Wie versaut kann man eigentlich ...
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Wie versaut kann man eigentlich ...
...durch das MeFo-Fischen sein ???
Antwort : Anscheinend ziemlich bis unendendlich !!!
Oder warum hatte ich nichts Besseres zu tun, als bei Ankunft in der Alpenregion unter Gelächter und Kopfschütteln vieler anderer Fliegenfischer eine leichte MeFo-Rute inkl. Schusskorb und meine Sammlung von verschiedensten MeFo-Fliegen testweise mal schneller oder langsamer einstrippend anzubieten.
Mich hat irgendwie der Gedanke fasziniert, was wohl die etwas größeren Forellen in den tiefen, nicht einsichtigen Gumpen und Rinnen zu den erst mal hier nicht so recht passenden MeFo-Fliegen so sagen würden, frei nach dem Motto, erst mal ausprobieren, bevor man sein Urteil fällt. Und da es eh` nicht wirklich zu meine Stärken gehört 10-30 Forellen oder Äschen zwischen 20-30cm zu fangen, war ich bereit an einer entsprechend
tiefen Rinne mit schnell fließenden Oberflächenwasser die Kombination "Deep Water Express" Schusskopf mit 2m 0,30mm Fluocarbon-Vorfach bzw. DTF7-Schnur mit 3m "Extra Fast Sinking" Vorfach + 1m Fluocarbon auszuprobieren. Da mein Angelkollege meine zeitweisen Anflüge von "Lebe lieber ungewöhnlich" kennt, hat er vorsichtshalber auch eine 9er Ausrüstung eingepackt, wenn auch mit einem ironischen Lächeln behaftet.
Nun aber zum interessanten Teil: die Reaktion der Süsswasserfettflossenträger auf das Standardrepertoire eines durchschnittlichen MeFo-Fliegenfischers.
1. keine Forellen unter 40cm !!!
2. Bisse sind den ganzen Tag möglich !!!
3. besonders beliebt (mit Abstand !!!) waren magnusartige Grundelimitationen, wenn ein entsprechender Mühlkoppenbestand vorliegt.
4. Regenbogner hatten zusätzlich eine erstaunliche Vorliebe für pink Pattegriesen, der graue Oland Spey dagegen war ein Reinfall.
5. eine recht freie (und übergroße) Interpretation des Samsö-Killers kann auch den grundnahen Bereichen sonst unentdeckte Überraschungen entlocken.
Fang- und Erfahrungfazit des "MeFo-Tages" im Süsswassers :
- 4 Regenbogner zwischen 42cm und 64cm
- 1 Bachforelle zwischen 50-55cm kurz vor der Landung verloren
- 1 Huchen von 94cm + 1 Huchen durch Rutenbruch verloren
Mein Kumpel hat seinen Huchen auf seine 9er Rute gefangen, meine 7er Rute hat sich leider am unteren Zapfen verabschiedet. Es sollte für die Zukunft wohl eher eine stabile 8er Mefo-Rute sein, um vor div. Huchenüberraschungen gefeit zu sein, obwohl ich bei unseren Standard-MeFo-Fliegen nicht wirklich mit einer Huchenreaktion gerechnet habe.
Da in der Vergangenheit auch viel über die Einstrippgeschwindigkeit diskutiert wurde, haben wir auch diesen Aspekt gewissenhaft untersucht, mit dem Ergebnis (welches ziemlich eindeutig ausfiel), dass Variation am gefragtesten war. Zügig, mit Pausen, auf der Stelle zuckend, langsam hat alle Fische gebracht. Nur langsam brachte gar nichts und nur schnell brachte 3 Regenbogner- und 1 Bachforellen-Nachläufer. Des Weiteren bescherte der Schnellsinkende Schusskopf einige Fliegenverluste durch Hänger und die schwimmende DT-Kombi mit Schnellsinkervorfächern keinen einzigen Hänger (bei einer durchschnittlichen Tiefe von 3m).
Die Bachforelle und der Huchen wurden mit Schnellsinkerschusskopf gefangen die Regenbogner allesamt auf die schwimmende Kombi. Der 2. (verlorene) Huchen bis jedoch auch die schwimmende Kombi und wurde 5 min. vorher an der Oberfläche beim Verfolgen des Streamers beobachtet.
Übrigens wurde die Schnellsinkerschusskopf-kombi auch im See getestet.
Es ließ sich zwar kein Seesaibling erschleppen, dafür aber 1 Bachforelle von 40cm und 2 Döbel von 42 + 47cm.
Ein entsprechender Marmoratatest war leider nicht möglich, da noch reichlich Schmelzhochwasser talabwärts unterwegs war.
Alle gefangenen Fische wurden wieder releast.
Um etwaigen Nörglern eines vorwegzunehmen. Geangelt wurde an Gewässern, wo das Streamern ausdrücklich erlaubt ist. Es wurde bei den betroffenen Vereinen auch in Erfahrung gebracht, dass ein unbeabsichtigter Huchenfang keinen Regelverstoss darstellt, mit der Einschränkung eines Releasegebots außerhalb der eigentlichen Fangsaison (der Fang darf aber natürlich dokumentiert werden).
Quintessenz der kleinen Mefoausrüstungs-Abfahrt im Süsswasser:
Man kann auch dort einiges bewegen und wenn, dann meistens Fänge, die man gerne dokumentiert !!!
So muss die MeFo-Ausrüstung für jene, wie mich, die nur 1-2mal pro Jahr dem Küstensilber nachjagen können, nicht ganz so lange pausieren.
In diesem Sinne und viel "Petri" wünscht
Chris
Antwort : Anscheinend ziemlich bis unendendlich !!!
Oder warum hatte ich nichts Besseres zu tun, als bei Ankunft in der Alpenregion unter Gelächter und Kopfschütteln vieler anderer Fliegenfischer eine leichte MeFo-Rute inkl. Schusskorb und meine Sammlung von verschiedensten MeFo-Fliegen testweise mal schneller oder langsamer einstrippend anzubieten.
Mich hat irgendwie der Gedanke fasziniert, was wohl die etwas größeren Forellen in den tiefen, nicht einsichtigen Gumpen und Rinnen zu den erst mal hier nicht so recht passenden MeFo-Fliegen so sagen würden, frei nach dem Motto, erst mal ausprobieren, bevor man sein Urteil fällt. Und da es eh` nicht wirklich zu meine Stärken gehört 10-30 Forellen oder Äschen zwischen 20-30cm zu fangen, war ich bereit an einer entsprechend
tiefen Rinne mit schnell fließenden Oberflächenwasser die Kombination "Deep Water Express" Schusskopf mit 2m 0,30mm Fluocarbon-Vorfach bzw. DTF7-Schnur mit 3m "Extra Fast Sinking" Vorfach + 1m Fluocarbon auszuprobieren. Da mein Angelkollege meine zeitweisen Anflüge von "Lebe lieber ungewöhnlich" kennt, hat er vorsichtshalber auch eine 9er Ausrüstung eingepackt, wenn auch mit einem ironischen Lächeln behaftet.
Nun aber zum interessanten Teil: die Reaktion der Süsswasserfettflossenträger auf das Standardrepertoire eines durchschnittlichen MeFo-Fliegenfischers.
1. keine Forellen unter 40cm !!!
2. Bisse sind den ganzen Tag möglich !!!
3. besonders beliebt (mit Abstand !!!) waren magnusartige Grundelimitationen, wenn ein entsprechender Mühlkoppenbestand vorliegt.
4. Regenbogner hatten zusätzlich eine erstaunliche Vorliebe für pink Pattegriesen, der graue Oland Spey dagegen war ein Reinfall.
5. eine recht freie (und übergroße) Interpretation des Samsö-Killers kann auch den grundnahen Bereichen sonst unentdeckte Überraschungen entlocken.
Fang- und Erfahrungfazit des "MeFo-Tages" im Süsswassers :
- 4 Regenbogner zwischen 42cm und 64cm
- 1 Bachforelle zwischen 50-55cm kurz vor der Landung verloren
- 1 Huchen von 94cm + 1 Huchen durch Rutenbruch verloren
Mein Kumpel hat seinen Huchen auf seine 9er Rute gefangen, meine 7er Rute hat sich leider am unteren Zapfen verabschiedet. Es sollte für die Zukunft wohl eher eine stabile 8er Mefo-Rute sein, um vor div. Huchenüberraschungen gefeit zu sein, obwohl ich bei unseren Standard-MeFo-Fliegen nicht wirklich mit einer Huchenreaktion gerechnet habe.
Da in der Vergangenheit auch viel über die Einstrippgeschwindigkeit diskutiert wurde, haben wir auch diesen Aspekt gewissenhaft untersucht, mit dem Ergebnis (welches ziemlich eindeutig ausfiel), dass Variation am gefragtesten war. Zügig, mit Pausen, auf der Stelle zuckend, langsam hat alle Fische gebracht. Nur langsam brachte gar nichts und nur schnell brachte 3 Regenbogner- und 1 Bachforellen-Nachläufer. Des Weiteren bescherte der Schnellsinkende Schusskopf einige Fliegenverluste durch Hänger und die schwimmende DT-Kombi mit Schnellsinkervorfächern keinen einzigen Hänger (bei einer durchschnittlichen Tiefe von 3m).
Die Bachforelle und der Huchen wurden mit Schnellsinkerschusskopf gefangen die Regenbogner allesamt auf die schwimmende Kombi. Der 2. (verlorene) Huchen bis jedoch auch die schwimmende Kombi und wurde 5 min. vorher an der Oberfläche beim Verfolgen des Streamers beobachtet.
Übrigens wurde die Schnellsinkerschusskopf-kombi auch im See getestet.
Es ließ sich zwar kein Seesaibling erschleppen, dafür aber 1 Bachforelle von 40cm und 2 Döbel von 42 + 47cm.
Ein entsprechender Marmoratatest war leider nicht möglich, da noch reichlich Schmelzhochwasser talabwärts unterwegs war.
Alle gefangenen Fische wurden wieder releast.
Um etwaigen Nörglern eines vorwegzunehmen. Geangelt wurde an Gewässern, wo das Streamern ausdrücklich erlaubt ist. Es wurde bei den betroffenen Vereinen auch in Erfahrung gebracht, dass ein unbeabsichtigter Huchenfang keinen Regelverstoss darstellt, mit der Einschränkung eines Releasegebots außerhalb der eigentlichen Fangsaison (der Fang darf aber natürlich dokumentiert werden).
Quintessenz der kleinen Mefoausrüstungs-Abfahrt im Süsswasser:
Man kann auch dort einiges bewegen und wenn, dann meistens Fänge, die man gerne dokumentiert !!!
So muss die MeFo-Ausrüstung für jene, wie mich, die nur 1-2mal pro Jahr dem Küstensilber nachjagen können, nicht ganz so lange pausieren.
In diesem Sinne und viel "Petri" wünscht
Chris
I´ve been looking for f... äh ...seatrout !!!
Hallo Chris, es gibt hier keine Nörgler, nur einige Kollegen, die etwas anzumerken haben.
Manchmal mit Recht, manchmal vielleicht weniger. Aber immer bleibt ein gedanklicher Ansatz, aus der Meinung eines Kollegen zu lernen. Oder dies wenigstens zu überdenken. Kann man, muß man aber nicht.
Mefoangeln ist Raubfischangeln, werfen und einstrippen, mehr nicht. Ist die Fliege fängig, wenn sie bewegt wird, ist es beinahe Mefoangeln.
Ich wette, jeder fluß- und bacherfahrene Binnenländer ist dem Küstenanwohner an Technik und Taktik überlegen, so wie es Dein Beispiel umgekehrt zeigt.
Aik und Kystefisker sind solche Beispiele, da spielen noch mehrere Faktoren eine Rolle, aber da bleiben fast alle Küstenanwohner auf der Strecke.
Das Mefofischen auf ein Binnengewässer zu übertragen, ist eine logische Konsequenz, wenn man sucht. Oder eher andersrum, das Mefofischen stammt daher, eine Art Taktik, abgeleitet aus dem Streamern.
Aber außergewöhnliche Methoden bringen oft noch den Erfolg.
Manchmal mit Recht, manchmal vielleicht weniger. Aber immer bleibt ein gedanklicher Ansatz, aus der Meinung eines Kollegen zu lernen. Oder dies wenigstens zu überdenken. Kann man, muß man aber nicht.
Mefoangeln ist Raubfischangeln, werfen und einstrippen, mehr nicht. Ist die Fliege fängig, wenn sie bewegt wird, ist es beinahe Mefoangeln.
Ich wette, jeder fluß- und bacherfahrene Binnenländer ist dem Küstenanwohner an Technik und Taktik überlegen, so wie es Dein Beispiel umgekehrt zeigt.
Aik und Kystefisker sind solche Beispiele, da spielen noch mehrere Faktoren eine Rolle, aber da bleiben fast alle Küstenanwohner auf der Strecke.
Das Mefofischen auf ein Binnengewässer zu übertragen, ist eine logische Konsequenz, wenn man sucht. Oder eher andersrum, das Mefofischen stammt daher, eine Art Taktik, abgeleitet aus dem Streamern.
Aber außergewöhnliche Methoden bringen oft noch den Erfolg.
- Ammaluschi
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Hallo Chris,
das zeigt, dass es sich lohnen kann, eingefahrene Pfade zu verlassen und neues zu probieren (in Bezug auf die Gewässer und die dort vorherrschenden Methoden).
Schön geschrieben und tolle Fänge.
Gruß
Harald
das zeigt, dass es sich lohnen kann, eingefahrene Pfade zu verlassen und neues zu probieren (in Bezug auf die Gewässer und die dort vorherrschenden Methoden).
Schön geschrieben und tolle Fänge.
Gruß
Harald
http://www.kurs-fliegenfischen.de
- Der natürliche Weg -
Fliegenfischerkurse naturnah + praxisorientiert
RFFS - Rheinischer Fliegenfischer Stammtisch
*** Open Mind for a different view ***
*** Forever trust in who you are ***
(Metallica)
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- Kystefisker
- Fish hard, Rest easy....
- Beiträge: 11427
- Registriert: 21.09.2004, 17:09
- Wohnort: Holtenau
.... sehr schöner Bericht mit doch beachtlichen Ergebnissen...
Und Mirko hat's schön auf den Punkt gebracht, auch wenn ich mich für meinen Teil noch lange nicht als "Erfahren" beim Fischen in Bach & Fluß betrachte, Auslernen kann man da meiner Meinung nach nicht !
Das gilt auch für's Fischen am Meer, aber wer nicht über den Horizont hinausschauen will oder kann steht irgendwann im Dunklen der Weiterentwicklung !
Und Rumprobieren ist doch auch'n Reiz, um so Schöner wenn es dann mit Erfolg gekrönt wird....!
Und laß die "Ungläubigen" ruhig Lachen, wer zuletzt Lacht... "kf"
Und Mirko hat's schön auf den Punkt gebracht, auch wenn ich mich für meinen Teil noch lange nicht als "Erfahren" beim Fischen in Bach & Fluß betrachte, Auslernen kann man da meiner Meinung nach nicht !
Das gilt auch für's Fischen am Meer, aber wer nicht über den Horizont hinausschauen will oder kann steht irgendwann im Dunklen der Weiterentwicklung !
Und Rumprobieren ist doch auch'n Reiz, um so Schöner wenn es dann mit Erfolg gekrönt wird....!
Und laß die "Ungläubigen" ruhig Lachen, wer zuletzt Lacht... "kf"
"Good fishing trip means also good time with your friends, people who have the same burning passion to fly fish, find the peace in it and respect mother nature."