
Wo die Sonne mittags im Norden steht und nachts die Sternbilder auf dem Kopf stehen.
23000 km von Mitteleuropa entfernt liegt Neuseeland auf der gegenüberliegenden Seite des Erdballs.
Diesen Reisebericht schreibe ich in der ruhigen Vorweihnachtszeit, weil vielleicht in der Schonphase der Meerforellen
der ein oder andere gerne von entfernten Reisezielen träumt und was liegt da näher als Neuseeland wo momentan
Sommer und Hauptsaison für Lachs und Forelle ist.
Ich hoffe es ist mir verziehen, das die Reise schon ein paar Jahre zurückliegt, aber so etwas macht man sicher nicht jedes Jahr.
Die Reise führte uns auf die Südinsel Neuseelands und war nicht als Angelreise geplant, sondern als Besuch unserer guten
Freunde, die zur Jahrtausendwende ihre Zelte in Old Germany abgebrochen hatten.
Trotzdem gab es auch eine Menge anglerische Höhepunkte, da ich natürlich immer eine Mindestausstattung an Gerät dabeihabe.
Nach elend langem Flug mit Zwischenlandungen in Bangkok, Melbourne und Sidney erreichten wir endlich Christchurch, wo unsere
Freunde schon auf uns warteten.
Wir hatten nun 6 Wochen Zeit die Insel zu entdecken, aus diesem Grund mieteten wir einen Leihwagen für die gesamte
Urlaubszeit (sind dort wirklich preiswert).
Nach ein paar erholsamen Tagen bei unseren Freunden starteten wir zu ersten Tour über die Insel.
Der Weg führte uns zunächst Richtung Norden zum Nelson Lakes National Park.
Dort am Lake Rotoroa bezogen wir auf einem Campingplatz ein originelles Cabin (ausrangierter Eisenbahnwaggon)

Das Gebiet dort ist sehr bewaldet und wird durch die beiden Seen Lake Rotoroa und Lake Rotoiti sowie dem Buller River geprägt.
Alle Flüsse sind hier völlig natürlich und unverbaut.

Eine Jahreslizenz hatte ich für kleines Geld erstanden. Man bekommt sie in jedem Angelladen. Mit ihr durfte ich alle Gewässer der Südinsel befischen.
Leider hatten wir in diesem Jahr den veregnetesten Sommer seit zig Jahren erwischt, so das ein befischen der Flüsse oft unmöglich war.

Aufgrund des Hochwassers in den Flüssen machten wir einen Ausflug zum Lake Rotoiti, wo ich gegen Abend einige steigende Fische in
Wurfentfernung sehen konnte.
Schnell war die Ausrüstung aus dem Kofferraum am Mann und vorsichtig watend bot ich den Fischen eine kleine Trockenfliege an, die auch genommen wurde.
Eine schöne Bachforelle war der Lohn, und der erste Fisch dieser Reise.

Der Campingplatzbesitzer meinte es wäre die erste Forelle nach 3 Wochen Dauerregen.
Er gab mir auch den Tipp es bei besserem Wetter einmal am Howard River, einem Nebenfluss des Buller River zu versuchen.
Nachdem sich das Wetter etwas gebessert hatte, fuhren wir also zum Howard River, wo wir kilometerweit eine unbefestigte
Strasse (Gravel Road) entlang des Wassers befuhren. Zwischendurch war aussteigen und öffnen und schließen von Weidezäunen angesagt.
Schließlich kamen wir an eine Furt, wo für unser Fahrzeug Endstation war. (Ein Allradfahrzeug wäre in vielen Situationen die bessere Alternative gewesen).
Ich verabschiedete mich kurzzeitig von meiner Frau, um den Fluss watenderweise zu erkunden. Am ersten schönen Gumpen postierte
ich mich oberhalb des Einlaufs und ließ einen Eigenbau Streamer durch den Gumpen spielen.
Das Wasser war noch sehr eingetrübt, so dass kein Grund zu erkennen war.
Einen plötzlichen Bogen im Vorfach quittierte ich mit sofortigem Anhieb und mein erster Gedanke war Hänger.
Schnell wurde mir klar das da etwas großes am Haken hing. Nach anfänglich ruhigem Tauziehen stürmte der Fisch zum Gumpenauslauf
und von da ins schnelle Wasser flussabwärts. Er war für mich nicht zu halten, und so stolperte ich hinterher.
Erst 30-40 m unterhalb wurde das Wasser wieder ruhiger und ich konnte die Forelle ausdrillen und landen.
Ein toller Fisch von gut 60 cm und meine größte Bachforelle überhaupt.
Am Abend gab es ein tolles Forellenessen für 4 Personen mit neu gewonnenen Freunden.


Nach ein paar Tagen ging es für uns weiter zum Abel Tasman National Park ganz im Norden der Südinsel.
Die traumhafte Küstenlandschaft dieses Parks kann man in einer mehrtägigen Wanderung über den Abel Tasman Treck,
oder mittels eines Seekajaks entlang der Küstenlinie mit wunderschönen Buchten und Stränden erkunden.



Für Kajakfahrer sicherlich ein Traumziel. Gute Seekajaks können gemietet werden.
Wir erwanderten einen Teil des Trecks und erlebten, bei endlich mal viel Sonne, eine fast schon tropisch anmutende Vegetation und Küstenlandschaft.



Mit dem Wagen machten wir einen Ausflug an nördlichen Rand des Parks und kamen an einen Ort „Pupu Springs“ genannt.
(Lustiges Ortsschild unterwegs)

Es handelt sich um einen der größten Quellwassertöpfe der Welt und es war wirklich sehenswert wie auf riesiger Fläche glasklares Quellwasser aus dem Grund quillt.
Überall in dem Quelltopf waren schöne Bachforellen und Saiblinge zu sehen.
Fischen war hier allerdings nicht erlaubt und angesichts der Naturschönheit auch gar nicht notwendig.



Ich hoffe es ist mir gelungen, und nicht zu langweilig.
Fortsetzung folgt bei Gefallen (es lohnt sich), Gruß Manni








