Langeland um Ostern 2017

[StephenFly]

Da es in letzter Zeit wirklich viele gute Berichte gab und es eine Freude war diese zu lesen, will ich mich auch mal dabei beteiligen.

Ich komme ja leider nicht sehr oft an die Küste da alleine schon die „einfache“ Anfahrt mit mindestens 7-800km verbunden ist. Da bleibt einem nichts anderes übrig als die langen Wochenenden zu nutzen die sich da so bieten. Glück hat, wer eine verständnisvolle Freundin daheim sitzen hat, die merkt wenn es wieder zu viel wird. Ich wollte es mir in diesem Jahr so richtig geben und beschloss daher vor einem Metalfestival Besuch nochmal „schnell“ nach Langeland zu Düsen, die Alternative wäre ein Verzicht auf die Küste bis zum Herbst gewesen. Glücklicherweise fahren ein paar Freunde Jährlich hin, was das ganze etwas leichter macht und man sich „nur“ noch anschließen muss. Wie jedes Mal beim Meerforellenfischen gab es Pleiten, Pech und Pannen, sozusagen das Salz auf dem Rosinenbrötchen der Küstenfischer. Da sich meine Heimat, das Münsterland in NRW, sehr gut als Startpunkt eignet Kombinierte ich das Ganze mit einem Besuch der Familie. Am Samstagmorgen klingelte der Wecker dann unbarmherzig um 02Uhr10, mit fest zugekniffen Augen stolperte ich ins Band und machte mich Abfahrbereit, schließlich war ich verabredet! Gegen 7Uhr am Treffpunkt vor der Grenze angelangt wartete auch schon Björn mit dem es nun nach Dänemark rein ging. Da Langeland erst für den nächsten Tag angedacht war, bot es sich einfach an noch jemanden zu Besuchen und sich ein bisschen was zeigen zu lassen. Schließlich Fische ich erst seit 2014, drei bis vier Mal im Jahr auf Ostseesilber, da nimmt man alles noch wie ein Schwamm auf und ist für jede Hilfe und Unterstützung Dankbar. Am Wasser angekommen setzten uns aber leider recht niedrige Temperaturen und sehr merkwürdig kommender Wind zu. Letzterer machte sich wohl einen Spaß daraus mich auf die Insel am nächsten Morgen zu begleiten. Zusammengefasst war es an dem Tag wirklich nicht einfach und so gab es dann auch nicht einen Zupfer an der Schnur. Dies war jetzt allerdings nicht so überraschend, Fisch Kontakt gleich zum Start wäre mir Merkwürdiger vorgekommen. Immerhin konnte Björn zwei Fische mit der Spinne überzeugen. Am Ende des ersten Ausfluges wurde der Strand dann nochmal richtig voll, ob dabei Fisch rum kam, kann ich aber nicht sagen war ich dann doch recht bald unterwegs zum Hotel etwas schlaf nachholen.

Der Sonntag begann dann wieder mit einer Autotour, nach 2,5 Stunden Fahrt kam ich auch schon auf der langezogen Insel an und richtete mich ein. Nach einer guten Stärkung ging es nun wieder ans Wasser, eine kleine Bucht sollte es werden. Zwei Stunden später konnten wir bei recht ruhig da liegendem Wasser einen Fisch beim Steigen beobachten. Schnell 2-3 Würfe gemacht und zack weg war der Schusskopf mit 2 oder 3 Metern Runningline dazu. Nach ein paar Minuten suchen fand ich ihn aber zum Glück wieder, sauberer Cut. Schöner Mist, zum Glück hatte ich ein paar Loops eingepackt und konnte es am Abend reparieren. Die nächsten 1,5 Tage verbrachten wir dann ohne jeden Kontakt oder Biss an diversen Stränden. Einzig die Filzsohle meiner Watschuhe entwickelte ein Seltsames Eigenleben und war scheinbar der Meinung sie müsste sich vom Rest Trennen. Gut das ich mein altes Paar als Ersatz dabei hatte. Gegen Abend des dritten Tages an der Ostsee, drehte sich das Ganze aber und die Fische spielten nun doch mit. Ich bekam einen heftigen Biss, der Fisch sprang direkt, Zog noch einmal und weg war er dann auch schon. Nur wenige Würfe später war die Rute meines Kollegen krumm doch auch dieser Fisch konnte ungesehen entkommen. Sehr schade, wäre auf jeden Fall meine größte Mefo gewesen aber dann beim nächsten Mal, wir wissen ja Salz auf dem Brötchen usw. Nachdem sich in dem Eck nichts mehr tat wechselten wir zum zweiten Spot dieses Abschnittes, der Weg war überschaubar und so konnten wir nach 10minuten Fußmarsch weiter machen. Mir wurde Freundlicherweise die Spitze überlassen und schon nach wenigen Würfen gab es einen schönen Biss, leider stieg auch dieser nach kurzem Drill aus. Wieder nur wenige Würfe später gab es direkt vor meinen Füßen einen großen Schwall, als ein Fisch meine Garnele vor dem Blasentang zu packen versuchte. Leider schoss er daneben und die Fliege ging unbehelligt wieder auf reisen. Es kehrte ruhe am Spot ein und so zog ich Werfend weiter Richtung Bucht. Hier gab es nun einen Biss wie im Bilderbuch, ich holte die Schnur in schnellen Zügen ein als ich in 5-6 Metern Entfernung ein Aufblitzen erkennen konnte. Bei der kommenden Absinkphase verschwand die Fliege dann auch vollkommen, der nächste Zug brachte nun die erwartete Gegenwehr, dieser Fisch hing sicher und konnte nach kurzer Zeit auch gelandet werden. Nicht meine größte Meerforelle aber maßig und auf jeden Fall die Schönste. Damit war der Trip auf jeden Fall schon Mal der Ereignisreichste bisher was Kontakte zu Meerforellen angeht. Zwar fasste nochmal ein Fisch zu aber auch diesmal leider daneben, keine Ahnung ob die Geschielt haben. Mein Kollege konnte dann beim Einholen seiner Schnur als wir Heim gehen wollten auch noch einen Fisch verhaften.

Der für mich letzte Tag (der Kollege war insgesamt 2 Wochen vor Ort) meinte es dann auch nicht gut mit uns. Extrem Windig und nochmal so richtig Kalt zeigte sich das Wetter von seiner besten Seite. Abgekürzt kann ich sagen waren wir mehr im Auto als wirklich am Wasser, nicht eine vorhergesagte Windrichtung passte, Teilweise gab es an nebeneinander liegenden Stränden unterschiedliche Verhältnisse. Klar dass wir da natürlich dem Entsprechend Zeit mit der Suche vergeudeten. Am für den Tag letzten Strand angekommen zeigte sich das Wetter von der guten Seite aber kaum angekommen und ins Wasser gestiegen verdunkelte sich der Himmel und es fing tatsächlich an zu Schneien. Neben einem mal wieder daneben Packenden Fisch, konnte ich noch 3 kleinere Meerforellen von 15-25cm beobachten die sich zusammen auf meine Garnele stürzten und Versuchten diese zu zerpflücken. Ich zog ihnen diese dann, um sie nicht zu Haken, aus dem Maul was sie auch schnell in die Flucht trieb. Mein Mitfischer konnte dann kurze Zeit später noch eine kleine Überlisten aber das war es dann auch für den Tag. Alles in allem bin ich sehr zufrieden mit der Tour und könnte schon wieder hin. Mein Highlight war neben dem Silber in Händen, ganz sicher das die Forellen auf meine relativ Realistischen Shrimps gut ansprangen. Alle Bisse gab es nur auf diese obwohl ich auch genauso oft andere Muster Fischte. Da diese Fliegen sehr Zeit intensiv sind, freut es mich natürlich umso mehr das sie auch Funktionieren.

[Ace]

Sehr schöner Bericht und der Shrimp sieht genial aus

[Dagmar N.]

Danke für den Bericht, sehr schön zu lesen. Langeland steht bei uns auch mal wieder auf dem Plan.
Liebe Grüße Dagmar

[bornholmpilen]

..."klingelte der Wecker um 2:10 Uhr" - also wenn das nicht "true" ist, was dann.
Schöne Aktion - schön verrückt, so soll das sein.
Gruß bea

[StephenFly]

Nabend zusammen!
Freut mich sehr wenn euch das geschreibsel und die Bilder gefallen. Ich wäre bereits gerne wieder an der Küste .

Bea verrückt war eher das ich nach einer 7Stunden fahrt in die Heimat und anschließendem Hallo bei der Familie, fast direkt die Bachrute schnappte um dann nochmal bis fast 22Uhr am Wasser zu stehen. Das konnten nur die wenigsten verstehen

[raku]

Sehr netter Bericht. Danke fürs mitnehmen.

Ralf

[Matthias]

[Dornhai]

Danke für den schönen Bericht!
Hat Spaß gemacht zu lesen.

[Egebjerggaard]

... ich kenne das, heimkommen und direkt wieder losmüssen.

Ein schöner Bericht, vielen Dank!

[DrMabuse]

Vielen Dank für Deinen tollen Erlebnisbericht
DrMabuse

[Cowie]

DANKE für den Bericht & die Bilder, Stephen

[StephenFly]

Hallöchen zusammen!
Das ist schön zu lesen wenn es gut ankommt .
Mit etwas Glück schaffe ich es Anfang Juni Richtung Rügen, man kommt ja irgendwie nicht mehr vom Ostseesilber los .

Beste grüße
Stephen

[Aurelia]

Oh ja, das zu lesen, hat mir gefallen. Danke für den Bericht, Kompliment zur fängigen Shrimp.

[OnnY]

Hallo Stephen....Danke für den feinen bebilderten Bericht von unserer Lieblingsinsel... :l: