Pro und Contra der Springerfliege

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Ari
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Pro und Contra der Springerfliege

Beitrag von Ari »

Hallo,
nun bin ich ja erst kurz hier, würde aber gerne einen solchen faden mal starten.
Lohnt es sich wirklich mit springerfliege zu fischen oder nicht?
Pro: Futterneid
Contra: die Wurfweite wird beeinträchtigt
Vielleicht könnt ihr die Liste noch vervollständigen und bei der Entscheidung helfen.
Gratz Ari
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Achim Stahl
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Re: Pro und Contra der Springerfliege

Beitrag von Achim Stahl »

Moin Ari,
Ari hat geschrieben:Hallo,
nun bin ich ja erst kurz hier, würde aber gerne einen solchen faden mal starten.
Lohnt es sich wirklich mit springerfliege zu fischen oder nicht?
Pro: Futterneid
Contra: die Wurfweite wird beeinträchtigtVielleicht könnt ihr die Liste noch vervollständigen und bei der Entscheidung helfen.
Gratz Ari

Wenn das dein einziges Contra ist...



... gäbe es sicher keine erfolgreichen Fliegenfischer.


Die werfen nicht ein viertel so weit, wie ein Spinnangler und fangen trotzdem oft mehr Fische. Wurfweite ist hoffnungslos überbewertet. Die Fische sind da, wo das Futter ist: direkt unter Land.

Aber es gibt eine Menge echter Contras: Hängergefahr im Drill, Verletzungsgefahr für den Fisch im Drill, Abrissgefahr bei Doubletten ...


Viele Grüße!


Achim


edit: Meinst du Springerfliege beim Spinnangeln oder beim Fliegenfischen? Beim Fliegenfischen kommt noch die Vertüddelgefahr beim Werfen dazu.
Wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Fischlein her.

www.serious-flyfishing.de
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piscator truttae
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Re: Pro und Contra der Springerfliege

Beitrag von piscator truttae »

Dem ist eigentlich wenig hinzuzufügen.

Um unabhängig davon auf Deine Frage zu antworten, ob es sich lohnt, mit Springer zu fischen: Gerade im Winterhalbjahr auf jeden Fall!!
Binde den Springer an einen Seitenarm mit Rutschknoten, dann reduzierst Du die Hängergefahr im Drill. Und mein gebetsmühlenartig wiederholter Rat: Tu dem Fisch und Dir den Gefallen und fische grundsätzlich mit Einzelhaken am Blinker!!

T.L.

Johannes
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Martin 1960
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Re: Pro und Contra der Springerfliege

Beitrag von Martin 1960 »

Hallo Ari, tach auch.

Die Wurfweite wird häufig überschätzt,
Fische sind oft direkt unter Land.

Eine Nachteil, für Wurfanfänger, ist,
dass man sich lustige Windknoten damit in das Vorfach werfen kann.
Auch ist die Gefahr von Hängern größer,
im Vergleich, zum fischen mit nur einer Fliege.

Deswegen sollte man einen Knoten verwenden der durchrutscht,
und eine "Streckerfliege" , die Upsite-down gebunden ist.

Ein Vorteil ist, dass man,
mit einer auftreibenden Springerfliege und einer schweren "Streckerfliege",
so ca. 40cm über Grund,
tolle und langsame Bewegungen zaubern kann,
Und das ist bei kaltem Wasser oft "der Bringer".
Auch und gerade, wenn es um Fische geht die nicht pelagisch leben. ;)
Mit freundlichen Grüssen Martin.

"jetzt kann ich es, ...." nur eine kurzer Moment!
Ari
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Re: Pro und Contra der Springerfliege

Beitrag von Ari »

Achim Stahl hat geschrieben:
edit: Meinst du Springerfliege beim Spinnangeln oder beim Fliegenfischen? Beim Fliegenfischen kommt noch die Vertüddelgefahr beim Werfen dazu.
Ich meine beim Spinnfischen.
Sollten dann besser grelle Farben bei der Springerfliege genutzt werden um den Futterneid so richtig in Gang zu bringen oder natürliche?
Ich habe einmal mit Springerfliege am Seitenarm gefischt und die hat sich im laufe des Tages leider zerlegt. Kann mir jemand eine Begründung geben? Falsche Wurftechnik?
Inzwischen hat sich die Wurfsituation zum guten Verbessert da ich jetzt über eine gescheite Rute+Rolle verfüge.
Gratz Ari
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Re: Pro und Contra der Springerfliege

Beitrag von Ari »

Martin 1960 hat geschrieben:
Deswegen sollte man einen Knoten verwenden der durchrutscht,
und eine "Streckerfliege" , die Upsite-down gebunden ist.
Was ist eine Streckerfliege und wie bindet man die Upsite-Down?
Grat Ari
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piscator truttae
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Re: Pro und Contra der Springerfliege

Beitrag von piscator truttae »

Die Farbe variiert nach Jahreszeit. Jetzt im Winter machst Du mit weiß oder pink nichts verkehrt, im Frühjahr, Sommer, Herbst würde ich eher natürliche Farben bevorzugen, aber das ist dann Geschmackssache.
Für´s "Zerlegen" der Fliege sind, m.E., die extreme Beschleunigung während des Auswerfens und der mitunter doch recht harte Einschlag auf dem Wasser verantwortlich. Da hast Du dann die Wahl dir entweder richtig gute Fliegen zu besorgen und zu hoffen, daß sie halten, oder dir zwei, drei billige mehr zu kaufen und öfter zu wechseln...
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Martin 1960
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Re: Pro und Contra der Springerfliege

Beitrag von Martin 1960 »

Hallo Ari.

Eine Streckerfliege ist die Fliege die am Ende des Vorfachs angeknotet ist.
Und die Streckerfliege ist immer Beschwert,
also es ist Gewicht mit eingebunden.
Fischt Du mit Spinner oder Blinker brauchst Du die ja nicht,
hingegen beim fischen mit dem Spirolino schon.
Ari hat geschrieben:Was ist eine Streckerfliege und wie bindet man die Upsite-Down?
Upsite-down, heißt:
die Beschwerung der Fliege ist auf der,
dem Hakenbogen entgegen gesetzten Seite, eingebunden.
Wenn dann die Fliege am Grund liegt,
zeigt der Hakenbogen "nach Oben".
Das verhindert zuviele Hänger.

Anstatt eines Knoten für den Beifänger,
kannst Du auch durchsichtige Posengummis
und eine Seitenarmperle nehmen.
Das hält auch, habe ich so beim Pilken auf Dorsch.
Hat den riesen Vorteil, dass Du jeder Zeit einen neuen Seitenarm anknoten kannst,
und so auch die Länge des Seitenarms schnell variieren kannst.
Mit freundlichen Grüssen Martin.

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Re: Pro und Contra der Springerfliege

Beitrag von Stinkekater »

Moin Ari,
also ich fische mit Springerfliege. Meine ist wie bereits beschrieben flexibel und rutscht bei Fischkontakt nach unten. Es ist beim Meerforellenangeln schwer zu sagen, ob man durch die Fliege mehr fängt. Da der Reiz der Fliege den Biss ausgelöst haben kann, der Fisch aber trotzdem an dem Blinker sitzt. Ich fange in letzter Zeit Dorsche auf die Springer aber keine Mefos.
Ist vielleicht, wie so viele andere Dinge beim Angeln auch, reine Kopfsache.
Wenn Du Dich mit Springer gefährlicher fühlst, hat sie ihren zweck schon erfüllt ;)
Wer nur mit rot-schwarz fischt, kann auch nur mit rot-schwarz fangen!
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Re: Pro und Contra der Springerfliege

Beitrag von Frank Buchholz »

Moin,

das mit der Wurfweite kann ich bestätigen, wenn ich mir überlege ob ich Spinn- oder Flugangel mit an den Strand nehme mache ich mir über alles mögliche Gedanken aber nicht über die evt. nötige Reichweite.

Mit der Fliegenrute fange ich übrigens annähernd 100% meiner Fische in einem Umkreis von nur 18m. Das hat einen ganz einfachen Grund: Ich kann gar nicht weiter werfen :oops

Scherz beiseite, Beifänger sind wie oben schon geschrieben sehr effektiv, gerade im Winter, zumal es dann weniger Scherereien mit Tang und Kraut gibt. Sie stellen aber hohe Anforderungen an das Vorfachmaterial, unter 0.35er wirst Du regelmäßig Verluste an Fisch und Material beklagen müssen. Und in Sachen Rutschknoten: Bitte keinen halben Grinner bzw. Stopperknoten, das geht 2 mal gut und 1 mal schief, der hält schlecht. Es gibt einen der hält, aber der muss sehr sorgfältig gebunden werden.
Ich selbst nehme nur den festen Knoten und fische damit nur in der Förde über relativ unkompliziertem Grund. Alles andere hat bei mir zuviel Bruch fabriziert. Über die Wahl der Fliege hatten wir ja schon mal was

Gruß
Frank :wink:

P.S.: Der Achim bindet Dir evt. eine total tolle Beifänger-Magnus-Variante wenn Du ihn ganz nett fragst! :grin:
"Das Leben ist kein Ponyhof!" Rüdiger K., 47, Wolfsberater
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Sundvogel
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Re: Pro und Contra der Springerfliege

Beitrag von Sundvogel »

Ari hat geschrieben:Lohnt es sich wirklich mit springerfliege zu fischen oder nicht?
Bei unserem Hobby finde ich die Frage ob etwas "lohnenswert" ist immer schwierig.

Ich selber würde mir mir sonstwohin beissen, wenn sich Fliege oder Blinker im Drill irgendwo vertüddeln und ich dadurch einen Fisch verliere. Insbesondere dann, wenn mal wieder - das passsiert ja selten genug - ein richtig guter Fisch am Haken hängt und mit Fliege - oder schlimmer Blinker - frei baumelnd durch das Seegras oder den Blasentang donnert.

Ich mag da ein wenig hasenfüssig sein, aber das löst bei mir echt Schweißausbrüche aus...

Ein 4kg Fisch am Band, hängend an der Springerfliege, gebissen auf 15m Entfernung und die Gute saust quer ab von mir in die Steine, wobei ihr der Blinker lustig seitlich am Kopf baumelt. Nö, das will ich nicht.

Für mich "lohnt" sich das Fischen auf Meerforellen auch so, Fische fange ich in der Gesamtheit gesehen für mich genug und ich muss da nix optimieren um die Bissquote zu erhöhen und gleichzeitig das Risiko einzugehen wirklich gute Fische zu verlieren.

Wie gesagt, vielleicht bin ich da auch ein Hasenfuß.
The beach is a place where a man can feel
he's the only soul in the world that's real. (P.T.)
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