Umweltkatastrophe in Nord Jütland

Eines der Lieblings Urlaubs- und Angelländer der Deutschen. Neben den dänischen Küsten sind Auen und Flüsse die Hauptanziehung von Spin- und Fliegenfischern. Lest hier, was man in Dänemark erleben kann.
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IdEfIx
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Umweltkatastrophe in Nord Jütland

Beitrag von IdEfIx »

Dänemarks beste Meerforellen Gewässer im Norden Jütlands heißen Uggerby Å, Varbro Å und Liver Å. Heute wurde bekannt, das sich in der Liver Å eine Umweltkatastrophe ereignete, in einem besonders schweren Ausmaß.

Die Liver Å liegt zwischen Hirtshals und Lønstru, schlängelt sich durch den Ort Vendsyssel am Auslauf der Hundelev Å entlang mit einer Gesamtlänge von circa 20 km lang und mündet letztedlich am Kærsgård Strand in die Nordsee. Das Gebiet am Liver Å ist seit 1956 streng geschützt und liegt im Natura 2000-Gebiet; eine offene Landschaft mit einer reichen Vogel- und Tierwelt; sowie besonders schützenswerter Pflanzen. Bisher hatte die Liver Å einen hervorragenen Bestand an Meer- und Bachforellen, doch das ist nun Geschichte.

Mitglieder des Lystfiskeriforeningen der Liver Å haben am Samstag, den 30. März die Verschmutzung der Au festgestellt & gemeldet. Die daraufhin eingeleitete Überprüfung ergab, das diese soge. Verschmutzung der zuständigen Kommune schon seit längerem bekannt war, die Mitarbeiter wurden daraufhin zum Stillschweigen vergattert! Das die Öffentlichkeit und der zuständige Angelsportverein nicht darüber informiert und auch keinerlei Schadensbegrenzungsmaßnahmen eingeleitet wurde ich gänzlich unverständlich, wobei die Kommune sich immer für besonders GRÜN zusein gerühmt hat. Hat man hier die Kosten gescheut und versucht, diesen Vorfall arklistig zuverschweigen?

Mittlererweile konnte der Täter und die Ursache ermittelt werden, der Landwirt Daniel O. Pedersen räumt ein, dass die Verschmutzung von seiner Biogasanlage herrührt, d.h. das er seine Felder düngte, obwohl der Boden noch gefroren war, denn auf den Feldern waren große Wasserlachen. Die starken Regenfälle im März brachten dann das Faß zum überlaufen und eine soge. verdünnte Gülle konnte dann über einen längeren Zeitraum seelenruhig in die Liver Å ablaufen. :evil:

Schaut euch bitte die traurigen Bilder und das Video an, so sieht es aus, wenn man ein Fließgewässer über einen längeren Zeitraum düngt, es bilden sich Algenfahnen, Bakterien, Pilze - hier wurde gründlich Natur zerstört, hier lebt absolut nichts mehr! :evil:

PS: Wie es hier weitergeht, steht noch offen. :roll:

Info: http://www.liveraa.dk/
Quelle: https://www.sportsfiskeren.dk/natur-og- ... ver-%C3%A5
Video des Ausmaßes: https://www.youtube.com/watch?time_cont ... xgO41LQnUs

Gruss Rudi :no:
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Frank Carstensen
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Re: Umweltkatastrophe in Nord Jütland

Beitrag von Frank Carstensen »

Danke für die Info Rudi.
Jedes Jahr der gleiche Mist. Hört das denn nie auf? :c
Grüße // Frank
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Cowie
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Re: Umweltkatastrophe in Nord Jütland

Beitrag von Cowie »

Das ist zum wahnsinnig werden... :no:

Hier werden zugunsten der Massentierhaltung (Schweinemast) skrupellos intakte Gewässer mit gesundem Fischbestand zerstört.

Es kann mir doch keiner erzählen, dass der "arme" Bauer so dumm war, dass er bei gefrorenem Boden seine Gülle ausbrachte... :x :evil:

Der wusste genau, was er da tat...

Aber am schlimmsten ist, dass die Kommune das mitmacht und sogar noch ein Mäntelchen des Schweigens darüber hängen wollte,

vermutlich, weil es ja um was Gutes ging um BIO-Gas, und wo Bio drauf steht, das kann ja nicht schlecht sein... :oops :oops

Ne, scheixxe, es geht um Steuereinnahmen...

Ich kann gar nicht so viel essen, wie ich kot.en möchte... :s+1: :s+1: :s+1:
Liebe Grüße und T. L.


Wolfgang
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Truttenklausi
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Re: Umweltkatastrophe in Nord Jütland

Beitrag von Truttenklausi »

Moin,
man-o-man, ist das traurig.
Anfang September letzten Jahres schon 100 Tonnen Gülle im Tuse A-System,
und jetzt das – damit dürften die Gewässer für Jahre tot sein, besonders in der Liver A.
Hoffentlich müssen die Verursacher dafür anständig zahlen. :-evil:
Gruß Klaus
Verdammt – 3 x abgeschnitten und immer noch zu kurz !
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IdEfIx
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Re: Umweltkatastrophe in Nord Jütland

Beitrag von IdEfIx »

Truttenklausi hat geschrieben:Moin,
man-o-man, ist das traurig.
Anfang September letzten Jahres schon 100 Tonnen Gülle im Tuse A-System,
und jetzt das – damit dürften die Gewässer für Jahre tot sein, besonders in der Liver A.
Hoffentlich müssen die Verursacher dafür anständig zahlen. :-evil: Gruß Klaus

WO KEIN KLÄGER - AUCH KEIN RICHTER :evil:
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OnnY
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Re: Umweltkatastrophe in Nord Jütland

Beitrag von OnnY »

Unfassbar... :evil: :evil: :o :o :cry: :cry:
Gruss Andreas
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han hugo
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Re: Umweltkatastrophe in Nord Jütland

Beitrag von han hugo »

… die Dummheit und Gier einiger? (vieler!) Menschen ist einfach unendlich ...
wer fängt hat recht!
Spöket69
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Re: Umweltkatastrophe in Nord Jütland

Beitrag von Spöket69 »

Hallo Rudi :wink: ,

erstmal vielen Dank für diese Info auch wenn diese mich wieder sehr frustriert :evil: !! Ich könnte kotzen...jedes jahr wieder solche Hiobsbotschaften. Diesmal keine Schweinegülle sondern Abwässer aus einer Biogasanlage...ohne Worte! Was mich absolut erstaunt ist, das die dänische Kommune versucht hat diesen Vorfall zu vertuschen :cry: !!Hätte ich denen nicht zugetraut...dachte, da herrscht eher eine andere denke vor, grade weil von den örtlichen Vereinen sehr viel Einsatz betrieben wird. Ich kann nur hoffen, dass der Verursacher herangezogen wird, den Schaden zu übernehmen. Mir ist schleierhaft weshalb solche Unfälle sich jährlich wiederholen, menschlich bedingte Nachlässigkeiten, Berechnung in der Hoffnung nicht erwischt zu werden? In diesem Fall glaube ich ebenfalls, das derjenige das schon wissentlich in kauf genommen hat. Wie auch immer wiedermal schlechte Nachrichten aus dem stark landwirtschaftlich geprägten Land :o

Hjertelig hilsen Helge
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IdEfIx
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Re: Umweltkatastrophe in Nord Jütland

Beitrag von IdEfIx »

Hallo Helge,
werde das Thema weiterverfolgen und hier posten, wenns dazu etwas Neues gibt, aber viel Hoffnung mache ich mir ehrlich gesagt in diesem Fall nicht. Erinnere dazu an den Großbrand im Raffineriehafen Fredericia vom 3./4.02.2016. Über 1000 Tonnen Nitrat und etc. flossen in die Ostsee, hier wurden definitiv große Mengen an Ostseewasser langfristig verseucht. Nachdem die Medien darüber ausführlich berichtet hatten, gabs eine Nachrichtensperre, Regressansprüche od. Wiedergutmachungen gab es bisher nicht - die Medien wurden danach zum Stillschreiben vergattert. In Apenrade gab es in den letzten Jahren zwei mal ein Tankleck, wo einige Tausend Liter Diesel in die Ostsee flossen; hier hat die Kommune ihre Aufsichtspflicht verletzt, aber danach passierte rein garnichts.

Fazit: In Dänemark gibt es halt Dinge, nicht nicht so recht nachzuvollziehen sind. :q: :oops

PS: ... und was Gülleunfälle allgemein betrifft - die wird es immer wieder geben, solange Schweinefleisch aus der Schweinemast viel zu billig angeboten wird und die Nachfrage nach billigem Fleisch so groß ist. Schuld ist hier ganz klar der Verbraucher.

Gruss Rudi :p
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Kunde
Nachteule
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Re: Umweltkatastrophe in Nord Jütland

Beitrag von Kunde »

IdEfIx hat geschrieben: PS: ... und was Gülleunfälle allgemein betrifft - die wird es immer wieder geben, solange Schweinefleisch aus der Schweinemast viel zu billig angeboten wird und die Nachfrage nach billigem Fleisch so groß ist. Schuld ist hier ganz klar der Verbraucher.

Gruss Rudi :p
Hi Rudi, der Verbraucher trägt natürlich eine gewisse "Mitschuld" an Umständen wie sie gerade in Nordwestdeutschland (und DK) vorherschen. Allerdings sollten sich Eu, Bund und Länder auch mal Gedanken machen ob es sinnvoll ist in den o.g. Regionen Schweinefleisch für den Weltmarkt zu produzieren?! Meiner Meinung nach kann man hier nicht allein den Verbraucher in die Verantwortung nehmen sondern ganz klar die Agrapolitik aus Brüssel!

Beste Grüße
Michel Harre
Man sollte dem Fisch, wenn man ihn schon fängt, keine Schande bereiten dadurch wie man ihn fängt...
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