Wellen ja oder nein

[LongHunter]

Mahlzeit.
Ich Greenhorn hab mal eine Frage.
Ich war Gestern nähe Ortmühle am Klärwerk. Trotz Wind hatte ich dort durch ablandige Richtung ruhiges Wasser.
Danach wechselte ich nach Sütel zwischen die Capingplätze und hatte richtig Dampf auf dem Ufer.
40 Meter war es sichtlich trübe, dahinter konnte ich gut die Tangfelder erkennen.
Kann man Pauschal sagen, ob es Sinn macht bei so unruhiger See zu fischen?

Oder ist es evt jetzt unsinning und ab 8 Grad Wasser sinnvoll?

Wäre über ein paar Meinungen dankbar.

Gruß der kleine Jens

[Frank Buchholz]

Moin Frank!
Grundsätzlich zieht aufgewirbeltes organisches Sediment Kleinfischschwärme an, und damit auch grosse Forellen. Echte Überspringer sind wesentlich weniger Temperaturempfindlich als die kleineren Grönländer, welche sich im Winter eher in die Förden zurückziehen.

Ob es jedoch eine Mindesttemperatur gibt bei der die momentan doch eher tief stehenden Sprotten und Heringe an den Strand gelockt werden würde mich auch interessieren.

Gruß

Frank

[HO!GER]

Jedenfalls war es die richtige Entscheidung bei Südwind von Strandhusen an die Ostküste zu wechseln.
Gerade im Winter kann ein auflandiger Wind, und nicht nur dort, die Temperaturen spontan z.B. von unfischigen 2° auf attraktive 4°durch Austausch mit "Tiefenwasser" ändern.

HO!

[homebeach]

Wenn du mit Blech an genau diese Sedimentkante kommst, sind die Chancen absolut nicht schlecht! 8 Grad Aussentemperatur und bewegtes Wasser sind manchmal Bedingungen, die man sich im März wünscht. Lohnenswert!

[Waldmeister]

Gerade im Winter kann ein auflandiger Wind, und nicht nur dort, die Temperaturen spontan z.B. von unfischigen 2° auf attraktive 4°durch Austausch mit "Tiefenwasser" ändern.
HO!

Verstehe ich jetzt nicht. Das Oberflächenwasser ist rund 2,5 Grad kalt. Der Wind drückt auf die Küste, so dass dieses Wasser an den Strand gedrückt und sich nach unten wieder raus aufs Meer schiebt. Wärmes Tiefenwasse wird so doch nicht zum Strand gespült. Das passiert bei derzeitigen Verhältnissen doch nur bei ablandigen Wind, oder?
Gruß
Waldmeister

[Fliefi]

Moinsen Waldmeister,

ich glaube du liegst richtig.
Bei ablandigen Wind wird kaltes Oberflächenwasser vom Land weg getrieben und wärmeres Tiefenwasser ersetzt dieses dann. Wind ist zur Zeit aber auf jeden Fall gut!

Gruß Björn

[Reverend Mefo]

KS-Modus an: Wenn der Wind aber bei +7 Grad ist und ein paar Stündchen richtig weht, erwärmt sich die Oberfläche dann schon, und nach den besagten paar Stunden "Föhn" wird das Wasser an flachen auflandigen Stränden dann doch über 2,5° sein. Wer spät loszieht, sollte dann zumindest nicht ganz falsch stehen, wenn die anderen Fakoren (Trübung, Kraut etc) ebenfalls stimmen ... was um diese Jahreszeit ja eigentlich der Fall sein sollte. KS-Modus aus.

[Roksan]

Hallo,

wenn ich es mir aussuchen dürfte hätte ich immer ne gute Welle ...

Grüsse Alex

[bobbel76]

Ich auch, Welle bzw. bewegtes Wasser ist mM immer vorzuziehen, gneua wie auflandiger Wind. Ausser im wirklich Winter,da kann ablandig besser sein, aber auch da kann dann ja dennoch Welle am Start sein. Ententeich finde ich grundsätzlich ungeeignet.

[Fjorden]

Hallo,
Welle ist schon prima. Ententeich ist nicht zu unterschätzen. Meine größten MF habe ich alle bei Ententeich und Sonne gefangen. Gerade im Frühjahr nach Nachtfrösten ist morgens bei so Bedingungen meistens Fisch dicht unter Land.
Gruß
Fjorden

[SIMPLE SHRIMP]

.
So verschieden können Wahrnehmungen und Erlebnisse sein. Weil ich das Angeln nicht einstelle wenn Wind aufkommt oder er einschläft, habe ich schon bei Wind und welliger Oberfläche gefangen wie auch bei Ententeich und oft entgegen allen gängigen Regeln. Wie z.B. im letzten Spätsommer Ende August und Anfang September bei strahlendem Sonnenschein und oft mit sehr wenig Wind am frühen Nachmittag bei Wassertemperaturen bis 21°C.

Wenn ich es mir aussuchen kann, schwacher oder ablandiger Wind und frisches sauerstoffreiches Wasser zwischen 5° und 18° ist mir am liebsten. Bei Wassertemperaturen unter 12°C mögen die Mefos wärmenden Sonnenschein.

TL
Klaus

[Bernd Ziesche]

Hallo Jens,
hier wurde bereits einiges zum Einfluss von jeweils ab- oder auflandigem Wind auf die Wassertemperatur geschrieben.
Die Theorie, dass ein ablandiger Wind das kalte Oberflächenwasser nach draußen schiebt, während zeitgleich das wärmere Unterwasser darunter Richtung Land gezogen wird (also eine Kreislaufzirkulation statt findet) hat sich bei SEHR vielen Messungen meinerseits (über viele Jahre) ganz und gar nicht (konstant) bestätigt. Es gibt zu viele andere Einflussfaktoren, welche solche pauschalisierte Abhängigkeit allzu leicht aushebeln. Einige wurden bereits genannt. Hinzu kommen Strömungseinflüsse insgesamt, wie auch die Frage, wie weit entfernt ein tiefenwasserbedingter Temperaturanstieg liegt.
Hierzu eine kleine Randnotiz zum besseren Verständnis: Wasser hat bei 4°C die höchste Dichte. Deshalb sinkt Wasser mit dieser Temperatur nach unten, während sich das kältere (Oberflächen)Wasser darüber befindet.

Ob die Inselseite mit dem leicht wärmeren Uferwasser nun mehr Fisch an den Haken bringt als die leicht kältere Seite - meiner Erfahrung nach kann das durchaus auch einmal umgekehrt sein.
Wassertemperatur ist eines, die direkte Sonneneinstrahlung auf den Fisch, die Wasserbewegung, sowie auch die Stelle an sich sind etwas anderes. Alles hat seinen Einfluss. Ganz sicher suchen Meerforellen nicht grundsätzlich nur nach der kleinen Nuance an Mehrtemperatur - zumindest mit meiner Erfahrung war das nie konstant in Einklang zu bringen.

Unterm Strich würde ich beide Plätze befischen und dort weiter fischen, wo Zug auf die Schnur kommt.

Angetrübtes Wasser hat sich im kalten Frühjahr oft als gut erwiesen, sofern die Klarwasserkante nicht zu weit raus und die Trübung nicht zu extrem ist. Solch Wasser erwärmt sich etwas schneller, weil die Schwebpartikel Sonnenenergie aufnehmen und an die Umgebung abgeben. Dadurch erwacht häufig die Nahrung. Zusätzlich bietet solch Situation gute Jagdbedingungen.
Dies bedeutet nun aber auch nicht, dass es sich nicht lohnt in klarem Wasser zu fischen.

Letztlich spielen bei der Platzwahl sehr viele Größen mit rein. Das alleine würde den Rahmen hier - ich meine - sprengen. Nehmen wir alle Jahreszeiten hinzu wird es noch viel umfangreicher.
So ist Ostwind im Sommer etwas ganz anderes als (der zumeist richtig kalte (bei ohnehin schon sehr kaltem Wasser)) Ostwind im Winter.
Guten Fang,
Bernd

[ernstheit]

Was soll man dazu noch sagen? Das was ich festgestellt habe ist, das Fisch bei trübem Wasser den Köder härter attackiert als bei Karibik Wetter und Wasser.

[mefoman]

Hallo,

wenn ich es mir aussuchen dürfte hätte ich immer ne gute Welle ...

Grüsse Alex

[LongHunter]

Hiiiiiiiiiiiiiiilfe


Danke für eure Meinungen und ich stelle fest, dass es wie immer ist!

Nur wer fischt kann fangen! ;o)
Fahre nächstes Wochenende wieder die 330 km einen Weg.
Wenn ich noch was zum pennen finde Samstag auf Sonntag, ansonsten nur Sonntag.

See Yeah