Da standen wir wohl gerade relativ zeitgleich an der Nordküste Möns. Hätten auch keine 10 Minuten später den Aufstieg machen dürfen, sonst hätte uns der Steinspülsaum verschlungen. Heftig was das Wasser da alles bewegt....
Gruß, Heiko
- marioschreiber
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- Wohnort: Großenbrode
Re: gestern in Brodten
Im Angelladen in Halli erzählten sie mir eben das ein Watangler fast abgesoffen wäre !
Stand auf einer vorgelagerten Sandbank als der Wetterumschwung kam.
Ist so lange da geblieben bis nichts mehr ging.
Hat dann sein Angelzeugs weggeschmissen und ist an Land geschwommen !
Stand auf einer vorgelagerten Sandbank als der Wetterumschwung kam.
Ist so lange da geblieben bis nichts mehr ging.
Hat dann sein Angelzeugs weggeschmissen und ist an Land geschwommen !
Re: gestern in Brodten
Bezüglich der Abbrüche erlaube ich mir nochmal zu ergänzen, dass man bei den Steilwänden generell vorsichtig und auf Abstand bleiben sollte. Jede Baustelle mit solchen Böschungen würde sofort stillgelegt werden ! Das Material hält nur aufgrund seiner Kohäsion und die ist weg, wenn es nass wird. Außerdem kann man Rutschungskeile, die sich vielleicht gebildet haben und an der Böschungskrone oft durch Risse schon erkennbar sind, von unten nicht sehen. Wenn dann noch von unten Wellen dagegen schlagen besteht akute Gefahr, dass die Böschung abrutscht !
Und Gefahr bedeutet hier Lebensgefahr ! Das Problem ist, dass man sich das nicht wie eine Schneelawine vorstellen darf, wo vielleicht nicht viel passiert, solange man nicht komplett verschüttet wird. Auf Baustellen sterben die meisten dann wegen der inneren Verletzungen aufgrund der Tonnenlasten und nicht etwa durch Ersticken.
Im Sinne des Posts wollte ich das auch nur mal gesagt haben. Ist auch nur meine Einschätzung, weiß gar nicht, wieviel da tatsächlich passiert. Wundert mich aber, dass da nicht überall Zäune und Schilder stehen. Zum Glück nicht, aber manch einer mag das deswegen für nicht gefährlich halten.
Und Gefahr bedeutet hier Lebensgefahr ! Das Problem ist, dass man sich das nicht wie eine Schneelawine vorstellen darf, wo vielleicht nicht viel passiert, solange man nicht komplett verschüttet wird. Auf Baustellen sterben die meisten dann wegen der inneren Verletzungen aufgrund der Tonnenlasten und nicht etwa durch Ersticken.
Im Sinne des Posts wollte ich das auch nur mal gesagt haben. Ist auch nur meine Einschätzung, weiß gar nicht, wieviel da tatsächlich passiert. Wundert mich aber, dass da nicht überall Zäune und Schilder stehen. Zum Glück nicht, aber manch einer mag das deswegen für nicht gefährlich halten.
- marioschreiber
- Beiträge: 1153
- Registriert: 17.02.2005, 22:06
- Wohnort: Großenbrode
Re: gestern in Brodten
Ich erinnere an das Kind das sie vergangenes Jahr (zunächst vergeblich) an den Kreidefelsen auf Rügen gesucht haben.
Das hat den Abbruch leider nicht überlebt !
Das hat den Abbruch leider nicht überlebt !
- Waldmeister
- Smolt
- Beiträge: 317
- Registriert: 19.01.2009, 19:50
- Wohnort: Hamburg
- Kontaktdaten:
Re: gestern in Brodten
Danke Ilja!
diese Erfahrung bleibt mir nun hoffentlich erspart!
Gruß
Waldmeister
diese Erfahrung bleibt mir nun hoffentlich erspart!
Gruß
Waldmeister
-
- Beiträge: 266
- Registriert: 25.04.2014, 12:58
- Wohnort: ratekau
Re: gestern in Brodten
Sehr guter und wichtiger Bericht. Ich war ein Tag vorher dort, aber es war noch nicht so schlimm an dem Tag. Es machte aber schon den Anschein danach.
Fast genau die gleiche Situation nur eine Nummer milder.
Gruß KJ
Fast genau die gleiche Situation nur eine Nummer milder.
Gruß KJ
Re: gestern in Brodten
Ja, vielen Dank Ilja!
Habe so etwas im Ansatz in Brodten auch schon erlebt und fand das recht bedrohlich. Heute nachmittag sah es dort wieder super harmlos aus.......
Habe so etwas im Ansatz in Brodten auch schon erlebt und fand das recht bedrohlich. Heute nachmittag sah es dort wieder super harmlos aus.......
LG Jan
- humilitas 1971
- Beiträge: 144
- Registriert: 07.08.2014, 15:15
- Wohnort: Bünde / Westfalen
Re: gestern in Brodten
...hab letzte Woche dazu einen guten Spruch gehört:"Das Meer hat immer recht!"
Humor ist, wenn man trotzdem fischt !
Re: gestern in Brodten
Danke für das Teilen der Erlebten! So eine Situation hatte ich auch schon mal auf Fyn/A-Strand erlebt, auch hier ein ähnliches Szenario mit Steilküste im Rücken und teilweise Stämmen und dicken Findlingen davor. Da ging es auch stramm an der Steilküste entlang im schon knietiefen Wasser zurück. Erstaunlich fand ich damals schon, wie schnell das Wasser steigen kann!!!
Gruß
André
Ein Leben ohne Hund ist möglich...., aber sinnlos! (Frei nach Loriot)
André
Ein Leben ohne Hund ist möglich...., aber sinnlos! (Frei nach Loriot)
- FALKFISH-THOR
- Beiträge: 512
- Registriert: 30.03.2005, 20:43
- Wohnort: Flensburg
Re: gestern in Brodten
Danke für diesen ernst zu nehmenden Bericht!
Habe so etwas selber zum Glück noch nicht erlebt, aber das klingt wirklich lebensbedrohlich!
TL & Gruß aus FL
Thor
Habe so etwas selber zum Glück noch nicht erlebt, aber das klingt wirklich lebensbedrohlich!
TL & Gruß aus FL
Thor
Re: gestern in Brodten
... hab mal kurz gegockelt:
http://www.shz.de/nachrichten/schleswig ... 77449.html
"Für die Brodtener Steilküste gibt der Kurbetrieb die auch für andere Küstenabschnitte taugliche Faustregel aus: Bei Niedrigwasser an der Wasserlinie und [u]niemals direkt unter der Steilküste [/u]laufen; bei Hochwasser den Strand unter dem Steilufer gänzlich meiden."
In solchen Situation muss man sich dann überlegen, wie man Hindernisse wie Baumstämme umkurvt. Die Landseite ist jedenfalls nicht unbedingt die sicherere Route. Wenns geht, nehme ich da tendenziell die Wasserseite und werde lieber nass.
http://www.shz.de/nachrichten/schleswig ... 77449.html
"Für die Brodtener Steilküste gibt der Kurbetrieb die auch für andere Küstenabschnitte taugliche Faustregel aus: Bei Niedrigwasser an der Wasserlinie und [u]niemals direkt unter der Steilküste [/u]laufen; bei Hochwasser den Strand unter dem Steilufer gänzlich meiden."
In solchen Situation muss man sich dann überlegen, wie man Hindernisse wie Baumstämme umkurvt. Die Landseite ist jedenfalls nicht unbedingt die sicherere Route. Wenns geht, nehme ich da tendenziell die Wasserseite und werde lieber nass.
Re: gestern in Brodten
Hallo liebe Mitstreiter
Vielen Dank für die Resonanz! Es war mir wichtig, dass jeder den Ernst des Themas erkennt. Ich habe ja nicht dem Tod ins Auge gesehen, sondern mich nur verschärften Bedingungen ausgesetzt wiedergefunden. Ich hatte auch vorher eine Ahnung davon und einen Plan, mit dem ich goldrichtig lag.
@Megger
In solchen Situationen wie Samstag hast Du nur leider kaum eine Wahl als am Fuß des Kliffs entlangzugehen! Wasserseitig war es nicht mehr möglich, über die Stämme zu kommen, sonst hätte ich mich einem noch größeren Rückstrom ausgesetzt. Dort liegen auch überall verstreut die großen Klamotten herum, die unter dem Schaumteppich nicht mal zu erahnen waren. Und jede Menge Treibholz unterschiedlicher Größe war auch noch in Bewegung.
Davor warne ich sogar ausdrücklich! Dann doch lieber am Kliff entlang mit einigermaßen gutem Vorankommen.
Ich befische dieses Revier seit 2006 regelmäßig, registriere die Veränderungen. Aufgrund der zuletzt geringen Niederschläge, des ausgebliebenen Schneefalls und Frosts im Winter ist alles deutlich stabiler als sonst im Frühjahr. Wer aber das Revier nicht kennt, sollte lieber die Sicherheit wählen und das Ufer an weniger kritischen Tagen erkunden. Das mache ich dann auch fast ausschließlich entlang der Wasserlinie.
Viele Grüße,
Ilja
Vielen Dank für die Resonanz! Es war mir wichtig, dass jeder den Ernst des Themas erkennt. Ich habe ja nicht dem Tod ins Auge gesehen, sondern mich nur verschärften Bedingungen ausgesetzt wiedergefunden. Ich hatte auch vorher eine Ahnung davon und einen Plan, mit dem ich goldrichtig lag.
@Megger
Danke für die Hinweise auf die Gefahr der Kliffs! Ich habe so einen Abgang noch nie live miterlebt. Dafür staunt man, wenn man dann wieder mal da ist und Material vom Volumen eines Einfamilienhauses manchmal bis an die Uferkante 'geflossen' ist.Megger hat geschrieben:... hab mal kurz gegockelt:
http://www.shz.de/nachrichten/schleswig ... 77449.html
"Für die Brodtener Steilküste gibt der Kurbetrieb die auch für andere Küstenabschnitte taugliche Faustregel aus: Bei Niedrigwasser an der Wasserlinie und niemals direkt unter der Steilküste laufen; bei Hochwasser den Strand unter dem Steilufer gänzlich meiden."
In solchen Situation muss man sich dann überlegen, wie man Hindernisse wie Baumstämme umkurvt. Die Landseite ist jedenfalls nicht unbedingt die sicherere Route. Wenns geht, nehme ich da tendenziell die Wasserseite und werde lieber nass.
In solchen Situationen wie Samstag hast Du nur leider kaum eine Wahl als am Fuß des Kliffs entlangzugehen! Wasserseitig war es nicht mehr möglich, über die Stämme zu kommen, sonst hätte ich mich einem noch größeren Rückstrom ausgesetzt. Dort liegen auch überall verstreut die großen Klamotten herum, die unter dem Schaumteppich nicht mal zu erahnen waren. Und jede Menge Treibholz unterschiedlicher Größe war auch noch in Bewegung.
Davor warne ich sogar ausdrücklich! Dann doch lieber am Kliff entlang mit einigermaßen gutem Vorankommen.
Ich befische dieses Revier seit 2006 regelmäßig, registriere die Veränderungen. Aufgrund der zuletzt geringen Niederschläge, des ausgebliebenen Schneefalls und Frosts im Winter ist alles deutlich stabiler als sonst im Frühjahr. Wer aber das Revier nicht kennt, sollte lieber die Sicherheit wählen und das Ufer an weniger kritischen Tagen erkunden. Das mache ich dann auch fast ausschließlich entlang der Wasserlinie.
Viele Grüße,
Ilja
Everybody stay calm, don't panic, it's just the end of the world! (Kula Shaker, Peasants, Pigs and Astronauts/feat. Arthur Brown, Mystical Machine Gun)