Freitag, 10.08. 9 Uhr Ortszeit:
Wolken bis zum Boden, nichts ist zu sehen, hoffentlich weiss der Pilot wo es lang geht. Da endlich taucht die Landebahn auf und ein paar Sekunden später setzen wir auch schon sanft auf. Nach Wochen der Vorfreude und langen Bindeabenden bin ich nun in Kaflavik, dem International Airport von Island gelandet.
Fast typisch isländisches Wetter empfängt mich, obwohl mir meine App, was anderes berichtet hatte. Statt Sonne und warmen Temperaturen, Nieselregen und warmen!! Temparaturen. Die letzten Wochen haben sie hier unter sehr wenig Regen gelitten, das ist schlecht für die Landwirtschaft und die manchmal auch für die Fliegenfischer, hängt vom Fluss ab. Z.B. an der Litlà, an der ich die ersten Tagen sein werde, ist es kein Problem, weil diese von unterirdischen Quellen gespeist wird. Das ist nicht nur gut für eine konstante Wassermenge, sondern es bedeutet auch, dass die Litlà das ganze Jahr über die gleiche Wassertemeoratur hat, und das gefällt den Fischen, die dort leben.
Bevor es Richtung Reykjavik geht, muss noch das Equipmenet desinfiziert werden, ich hatte eigentlich geplant, das in Deutschland machen zu lassen, aber das ist gar nicht so einfach. Die meisten Tierärzte haben Fragezeichen auf der Stirn, wenn man nachfragt, ob es möglich wäre das Angelequipement desinfizieren zu lassen, selbst das Veterinärmat in Schleswig war ratllos, und wenn man dann mal einen findet, der weiss was man möchte, dann stellt man schnell fest, dass er keine Lust hat, weil es zuviel Mühe macht. Das Ganze dauert dann auch nur 15 Minuten am Flughafen beim Zoll, Carsten, über den ich die Reise gebucht habe, hat mich angekündigt, und die standen letztendlich schon mit den Sprühflaschen bereit.
Bevor es heute gleich weitergeht Richtung Husavik, im hohen Norden von Island, gibt es einen kurzen Stopover in Flyfi-Shop, um noch ein paar Fliegen zu besorgen - die Zeit zum Binden war dann am Ende doch zu kurz, und ein paar Muster fehlten noch. Dort wartet dann auch schon der Guide Steinar auf mich, und mit einem typischen isländischen PKW, Toyota Landcruiser in grün, geht es für ca. 6 Stunden auf die Route 1, um ungefähr ein Viertel von Island im Uhrzeigersinn Richtung Norden zu durchqueren.
Auf dem Weg Richtung Norden, an die Litlà, den ersten der beiden Flüsse, die ich diese Woche befischen werden, kommen wir an vielen Flüssen vorbei, bei denen das Anglerherz höher schlägt, Nordurà, Laxà,... und zu jeder kann mir Steinar ein paar schöne Geschichten und spannende Infos berichten.
Die Litlà ist berühmt für Ihre Bachforellen. Die größte Bachforelle Islands wurde hier gefangen, mit über 20 Pfund, aber auch der Aufstieg von Meerforellen ab dem späten Sommer, und den haben wir jetzt und Artic Chars, die ebenfalls aufsteigen im Sommer, um hier zu laichen, lassen sich in der Litlà fangen. Nur mit den Lachsen sieht es nicht so gut aus, aber für die Lachse bin ich dann ja in der zweiten Wochenhälfte am Huso, wie die Kenner sagen ;-), eigentloch Huseyjarkvisl, aber das kann sich ja keiner merken, geschweige denn ausprechen oder schreiben.
Am frühen Abend erreichen wir dann unser Ziel, das Wetter ist inzwischen ganz so, wie es meine App versprochen hat. Erschöpft und glücklich falle ich ins Bett. Morgen geht´s endlich los.