Kuba 2013

Hier geht es um Traumziel, Traumreisen und Traumfische aus aller Welt. Wer hätte nicht gerne Bonefish am Golf von Mexiko, Lachs in Kanada oder die fetten Salmoniden in Patagonien. Wer sie hatte - soll unbedingt darüber berichten.
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Achim Stahl
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Kuba 2013

Beitrag von Achim Stahl »

Moin,

nachdem wir letztes Jahr heftig angefixt wurden, zog es uns nun wieder mit aller Macht zum Fliegenfischen auf Bonefish, Tarpon, Barrakuda und Co auf die Zapata-Halbinsel auf Kuba.

Wir hatten drei Tage in und vor den Flat von Las Salinas (Bonefish, Barrakuda, Tarpon, Permit etc.) und drei Tage Tarponfischen im Rio Hatiguanaco gebucht.

Am ersten Tag ging es in die Flats. Wenig Wolken, wenig Wind - perfekt um Bonefish zu spotten und punktgenau anzuwerfen. Dennoch gingen die ersten Versuche zunächst mal schief; erst mal runterkommen und ruhig und konzentriert die Fliege plazieren. Dann klappte es auch: Fisch gespottet, einige wenige Sekunden für einen "Schlachtplan" investiert, angeworfen, drei Strips, Widerstand, Strip-Strike, Raketenstart! Die Rolle kreischte, das Backing tankte Sonnenlicht und der Bonefish machte mir deutlich, weshalb ich hierher gekommen bin...

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Sieben der silberglänzenden Supersprinter konnte ich am ersten Tag landen. Vollkommen groggy von dem angestrengten Fischesuchen, der Sonne, dem Stehen im Boot und der Zeitumstellung fuhren wir abends zum Hotel zurück. Außer einer Dusche, Abendessen und ein paar schnellen Mochitos war nichts mehr drin...


Am zweiten Tag fuhren wir mit dem Boot etwas weiter raus in die "Channels" vor Las Salinas. In den Durchgängen zwischen den Mangroveninseln befinden sich Tarpons, Barrakuda, Permit und viele andere Fischarten. Unsere ersten Versuche auf Tarpon waren wenig erfolgreich. Die Fische werden dort stark befischt und sind "very spooky". Hardy bekam ein paar Anfasser, konnte aber keinen Fisch in den Mangroven landen.

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Später versuchten wir es mit Poppern auf Barrakuda. Die Attacken kamen schnell und heftig. Viele Fehlbisse, aber auch ein paar kleinere gelandete Fische brachte das Fischen mit dem Popper.

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Etwas später kam direkt neben einer Sandbank ein richtig massiver Biss und zunächst heftigste Gegenwehr. Dann plötzlich nur noch ein ganz schwaches Gewicht am Ende der Schnur...

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"Barracuda", meinte der Guide achselzuckend. Ein paar von den Burschen, deutlich über einem Meter, hatten wir auch gespottet. Doch immer wenn sie das Boot sahen waren sie auch schon vergrämt. Mein Kollege Hardy fing dennoch kurz vor Schluß noch einen von knapp einem Meter.

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Ende Teil 1
Zuletzt geändert von Achim Stahl am 07.05.2013, 18:24, insgesamt 1-mal geändert.
Wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Fischlein her.

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Achim Stahl
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Re: Kuba 2013

Beitrag von Achim Stahl »

Teil 2:


Am nächsten Tag ging es noch mal ins Flat. An unserem letzten Tag dort wollten wir auf alles vorbereitet sein: Bonefish, Barrakuda, Permit und Lemon Shark

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Da wir etwas weiter weg fischen wollten, ging es zunächst einmal im Schleppverband zu den passenden Spots:

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Es war an diesem Tag sehr windig und bedeckt, was das Erkennen und gezielte Anfischen der Bonefish schwierig machte. Aber ab und zu klappte es dennoch:

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Außerdem entdeckte der Guide immer wieder so genannte "Muddings". Das sind Stellen im Flat die durch fressende Bonefish getrübt sind, ähnlich wie bei gründelnden Karpfen. Diese Muddings brachten beim blinden Abischen auch noch mal etliche Fische.

Am nächsten Tag ging es zum ersten Mal auf dieser Reise zum Rio Hatiguanico, zum Tarponfischen. Die Fänge der anderen Angler waren die Tage zuvor nicht sehr ermutigend gewesen; wenig Fischkontakt und kleine Tarpons. Mir hing ja noch meine Schneidertour von letztem Jahr nach, auf der ich viele und auch große Tarpons gedrillt hatte und dennoch keinen wirklich ins Boot bekam.

Dieses Jahr schien es zunächst nicht anders zu sein - am ersten Tag sieben Fischkontakte, teilweise mit springenden Tarpons - und alle verloren.

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Am nächsten Tag sah es zunächst nicht viel besser aus. In einem engen Seitenarm entdeckten wir eine große Schule rollender Tarpons. Sie zeigten allerdings wenig Interesse an meinen schönenen klassischen Tarponmustern. Deshalb band ich irgendwann einen kleinen aber starkhakigen Hechtstreamer aus SF-Blend-Fibern an das 80 lbs Vorfach und schickte ihn in die Mangroven. Mein Guide kommentierte das mit den Worten: "Take this f...ing fly, you motherf...ing tarpons!" Zwei Strips später spannte sich die Schnur und nach drei massiven Strip Strikes hing der Fisch fest am Band. Kein Riese, aber Tarpon, und es kostete mich alle Kraft und belastete mein Tackle aufs äußerste, den Fisch von den Mangroven fern zu halten. Auch unter das Boot wollte er mit Vorliebe, und einen Sekundenbruchteil Unaufmerksamkeit von mir nutzte er aus, um zwei mal um die Ankerleine zu schwimmen. Wir bekamen ihn aber wieder frei und konnten ihn schließlich landen. Mein erster Tarpon, Bann war gebrochen.

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Danach war ich vollkommen tiefenentspannt und fischte glücklich und sorglos vor mich hin. Das brachte mir weitere fünf gelandetete Tarpons bis zu 25 Pfund:

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Tags darauf schien der Fluß fischleer zu sein. Zunächst keinerlei Sichtungen, dann endlich ein paar rollende Fische, aber keine Kontakte. Nach etlichen Stunden, etwa 50 Meter flußab eine Truppe rollende Tarpons. Fliege weit vorlegen, lange absinken lassen und schnell strippen, waren die Vorgaben des Guides. Drei Strips und fest, war das Resultat. Drei Strip Strikes mit aller Kraft hinterher und der Fisch hing. Beim ersten Sprung sah ich, dass ich einen richtigen Tarpon gehakt hatte; 40 Pfund reinstes Silber katapultierten sich in die Luft.

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Der Drill war unglaublich; etwa eine halbe Stunde lang war der Fisch eindeutig stärker als ich und mein Getackle. Ich hätte ihn niemals stoppen können. Aber der Guide versicherte mir, dass so große Fische nicht in die Mangroven flüchten. Das stimmte. Nach 30 Minuten glaubte ich zum ersten Mal, dass der Fisch zum Landen bereit wäre. Es folgten aber noch etliche unhaltbare Fluchten, bevor wir ihn dann tatsächlich aus dem Wasser heben konnten.

Später am Tag konnte ich dann noch einen zweiten Fisch haken und ebenfalls landen:

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Nach dem Zurücksetzen machten wir Schluß und fuhren direkt nach Havanna, wo wir in einem Nobelhotel im Kolonialstil mitten in der Altstadt einquartiert waren. Eine Dusche mit richtig sattem Wasserstrahl war der schönste Luxus seit einer Woche. Danach begaben wir uns noch kurz zur Uferpromenade, die wegen der starken Brandung von den Kindern als Wellenbad umfunktioniert wurde:

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Am Abend noch ein paar Mochitos und etwas zu essen auf Hemmmingways Spuren in den Kneipen der Altstadt zum Ausklingen, bevor es tags darauf am frühen Morgen wieder zurück in den Norden ging.


Viele Grüße!


Achim
Zuletzt geändert von Achim Stahl am 07.05.2013, 18:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Linus
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Re: Kuba 2013

Beitrag von Linus »

Hallo Achim ,

super, dass es diesmal geklappt hat !

Danke für den schönen Bericht.
:wink:
TL
Linus
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Fazer
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Re: Kuba 2013

Beitrag von Fazer »

Toller Bericht, mit tollen Fotos :+++: und...
Glückwunsch zur Tarpon-Premiere.
Gruß
Nico

Ich kann mich dem Wasser nicht entziehen (AdMeeF) Bild
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piscator
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Re: Kuba 2013

Beitrag von piscator »

Petri Achim, sehr geil!!!! :+++:
Petri Heil, J.
brauch keine Gewalt, nimm einfach 'ne längere Rute
http://www.baltic-cane.de/
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Fliegenfischer
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Re: Kuba 2013

Beitrag von Fliegenfischer »

Traumhaft :l:
Danke dafür :wink:
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mik1
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Re: Kuba 2013

Beitrag von mik1 »

Danke für den schönen Bericht!

Liebe Grüße Mik
The worst day salmon(-fly-)fishing,
is better than the best day working!
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Jahn
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Re: Kuba 2013

Beitrag von Jahn »

Sehr schöööön :+++: :+++: :+++:
Vielen Dank DAFÜR :!:
:wink:
ChristiJahn
PS : Das Leben ist zu kurz für schlechten Whisky
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Polar-Magnus
Eigentlich war ich's nicht...
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Re: Kuba 2013

Beitrag von Polar-Magnus »

Hi Achim,

meinen herzlichen Glückwunsch zu der gelungenen Woche.
Wenn's einmal läuft, dann läuft's halt... :+grin: .

Und dieses Mal hat es noch nicht mal die Rute zerlegt, offenbar.

Grüße

Ingo :wink:
Ein Fliegenfischer ist manchmal glücklich, aber nie wunschlos.

Du bestimmst das Ziel, du bestimmst den Weg und du bestimmst die Regeln. Es ist dein Spiel, dein Leben.
Zitat von gonefishing aus seinem sagenhaften Patagonien Reisebericht.
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Rollo
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Re: Kuba 2013

Beitrag von Rollo »

Glückwunsch Achim zu dem gelungenen Urlaub! Tolle dynamische Fotos und schöne Fische. Danke für deinen Bericht :+++:
TL, Rollo
Früher war mehr Lametta!
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Hoschi
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Re: Kuba 2013

Beitrag von Hoschi »

Hey Achim!
Hatte schon gehört dass du weg bist und musste an deinen letzten Bericht über die Tarpoms denken. Schön dass es jetzt geklappt hat und Petri zu den Granaten!

Danke für den tollen Bericht!
:wink: martin
Jeder Tag an dem du nicht lachst, ist ein verlorener Tag.
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Re: Kuba 2013

Beitrag von Fliegenjeck »

Hallöchen Allerseits,
Gaaanz grosses Kino, merci fürs Mitnehmen....... :+++:
MfG Nobby.....
Ich bin ein (H)optimist. Diese glauben, das durch ein homebrew sich alles verbessert... :+grin:
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Stuhri
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Re: Kuba 2013

Beitrag von Stuhri »

Moin Achim,

klasse Bericht und wahnsinnsbilder :+++: :+++:
schöne Grüße
Jan
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Ralph Hertling
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Re: Kuba 2013

Beitrag von Ralph Hertling »

Moin,
und Petri Heil, lieber Achim!!!
:+++: :+++: :+++:
TL
Ralph
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FALKFISH-THOR
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Re: Kuba 2013

Beitrag von FALKFISH-THOR »

Toller Bericht Achim!
...da muss ich doch auch mal hin 8) !


Gruß aus FL
Thor
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