Bachforellenbesatz im Herbst?

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Reverend Mefo
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Re: Bachforellenbesatz im Herbst?

Beitrag von Reverend Mefo »

Was Du schon wieder alles unfuckingfassbares guckst, tss tss ...

Also, imho ist die Eider zwischen Bothkamp und dem NOK von der Gewässerbeschaffenheit schon ein sehr geeignetes Revier. Aber wir hatten ja auch schon einmal das Thema mit Forellen, die aus was für Gründen auch immer in den NOK abwandern und dann die 7m Sturzgefälle "irgendwie" nicht mehr hochkommen.

Deine schnuckeligen Quappen oder "Süsswasserdorsche" habe ich aber im Gartenteich mal als absolute Goldfischvernichtungsmaschinen erlebt, wobei man da auch echt über das Größenverhältnis zwischen Räuber und Beute staunen muss. Da die Viecher auch noch nachtaktiv sind, würde ich das bei dem Besatz mit allzu kleinen Fischen mal überlegen, wenn ihr wirklich so viele von den Jungs habt.
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Rollo
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Re: Bachforellenbesatz im Herbst?

Beitrag von Rollo »

Hawk hat geschrieben:Rollo hat geschrieben:
Auch zurückgesetzte Fische gelten als gefangene Fische

Das wiederum fände ich nicht so gut
Um zu verhindern, dass frischer Besatz in großer Zahl von unerfahrenen oder übereifrigen Anglern gefangen und zurückgesetzt wird.
Gruß, Rollo
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Schluchtenjodler
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Re: Bachforellenbesatz im Herbst?

Beitrag von Schluchtenjodler »

Hallo Hanne,

wir haben seit mehreren Jahren sehr gute Erfahrung mit fressfähiger Brut im Frühjahr gemacht. Allerdings sind beim Besatz ein paar grundlegende Sachen zu beachten.
Brut-18.02.2012.jpg
1. Die Temperatur im Gewässer muss mit der Temperatur im Bruthaus übereinstimmen (+/-2°C). Wir hängen dazu Temperaturlogger Anfang März ins Gewässer und lesen die Daten wöchentlich aus. Bei uns tut sich immer so gegen Ende März ein "Zeitfenster" von ca.14 Tagen auf in dem wir dann besetzen.

2. Der Besatzort muss stimmen. Forellenbrut benötigt flache Rauschen mit reichlich Sohlstukturen und Strömungsvielfalt. Die Wassertiefe sollte an der Besatzstelle nicht über 15cm liegen. Es bringt gar nichts die Kleinen in z.B. Kolke oder Rückstaubereiche von Wehren zu kippen, wo die Eltern lauern.

3. Die Besatzzahlen müssen stimmen um eine ordentliche Alterspyramide aufzubauen. Wir haben dazu an unserem Gewässer die Rauschen ungefähr ausgemessen und die einzelnen Flächen zusammenaddiert. Das geht auch mit etwas Ortskenntis und Luftbild am PC. Wir besetzen bei uns dann 5000 Stück pro Hektar Bruthabitatfläche. Zusätzlich bringen wir noch Kiesbänke ein um die Gewässerstruktur zu verbessern und die Bruthabitatfläche zu vergrößern.

Es dauert zwar etwas länger, funktioniert aber gut. So sehen sie dann fertig aus:
IMGP0622.JPG
Kein flossenloses Viech wie oft üblich, aber auch schwerer zu fangen ;)

Mit Herbstbesatz haben wir uns noch keine Gedanken gemacht. Könnte aber sinnvoll werden, wenn wir im Spätsommer bemerken, dass keine Jungsfische da sind, weil sie aus irgend einem Grund "ausgefallen" sind. Das ist aber noch nicht vorgekommen. Mit Anglern die uns unsere Satzfische wegfangen haben wir keine Probleme :lol:

Grüße
Silvio
P.S. Im Herbst fängt man die Laichfische :+++:
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Uecki
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Re: Bachforellenbesatz im Herbst?

Beitrag von Uecki »

Sehr hübsche Bafo :l:
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Kurt Mack
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Re: Bachforellenbesatz im Herbst?

Beitrag von Kurt Mack »

Hallo!

Ein wichtiger Punkt ist auch, dass die Prägung an das Heimatgewässer im ersten Jahr statt findet. Setzlinge von 10 bis 15 cm sind dann an den Geruch der Fischzucht geprägt und werden dann laichreif hauptsächlich zu Streunern, die ihr Laichgewässer suchen.
Aus dem Grund besetzen wir jetzt wieder Brütlinge im April. Die Setzlinge in den letzten Jahren sind über das Jahr im Prinzip verschwunden, trotz guter und unbesetzten Strukturen, wenig Freßfeinden und Futter im Überfluss.
Leider haben die meisten Angler nicht viel Vertrauen in so kleine Fische, dafür sind die Brütlinge 10 bis 20 mal günstiger.

Wichtig ist auch der Stamm, da gibt es Natur- und auch Maststämme bei den Bachforellen. Wir haben das Glück mit einer Fischzucht zusammenzuarbeiten, die hauptsächlich Brütlinge und Setzlinge aus einem naturnahen Stamm verkauft, der immer wieder mit Fischen aus der Natur ergänzt wird.

Tschüß, Kurt
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Maqua
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Re: Bachforellenbesatz im Herbst?

Beitrag von Maqua »

Hanne hat geschrieben: Das mit dem Zwischenschonmaß müsst ihr noch mal genauer erklären - 35 bis 45 cm ?????? Echt?????
Hallo Hanne, so wie ich das verstanden habe, liegt das Schonmaß bei euch bei 30cm.
Du schreibst, das es bei euch kaum Forellen über 30cm gibt.
Das liegt wahrscheinlich daran, das jeder maßige Fisch abgeknüppelt wird und somit die wichtigen Laichfische völlig fehlen.
Um einen guten Laichfischbestand aufzubauen, denn eine natürliche Arterhaltung sollte das Ziel sein, bietet sich die Einführung
eines Zwischenschonmaßes an.
Die produktivsten Laichfische wären somit geschützt und eine Entnahme immer noch möglich.
Bachforellen über 45cm sind zwar ebenfalls noch gute Laichfische, neigen aber extrem zum Kannibalismus und verputzen auch schon mal
Kollegen von 15-20cm.
Wenns nach mir ginge, wäre zum Bestandsaufbau eine komplette Schonung der Bachforelle noch besser.
Mit dem Zwischenschonmaß wäre aber ein guter Kompromiss gefunden.
Gruss Manni :wink:





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Schluchtenjodler
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Re: Bachforellenbesatz im Herbst?

Beitrag von Schluchtenjodler »

@maqua

Zum Thema Kanibalismus hier mal ein Video von unserer E-Fischaktion. Man kann kaum glauben wie die Forellen sowas hinbekommen :o. Bitte bei den Komentaren weghören :lol: !

klick
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Hanne
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Re: Bachforellenbesatz im Herbst?

Beitrag von Hanne »

Aha, Zwischenschonmaß - DAS werde ich niemals durchsetzen können im Verein. Ich glaub, ich hab mich da schon ziemlich unbeliebt gemacht mit meinen Ideen und meiner Hyperaktivität :lol: . Obwohl der Vorstand immer hinter mir steht. Ich werde nicht müde, das zu erwähnen. Die Jungs sind echt süß.

Kannibalis kann ja nun keine wirkliche Überraschung sein - bei einem Raubfisch. Aber shocking ist das irgendwie schon.
Da sehen wir, dass Schwund immer bei der Sache ist, egal wodurch, es kommt immer nur ein Bruchteil durch. Es gibt eine Menge Widrigkeiten.

Brütlinge setzen wir Anfang März auch aus, so ca. 30.000 bis hin zu 50.000 manchmal, an verschiedenen Stellen. Dass die Aussetzstellen sehr flach sein müssen ist ein toller Hinweis - darauf habe ich bisher noch nicht geachtet. Wir haben aber auch solche Spots bei uns. Das könnte klappen. Danke für den Tipp.

Ich habe mich nun für den Herbstbesatz entschieden. Das ist ein Experiment und ich will sehen, was draus wird, ob der Bestand dadurch besser wird. Es ist auch irgendwie verlockend, in der Schonzeit auszusetzen. Wegen eventueller menschlicher Kormorane :grin: :grin: :grin: . Den Besatz mache ich an der "verbotenen" Strecke :grin: ,

Ihr habt mir sehr geholfen, alles abzuwägen und könnt gern noch mehr Ideen dazu bringen. Danke euch!

Und Felix, du hast ja sooooooooo recht. Ich habe auch gehört, dass die Forellen immer mal wieder in den NOK abhauen und dann, logisch, leider nicht zurück kommen. Wir warten dringend auf die Fischtreppe hoch in die Eider! Und dann ist da auch Meerforelle bei uns. Möchtet ihr vielleicht in unseren Verein eintreten? :grin: :grin:
Und was erzählst du da, Felix? Ich muss wohl mal googeln, was Quappen so fressen. Jetzt kommt mir langsam ein Verdacht, warum wir so viele Quappen haben. Obwohl DIE auch seeeehhhrr lecker schmecken sollen. Wie gesagt, lass mal 2013 werden. Dann aber Petri Heil auf Quappe!

Schönes Wochenende, Petri Heil !
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Hanne
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Re: Bachforellenbesatz im Herbst?

Beitrag von Maqua »

Hanne hat geschrieben:Aha, Zwischenschonmaß - DAS werde ich niemals durchsetzen können im Verein.
Das kenne ich!
Das ist immer eine Gratwanderung für den Vorstand, auch bei uns im Verein.
Auf der einen Seite die Kochtopfangler(Beitragszahler) nicht verärgern und auf der anderen Seite den Fischbestand eben vor dieselben zu schützen. :roll:
Zum Glück gibt es nicht so viele Uneinsichtige bei uns.

@Silvio
Wahnsinns-Forellen habt ihr da bei euch in dem kleinen Bach! :o :l:
Und auch die kleinen sind ja zahlreich vertreten.
Da kann man nur sagen, alles richtig gemacht bei der Bewirtschaftung. :+++:
Bei uns schnappen sich die Bafos auch mal gerne einen Artgenossen.
Auf dem Bild die Kleine ging auf die Trockenfliege und wurde im Drill von der Großen inhaliert.
Erst im Kescher wurde die Kleine wieder freigegeben und konnte noch releast werden.
Dateianhänge
IMG_1519_1.JPG
IMG_1519_1.JPG (674.03 KiB) 5213 mal betrachtet
Gruss Manni :wink:





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Schluchtenjodler
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Re: Bachforellenbesatz im Herbst?

Beitrag von Schluchtenjodler »

Übrigens sind die vereinzelten Regenbogenforellen in diesem Bach Naturaufkommen. Hier ein Bock im Laichkleid.
P1010168_001.jpg
Da könnte man schon mal vergessen, dass diese Fische nicht heimisch sind und eigentlich entnommen werden sollten :l: .

Das mit dem Zwischenmaß ist sehr interessant. Weis jemand mit welchem Alter die Forellen am effektivsten sind? Hab mal von einem Züchter gehört, dass die Forellen die das 2-3mal abgelaicht haben, den besten Laich produzieren. Die Laichqualität von den "Alten" soll wohl nicht so toll sein.

@Hanne
Die Diskussionen mit den Kochis haben wir zur Genüge durch. Bei uns haben Fakten, Aufklärung und Durchhaltevermögen zu ein paar kleinen Erfolgen geführt. Widerhaken gibt es bei uns aber auch noch. Such dir Verbündete im Verein und macht euch einen Plan. Aber denkt dran: Mit dem Kopf durch die Wand und Aussagen ohne Beweis schaden deinen Nerven :!:

Grüße
Silvio
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SIMPLE SHRIMP
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Re: Bachforellenbesatz im Herbst?

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

Hanne hat geschrieben:Aha, Zwischenschonmaß - DAS werde ich niemals durchsetzen können im Verein. Ich glaub, ich hab mich da schon ziemlich unbeliebt gemacht mit meinen Ideen und meiner Hyperaktivität :lol: . Obwohl der Vorstand immer hinter mir steht. Ich werde nicht müde, das zu erwähnen. Die Jungs sind echt süß.

Brütlinge setzen wir Anfang März auch aus, so ca. 30.000 bis hin zu 50.000 manchmal, an verschiedenen Stellen. Dass die Aussetzstellen sehr flach sein müssen ist ein toller Hinweis - darauf habe ich bisher noch nicht geachtet. Wir haben aber auch solche Spots bei uns. Das könnte klappen. Danke für den Tipp.

Ich habe mich nun für den Herbstbesatz entschieden. Das ist ein Experiment und ich will sehen, was draus wird, ob der Bestand dadurch besser wird. Es ist auch irgendwie verlockend, in der Schonzeit auszusetzen. Wegen eventueller menschlicher Kormorane :grin: :grin: :grin: . Den Besatz mache ich an der "verbotenen" Strecke :grin: ,
Hallo Hanne und alle,

ich will nicht alles kommentieren, aber über manches sollte man doch nachdenken. Ein Zwischenschonmaß funktioniert nur in Gewässern in denen der Großteil der Fische nicht vor Erreichen dieser Länge gefangen werden kann, Manni hat's schon geschrieben: Tote Fische wachsen nicht mehr!

Wie Silvio geschrieben hat, mehr als fünf Brütlinge auf einen Quadratmeter Bruthabitatfläche auszubringen ist ungünstig, die Jungfische müssen miteinander um das Revier kämpfen, schwächen sich und verlieren Zeit um nach Futter suchen zu können. Wenn das Habitat nicht passt (zu tief, kein Flachwasserrandstreifen und wenig Struktur) und das Futter sich Anfang März noch nicht in genügender Menge entwickelt hat, steht es schlecht um die Überlebenschancen, dann ist angefütterte Brut im Mai/Juni ausgebracht deutlich besser angelegtes Geld.

Herbstbesatz mit Zuchtfischen ist nicht das Gelbe vom Ei, verteilter Frühjahrsbesatz bringt sichtbarere Erfolge, das ist heutzutage eigentlich Konsens. Im Winter finden "dumme" Fische sich überhaupt nicht zurecht, nicht mal angepaßte Fische haben es in dieser Zeit leicht.

Und noch eins, die Mär der Züchter von den "genetisch naturnahen" in Teichen gemästeten Besatzfischen kommt der heute üblichen Werbung gleich, da wird heftig geflunkert.

Gruß
Klaus
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Re: Bachforellenbesatz im Herbst?

Beitrag von FoolishFarmer »

Ich würde sogar sagen, dass Herbstbesatz mit maßigen Forellen totaler Käse ist!
Warum ist schnell erklärt:
Kaum ein Züchter/ Mäster/ Händler hat solch große Kapazitäten um größere Mengen adulter Forellen in Strombecken zu halten. Normalerweise sind das alles Teichfische mit der entsprechenden Kondition eines übergewichtigen Stubenhockers!
Nun haben wir aber in Mitteleuropa üblicherweise die stärksten Hochwässer im Winterhalbjahr... und die Angler wundern sich dann immer, wo ihre Forellen im Frühjahr hin sind!!! :lol:

Bei einem meiner Projekte befischen wir einen Fluß auf voller Breite mit einer riesigen Fangreuse (um abwandernde Blankaale vor den Wasserkraftturbinen zu retten). Da kann ich jeden Herbst genau nachvollziehen, was in den Flussläufen oberhalb besetzt wurde... und die Forellen sind immer die ersten im Herbst, die runter kommen (die ebenfalls besetzten Äschen halten wenigstens bis zum ersten Frost durch)...
Regenbogen- oder Bachforelle ist übrigens wumpe - Teichfisch ist leider Teichfisch, die werden gleichschnell abgetrieben!
Gruß Paddy
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Re: Bachforellenbesatz im Herbst?

Beitrag von Achim Stahl »

Moin Hanne,


wie ich dir schon gesagt habe, sind deine Besatzgedanken komplett überflüssig, so lange in eurem Gewässer mit Methoden gefischt wird, bei denen auch die kleinsten Besatzforellen verangelt werden. Das ist das Hauptproblem. Ich glaube auch nicht, dass Forellen in den NOK abwandern. Ich glaube eher, dass verangelte Forellen die Eider runtertreiben. Spinnköder mit Drillingen und Widerhaken und Naturköder auf kleine Haken sind der ziemlich sichere Tod jeder Kleinforelle.

So lange diese Methoden auf der ganzen Strecke zugelassen sind und auch noch die am meisten praktizierten Methoden sind, wirst du keinen dauerhaften Forellenstamm ansiedeln können, egal wann und wie du besetzt. Eine Chance hast du nur durch drastische Methodeneinschränkung oder/und die Ausweisung größerer Schongebiete. Und das Hand in Hand mit einer wirklich praktizierten Entnahmebeschränkung.


Viele Grüße!


Achim
Wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Fischlein her.

www.serious-flyfishing.de
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Re: Bachforellenbesatz im Herbst?

Beitrag von Hanne »

:cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry:
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Re: Bachforellenbesatz im Herbst?

Beitrag von Cowie »

Achim Stahl hat geschrieben:Moin Hanne,


wie ich dir schon gesagt habe, sind deine Besatzgedanken komplett überflüssig, so lange in eurem Gewässer mit Methoden gefischt wird, bei denen auch die kleinsten Besatzforellen verangelt werden. Das ist das Hauptproblem. Ich glaube auch nicht, dass Forellen in den NOK abwandern. Ich glaube eher, dass verangelte Forellen die Eider runtertreiben. Spinnköder mit Drillingen und Widerhaken und Naturköder auf kleine Haken sind der ziemlich sichere Tod jeder Kleinforelle.

So lange diese Methoden auf der ganzen Strecke zugelassen sind und auch noch die am meisten praktizierten Methoden sind, wirst du keinen dauerhaften Forellenstamm ansiedeln können, egal wann und wie du besetzt. Eine Chance hast du nur durch drastische Methodeneinschränkung oder/und die Ausweisung größerer Schongebiete. Und das Hand in Hand mit einer wirklich praktizierten Entnahmebeschränkung.


Achim


Hallo Hanne,

ich kannte die Bedingungen an eurem Gewässer nicht, aber wenn sie wirklich so sind, wie Achim sie oben beschrieben hat,
dann sorry für meine harten Worte: ist das, wie Perlen vor die Sä.e kippen :evil: :evil: :evil:

Ich bekomme immer eine Krise (und das ist noch milde ausgedrückt) wenn ich junge dynamische Spinnangler, maskiert im Rapperstyle, mit Drilling und Widerhaken an Gewässern rumturnen sehe, in denen Salmoniden vorkommen. Noch wilder sind dann die "Erfolgsvideos" von diesen Experten, die dann auf den einschlägigen Seiten eingestellt werden.

Achtung vor der Kreatur ist vielen von denen ein Fremdwort - die andere Spezies sind die ollen Kochtopfangler, die meinen, sie müßten die Kosten für ihren Jahresschein wieder reinholen :cry:
Simple Rechnung: 160,oo€ Jahresschein - Forelle 8,-€/kg = 160 :8 = 20kg Fisch bei einem Portionsgewicht von ca. 3-400g sind das ca. 60 Forellen, die die da rausholen.

Zum Vergleich: In meinem Verein ist nur Fliegenfischen erlaubt und wir haben ein vereinsinternes Schonmaß von 35cm.
Ich habe 3 Forellen über diesem Maß gefangen in diesem Jahr, 2 davon schwimmen wieder, 1 wartet in der Eistruhe auf ihre Zubereitung.

Grundsätzlich habe alle Lebewesen und damit auch alle Fische die gleiche Achtung verdient, aber solange mit Forellen bei euch so umgegangen wird, wie hier mit Rotaugen aus dem Kanal,
wirst du allein mit Besatzmaßnahmen die Situation nicht ändern oder retten können.

Ich wünsche dir viel Kraft und ein glückliches Händchen beim Leisten von Überzeugungsarbeit, liebe Hanne
Liebe Grüße und T. L.


Wolfgang
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