n-tv Heute um 20:05 " Fischen, Forschen, Filetieren"

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Kystefisker
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n-tv Heute um 20:05 " Fischen, Forschen, Filetieren"

Beitrag von Kystefisker »

.... ist vielleicht mal ganz Interessant zu Sehen was so alles um die Fische getrieben wird.

Hab nur den Trailer gesehen, das was da zu Sehen war stimmte Nachdenklich... !

"kf"
"Good fishing trip means also good time with your friends, people who have the same burning passion to fly fish, find the peace in it and respect mother nature."
dimona36

Re: n-tv Heute um 20:05 " Fischen, Forschen, Filetieren"

Beitrag von dimona36 »

Danke für die Info :+++:

Zwar Kegelabend, geht auf Recorder....

Gruß Arnulf :wink:
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Fleeesch
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Re: n-tv Heute um 20:05 " Fischen, Forschen, Filetieren"

Beitrag von Fleeesch »

N'Abend!

Danke für den Filmtipp, für interessierte Laien eine recht informative und öfters auch mal hinterfragende Doku, finde ich.
Wenn es nicht gerade US-Dokus sind, hat das sogar manchmal Niveau, aber ich schweife ab...

Zwei Zahlen fand ich besonders bemerkenswert.
150.000 Lachse in der norwegischen Aquakultur. Pro Becken. Das es so viele in nur einem Ring sind, hätte ich nicht gedacht. Wenn das neuerdings auch dank Impfung möglich ist, akzeptier ich das erstmal möglichst wertfrei.
Bei der zweiten Zahl, der Aussage eines Laxfarmers, man benötige heute nur noch 1,1kg Futterpellets pro kg Fisch, was ja recht gut sei, kann ich aber nicht einfach "Amen." dazu sagen. Ich wüsste einfach mal gerne, wie viel Kilo Frischfisch für 1,1kg von diesen trockenen Pellets benötigt werden. Das hätte der Betreiber fairerweise auch mal sagen können, oder hier hätten die Macher auch mal ruhig nachlegen können.

Naja, ohne Aquakultur scheint sich der Bedarf an Fisch anscheinend nicht befriedigen zu lassen, aber dann müssen auch die Fakten wahrheitsgetreu auf den Tisch.

Gruß,
Micha
Gruß Micha
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piscator truttae
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Re: n-tv Heute um 20:05 " Fischen, Forschen, Filetieren"

Beitrag von piscator truttae »

Moin,

Aquakulturen sind zunächst einmal Anlagen der industriellen Massentierhaltung mit ähnlichen Problemen wie große Mastanlagen an Land (Antibiotikaeinsatz, Stress aufgrund hoher Besatzdichte, Fäkalienbelastung der Umwelt, Parasitenbefall etc.) Darüber hinaus ist es irrig zu glauben, mit Hilfe der Aquakulturwirtschaft könne man das Problem der Überfischung der Meere mindern oder gar lösen. Nur etwa 3,5% der jährlichen Produktion entfallen auf Salzwasserfische (nahezu ausnahmslos Lachs), sämtliche übrigen kommerziell relevanten Salzwasser(speise)fische sind nach wie vor Wildfänge.
Durch die notwendige Fütterung mit Fischpellets steigt zudem der Befischungsdruck auf bis dato uninteressante, weil keine Speisefische, Fischarten - die Überfischung wird daher tendentiell noch verschlimmert. Unabhängig vom spezifischen Gewicht der Pellets ist die Quote bei der Lachsproduktion etwa 1:4. Es werden also vier Kilo Futterfisch zur Produktion eines Kilos Lachs benötigt. (Auf Probleme mit entflohenem Farmfisch wie etwa transgene Fische, abnehmende genetische Varianz etc. will ich hier gar nicht eingehen.)
Besonders verheerend ist die Bilanz beim Thunfisch. Aufgrund seiner besonderen Biologie liegt die Quote hier etwa bei 1:20! Hinzu kommt, daß die Tiere nicht gezüchtet werden. Vielmehr werden ganze Schwärme auf offener See gefangen und dann in Hälternetzen auf Schlachtgewicht gemästet. Die Tiere fallen also noch früher für die Reproduktion aus, als sie dies bei konventioneller Befischung täten.
Aquakulturanlagen zu bauen und zu betreiben ist keine große Kunst. Sie aber in Bezug auf Umwelverträglichkeit, Gesundheit von Mensch und Fisch und Nachhaltigkeit zu optimieren ist ein Prozeß, der noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird.

Bis dahin: Augen auf beim Fischkauf oder selber angeln...

Johannes
Schneidern formt den Charakter...
dimona36

Re: n-tv Heute um 20:05 " Fischen, Forschen, Filetieren"

Beitrag von dimona36 »

piscator truttae hat geschrieben:Aquakulturanlagen zu bauen und zu betreiben ist keine große Kunst. Sie aber in Bezug auf Umwelverträglichkeit, Gesundheit von Mensch und Fisch und Nachhaltigkeit zu optimieren ist ein Prozeß, der noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird.
Tja, vor einem ähnlichen Problem standen zur Zeit der neolithischen Revolution die ersten Bauern und Viehzüchter auch. Aber sie haben im Verlauf von zehntausend Jahren ihre Produktionsmethoden schon verbessert. Auch die später hinzu gekommene Teichwirtschaft zeigt Fortschritte. Das alles allerdings hat zu neuen Problemen geführt.
Wir sind jetzt auf dieser kleinen, gestressten Kugel kuschelige sieben Milliarden Menschen. Das lässt aus meiner Sicht nur zwei letzte Optionen übrig. Entweder wir werden weniger Menschen oder wir produzieren mehr Essen.
Ersteres hat man früher gerne im Rahmen von kriegerischen Auseinandersetzungen umgesetzt. Ist aber heute nicht mehr so populär und auch nicht gewollt.
Letzteres findet irgendwo seine Grenzen.....wobei dann wieder Option eins ins Spiel kommt. Das ganze System ist endlich, und es wird irgendwann enden, auch wenn es noch ne Weile erstmal so weitergehen wird.
Ich weiß, Fatalismus pur, vielleicht auch nur Novemberdepression....ich glaub, ich geh nachher mal angeln oder auf die Jagd....

Gruß Arnulf :wink:
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