ich war am Samstag "zwischen den Stürmen" mit einem Freund am Weißenhäuser Strand.
Ich hatte Freitag Abend und Samstag Morgen mehrere Windberichte im Internet verfolgt und der Wind sollte schwach bis mäßig aus südlichen oder süd-westlichen Richtungen kommen und gegen Abend auf eine Nord 5 schwenken.
Als wir kurz vor 12 ankamen war alles bestens. Etwas Bewegung im Wasser aber keine richtige Welle. Hoher Wasserstand und eine leichte Resttrübung im Wasser. Perfekte Bedingungen!!! Das dachten sich auch einige Schlauchboot und Kajakfahrer, die auftackelten, als wir ankamen.
Wir fischten so vor uns hin und ab 14 Uhr kamen, ohne dass der Wind gedreht oder aufgefrischt hätte, die ersten merkwürdig höheren Wellen an. Um 14.30 konnte man aufgrund der hohen Wellen nicht mehr fischen. Der Wind hatte immer noch nicht aufgefrischt oder gedreht.
Auf dem Rückweg zum Parkplatz mussten wir feststellen, dass das Wasser nun an einigen Stellen bis an das Steilufer anschlug!!! Da hat man beim vorbeigehen- bzw. waten doch ein mulmiges Gefühl.........vor allem an der Stelle, an der oben auf der Steilküsten ein großer bereits halbentwurzelter Baum steht.
Mein Freund war schon etwas näher am Parkplatz als ich........gerade rechtzeitig um den ersten Kajakfahrer rauszufischen, der im Uferbereich gekentert war und dessen automatische Rettungsweste lt. Freund wohl auslöste, als sich der Kajakfahrer unter seinem Gefährt befand.
Der zweite Kajakfahrer kenterte schon weiter draußen....keine Ahnung so ca. 50-100m vom Ufer und hielt sich dann an dem gekenterten Kajak fest. Rettungsdienste wurden gerufen. Wir sind dann an die Stelle am Strand auf die der Kajakfahrer zutrieb. Letztendlich schaffte der zweite Kajakfahrer es aus eigener Kraft in den Ufbereich zu kommen. Sein Kajak hat er auch im Spülsaum nicht loslassen wollen, was m.E. sehr gefährlich war, denn die Wellen schmissen ihm das recht schwere Gerät fast an den Kopf. Am Ende ist alles gut gegangen. Der Angler ärgerte sich, offensichtlich unter Schock stehend, über eine verlorene Angelrute, die Meerforelle, die er gefangen hatte und ein Leck in seinem Trockenanzug.........das eigene Leben ist ja nicht so wichtig
Die Rettungsdienste waren vor Ort, als der zweite Kajakfahrer es gerade an Land geschafft hatte.
Laut eines Passanten hatte es ein weiteres Schlauchboot geschafft in der Nähe der Seebrücke anzulanden.
Soweit ich weiß ist am Weißenhäuser Strand an dem Tag zum Glück also nichts ernsthaftes passiert.
Dies soll (mal wieder) zeigen, wie schnell sich die Bedingungen am Meer ändern können. Wie gesagt baute sich eine gefährliche Welle auf, bevor der Wind drehte und auffrischte. Ich habe so etwas in der Art noch nicht erlebt. Ach ja, die Windvorhersagen auf mehreren Wetterdiensten waren falsch. Um 15.15 Uhr hatten wir schon einen recht kräftigen Nordwind. Dieser sollte aber erst gegen Abend einsetzen.
Viele Grüße & tight lines,
Matthias







