Lauftiefe von Spinnködern & Spinntechnik

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matze13580
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Lauftiefe von Spinnködern & Spinntechnik

Beitrag von matze13580 »

Hi zusammen, ich habe ein relativ "allgemeines" Thema, zu dem ich gern Eure Meinung hören würde und über die Suchfunktion nicht so viel Input gefunden habe:

gibt es Eurer Meinung nach "Regeln" für die Lauftiefe von Spinnködern auf Meerforelle? Wie tief lasst Ihr Eure Blinker laufen?

Ich habe bisher immer mit relativ leichten Blinkern und Wobblern (10 - 15gr) agiert, und zwar so, dass ich nach dem Wurf eine relativ lange Absinkphase eingebaut habe, und dann ähnlich wie bei der Faulenztechnik auf Zander, nach einigen schnellen Drehungen den Köder kurz taumeln lasse.

Dadurch fische ich verhältnismäßig tief und im Vergleich zu den Anglern die ich um mich herum beobachte, auch recht langsam.
Bisher fahre ich mit dieser Technik sehr gut, :+++: habe aber das Gefühl, damit anders unterwegs zu sein als viele Angler, die meiner Beobachtung nach relativ schwere Blinker nur ganz kurz absinken lassen und dann monoton, dafür aber sehr schnell und oberflächennah einholen.

Habe neulich in einem Buch von Jörg Strelow geblättert, da wird von 25 -30gr Blinkern gesprochen, die kann man aber doch nur im High-Speed Modus führen wenn man nicht ständig Hänger haben will, oder? :q:

Bin gespannt auf Eure Meinungen, da ich anglerisch im hohen Norden noch nicht so gut vernetzt bin, habe ich zu solchen Fragen bisher sehr wenig Autausch gefunden.

Viele Grüße,
Matze
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Holgi
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Re: Lauftiefe von Spinnködern & Spinntechnik

Beitrag von Holgi »

Wer fängt hat recht! ;)

Gruß Jan
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Frank Buchholz
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Re: Lauftiefe von Spinnködern & Spinntechnik

Beitrag von Frank Buchholz »

Moin und willkommen hier :-wink:
matze13580 hat geschrieben:Wie tief lasst Ihr Eure Blinker laufen?
Unter den Wellen und über den Steinen ;)

Wenn Du gut fängst ist doch alles geritzt. Kleine, leichte Köder brauchen i.d.R. weniger Speed um gut zu laufen, und wer keine Stops oder sonstige Varianten einlegt ist selbst schuld. Von daher sehe ich keinen Widerspruch. Wind und Welle erfordern jedoch manchmal schwere Köder.
"Das Leben ist kein Ponyhof!" Rüdiger K., 47, Wolfsberater
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matze13580
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Re: Lauftiefe von Spinnködern & Spinntechnik

Beitrag von matze13580 »

[quote="Holgi"]Wer fängt hat recht! ;)

... sehe ich grundsätzlich auch so, :+++: bisher scheine ich intuitiv auch vieles richtig gemacht zu haben.

Aber weiß jemand etwas darüber bzw. kann sagen, ob die MeFos zu bestimmten Jahrenszeiten eher oberflächennah oder eher am Grund rauben? bei 1 - 2 Meter Wassertiefe spielt das sicherlich kaum eine Rolle, aber wenns in Richtung 4m geht könnte ich mir vorstellen, dass das "Wissen" darüber, in welcher Wasserschicht der Futterfisch ist, über Erfolg und Misserfolg entscheiden kann.

Würde mich mal interesieren, vielleicht gibt es dazu Erkenntnisse aus der Fisch-Biologie?

Grundsätzlich versuche ich mit meiner Angeltechnik schon eine große Bandbreite der Wassersäule abzusuchen, Tendenz aber eher tiefer Köderlauf...
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Jari_St.Pauli
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Re: Lauftiefe von Spinnködern & Spinntechnik

Beitrag von Jari_St.Pauli »

matze13580 hat geschrieben:
Holgi hat geschrieben:Wer fängt hat recht! ;)

... sehe ich grundsätzlich auch so, :+++: bisher scheine ich intuitiv auch vieles richtig gemacht zu haben.

Aber weiß jemand etwas darüber bzw. kann sagen, ob die MeFos zu bestimmten Jahrenszeiten eher oberflächennah oder eher am Grund rauben? bei 1 - 2 Meter Wassertiefe spielt das sicherlich kaum eine Rolle, aber wenns in Richtung 4m geht könnte ich mir vorstellen, dass das "Wissen" darüber, in welcher Wasserschicht der Futterfisch ist, über Erfolg und Misserfolg entscheiden kann.

Würde mich mal interesieren, vielleicht gibt es dazu Erkenntnisse aus der Fisch-Biologie?

Grundsätzlich versuche ich mit meiner Angeltechnik schon eine große Bandbreite der Wassersäule abzusuchen, Tendenz aber eher tiefer Köderlauf...
Nach meiner Erfahrung haben Mefos kein Problem damit, für einen leckeren Köder ein paar Meter hoch oder runter zu schwimmen. Und...Bei mir ist ehrlich gesagt oft kein Wurf gleich. Ich probier immer alles aus, bis ich die Fische gefunden habe. Dann bleib ich bei der Technik. Ausserdem ist es wohl eher entscheidend, ob die Mefos gerade Hunger haben, oder nicht. Wenn ja, dann sind sie eher unkritisch, wenn nicht, dann kleine Happen anbieten.
Ein flüchtender Tobi schwimmt sehr schnell, ein Kranker evtl sehr langsam, ;) such Dir aus, welchen Deine Mefo jagen soll.
Tight Lines, :)

Bild Ach wie gut, dass niemand weiß, dass ich Rumpelheinzchen stieß.
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Dr.Fish
Polar magnus rot oder pink ?
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Re: Lauftiefe von Spinnködern & Spinntechnik

Beitrag von Dr.Fish »

Ich denke, die Varianten der Führung lassen irgendwann eine Forelle einsteigen, und dann versuchst Du diesen Führungsstil erstmal weiter!? Wenn Du auf Dorsch-Beifang stehst wie ich, lässt Du den Blinker auch mal durchsacken, ich nehme fast immer 21 Gramm, dann habe ich ein besseres Händchen und eine kürzere Eingewöhnungszeit. Mit 30 Gramm kann ich definitiv nicht mit Vertrauen angeln, viele erfolgreiche Angler tun dies aber.
Und: wer kennt nicht den Effekt, dass Nachläufer zupacken, wenn der Köder auf dem letzten Meter an die Oberfläche kommt!? Daraus kann man auch eine Führungsvariante kreieren!
Grüße, Dr.Fish
bothokay
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Re: Lauftiefe von Spinnködern & Spinntechnik

Beitrag von bothokay »

Das mit der Geschwindigkeit ist ja auch schwer zu sagen, liegt ja auch immer am Köder. Einige kommen direkt zur Oberfläche wenn man schnell kurbelt andere halt nicht, musst halt schauen wie er ordentlich läuft. Auf einen Spinnstop würde ich allerdings auf keinen Fall verzichten, oft schlägt die Forelle ja erst ein wenn man wieder ankurbelt. Die meisten Bisse hatte ich wohl in dem Moment, 5-6 zügige Kurbelumdrehungen plötzlicher Stop, wieder ankurbeln und ZACK
Die Wassertiefe scheint mir auch bisher nicht so wichtig gewesen sein, da die Forelle ja in der Regel ein Oberflächenjäger ist und fürn leckerbissen von unten nach oben stösst.
Aber wer weiss, vielleicht ist einem ja auch durch die eigene Variante schon der Traumfisch entwischt, ist halt Gefühlssache.

Aber solange du dir sicher bist und mit einem guten Gefühl im Wasser stehst ist es auch nicht schlimm wenn man nichts fängt, hauptsache das Felling passt, dann kommt der Fisch irgendwann von ganz allein
Nur ein nasser Köder ist ein guter Köder ;-)
Ari
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Re: Lauftiefe von Spinnködern & Spinntechnik

Beitrag von Ari »

ich bin ja noch nicht so lange beim mefo angeln dabei. und genau deshalb habe ich einfach mal so die absoluten gegenteile immermal wieder ausprobiert und habe sowohl auf sehr schnell aber auch auf denselben sehr langsam geführten köder bisse gehabt.
ich glaube man interpretiert selbst zuviel in die führung seines eigenen köders hinein. grundsätzlich halte ich es für vollkommen richtig das verschiedene köder bei verschiedenen geschwindigkeiten vernünftig laufen. aber ist nicht gerade ein völlig flasch geführter köder plötzlich besonders reizvoll, weil evtl die strömung nochmal mit inwirkt etc?
gratz ari
bothokay
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Re: Lauftiefe von Spinnködern & Spinntechnik

Beitrag von bothokay »

Ob ein falsch geführter Köder interessanter ist ??? Auch das liegt wohl daran was für einen du benutzt. Der "stripper" wird ja gern mal anders herum ans Band gemacht, da er verführerischer spielt. Andere laufen dann aber gar nicht mehr. Wie gesagt, Gefühlssache des Anglers. Musst das halt für dich entscheiden, die hauptsache ist du fühlst dich wohl bei dem was du machst, dann kommen die Fische von ganz allein. Auch ich habe schon Fische bei verschiedenen Geschwindigkeiten gefangen. Wenn du z.B. den "witch" fischt und schnell einholst kurbelst den über die Oberfläche. Ist also anhängig von Köder, Gewässerstruktur, Jahreszeit ......

Die hauptsache ist man hat seinen Spass, fühlt sich wohl und gelegentlich bleibt man ein Fischlein dran. Dann haben wir ja alles richtig gemacht und einen tollen Tag erlebt :-) :+++:
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matze13580
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Re: Lauftiefe von Spinnködern & Spinntechnik

Beitrag von matze13580 »

....sehr interessante Beiträge, danke Euch! Ist immer wieder interessant, dass das Ergebnis eines solchen Austausches ist, dass man es einfach "im Gefühl" haben muss. :)

Ansonsten entnehme ich den Beiträgen, dass eine variantenreiche Köderführung Erfolg bringt, dass deckt sich auch mit meinen Erfahrungen.

Instinkt ist und bleibt halt doch das wichtigste beim Angeln :grin:
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Luschi
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Re: Lauftiefe von Spinnködern & Spinntechnik

Beitrag von Luschi »

Ich gehöre auch eher zu den Leuten die nur 10-20 Gramm Fischen Ausnahmen sind dann schon mal 22gramm :o , ich habe mir über die Lauftiefe auch noch nie Gedanken gemacht. Die meisten Fische habe ich beim Spinnstop gefangen :cry: .Wie sagt die alte Regel im Sommer schneller im Winter langsamer und im Herbst mit Fliege
mfi
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Re: Lauftiefe von Spinnködern & Spinntechnik

Beitrag von mfi »

Hey,

also ich hab meisten um die 15gr - 22gr Blinker im Einsatz. Ich finde es hängt davon ab, wie doll der Wind geht und ob ich weiß Raus möchte, oder eher einigermaßen gemütlich versuche um mich herrum relativ Nah zu spinnen.

Es ist schwer mit schwereren Blinkern saubere "spinnstops" in flacher werdendem Wasser auszuführen, ohne dabei gleich ne Furche in den Grund zu reißen oder ein Krauttoupee zu sammeln. ;)

Deswegen nehme ich da lieber etwas leichtere Blinker und führe diese relativ gleichmäßig mit einigen versetzen Rucks, wie sie beim twitchen von kleinen Suspendern auf Barsche gemacht werden. Dann bricht der Blinker teilweise sehr verführerisch aus und hat auch des öfteren mal zu netten Ergebnissen geführt.

Es ist halt auch son persönliches Ding. Der Eine kurbelt gerne "monoton" ein und fängt, der Andere versucht da richtig "kleine Theaterstücke" unter Wasser aufzuführen ;-)


Gruß
Marco
Gruß Marco :wink:
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Luschi
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Re: Lauftiefe von Spinnködern & Spinntechnik

Beitrag von Luschi »

Die anschließenden Theaterstücke am Strand sind dann aber meist auch noch schöner :+++: :+++:
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Stinkekater
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Re: Lauftiefe von Spinnködern & Spinntechnik

Beitrag von Stinkekater »

Wenn Du dich gefährlich fühlst, machst Du alles richtig! Um zu fangen, muss Fisch da sein. Und auch dann ist es noch kein Garant für eine krumme Rute. Jetzt kommt die Führung ins Spiel. Vielleicht würde monotones Einholen schon reichen. Wäre aber auch langweilig. Wir wollen den Fisch ja größtmöglich reizen. Also Stopps, Rucke etc. Ich habe es schon gehabt, dass ein Schwarm 6 Meter vor mir war und ich diverse Köder als auch Führungstechniken ausprobiert habe und es ging trotzdem nichts. An einem Tag funktioniert aggressives Fischen, an einem Anderen ruhige Führung. Probiert es aus... und hab Spaß dabei..
Wer nur mit rot-schwarz fischt, kann auch nur mit rot-schwarz fangen!
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