Eine Woche Nordfyn

[CDC-Dun]

Vor einigen Tagen bin ich von meinen Fünentrip nach Hause gekommen. Die Woche war wie so oft viel zu schnell zu Ende.Wir hatte ein Haus in Hasmark Strand, dass direkt am Wasser lag. So konnten wir gleich am Einzugstag schon die Möwen beobachten, wie sie nach Seeringelwürmer tauchten. Da das Haus schon um 12.00 Uhr bezugsbereit war und wir uns erst mal gemütlich eingerichtete haben verblieben noch 4 Stunden zum Fischen, die leider erfolglos blieben. Das das die fast die ganze Woche so blieb, hätte ich nicht gedacht.

Am Sonntag hatte Johannes den ersten Fisch gesehen, ein Nachläufer auf seinen Blinker, schade das er nicht zugepackt hat. Ansonsten war and em Tag nichts zu machen. Enerbaerodde bis zum Leuchtturm und wieder zurück. Kein Fisch mehr und auch nichts gesehen oder gehört.

Am Montag war dann Aebeloe angesagt. Es hatte kräftigen Südwest Wind und ich bin die Westseite hoch die Wellen abfischen, perfekte Bedingungen für einen richtig fetten Überspringer, war aber nichts. Die anderen sind die Ostseite hoch und konnten auch nichts fangen. Mittags haben wir uns erstmal gestärkt, es gab Schweinelendchen mit Bratkartoffeln und Röstzwiebel, mmmh lecker! Nach der Stärkung ginf es wieder mit voller Kraft voraus. Ich hab mich dann entschlossen nach nochmaligen erfolglosen Abfischen des Motorplatzes und der letzten Bucht auf der Ostseite zurück zum alten Lagerplatz und den Stein samt Bucht abzufischen. Nach 100 Meter Watfischen in der Bucht konnte ich den ersten Kontakt gleich dingfest machen und landete mit Hilfe von Johannes Keschereinsatz eine 60 cm Meerforelle. Aufgrund der schlechten Aussichten hab ich mich entschlossen den Fisch zu entnehmen. Genommen hat sie wieder mal meine Mysis in Gr. 6 die für das flache Wasser einfach perfekt ist.

Am Dienstag gingen wir dann wieder bei Enebaerodde fischen, der Wind hatte auf Südost gedreht und kam genau auf die Wurfhand, also war „Beachcasting“ angesagt. Es gab eine ganz schöne Dünung und das Wetter schien perfekt, leicht angestaubtes Wasser, Sonne und Wolken wechselten sich regelmäßig ab. Dadurch das ich diesesmal auch viel mit Schusskopf fischte waren die Bedingungen für mich sehr leicht zu meistern, 18 Gramm auch gut 8,5 m geht echt gut ab. Der SK ist in Intermediate und fischte schön unter den Wellen. Ans Vorfachende kam einen Orange Shrimp in Hakengröße 4 und das ganz immer wieder raus und rein. Nach einer Stunde endlich wieder mal einen Kontakt. Der quirlige, gutgenährter Grönländer war gerade massig und ich schenkt im die Freiheit wieder, es scheint ja jetzt richtig loszugehen, da kommt bestimmt noch mehr. Das dies aber meine letzte Forelle für die Woche blieb hätte ich nie gedacht. So fischten wir noch auf der Außenseite noch gut 2 Stunden weiter ohne einen weiteren Fische zu sehen oder zu haken.
Dann wechselten wir mal auf die Fjordinnenseite und fanden gleich einige gute Stellen, das Fischen war zwar nicht unbedingt leichter aber wir kämpften tapfer weiter auch wieder ohne weiteren Kontakt. Auf den Rückweg abends dann noch mal die Fjordaußenseite die markanten Stellen „Nachläuferplatz“, Wäldchen und direkt am Anfang aber leider gab es nichts was sich in unsere Fliege verhakte.

Mittwochs wollten wir dann noch mal zu GoFishing, also gingen wir wieder bei Enebaerodde fischen, die Wassertemperaturen waren ja zwischen 6 und 7 °C, Nahrung in Form von Schwebegarnelen, Tangläufern und Seeringelwürmer konnten wir immer wieder ausmachen, da muss doch endlich mal Fisch rauskommen, aber wie so oft gab es wieder nichts.
Bei GoFishing erkundigten wir uns nach dem Wetter, am nächsten Tag sollte es doch noch mal nach Aebeloe gehen, Florian kaufte sich eine Orvis Multifunktionschüssel und ich mir ein paar Stripping Guards, meinen Finger hatte schon zwei offene Stellen und eine dritte bahnte sich an. Ich kann mich nicht daran erinnern jemals soviel gefischt zu haben. Da die Wettervorhersage optimal war, Früh Südwind auf Mittag zunehmend bis 10 m/s und dann auf Südwest drehend, entschieden wir uns eine ganze Runde um die Insel zu machen. Abends fischten wir noch mal die Stelle bei Otterup Hafen, bis tief in die Nacht. Ergebnis dürfte ja bekannt sein.

Die Vorhersage hielt was sie versprach und so ging es früh auf der Westseite los. Kilian und Albin war es im Wind zu kalt und sie sind relativ zügig zum Nordwest-Riff am Leuchtturm und nach Kilians Mutmacher: Im April wird alles besser, gingen wir wieder neuen Mutes an unser Werk. Außerdem waren wir auf Aebeloe, was soll da schon schief gehen. So fischen Florian und ich die heißen Ecken ab. Kurz vor dem Hafen hatte Florian seinen ersten Fisch, in kräftiger Dünung an der Leine, den er wie er sagte aber zu hart drillte. Er schätze den Fisch auf gut massig und war damit sehr zufrieden einen Fisch am Haken gehabt zu haben und sich sicher war eigentlich nichts verkehrt zu machen. Nachdem der Wind weiter zunahm entschlossen wir uns auch zum Leuchtturm zu gehen. Wir kamen genau richtig, Kilian hakte genau in dem Moment in dem wir ankamen eine Forelle die mit 48 cm seine erste Forelle dieses Jahres war. Das lies den Mut weiter steigen. Ich fischte gleich noch mal den Stein in der Nordbucht ab aber ohne Erfolg. Flo fragte mich wo er denn nun Fischen sollte. Ich empfahl ihm die Bucht von östlichen Riff aus komplett abzufischen und auf den Stein besonders Wert zu legen. Ich wollte noch mal in den Wind und baute meine Rolle nochmal auf Schusskopf um, dabei stellt ich fest das meine Bremse defekt war und sich mit jedem Zug immer selbst fest zog, so einen Shit. Aber nichts desto trotz ab in die Wellen. Nachdem ich ab den unteren Stein die ganze Westseite wieder abfischt kam der Florian um die Ecke, beide Arme in die Höhe, freudestrahlend und hielt dann die Arme auseinander, da hielt ich das ganze aufgrund der angedeuteten Größe noch für einen Aprilscherz. Aber so echt kann man Freude nicht spielen. Kilian schätzte den Fisch auf 3 Kilo, gut das war dann eine wenig übertrieben aber 60 cm, proppenvoll mit Seeringelwürmern, hat der richtig Tamtam gemacht. Kilian hat
bei der Landung geholfen, zum Glück ging alles gut. Florian´s erste Meerforelle auf Fliege und dann gleich so einen Brocken, den hat er sich aber echt verdient, so fleißig wie er gefischt hat, dass hat mich schon sehr beeindruckt. Orvis Korb auf Aebeloe eingeweiht, so muss es sein. Der Rückweg war sehr anstrengenden der Wind drehte wieder auf Süd, und blies ganz schön kräftig, zwar kamen wir fast trockenen Fußes auf den Parkplatz, aber der Wind verlangte uns alles ab.

Freitags gingen wir noch mal nach Flyvesandet, wieder war genug Nahrung im Wasser, sogar Schwärme mit kleinen Tobis konnte ich ausmachen, aber das Glück sollte nicht auf unserer Seite sein.
Die Winterstürm haben gute Arbeit geleistet das Wasser vor Flyve sieht richtig gut aus, es gibt nur eine Buhne die im Sand steht, ansonsten alles schön krautig. Genauso auf Aebeloe die Nordseite,
komplett befischbar die Bäume die so schon am Strand standen hat der Sturm auch aufgeräumt, dort wo der erste Baum stand ist jetzt Wasser und zum Teil gleich ganz schön tief.
Mittags fischten wir dann noch mal Odde aber leider ohne Erfolg.
So schnell geht einen Woche rum, wir haben richtig fleißig gefischt und zu 4 insgesamt 4 Fische gefangen, nach einigen Gesprächen mit anderen Angler, waren wir da ja richtig erfolgreich.

Insgesamt schienen die Bedingungen ja Optimal, Wassertemperatur, Nahrung, Wind und Wetter, nichts was gegen Nordfyn gesprochen hätte.
Nordfyn ich komme wieder.

Gruß
Stefan

[doddsen]

Hey Stefan,

herzlichen Glückwunsch zu den Fängen, ich beneide euch! :)

LG
doddsen

[Ammaluschi]

Hallo Stefan,

ich bin zur Zeit ebenfalls auf Nordfyn und muß leider sagen, dass sich die Bedingungen nicht wesentlich gebessert haben. Hier ist kaum ein Fisch zu sehen. Die anderen Angler, die hier noch rumlaufen, haben alle relativ gesenkte Köpfe.
Was man hier reichlich findet sind tatsächlich Wattwürmer ( keine Ringler) die angespült werden.
Ansonsten scheint das Wasser relativ tot, obwohl ich eigentlich jeden morgen, wenn ich draufschaue, denke, jetzt muß was gehen.
Wir werden es weiter versuchen

[Gregor]

Moin Stefan,

Danke für Deinen tollen Bericht.
Ich fahre Ende Mai den den Bereich und freue mich schon sehr darauf.

[Ned Flanders]

Spitze,
vielen Dank für den Tourbericht. Gerade beim Apfelinselchen kamen schöne Erinnerungen zurück.
Was mich aber wundert: Der Winter war ja lang und hart, warum fährst du da um diese Zeit in den Norden von Fyn? Ich dachte, durch den höheren Salzgehalt gibt es dann weniger Fisch. (Nein, ich fische nicht für den Kochtopf.)
Denkfehler?
Ich werde wahrscheinlich nächstes Wochenende noch mal in den Norden fahren, aber bis Aero und gut ist's.

Ned

[Stefan Bauer]

Hej Stefan,

leider sind wir nun auch wieder von Fyn zurück, so schnell vergehen 11 Tage! Wir haben, wie Ihr auch, sehr viel gefischt und verschiedene Stellen angefahren und abgefischt, bis wir die Meeforellen gefunden haben.
Bei uns an der Ostseite kam noch dazu, dass das Wasser teilweise nur 4 Grad hatte und Leben in irgendeiner Form war überhaupt nicht zu sehen.
Aber wie sagte vor Jahren einmal ein Guide zu uns: ... einen "Fleiß-Fisch" gibt es immer!
Mit diesem Spruch immer im Hinterkopf fingen wir doch, an verschiedenen Stellen der Ostküste und Haelnes recht gut. Von unseren vierzehn Fischen die wir zu viert fingen, waren allerdings zwölf Absteiger dabei. Teilweise schon wieder feiste Kämpfer, durften sie natürlich alle wieder schwimmen, um zu Topkondition zu kommen.
Von meinen sieben Fischen waren aber zwei, sehr schöne Überspringer. Zuerst nahm eine 63er 2,9kg schwere und, zwei Tage später, eine 69er 4kg schwere Meerforelle meine 4er Pattegrisen. Ich fischte dann fast nur noch mit diesem Muster, und auch meine restlichen Fische fing ich darauf. Da mußte dann mein "Killer" eine oranges Shrimp-Muster leider in der Dose bleiben.
Allgemein gesehen wird es sicherlich die nächsten Tage, auch an der fünischen Küste besser werden, weil es doch so langsam Frühling wird und die Temperaturen endlich dauerhaft steigen.
Es freut mich für diejenigen von uns, die Ihre Meerforellen-Tour noch vor sich haben!
Knaeg og braek
Stefan

[Karstein]

Hej Stefan,

willkommen zurück! Also passierte bei euch auch nix mehr nach der SMS, schade - wir hatten euch noch die Daumen gedrückt...

@ Stefan (Bauer): Tanja hat ihren guten Fisch gleich am Sonntag ja auch auf Pattegrisen verloren, vielleicht hätten wir die konsequenter fischen sollen bei uns...

War halt der richtige Ort zur falschen Zeit, aber schön war es trotzdem wieder, gell?

Viele Grüße

Karsten

PS @ Lutz: diese Woche geht noch was, unbedingt! Ist es nicht schon wärmer geworden bei euch? Ansonsten fahrt mal die 45 Minuten nach Faaborg und geht aufs Katteröd Rev.

[Ammaluschi]

Danke für die Wünsche, Karsten.
Naja, wir haben ja noch eine knappe Woche und sicher, die Temperaturen steigen.
Heute war erst mal Familie und der Zoo in Odense angesagt. Sehr schön da, lohnt sich.
Jetzt nach dem Grillen bei allerbestem Wetter und einer gekühlten Gerstenkaltschale gehts wohl gleich noch mal bei Südwind ins Wasser. Wir lassen es ruhig angehen und machen uns keinen Druck. De3n macht nur meine Lütte, die immer wieder fischen will ( erstaunlich ).

[CDC-Dun]

@ All,
danke für die Blumen.

@doddsen,
das wird schon noch, Du und Thorsten ihr ward ja schon nahe dran. Bei mir hat es bis zur ersten auch eine gefühlte Ewigkeit gedauert.

@Lutz,
ich hatte auch immer das Gefühl, jetzt muß es aber losgehen, bei Dir wird das noch passieren. Odense Zoo finde ich auch klasse.

@ Karsten,
bei uns hat Mysis die "Großen" gefangen, ich versuche immer mein Muster den Gegebenheiten anzupassen. Dort wo ich meinen Fisch gefangen hatte war das Wasser zwischen 0,3 und 0,5 Meter tief. Der Untergrund wahr mit Tang und Violinen bewachsen, da fische ich gerne die Mysis weil sie Aufgrund der Ganzkörperhechel sich nicht so schnell im "Graß" verhakt. Ausserdem stellt sie für den Untergrund die perfekte Nahrungsimitation dar.

@ Ned,
ich kenne mich halt mittlerweilen in der Gegend recht gut aus und da fühle ich mich dann halt wohl. Man kann da im zeitigen Frühjahr auch mal einen Fisch fangen ;-) dieses Jahr war es aussergewöhnlich schwer, wie auch der Winter etwas aussergewöhnlich war.

@ Stefan Bauer,
ich seh schon wir müssen mal gemeinsam losziehen.

Gruß
Stefan

[Karstein]

@Dort wo ich meinen Fisch gefangen hatte war das Wasser zwischen 0,3 und 0,5 Meter tief. Der Untergrund wahr mit Tang und Violinen bewachsen

So schaute es bei meinem Grönöänder auch aus in Egebjerg Gard - direkt zwischen den Buhnen vorne im Flach.

Aber die Glücklichen, die nächste Woche dort oben fischen können, werden bestimmt schon mehr Fisch antreffen.

[adasen]

@ Stefan:
Hab Dank für die feinen Eindrücke von meiner "Lieblings-Meerforellen-Insel" und Petri zu den feinen Fischen. Das schönste ist doch einfach den ganzen Tag im und am Wasser zustehen, mit Gleichgesinnten zu fachsimpeln und einfach nur die Seele baumeln lassen und fischen. Da ist es letztendlich nebensächlich wieviel Fisch gefangen wurde.

...
Aber die Glücklichen, die nächste Woche dort oben fischen können, werden bestimmt schon mehr Fisch antreffen.

Da gehöre ich dann wohl zu :grin: Samstag früh gehts los!!!

[Karstein]

Drücke Dir feste die Daumen, André!

Sind dann wieder einige Member zeitgleich auf Fyn, die was zu berichten haben werden.

Gruß

Karsten

[fehmarnfischer]

Fünen und seine Meerforellen
Irgenwann werde ich die Insel auch mal besuchen Ich war leider
noch nie auf der Insel
Petriheil zu euren Mefos
lg frank

[pitbully]

Feiner Bericht !
Danke
Villeicht gehts im Herbst auch mal auf Fyn

Martin

[Elbfischer79]

Moin Steffan,
toller Bericht,schönen Dank dafür...

Euer fleiss wurde belohnt