Tag 1:
Ich hatte vorher schon eine Woche in Wien verbracht und Frühstückte dort auch am Sonntag Morgen noch gemütlich mit meiner Frau. Da für die Region Untertauern ordentlich Regen vorhergesagt war konntrollierte ich gefühlt alle 5 Minuten den Pegel, und beim Frühstück gabs dann bereits einen leichten Auschlag nach oben.
Während der 4 stündigen Fahrt bei der es fast ununterbrochen am schütten war überquerte ich auch den einen oder anderen sehr hohen und sehr eingetrübten Bach. Auch der Pegel der Taurach stieg bis zu meiner Ankunft um über 20cm an. Das hört sich nicht viel an, bedeutet aber leider einen fast doppelt so hohen Durchfluss.
Und so war auch als ich um 16 Uhr im Hotel ankam die Antwort wie es denn heute mit dem Fischen an der Taurach aussehe eher ernüchternd. Die Antwort war in 1-2 Tagen wird der Bach wohl wieder gut befischbar sein. Aber der Tauernkarsee, ein ca. 1700m hoch gelegener Bergsee sei auch sehr schön ...
Also schnell die Sachen ins Hotelzimmer geschmissen und ins Auto gesetzt Richtung Bergsee.
Zuerst ging es eine gut ausgebaute aber für unsere norddeutschen Verhältnisse sehr steile Straße hoch, hin und wieder konnte man einen Blick auf die Taurach werfen, die mit enormer Strömung richtung Tal donnerte. An Fischen war dort wirklich kaum zu denken.
Die letzten 5km bzw. ca. 400 Höhenmeter ging es dann einen Forstweg steil bergauf, streckenweise kam ich selbst im ersten Gang nur recht schleppend voran.

Dann lag allerdings endlich der See ruhig und Still vor mir und die tolle Landschaft sowie die ersten Forellen und Saiblinge die ich bereits im klarem Wasser erkennen konnte ließen die anstrengende Anfahrt sofort vergessen.

Ich zog erstmal keine Wathose an sondern montiere so schnell ich konnte meine #000er Sage, band eine Damsel Nymphe an und warf einen Trupp Saiblinge an. Die Fische sehen sich die gezupfte Nymphe recht neugierig an, aber ansonsten keine Reaktion.
nach 3 Würfen mit ähnlichem Ergebnis Fliegenwechsel auf recht realistisches Eintagsfliegenmuster. Auch hier leider die gleiche Reaktion.
Als nächstes kommt meine Geheimwaffe dran, eine sehr bewegliche Imitation einer größeren Eintagsfliege die nur sehr leicht beschwert ist. Auch hier erstmal das gleiche Ergebnis, erst als ich die Fliege bewegungslos absinken lasse erbarmt sich endlich ein kleiner Saibling zum Biss, der Anhieb sitzt aber nicht.
Aber jetzt weiß ich ja wie es geht, ich werfe einen größeren Fisch an der am Auslauf des Sees umherzieht und immer wieder etwas aus dem dort angestautem Geäst pickt. Der Fisch beäugt die absinkende Nymphe neugierig beißt aber nicht zu. erst als die Nymphe bereits auf dem Boden liegt sammelt er sie vorsichtig ein, ich setzte den Anhieb und am leichten Gerät geht ein ordentlich Tanz los.
Diesen Fisch kann ich dann zum Glück landen, und so starte ich den Urlaub mit dieser wunderschönen Forelle:

Es folgen noch 2 kleine Saiblinge, dann ziehe ich mir in Ruhe meine Wathose an und mache mich auf den Weg um den See.
Neben dem Bootshaus entdecke ich zwischen einer schwimmenden Graswiese und dem Sandufer eine weitere große Forelle.

Ich werfe sie an und der Fisch stürzt sich ohne zu zögern auf die Nymphe.

Auch dieser Fisch gibt ordentlich Gas, mit dem leichten Gerät schaffe ich es grade so ihn von der Flucht in die Grasmatten abzuhalten. Fantastisch, ich fische noch nicht einmal eine Stunde und habe schon fast genausoviele große Bachforellen erwischt wie über die komplette Saison an meinem Vereinsgewässer

Auf meinem Weg entlang des Sees kann ich jede Menge weitere Forellen und Saiblinge entdecken und zumindest von letzteren auch einige Fangen. Die Saiblinge sind zwar nicht so groß wie die Forellen, aber dafür herrlich gezeichnet.


Am Einlauf eines kleinen Baches sind mehrere schöne fische im seichtem Wasser zu sehen.
Einem davon zeige ich meine halbe Fliegendose, auf eine winzige CDC Trockenfliege kommt dann der Biss und der Fisch stellt sich als große aber sehr schlanke Äsche heraus.

Auch ein schöner Saibling lässt sich noch von einer dicken Caddis überzeugen.

Da ich nicht weiß ob ich den Bach auch befischen darf folge ich ihm noch ein kleines Stück nach oben ohne zu fischen und mache mich dann richtung Hotel zum Abendessen.



Außerdem nutze ich den Hoteleigenen Bindetisch um meinen Vorrat an den Spezial Nymphen aufzufrischen.