Drei Tage auf der BLUEWATER.....

Die Schleppfischerei auf Meerforelle und Lachs ist in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Über die Besonderheiten der Gerätschaften kann sich hier ausgetauscht und diskutiert werden.
dimona36

Drei Tage auf der BLUEWATER.....

Beitrag von dimona36 »

Vom 09. bis zum 11.04. war mal was Neues angesagt....Trolling vor Rügen. Mein Münchner Freund Herbert aus uralten Zeiten war mit von der Partie, ein absoluter Ostseeneuling.
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Die Bedingungen waren Montag und Dienstag sportlich bis grenzwertig, Wind 5-6, in Boen 7. Dem entsprechend war der Erfolg am ersten Tag bescheiden, brachte aber immerhin den ersten Ostseelachs für Herbert. Ich habe zwei Fische released, den einen longline nach einer Flucht von 150 Metern, welcher sicher der größte der drei Tage gewesen wäre. Den anderen direkt am Boot, wenn aucht nicht freiwillig. :c
Der zweite Tag begann wieder mit einem Fisch für Herbert und einem Verlust für mich.
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Mein Freund zeigte Mitleid und überlies mir den nächsten strike, der eigentlich seiner gewesen wäre. Der kam dann auch kurze Zeit später. Der Fisch nimmt Schnur und kommt hundert Meter hinter dem Boot steil aus dem Wasser, schüttelt sich und man sieht den Löffel fallen. Ich bemühe gerade mehrmals das berühmte S-Wort und nehme Schnur auf, als ich auf einmal mörderischen Zug auf der Rute habe. Der Skipper meint, der ist genau auf den Löffel gefallen und in der Seite gehakt. Und genauso war es.... Habt ihr mal versucht, einen offenen Zehn-Liter-Eimer mit ner Angel beizuziehen? Nach zwei Minuten habe ich noch etwa dreißig Meter Schnur auf der Rolle. Die anderen räumen in fürchterlicher Hektik das Boot, Planer rein, Downrigger rein, und der Skipper fährt rückwärts Richtung Fisch. Das Spiel wiederholt sich mehrfach, ich hab noch nie so gekurbelt, noch nie so nen krummen Stock gesehen (Gottseidank relativ weich). Nach einer Stunde hab ich den Fisch am Boot und irgendwie holt ihn Jürgen rein. Zehn Kilo und genau ein Meter. Der Haken fiel schon beim Reinheben aus der Seite. Ich hab den Rest des Tages weiche Knie, die auch noch vom Anschlagen an der Bordwand (5-6 Bf) grün und blau sind. Wir haben dann gar nicht erst mehr aufgebaut, sind direkt zurückgefahren. Bilder sagen mehr als Worte, aber ein paar Minuten später ging es wieder.
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Der letzte Tag brachte bei besseren Bedingungen noch zwei Fische für mich und einen für Herbert, alles zwischen 80 und 90cm.
Heringsfischen fiel dem Wind und Uferfischen der Zeit zum Opfer.
Alles in allem eine neue Erfahrung. Auch wenn Trolling hier oft kontrovers diskutiert wird, ich fands spannend und bei diesen Bedingungen auch fordernd. Rügen sieht mich wieder, zum trollen, zum Uferfischen und sogar für ein paar Heringe....

Gruß und TL :wink:
Arnulf
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Maqua
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Re: Drei Tage auf der BLUEWATER.....

Beitrag von Maqua »

Schöner Bericht, Arnulf! :+++:
Ich wundere mich immer was bei dieser Angelmethode für Fische gefangen werden. :o
Schön wäre, wenn so ne Klamotte mal bei mir am Ufer vorbeischauen würde. :lol:
Gruss Manni :wink:





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Re: Drei Tage auf der BLUEWATER.....

Beitrag von Fliegenjeck »

Hallöchen Allerseits,
schöner Bericht,tolle Fische. Frage : Wieviel muß man vorher im Jackpot gewonnen haben,damit man nachher nicht Arm ist ????
Quasi : wat kost dat ????Man hört ja immer von utopischen Summen.Und dan auch noch mehrere Tage hintereinander ????
MfG Nobby....
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Ammaluschi
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Re: Drei Tage auf der BLUEWATER.....

Beitrag von Ammaluschi »

Ach Nobby,

es gibt da so eine Suchmaschine ;) :

http://bahago.de/?page_id=10

@ dimona:

Vielen Dank für den schönen Bericht.
Zuletzt geändert von Ammaluschi am 15.04.2012, 14:20, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß Lutz :wink: :wink:

Der Frosch im Brunnen ahnt nichts von der Weite des Meeres.
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Re: Drei Tage auf der BLUEWATER.....

Beitrag von tangathotty »

hoi,

wenn man im internet stöbert sieht man,
dass das so um die 300,.- eisen am tag macht.

aber man bekommt ja auch tolle fische
dafür. wenn man die gefangenen lachse an nen
restaurant als bio-lax verhökern würde, kann
man sich ja mal hier die preise reinziehen.

ich finde, so herum muss man das denken.
da gäb`s dann also ne fängige angeltour quasi für lau.. ;)

und die tollen großlax fotos für den bekanntenkreis:
unbezahlbar :-++:

:zsch:



grüße
Thotty
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Re: Drei Tage auf der BLUEWATER.....

Beitrag von FoolishFarmer »

Eindrucksvolle Fische! Ich kann mir durchaus vorstellen, dass diese Art der Angelei ihren eigenen Reiz hat.
Hab da nen dänischen Freund der jahrelang den dänischen Trollingrekord hielt - muss ihn wohl doch mal anquatschen. ;)
Tangathotty hat geschrieben:... wenn man die gefangenen lachse an nen
restaurant als bio-lax verhökern würde, kann
man sich ja mal hier die preise reinziehen.
Ohne jetzt irgendwem was madig machen zu wollen - aber ich fürchte, mit dem Bio wird das nix werden. Zumindest nicht kommerziell...
Die großen Ostseelachse sind leider hochgradig Dioxin-belastet. In DK gibt es sogar eine Empfehlung Ostsee-Lachse über 15kg nicht mehr zu verzehren, aber schon gar nicht regelmäßig... :no:
Andererseits sind sie wenigstens Antibiotika-frei... :roll:
Gruß Paddy
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Re: Drei Tage auf der BLUEWATER.....

Beitrag von tangathotty »

... und gewiss nicht aus massentierhaltung. ;)

grüße
Thotty
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Re: Drei Tage auf der BLUEWATER.....

Beitrag von Fliegenjeck »

Hallöchen Allerseits,
man kann die "Gebühr" durch die Anzahl der Personen zwar teilen, aber es bleibt schon noch ein Obulus/Person übrig welchen ich nicht bereit wäre zu zahlen. Zum Glück nur meine Meinung!Es bleibt ein schöner Bericht und auch tolle Fotos , neidlos. :+++: Bleibt für mich noch eine Frage offen:Wie läuft das denn ab ? Darf man ausser den Lachs zu drillen noch etwas anderes machen ??? Oder bleibt mir als Gast nur der Drill ???Und was passiert wenn nix geht????Geld zurück???
MfG Nobby...
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Re: Drei Tage auf der BLUEWATER.....

Beitrag von FoolishFarmer »

Da das ein kommerzieller Betrieb ist, ist wohl selbstverständlich dass das niemand zum Selbstkostenpreis darbietet, oder?
Geld zurück?!? Ach welch schöne Welt Du da skizzierst! :grin: ;)

Dennoch stellt sich auch mir die Frage, ob das am Ende nicht auch was eintönig wird?
Andererseits habe ich jahrelang selbst am Baggersee gesessen und stundenlang auf den Biss gewartet - langweilig wird sowas (zur Verwunderung aller Nicht-Angler) ja bekanntlich nie.



Oder doch?!? Immerhin geh ich heute nicht mehr an den Baggersee... :oops
Gruß Paddy
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Re: Drei Tage auf der BLUEWATER.....

Beitrag von Fliegenjeck »

Hallöchen Allerseits,
noch mals zum "Fair"-ständnis. Ich möchte hier keinem etwas madig reden, das war nicht der Tenor meines Nachfragens !
Desterwegen schrieb ich auch : MIR IST DAS ZU TEUER ! :wink: Da ist dann die Frage nach dem " Erholungswert " oder dem " Erlebniswert" ,für mich ganz persönlich, in Frage gestellt.Also wenn ich da im Schnitt so um die 150-200 € auf den Tisch lege, für einen Tag, dann sollte das am Ende schon so sein das ich etwas unvergeßliches erlebt habe ! Und NUR dicke Fische, ist für mich nicht der Tenor "Unvergeßliches " erlebt zu haben.Da sitz ich lieber ein Jahr an Rur und fische halt kleine Fische ! :q: Desterwegen auch die Nachfrage: was( darf) mache ich da alles selbst!Und nur die Leine einholen , dicken Fisch ,Ende,tml das ist für mich kein Erlebnis, zumindest nicht für den Preis .....
MfG NObby...
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lars
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Re: Drei Tage auf der BLUEWATER.....

Beitrag von lars »

Für mich ist Meerforellenfischen immer noch das Angeln vom Ufer aus und mit der Rute in der Hand im Wasser stehen.
Mit viel Technikeinsatz die Fische hochpumpen geht garnicht.
Gruß, Lars
dimona36

Re: Drei Tage auf der BLUEWATER.....

Beitrag von dimona36 »

So, Dienstschluss.....

@Nobby

Um ein paar deiner Fragen zu beantworten:
Teuer ist immer relativ. Ich bin mir sicher, es gibt mehr als nur eine Handvoll hier im Forum, die für ne Rute-Rolle-Kombo nen lockeren vierstelligen Betrag hinlegen. Ich hab mir gerade hier von einem Member eine gebrauchte gekauft (danke, Andre, Sachen sind angekommen, kriegst noch ne pn) und die Differenz hat mein Trolling locker bezahlt. Ich kann mir das auch nicht so oft leisten, aber es stand nun mal oben auf meiner Wunschliste. Jeder nach seinem Gusto und seinen Möglichkeiten. Im übrigen hat auch Thotty nicht unrecht, wenn er die schönen Filets gegenrechnet, und da wir keine Massenfänge veranstaltet haben (und auch nicht hätten), hatten wir kein schlechtes Gewissen, unsere Fische selbst zu verarbeiten und mitzunehmen. Und sie schmecken toll, ich habs schon probiert.

Zum Ablauf: Der Skipper ist recht schnell in der Lage, die handwerklichen und anglerischen Möglichkeiten seiner Gäste einzuschätzen und macht sie sich, wenn vorhanden, auch zu nutze. Wir waren in alle anglerischen und nautischen Tätigkeiten eingebunden. Ruten auftakeln, Planerboards raus, Ruten ins Wasser und ablaufen lassen, einklipsen usw. Deinen Fisch musst du allein fangen. Wenn denn einer da ist, und das weisst du von vornherein bei keiner Angelart so richtig. Echolot findest du mittlerweile auf fast jedem SOT, und der Fisch, der da ist, hat noch lange nicht gebissen. Einzig das Keschern hat der Skipper immer selbst gemacht, bei den herrschenden rauhen Bedingungen durchaus verständlich. Mir war jedenfalls keine Sekunde langweilig und ich werde es wieder machen. Neben allen anderen anglerischen Tätigkeiten. Ich hoffe, für dich ein wenig Licht ins Dunkel gebracht zu haben. Um mit den Worten eines langjährigen Members zu reden "Ist aber nur meine Meinung".....

Gruß und TL :wink:
Arnulf
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Re: Drei Tage auf der BLUEWATER.....

Beitrag von Fleeesch »

Hmpf,
das ist doch hier ein Bericht über eine erfolgreiche Bootstour und kein Grundsatzdiskussionsfaden oder ;)

Ich bin mir jedenfalls einig, dass das tolle Fische sind. Und langweilig war der Chartercrew wohl auch nicht gerade...
Petri Arnulf, dass es mit dem seitlichen noch geklappt hat :+++:

Gruß,
Michael

Edith: OH, ich sollte den nächsten Vierzeiler mal wieder an einem Stück schreiben.. :grin:
Zuletzt geändert von Fleeesch am 16.04.2012, 19:22, insgesamt 2-mal geändert.
Gruß Micha
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Re: Drei Tage auf der BLUEWATER.....

Beitrag von kindofwildboy »

Man kann das ganze auch auf eigene Faust angehen. Mit begrenzten Mitteln. Es muss kein 7m Küstenkreuzer mit elektrischen Downrigger und dem ganzen Klimbim sein. Natürlich sollte man nicht bei der Sicherheit sparen. Radarreflektor, Funkgerät, GPS, Rettungswesten und Kompass sind ein Muss. Wir haben vor ein Paar Wochen unseren ersten Lachstrip (http://rawfinesse.de/?p=1012) gemacht und dieses Wochenende den zweiten, welcher noch besser war. Wir halten beim Drillen der großen Fische übrigens an. Der Drill ist so wesentlich intensiver und macht einfach mehr Laune. Diesen Trip hatten wir 18 Lachse von denen wir natürlich einige zurück gesetzt haben. Ein besonderes Erlebniss war ein im Schwanz gehakter von 26 Pfund. Der hat uns eine gute Stunde beschäftigt mit Fluchten von 250m...

btw: ein dickes Petri zu den Lachsen !
Dateianhänge
salmo.JPG
salmo.JPG (133.61 KiB) 11861 mal betrachtet
cast your way
dimona36

Re: Drei Tage auf der BLUEWATER.....

Beitrag von dimona36 »

Goil! Auch fettes Petri.... :+++:

Gottseidank ist Lachshaut so hart, das man daraus sogar Sessel für Admins machen kann :grin:

Gruß Arnulf
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