Und weiter geht’s nach El Chalten, schon der Weg dort hin ist bei schönem Wetter der Hammer. Allerdings ein seltener Anblick, hier finden sich einige der schwersten alpinen Kletterziele der Welt, nicht zuletzt wegen dem Wetter. Als ich ankomme gab es in der Saison noch kein brauchbares Schönwetterfenster und auf dem Gipfel des Cerro Torre stand die letzten Monate niemand.
Ich bin früher selbst viel geklettert und so war es für mich ein Muss diese Berge mal aus der Nähe zu sehen.
Durch Alpinismus, Trekking und Wandern hat sich El Chalten in den letzten 15 Jahren von einer handvoll Holzhütten zu einem ansehnlichen Örtchen entwickelt. Seit kurzem gibt es sogar eine Zapfsäule und einen Geldautomaten...
Bei meiner Planung entdeckte ich dass es dort auch einige interessant bis sensationell aussehende Gewässer gibt.
Als erstes erkundete ich den Rio de la Vueltas, der Abfluss der Lago del Desierto. Er führt im oberen Teil klares Wasser und wird durch diverse einmündende Gletscherbäche im Verlauf immer milchiger. Im oberen Teil gibt es sogar eine C&R-Strecke, wobei sich daran wohl kaum einer hält. Ganz oben ist er gut zugänglich, allerdings scheint es da mal wieder von Baby-Rainbows zu wimmeln. Ausser in einem Pool zwischen zwei Wasserfällen, da sehe ich einige dicke rumschwimmen.
Mich zieht es aber erstmal an eine Strecke etwas unterhalb, die sieht einfach sensationell aus! Allerdings habe ich hier genau das Problem wegen dem ich nicht in’s nördliche Patagonien bin. Das Wasser teilweise zu tief zum Waten und die Ufer dicht bewachsen. Ich bleibe immer wieder im Sumpf oder Dornengestrüpp stecken und kann nur wenig Strecke machen. Ich fange aber trotzdem ein paar schöne Forellen und verliere eine richtig gute.
Bei meiner Reisplanung bin ich auf das Foto eines traumhaften Baches gestossen, im Hintergrund der Fitzroy. Ich habe mir gedacht: Da will ich fischen, nein, da werde ich fischen! Ich habe herausgefunden wie der Bach heisst, aber nichts über die Fischerei dort. Und da er im Nationalpark liegt habe ich befürchtet dass dort Fischen verboten ist.
Ich frage in der Nationalparkverwaltung nach, fischen darf man da, aber Fische sind keine drin. Hmmm, naja, besser als umgekehrt. Ist halt noch das echte Patagonien, ohne Neozoen. Und dann weiss ich wenigstens mal warum ich nichts fange!

Für den nächsten Vormittag ist schönes Wetter angesagt, also früh aufstehen...
Es ist noch kein Mensch unterwegs, der Weg ist wunderschön und die Sonne geht auf.