Werfen lernen

Ein Forum für diejenigen, die einen Haufen grundsätzlicher Fragen haben, nicht wissen sollen wie und womit sie überhaupt beginnen sollen und nach ausgiebiger Recherche hier und anderswo mit Ihrem Latein am Ende sind.
Grundsätzlich gilt - Es gibt keine dummen Fragen - aber eine Suchfunktion!
Benutzeravatar
SIMPLE SHRIMP
...
Beiträge: 2591
Registriert: 01.05.2009, 21:53
Wohnort: Hamburg

Re: Werfen lernen

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

.
In diesem Video von Andy Böhringer werden einige gängige Würfe vorgeführt und wie ich meine, auch gut und praktikabel ausgeführt. Von Min. 1:20 bis 1:28 sind auch zwei Weitwürfe zu sehen. Bei den Demonstrationen der verschiedenen Würfausführungen ist zu erkennen, dass eigentlich immer 'Handgelenkeinsatz' mit im Spiel ist. Auch einer, der es 'anders' macht – es lohnt sich, alles mal auszuprobieren.
Dateianhänge
Überkopfwurf (A Böhringer).jpg
ArminK
...
Beiträge: 525
Registriert: 07.01.2019, 20:42

Re: Werfen lernen

Beitrag von ArminK »

Hallo Klaus,

zwischen Andy Böhringer und Joan Wulff gibt es bei dem "Handgelenkeinsatz" einen kleinen, aber nicht unerheblichen Unterschied! Zu welchem Zeitpunkt findet das Abknicken statt? Einmal vor dem Stopp JW und einmal nach dem Stopp AB. Der Power Snap führt bei Anfängern zu 99% zu einem Rückwurf, der die Fliege in die Wiese befördert.

In dem Video vom Casting wird der 180° Arbeitswinkel verworfen. Wenn du dir die Caster um Paul Arden usw. ansieht, die werfen fast alle mit 170-180° und erreichen mit einer #5er WF Schnur Weiten über 40m.

Gruß
Armin
Benutzeravatar
SIMPLE SHRIMP
...
Beiträge: 2591
Registriert: 01.05.2009, 21:53
Wohnort: Hamburg

Re: Werfen lernen

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

.
Hallo Armin,

ich habe doch geschrieben: "Auch einer, der es anders macht."

Ich erzähle immer, es gilt, wo bei 'gespannter' Rute die Rutenspitze hingeht, fliegt die Leine hinterher. Mit anderen Worten, man muss die Rutenspitze nur in die Richtung drücken, in die die Leine fliegen soll.

Ich kann das vormachen.

Gruß
Klaus
sprottenfan
Spotter
...
Beiträge: 1282
Registriert: 23.07.2015, 16:35
Wohnort: Winnemark

Re: Werfen lernen

Beitrag von sprottenfan »

Moin, genau und so geht auch die Fehleranalyse vom amerikanischen Flycastinstruktor Bruce Richards, falls es mal nicht ganz soooo läuft... ;)
Was macht die Schnur, was macht die Rute und wie beeinflusse ich meine Wurfhand um Fehler zu korrigieren.
Die Leber streikt, die Hose spannt,
heute geht es nicht an den Strand
ArminK
...
Beiträge: 525
Registriert: 07.01.2019, 20:42

Re: Werfen lernen

Beitrag von ArminK »

Hallo,

@Klaus
SIMPLE SHRIMP hat geschrieben:"Auch einer, der es anders macht."
Damit liegst du immer richtig. :grin:
SIMPLE SHRIMP hat geschrieben:Mit anderen Worten, man muss die Rutenspitze nur in die Richtung drücken, in die die Leine fliegen soll.
Hört sich einfach an. Warum macht die Werferei dann so viel Probleme?

@Sprottenfan

Wie hält es denn Herr Richards mit dem Handgelenk? Oder macht er es auch anders? :grin:

Gruß
Armin
sprottenfan
Spotter
...
Beiträge: 1282
Registriert: 23.07.2015, 16:35
Wohnort: Winnemark

Re: Werfen lernen

Beitrag von sprottenfan »

Moin, der hnickt das Handgelenk mal ein und mal lässt er es steif, vielleicht abhängig vom Wurfgefühl- eben anders. :grin:

Armin aber , aber , frag doch mal hier im Forum nach, wer Probleme mit der Werferei hat und wer sich mit bestimmten Schnüren eingedeckt hat bis unters Dach die auch wirklich das angegebene Gewicht der Keule auf die Waage bringen und dazu noch einigermaßen haltbar sind. :grin:
Das geht ja bei manchen schon soweit, dass, falls wirklich mal eine Rute durch einen Transportschaden kaputt gehen sollte, und es keine Garantie auf diesen gibt , eine neue mit möglichst selber Aktion und annähernd gleichem Auslenkungsgewicht bevorzugt gekauft wird, um nicht auch noch wieder neue Schnurvorräte anlegen zu müssen. :grin:

Viele sind Megawerfer, wenn sie die richtige Schnur- Rutencombo haben. Mit einer vom Hersteller z. B. S.A. klassifizierten 5 er Schnur lädst du halt heute keine 5 er Rute mehr auf. Deswegen hast du kein Wurfgefühl und dementsprechend sieht das dann auch am Strand, Bach oder See aus. Dadurch verwischen die Stopps,es entstehen Wurffehler usw., außerdem bleibt die Distanz bei unter 15 m und das Frustpotetial erhöht sich .

Und das ist in meinen Augen das eigentlich Fatale ! Das eigentliche Üben was für gutes Werfen wirklich essentiell ist, kommt zum Erliegen und der Anfänger guckt ins Forum, kauft irgend einen Schund aufgrund von Anfängerempfehlungen der für seine Rute nix taugt und steht nicht auf der Wiese oder am Wasser, wie es sein müsste.

Achso und die bei S.a. lachen sich ins Fäustchen, weil auch das nochmal den Umsatz drastisch erhöht hat.

Ich weiß, das war jetzt ein bisschen zu ehrlich und fürchterlich unpopulär, habe es aber in der eigenen Familie so erlebt.
Die Leber streikt, die Hose spannt,
heute geht es nicht an den Strand
Benutzeravatar
SIMPLE SHRIMP
...
Beiträge: 2591
Registriert: 01.05.2009, 21:53
Wohnort: Hamburg

Re: Werfen lernen

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

.
Moin,

ein allgemeiner Ratschlag einem Anfänger gegenüber ist, sich eine Rute zu besorgen, die für den angestrebten Einsatzbereich bezüglich Länge, Wurfgewicht und Aktion als gut geeignet einzuordnen ist. Geht es nicht um praktische Anwendung, sondern in erster Linie um eine grundlegende Vermittlung des Fliegenwerfens, würde ich Übungsruten von 9' Länge in ~ #5 mit Mid Flex Aktion empfehlen. Als Fliegenschnur würde ich normal getaperte schwimmende WF-Leinen mit etwa 10 m Kopflänge aussuchen, die Kopfgewichte sollten in etwa mit dem 3,75° Auslenkungsgewicht der Ruten übereinstimmen. Dieses ist die als das sogenannte 'optimale Wurfgewicht' bezeichnete 'Leinenmasse', mit der man die größten Wurfweiten erreichen kann, z.B. an der Küste mit Schussköpfen. Das normale Fliegenwerfen spielt sich aber bei einer geringeren Belastung der Fliegenrute ab.

Weiterhin sind passende Vorfächer notwendig, um 'harmonische' Abrollvorgänge zu gewährleisten. Mit passenden Zusammenstellungen und guter Abstimmung der Gerätschaft ist es auch Anfängern leichter, zu erkennen, welchen Einfluss vorgenommene Eingaben auf das Flugverhalten der Fliegenschnur haben. Harmonische 'Masseübergänge' bei Fliegenschnur und Vorfach sind auch im Nahbereich beim Werfen kurzer Schnurlängen mit viel Rutenspitzeneinsatz wesentlich für perfektes Abrollen.

TL
Klaus
ArminK
...
Beiträge: 525
Registriert: 07.01.2019, 20:42

Re: Werfen lernen

Beitrag von ArminK »

Hallo,

die Geräteauswahl von Klaus für Anfänger würde ich übernehmen. Bei der Rutenlänge gehe ich auch auf 8´6´´ oder 8´´ um eine Überlastung zu vermeiden. Für Kinder reichen 6´´, maximal 7´´und die Schnurklasse kann auch auf 4 reduziert werden.

@Sprottenfan
sprottenfan hat geschrieben: frag doch mal hier im Forum nach, wer Probleme mit der Werferei hat
Vermutlich kaum jemand, denn es gibt doch die fehlerverzeihenden Ruten mit Schnüren, die von selbst fliegen und 30m Würfe werden mit links erledigt. Und wenn das alles nicht hilft, wird erklärt, dass Weitwerfen eh nix bringt.
Die Entwicklung mancher Schnüre, insbesondere die extrem kurzen Schussköpfe, machen "gutes" Werfen obsolet und haben eigentlich mehr mit Blinkerwerfen gemein.
sprottenfan hat geschrieben:Viele sind Megawerfer, wenn sie die richtige Schnur- Rutencombo haben.
Ein Megawerfer zeichnet sich durch seine Technik aus, da wird die Combo zur Nebensache. Da gehen auch 20m ohne Rute. :grin:

Gruß
Armin
sprottenfan
Spotter
...
Beiträge: 1282
Registriert: 23.07.2015, 16:35
Wohnort: Winnemark

Re: Werfen lernen

Beitrag von sprottenfan »

Moin, das ist schon sehr lustig, wenn man nicht zu priorisieren weiss, was man denn da am Wasser überhaupt vor hat .

Der eine mag Möwe süß - sauer und versucht sich im Fliegenkunsthochwurf- 10 m hoch und genauso weit 8) - der andere mag lieber ´ ne anständige Forelle weil er es versteht den Wurf ein bisschen länger auszufischen und demnach eine höhere Chance gegeben ist, etwas zu fangen.
Also Fisch oder Fleisch, das ist die essentielle Frage. :grin:
Die Leber streikt, die Hose spannt,
heute geht es nicht an den Strand
Antworten