Wenn der große Hunger kommt...

Viele von uns verbringen ihre Freizeit an den schönsten Küsten Deutschlands.
Was sie auf ihren Reisen so erlebt haben, ist hier zu lesen.
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Frank Carstensen
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Wenn der große Hunger kommt...

Beitrag von Frank Carstensen »

Moin zusammen,
so langsam steigt die Mefo-Quote wieder an, während die Horni-Quote fällt.
Wobei die Betonung auf "langsam" liegt. :roll:

Bild
Zuletzt geändert von Frank Carstensen am 28.05.2017, 17:43, insgesamt 1-mal geändert.
Grüße // Frank
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Cowie
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Re: Wenn der große Hunger kommt...

Beitrag von Cowie »

DANKE für den Tip & die sachliche Aufklärung, Frank! :+++: :l: :+++:
Liebe Grüße und T. L.


Wolfgang
orkdaling
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Re: Wenn der große Hunger kommt...

Beitrag von orkdaling »

moin moin,
und wenn es gaaaar keine Hornis gibt?
Gesten Morgen 7.30 Uhr Ebbe, 8.00Uhr setzt dieStrømung ein, das Wasser kommt zurueck, 8.30 Uhr alles wieder ruhig.
Genau in dieser Zeit 3 Mefo gefangen.
Heute Morgen gleiche Spiel nur etwas spæter. 8.00 Ebbe und kurz danach die ersten Zeichen den Flut mit heftiger Strømung, 5 Mefo.
Danach wenn sich das Wasser beruhigt und gleichmæssig langsam steigt beisst keine Mefo bzw sind sie weit verteilt.
Da gibts nur noch Dorsch und Pollack, aber auch diese sind immer richtig zum Wasserwechsel aktiv und an den Stromkanten zu finden.
Ob die nun zu dieser Zeit grossen Hunger haben weiss ich nicht, aber wo die zu dieser zeit Futter finden , das wissen die genau.
Gruss Hendrik
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sprottenfan
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Re: Wenn der große Hunger kommt...

Beitrag von sprottenfan »

Hallo Hendrik,
das gleiche Phänomen könnte ich hier auch schon beim Strömungs- bzw. Windwechsel beobachten, das ist dann aber auch stark von der Mondphase abhängig, wie stark die Wasserstandsdifferenz ausfällt. Und der Fisch klappert immer mal wiederkehrend die gleichen Kanten ab und weiß instinktiv wann er bei gutem Nahrungsangebot dort auftauchen muss. :+++:
Die Leber streikt, die Hose spannt,
heute geht es nicht an den Strand
orkdaling
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Re: Wenn der große Hunger kommt...

Beitrag von orkdaling »

Hallo nochmal,
ja das mit den Hornis stimmt schon. Ich hab das Problem wenn es von kleinen Seelachsen wimmelt, da bekommst du nichts anderes an den Haken.
Oder wenn meine Bucht auf 1km Breite und 500m Længe voll mit Heringen ist, wo sollst du da fischen? Ist nur ein kleiner Schwarm da siehst du die Møwen die sich drauf stuerzen wenn sie von den grossen Ræubern nach oben gedrueckt werden. Dann ist es relativ einfach.
Ich muss auch zugeben das bei 3m Hub um Vorspruenge oder zwischen Inseln/Schæren das Wasser nach Flut oder Ebbe richtige Stromkanten bildet. Diese Zeit muss man nutzen bzw solche Plætze aufsuchen.. Gluecklicher weise brauch ich keine 5 min bis ans Wasser, so kann man immer mal fuer 1 Std. verschwinden.
Hier im Forum , weiss nicht mehr wo, hatte auch mal jemand ueber diese Wirkung an der dænischen Nordkueste berichtet.
Und auch an der schwedischen Westkueste, obwohl nur ca 50cm Hub im Normalfall, gehen die Sportfreunde gern bei auflandigem Wind und 1 std vor Flut oder bis eine Stunde nach Ebbe los. Wenn das Wasser steht wird es schwierig die Fische zu finden.
Gester war ich zb zwischen den Sandbænken vor der Muendung zu dieser zeit, heute morgen auf einer Landzunge die ca 50 m in den Fjord ragt, rechts und links davon jeweils eine Bucht mit Sandgrund und Tang .Nur da wo das Wasser hin strømt fængst du, dreht die Strømung bei Gezeitenwechsel dann schnell auf die andere Seite. Oben Mefo mit Garnelenfliege, drunter fing mein Enkel Dorsch und Pollack. Da kann man wirklich sagen - Ort, Zeit und Bedingungen beachten. uebrigens waren die Fische alle voll mit Garnele, kleine Taschenkrebse ca 1€ Muenze gross und Watwurm, also alles was die starke Strømung erfasst hat. Das ist aber kein Einzelbeispiel, da kannst du jeden Vorsprung befischen egal wo im Fjord.
Aber nicht nur unsere geliebten Mefo møgen die Strømung und aufgewirbeltes zutreibendes Futter.
Selbst wenn wir zum Meeresfischen raus fahren, 200-300m Wassertiefe und ein Berg oder Plateau auf 60 oder 80m, dahinter stehen laut Echolot riesen Seelachse wie eine Perlenkette. Egal ob Pilker oder Fetzenkøder, steht die Bruehe geschieht nichts und dann setzt wie auf Kommando ein Fressrausch ein.
Gruss Hendrik
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Matthias
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Re: Wenn der große Hunger kommt...

Beitrag von Matthias »

Hallo Frank,

Danke für den schönen Bericht und die tollen Fotos.

Ich bin am Wochenende mit der Familie auch mal wieder an der Ostsee und werde mein Glück probieren.......das wird allerdings wohl echt früh sein, da dort, wo ich bin ab ca. 7 Uhr morgens mit den ersten (menschlichen) Strand- und Badegästen zu rechnen ist :roll:

Tight lines,

Matthias
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Frank Carstensen
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Re: Wenn der große Hunger kommt...

Beitrag von Frank Carstensen »

Hallo Hendrik,
schöne Sache so eine Strömung. Die würde ich mir auch so manches mal wünschen. :l:

@ Matthias: Dann würde ich schon um 04.00h am Spot sein. Hau was raus!!!
Grüße // Frank
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Matthias
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Re: Wenn der große Hunger kommt...

Beitrag von Matthias »

Hallo Frank,

ja, das ist der Plan.......vielleicht sogar noch ein bisschen früher......es sind ja nur 50m bis zum Meer ;) Wird allerdings hart, weil sich mein Sohn Abends mit "Seebrückenangeln" beschäftigen möchte.

Viele Grüße

Matthias
orkdaling
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Re: Wenn der große Hunger kommt...

Beitrag von orkdaling »

Hallo Frank,
wollte deinen Beitrag nicht kapern. Es lag mir sozusagen auf der Zunge, bald reisen die Lachsfischer wieder an die auch ab und an im Fjord auf Mefo fischen.
Das Duemmste was man machen kann ist nach der Uhr zu fischen. Ebbe und Flut bestimmen im Meer und auch in den unteren Teilen der Lachsfluesse.
Bei niedrigem Wasserstand im Fluss und vielleicht noch wenig Tidenhub (mondabhængig) steigen die Fische nur um die Flut auf.
Man kann sich also ausrechnen wann sie eine betreffende Zone passieren und somit 2 Stunden effektiv fischen statt den gesamten Tag im Fluss zu stehen.
Abends sind viele Fischer kaputt und gønnen sich ein Bierchen. Fehler ! Meine nicht das Bier sondern die Taktik. :lol:
Gerade wenn der Høchsstand mit der Zeit zusammenfællt wo sich die knallende Sonne hinter den Bergen versteckt, aber auch morgens bevor sie in den Fluss scheint, da muss man am Wasser sein. Da betrifft die Neuaufsteiger!
Die Fische die sich tags in tiefen Pools verstecken werden aktiv und nutzen die Chance zum "Weiterspringen" solald sie steigendes Wasser bemerken, also kurz nach Ebbe wenn das Wasser in den Fluss drueckt. Nach einer Stunde ist alles vorbei, nur noch Zufallsfænge.
Also in den noch von Gezeiten beinflussten Teilen ist der Wasserstand/Stømungsdruck extrem wichtig. Bis eine Stunde nach Ebbe und eine Stunde vor bis eine Stunde nach Flut, dazwischen hat man 4 Stunden wo man sich um Ausruestung, Essen, Einkauf... kuemmern kann.
Sonst kommt der grosse Hunger und man steht nicht am Wasser!
Gruss Hendrik
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1.Hippo
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Re: Wenn der große Hunger kommt...

Beitrag von 1.Hippo »

Danke für den Bericht :+++: diese Sichtweise hatte ich als "Landratte" :lol: noch nicht so verinnerlicht.

TL Mike
„There is no greater fan of fly fishing than the worm. “ Patrick F. McManus
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Matthias
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Re: Wenn der große Hunger kommt...

Beitrag von Matthias »

.......bin über Pfingsten zwar tatsächlich zweimal echt früh draußen gewesen aber außer einer Alulatte und ein bisschen Futterfisch im Nahbereich, hat sich nichts getan. Auch nichts gesehen, ja ja so kann es eben gehen :grin:

Tight lines

Matthias
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Zandermichi
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Re: Wenn der große Hunger kommt...

Beitrag von Zandermichi »

Sehr schöner Bericht !
Luxusprobleme nenne ich das ...
ich geh regelmäßig mit der Fliegenrute als Schneider nach Hause
was würd ich mich freuen wenn mal ein Horni oder selbst ein untermaßiger Dorsch anbeißen würde ...
Aber ich gebe nicht auf Irgend wann klappts ;) :zsch:
Gruß Michi
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