Coregonus nasus- große Maräne

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Dr.Fish
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Coregonus nasus- große Maräne

Beitrag von Dr.Fish »

Hallo,
in zahlreichen Gewässern Schleswig- Holsteins gibt es mittlerweile, zumeist besetzte
Maränen und Schnäpel. Diese zu unterscheiden, ist gar nicht mein Beat, und wer mal mit einem Binnenfischer unterwegs war ahnt, wie toll- aber vielfältig diese Gattung ist.
Mir geht es um den Fang des bis vor 20 Jahren offenbar noch "unfangbaren" Fisches im Norden.
In einschlägigen Angelmagazinen war in den letzten Jahren immer mal wieder von erfolgreichen,
wenn auch groben Methoden die Rede.
Also mit Wurm, oder mit wild durch den See gezogener Hegene.
Das ist sicher nur im Ausnahmefall erfolgversprechend.
Wer kennt sich mit den Besonderheiten der Großen Maräne in unserem Gebiet ein wenig aus?
Jahreszeitliches Fressverhalten, Tiefenzonen uns so weiter interessieren mich, besonders in den doch eher warmen, flachen und teilweise grenzgradig eutrophen Seen in Holstein.
Was man sonst so liest, bezieht sich doch eher auf klare südliche Seen, in denen sich die Märäne gerne unterhalb der Temperatursprungschicht aufhält. Das entfällt wegen Sauerstoffmangels hier in einigen Seen, trotzdem wachsen die Fische hier sehr, sehr gut ab.
Die ersten anderthalb Zielfische sind erfolgreich beangel :l: t, nun bin ich etwas infiziert.
Grüße und Danke, G.
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Cowie
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Re: Coregonus nasus- große Maräne

Beitrag von Cowie »

Dr.Fish hat geschrieben: Die ersten anderthalb Zielfische sind erfolgreich beangel :l: t, nun bin ich etwas infiziert.
Grüße und Danke, G.
Hallo G.

ich kann Deine Frage zwar nicht beantworten, aber wie fängt man einen halben Fisch??? :q: :oops :grin:
Liebe Grüße und T. L.


Wolfgang
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IdEfIx
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Re: Coregonus nasus- große Maräne

Beitrag von IdEfIx »

Hallo G.,

wie es mit Schnäpel & Maräne in Deutschland aussieht, kann ich nicht sagen. Als ich beim Bund war, war ich in Bayern zu Lehrgängen stationiert und hatte ich Frühjahr die Gelegenheit im Starnberger See mit der Hegene auf Saibling, Seeforelle und Maräne zu angeln und auch ein paar gefangen. In Dänemark kommt die Kleine und die Große Maräne vor, die man wenn überhaupt im Frühjahr fangen kann; wenn das Wasser zu warm wird, ziehen die Fische in tiefere Regionen.

In Dänemark kommt der Ostsee- und der Nordsee Schnäpel vor, dieser Wanderfisch zieht die Flüsse zum laichen hoch, wenn die ersten Fröste kommen, aber sie sind das ganze Jahr geschont und dürfen nicht gezielt befischt werden. Wenn die MeFo-Saison in den Fliessgewässern beginnt, fängt man mal einen mit der Fliege und der Wurmangel, das Stk./Gewicht liegt bei 2~4 KG. In Schweden hingegen gibt es eine meerwanderde Maränenart, die "Sik" genannt wird, die man dort im Herbst/Winter fängt und auch entnehmen darf, wenn auch in begrenzter Stückzahl, auch diese Art steigt erst mit den ersten Frösten in die Fliessgewässer auf. Im Fischgeschäft bekommt man sie geräuchert, ist eine echte Delikatesse.

Hoffe es hilft Dir

Gruss Rudi
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Forelleke
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Re: Coregonus nasus- große Maräne

Beitrag von Forelleke »

Am besten in "unsere" bayrische Foren dich reinlesen… Alpines Angeln oder AngelForum Bayern…
Dort sind die Spezialisten…


Roel
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Re: Coregonus nasus- große Maräne

Beitrag von Reverend Mefo »

Ja. Angeblich soll ja die Maräne an den bajuwarischen Seen am ehesten mit der langsam geführten Nymphenhegene mit Zuckmückenimitaten gefangen werden.

Da gab es doch mal so eine spezielle Folge "Angeln mit Auwa" ...

Würde ich zunächst hier ebenfalls vermuten. Bin aber da nur Motivator und nicht erfahrener Ratgeber ...
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Athlord
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Re: Coregonus nasus- große Maräne

Beitrag von Athlord »

Hallo Dr.Fish,
ich habe einfach mal bei Google danach gesucht und man bekommt dort tatsächlich einen Link zu Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Coregonus
Zur Verbreitung und Nahrung steht dort:
Vorkommen

Die Coregonen leben meist in tieferen Seen (ab ca. 50 m), zum Beispiel dem Bodensee und anderen Voralpenseen, etwa in der Seenkette um den Bielersee, dem Neuenburgersee und dem Genfersee, dem Attersee, dem Irrsee, den oberitalienischen Seen sowie in norddeutschen Seen wie dem Arendsee, Breiten Luzin, Plöner See, Ratzeburger See, Schaalsee, Schweriner See, Selenter See, Stechlinsee, Walchensee, Werbellinsee und anderen. Mancherorts wurden geflutete Tagebaurestlöcher mit Coregonus-Arten besetzt. Einige Arten kamen oder kommen auch im Salzwasser vor, zum Beispiel in der Ostsee und Nordsee.

Ernährung

Die Coregonen ernähren sich – je nach Art – von Plankton oder größeren Tieren. Nahe verwandte Arten haben häufig unterschiedliche ökologische Nischen besetzt. Sie unterscheiden sich beispielsweise darin, ob sie ihre Nahrung primär im freien Wasser (zum Beispiel Schwebrenken) oder am Boden (sogenannte Bodenrenken) aufnehmen. Um das Plankton zu sammeln, haben manche Arten noch deutliche schleimproduzierende Epibranchialorgane im Pharynx.


Vielleicht hilft das ja ein bisschen ...

Gruss
Jürgen
Ich danke allen, die nichts zur Sache beizutragen hatten und trotzdem geschwiegen haben!
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Carp4Fun
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Re: Coregonus nasus- große Maräne

Beitrag von Carp4Fun »

Moin,

also ausgerechnet Coregonus nasus existiert in S-H rechtlich gesehen schon mal nicht. ;) Die Gattung ist wirklich ziemlich verwirrend und während einige bestrebt sind, alles pragmatisch in einen Topf zu werfen, dröseln andere den Artenkomplex fleißig immer weiter auf. Schnäpel und Maränen sollte man aber versuchen abzugrenzen; auch wenn das optisch nicht immer zweifelsfrei gelingt, ist die Lebensweise doch unterschiedlich. Schnäpel (also Wandercoregonen) ernähren sich in erster Linie von handfester Bodennahrung (Stichwort Wurmangel) während Maränen vornehmlich Plankton filtrieren und sich nur in Ausnahmefällen mal an größere Nahrung wagen (Stichwort Hegene). Im Nordsee-EZG kommen Schnäpel bei uns in erster Linie im Eider-Treene-System (Wiedereinbürgerung seit 1987) und in der Elbe sowie vereinzelt mal in Flüssen wie der Stör u.a. vor, gelten dort aber "rechtlich-biologisch" als Nordseeschnäpel (ganzjährig geschützt). Siehe auch Post von IdEfIx.

Ostsee-Schnäpel werden vor allem im NOK, Schleigebiet, in der Trave und z.B. dem Neustädter Binnenwasser gefischt -da gibt's garantiert auch ein paar ausgefuchste Angler, die den Ball aber vielleicht lieber flach halten. Gleiches gilt für die Große Maräne, die in einigen Seen Ostholsteins erfolgreicher befischt wird als man anfangs denken mag. Die besten Tippgeber sind da sicherlich die ansässigen Binnenfischer: Vom Hörensagen soll ein Blick auf den Mageninhalt ziemlich hilfreich sein, was das aktuelle Beuteschema und die Köderwahl betrifft! ;)

Sowohl anglerisch als auch kulinarisch bestimmt eine der am meist unterschätzten Fischarten in unseren Gefilden... :wink:

Aber wenn Du die ersten 1,5 erfolgreich gelandet hast, scheint der Weg doch schon mal richtig! :+++:
Gruß
Sascha
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Frank Buchholz
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Re: Coregonus nasus- große Maräne

Beitrag von Frank Buchholz »

Schnäpel sind in der Tat einfach (nicht leicht!) zu fangen. Grundangel mit dicker schnur und feinen Seitenarmen, Mistwurm und Aalbimmel, in Finnland am Strand von der Eisschmelze bis zur Ankunft der Heringe im Mai ein gewöhnlicher Anblick. Über den NOK reden wir nicht. ;)

Was die Maränen angeht...Nach allem was man aus Norddeutschland hört läuft die Hegene hier schlecht, mir sind nur Fänge auf Kunstköder zu lesen gekommen. Mageninhalt Binnenstint. Das weckt die Vermutung dass es mit dem Amerikanischen Ansatz, also Pilker, hier oben evt. besser laufen könnte. Die Amis füttern unterm Eis sogar mit Köderfischen an und angeln auch mit diesen. Der Schlüssel liegt darin sich mit dem Zocker vorsichtig von oben zu nähern, etwa 2-3m über der Anzeige, und natürlich 2m Fluorocarbon zu benutzen. Es sind halt immer noch Coregonen. Ich bin darauf aufmerksam geworden als ich gesehen habe dass ein Pilkerhersteller in Traverse, MI die selbe Pilkerform wie ich verwendet und sie als Köder auf "Whitefish" anpreist. >Klick< Der Jig ist auch im Video zu sehen.

Wenn man mit Durchläufer angelt und den Drilling durch einen Solid Ring mit eingeschlaufter Einzelhakenflucht, evt. sogar mit Schonhaken, ersetzt wäre ein Hechtbiss zwar für den Köder riskant aber nicht wirklich unwaidmännisch. Ich habe mit sowas am Strand bzw. Hafen gute Erfahrungen gemacht.

Natürlich läßt sich jetzt einwenden dass man ja schon viel öfter beim Barschezocken Maränen gefangen hätte wenn das eine Option wäre. Wenn man aber schon mal erlebt hat wie ein 1,5gr Propellerjig mit Glitzerdubbing ausschließlich von Güstern genommen wird während das selbe Modell mit Magnus-Hasendubbing im selben Durchlauf, am selben Tag ausschließlich Rotaugen an den Haken bringt und sich dann vor Augen führt dass wir hier über Maränen sprechen- sagen wir einfach manchmal kommt es eben doch auf "Kleinigkeiten" an (Tiefe, Ortswahl, Köderführung, Vorfach etc. ).

Gruß
:wink:
Frank
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Dr.Fish
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Re: Coregonus nasus- große Maräne

Beitrag von Dr.Fish »

OK, das sind ja schon mal ganz neue Ansichten, vielen Dank.
Schön Frank, dass du meine Antwort schon vorweg genommen hast,
das hätte ich tatsächlich entgegen gehalten :lol:
Ich bin auf große Maränen aus, die sehen total unterschiedlich aus.
Ich möchte sie eigentlich gerne mit der Hegene beangeln,
ja ich habe bereits reichlich gegoogelt, besonders natürlich bei den süddeutschen Kollegen.
Daher kenne ich auch meinen Fehler, weswegen anderthalb Fische gezählt werden, und nicht 2.
Mich interessiert vornehmlich, ob jemand hier,
also vielleicht in Holsteinischen Seen, Erfahrungen sammeln konnte.
Grüße, G.
heather
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Re: Coregonus nasus- große Maräne

Beitrag von heather »

Hallo
Eisangeln ist das Mittel der Wahl, im Mittelwasser mit Minipilker an den zugrouten der maränen, bei 20 m Wassertiefe dann so auf 6-12m angeln,mit gaaaanz viel Geduld, die sicherste Methode.
Ganz selten hat man im Sommer bei den jetzigen Temperaturen das Glück Schwärme von Fischen zu entdecken, die oft mit brassen gemischt
Unter der Oberfläche dösen und einer vorsichtig angebotenen trockenen baetis nicht widerstehen können.
Viel Spaß bei der Herausforderung :+++:
LG Carsten
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