Welchen Wurfstil ?

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Norbert
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Welchen Wurfstil ?

Beitrag von Norbert »

Hallo

Durch ein Wurfvideo bin ich so ins überlegen gekommen ob
mein wurfstil aller Gebetsroither noch Zeitgemäß ist.

Also was meint ihr ?

Wie werft ihr an der Küste?

Fliege unten zurück,oben drüber weg oder Umgekehrt.

Gruß Norbert :wink:
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Ammaluschi
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Beitrag von Ammaluschi »

Also ich habs nach dem Gebetsroither gelernt und werfe weiter so, allerdings ohne mir bisher Gedanken darüber gemacht zu haben ;)
Gruß Lutz :wink: :wink:

Der Frosch im Brunnen ahnt nichts von der Weite des Meeres.
timsve
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Beitrag von timsve »

also ich werfe Fliege unten zurück,oben drüber weg, gibt es auch welche die es anders machen.?
hab ich noch nie gesehen und hatte es so gelernt.! ;)
Dafür leg ich meinen Fisch ins Wasser
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piscator
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Beitrag von piscator »

Moin, das ist sehr überraschend für mich. Ich hab den Hans G. ja mal persönlich kennen gelernt (ein Traunkiesel unter seinem Fuss ist Teil meines Mojo's) und auch seinen Wurfstil betrachtet. Der ist speziell entwickelt für kurze straffe Ruten (Brunner hat die entsprechend gebaut, ist davon nach HG's Tod aber wieder wech) und tiefes Waten mit massig Freiraum -- das ist an der Küste eher nicht so gut geeignet. Diese eliptischen Rückwürfe sind auch nix was Weitwerfer nutzen würden -- ich finde das ist eine Skurilität -- Nischenwerfen für Roman Moser an der Traun oder so 8) .
Brauchen tu ich den Wurfstil jedenfalls nicht, ist aber leicht zu lernen -- aber das HG-Mojo ist super!
Petri Heil, J.
brauch keine Gewalt, nimm einfach 'ne längere Rute
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Ostsee-Silber

Re: Welchen Wurfstil ?

Beitrag von Ostsee-Silber »

Norbert hat geschrieben:Wie werft ihr an der Küste?
Hallo Norbert, meistens so, dass die Fliege weit genug weg von den Ohren ist. ;)

Die Frage verstehe ich nicht ganz, ich werfe nicht nach einem Stil, sondern so, wie es die Bedingungen zulassen. Bei viel Wind flaches Wedeln, bei kaum Wind entspanntes Wedeln mit meist paralleler Schnurhöhe vor und zurück, möglichst enge Schlaufe für Distanz, größere Schlaufe für leises Schnurablegen.

Ich denke weiterhin a la Piscator, dass die Wattiefe, Rutenlänge, die Schnur (Keulenart, Schusskopf etc.), die zu erreichende Distanz und auch das Gewicht der Fliege die Faktoren sind, welche den Wurf bestimmen und natürlich immer die Windrichtung.

Mein Prinzip ist meistens der Schusskopf, der an die jeweilige Situation angepasst ist nach dem Motto, je einfacher umso besser. Viel Wind, kurze Keule, schwere Fliege, kaum Fronttaper, wenig Wind und flaches zu befischendes Wasser mit kleinerer Fliege, leichter Schusskopf mit schön ausgeprägtem Fronttaper. Bei kräftigem Rückenwind ein sehr kurzer Kopf, mit dem man nur einen Rückschwung machen muss und so weiter.

Hauptsache, man kommt zum Fisch, der Rest ist Theorie.
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Norbert
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Beitrag von Norbert »

Hallo

Habe zu dem Thema dies hier gefunden. http://www.angelforum.at/welchen-wurfst ... t7705.html


Am besten finde ich:keine Ahnung, es funktioniert trotzdem irgendwie


Gruß Norbert
marmoratalover
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Beitrag von marmoratalover »

Hi Norbert,

kann mich den Ausführungen von Mirko nur anschließen, du hast die Freiheit dich an der Küste frei zu entfalten, ansonsten ist eine vorhandene Flexibilität sicher angebracht, um auf veränderte Bedingungen (mit Erfolg)reagieren zu können.

TL
Chris :wink:
I´ve been looking for f... äh ...seatrout !!!
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Silberflosse
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Beitrag von Silberflosse »

Hallo habe ein schönes Video für den Rückschwung gefunden.
So könnte es aussehen . :l:

http://www.youtube.com/watch?v=lv8xFgnn ... re=related
Gruß Timm
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Streamer
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Beitrag von Streamer »

Hi,
ich äussere mich mal vorsichtig, weil ich erst seit 2-3 Jahren an der Küste werfe, aber ich meine, dass die seitliche Führung beim Rückschwung Vorteile bei Wind auf die Wurfhand, komischerweise sogar bei Wind von schräg hinten rechts haben kann. Zumindest schafft man so beim Rückschwung die Fliege vom Blank weg und hat nur beim Vorschwug 'oben drüber' die Fliege dichter an der Rute. Trotz seitlichen Rückenwinds auf den Wurfarm (bis zu einer gewissen Grenze) gelingt es mit ganz gut, die elliptische Schlaufe beim Rückschwung zu kontrolieren, wahrscheinlich deshalb, weil 'oben' der Wind oft stärker ist als 'unten'.
Klappt natürlich ab einer gewissen Wattiefe nicht mehr so gut, allerdings wird jeder Wurf mit tiefem Waten schwieriger.

Beim Vorschwung oben drüber fasst dann anschließend der Rückenwind in die Schlaufe und der Wurf gelingt trotz der unangenehmen Richtung von schräg hinten rechts (Rechtshänder). Ich habe meist so eine bessere Kontrolle über den Wurf, so dass mir die Fliege bei solchen Winden (besonders bei starken Böen) nicht mehr so häufig in die Rute rasselt.
Das klappt im Moment für mich ganz ok, ob das aus fachlicher Sicht so alles richtig ist, weiß ich nicht.
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piscator
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Beitrag von piscator »

Moin,
ich weis ja nie wie etwas heisst, bis HRH (His royal Highness -- Hans-Rüdi-Hebeisen) ihm einen neuen Namen gibt (wie Knaufzug z. B.). Aber ich versuche die Schnurverlängerung in den Rückschwung zu verlegen -- damit gibts dann: lockeres Answitchen nach vorn, wenn ich die Fliege sehen kann, hShL nach hinten oben und Verlängern der Schnur in der Driftphase, und dann Abschuss nach vorn und alles natürlich mit lockerem überbewerteten Doppelzug. Entsprechend ist für mich eine gute Kombi - eine, die diesen Wurf effektiv ermöglicht. Merke, ein guter Werfer an der Küste minimiert die Anzahl Leerschwünge!
Petri Heil, J.
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

Hallo Norbert :wink: ,
der Gebetsroitherstil ist zu einer Zeit entstanden, in der es in der Traun reichlich Äschen und Forellen gab.
Weite Würfe reduzierten die Fangchance vergleichsweise deutlich. Denn je weiter die Würfe, desto schwieriger wird die Kontrolle über die erfolgreiche Präsentation der Fliege (Hakensetzen etc. alles inklusive).
Sehr charakteristisch war die unten durch laufende Schlaufe im Rückwurf. Und diese rollte auch komplett unten rum ab.
Diese Art des Abrollens funktioniert auf großer Schnurlänge nicht mehr.
Ab einer gewissen Länge rollt die Schnur doch wieder oben rüber ab.

Für die Kontrolle einer langen Schnur in der Luft ist es effektiver, die Schlaufen komplett oben rüber und oben rüber (Vor- und Rückwurf identisch) zu führen. Deshalb unterrichte ich den Gebetsroithestil nicht für die Küste.
Für den Bach/Fluß nutze ich selbst gerne mal eine Abwandlung des Gebetsroitherstiles, bei dem ab mittlerer Schnurlänge das Vorfach (und ggf. die letzten Meter der Fliegenschnur) hinten im letzten Moment doch noch oben rüber abrollen.

Roman Moser nutzt ebenfalls diese leichte Abwandlung für die lange Schnur.
Wenn man das gut beherrscht, kann man durchaus auch mit dem Gebtsroitherstil (in leichter Abwandlung eben) eine knackige Distanz erreichen. Und wie hier schon sehr schön beschrieben wurde, kann man die ellyptische Schnurführung auch nutzen, um die Schnur für den folgenden (finalen) Vorwurf sehr gut gegen den Wind auszurichten.

Die Anzahl der Leerwürfe ist mir übrigens weit weniger wichtig, als die saubere Präsentation mit sofortigem Kontakt zur Fliege.
Ich brauche zumeist nur wenige Würfe, um die Meerforelle zu fangen. Oft weniger als 5. Dafür ist genug Zeit vorhanden 8) :p .

Gruß
Bernd
www.first-cast.de
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