Mefos im Fluss

Meerforelle und Lachs halten sich nicht nur im Salzwasser auf. Als Wandersalmoniden sind sie auch in Auen und Flüssen zu finden und auch hier ein begehrenswerter Zielfisch. Über Besonderheiten bei der Süßwasserfischerei auf Meerforelle und Lachs kann hier diskutiert werden.
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Alsen
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Mefos im Fluss

Beitrag von Alsen »

Moin,
ich wollte einfach mal fragen:

Wie angelt ihr mit der Fliegenrute im Fluss auf Mefos?

Wie tief fischt ihr tagsüber?

Lasst ihr nachts die Fliege an der Oberfläche surfen?

Was findet ihr beim Fischen noch wichtig?

Dann bin ich mal gespannt. Meine eigenen Erfahrungen sind nicht eindeutig.

Gruß
Alsen
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

Hallo Alsen,
Hugh Falkus hat 320 Seiten benötigt, um diese Frage(n) zu beantworten :grin: .
Kennst Du das Buch von Ihm ? Ein Klassiker und sehr empfehlenswert, wenn es um die Beantwortung dieser Fragen geht.

Aus meiner Sicht gibt es zu viele Einflussfaktoren, um Deine Fragen hier überschaubar beantworten zu können.

Ganz grob betrachtet fische ich tagsüber tief und nachts eher etwas flacher Richtung Oberfläche.
Auf frühe Fische fische ich etwas größere Fliegen und auf späte Fische eher etwas kleinere Fliegen.
helles Wetter = helle Fliegen, dunkles Wetter = dunkle Fliegen
trübes Wasser = kräftige Farben, klares Wasser = gedeckte Farben
große Fische = große Fliegen, kleine Fische = kleine Fliegen
schnelle Strömung = maximal sehr langsames Einstrippen
langsame Strömung = Einstrippen der Fliege
auf aktive Fische = flacher Fischen, auf inaktive Fische = tief fischen

Grundsätzlich ist die Zeit kurz vor dem Dunkelwerden und bis ins Dunkle immer eine heisse Phase im Fluss ! Dann fische ich vielfach gerne eine schwarze Tubenfliege oder einen schwarzen Muddler unweit der Oberfläche (aber darunter).

Die Unterschiede von Gewässer zu Gewässer sind derart gross ... Tidenbereich ? konstanter Wasserstand ? klares Wasser ? trübes Wasser ? fallendes Wasser ? steigendes Wasser ? frische Aufsteiger ? Meerforellen, die schon länger im Fluss sind ? Wetter ? Jahreszeit ?
Tiefe des Gewässers ? Strömungsgeschwindigkeit ? Größe der Meerforellen ? Unterwasservegetation ? Beschaffenheit Gewässergrund ? Standplätze ? usw. ...

Das sind alles Einflußgrößen, die sich auf die Taktik am Fischwasser auswirken.

Der Falkus ist aus meiner Sicht DAS Buch zu dieser Thematik.

Gruss
Bernd
www.first-cast.de
Fliegenfischerschule
Gast

Beitrag von Gast »

Bernd Ziesche hat geschrieben:Hallo Alsen,
Hugh Falkus hat 320 Seiten benötigt, um diese Frage(n) zu beantworten :grin: .
Hallo Bernd,
es wird aber auch gern eine Art Wissenschaft um diese Fischerei betrieben.

Um den schönsten und stärksten Öring zu fangen,den Aufsteiger im Mai/Juni,bedarf es einer einfachen Gerätewahl.
Das gilt für den Fliegenfischer,sowohl auch für den Spinnfischer.

98 Prozent sind die genaue Kenntnis um das Aufstiegsverhalten,die Bewegungen der Fische bei unterschiedlichen Wasserständen,das Wissen um die Standplätze.

Diese Erfahrungswerte vermittelt kein Buch,sondern nur das aktive Fischen,die Zeit am Wasser.
Mißerfolg und Frust,sind oft ein ständiger Begleiter der ersten Jahre.

Aber die Belohnung für alle Mühen,erfolgt irgendwann im Fang starker Blankfische,wenn die innere Unruhe,der Blick auf das Wetter,den Angler an den Fluß treibt und oft schon beim ersten Anbieten,ein 5 bis 6kg Öring die Fliege oder den Spinner nimmt.

Der Anfänger sollte sich vielleicht zuerst einmal auf den Spätsommer-oder Herbstfisch konzentrieren.
Bei hohen und meist angetrübten Wasser,mit gleichzeitig fallenden Temperaturen,sind diese Fische in Bewegung und mit einer tiefgeführten Tube einfacher zu fangen.

Gruß,Heiko. :wink:
Gast

Beitrag von Gast »

Kleiner Nachtrag...
natürlich wollte ich in meinem Beitrag nicht sagen...werft alle Bücher über das Öringfischen ins Feuer.

Ich kaufe selbst auch jegliches Buchmaterial über das Meerforellenfischen,denn mein kurzes Menschenleben reicht nicht aus,um sämtliche Erfahrungswerte selbst zu sammeln.(und ich möchte alles darüber wissen,da mich dieser Fisch durch mein Leben begleitet.)


Ihr solltet nur alle deutschsprachigen Bücher ins Feuer werfen. :grin: :spass:

Aber es ist wirklich so,dass es in Deutschland kaum lesbare Bücher über dieses Thema gibt.
Im Vergleich finde ich hier meistens den Wissensstand eines Handwerkerlehrlings im dritten Ausbildungsjahr.

Aber Deutschland ist beim Öringfischen auch noch immer ein Entwicklungsland.

Letzten Monat bekam ich als Geschenk das Buch..Sea Trout-How To Catch Them,von Charles Bingham.
Aus Schweden brachte ich mir gerade das Buch mit...Bland Världens Största Havsöringar,von Pelle Klippinge.
Hier liegen Welten zur deutschen Literatur über das Fischen.

Trotzdem sehe ich ein Buch mehr als Motivation,denn die allerbeste Schule ist der Gang am Fluß. ;)

Heiko. :wink:
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