Fuji New Guide Concept

Viele der edlen Wekzeuge und Hilfmittel, mit denen wir bei unserem Hobby hantieren, müssen nicht unbedingt von der Stange aus dem Ladenregal sein.
Watstock, Schnurkorb, Kescher und Co. können auch aus eigener Produktion sein, die gemeinsam mit Freunden oder allein eisige Winterabende füllen kann.
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salzi
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Fuji New Guide Concept

Beitrag von salzi »

Hallo zusammen,

das Fuji New Guide Concept soll ja bekanntlich viele Vorteile haben. Wenn man vorhat sich seine Spinnrute selber zu bauen, kann es bestimmt nicht schaden sich einmal mit dem Thema auseinander zu setzen. Bisher habe ich unter folgenden Links Informationen hierzu gefunden:

http://www.fujitackle.com.au/concept.htm

http://www.fujitackle.net/ar/general.ht ... ept+Guides

http://www.rodbuilding.org/library/newguide.html

http://www.anglersresource.net/ar/pdf/guide.pdf

Wie Hardi schon in einem anderen Thread geschrieben hat, hören die Beringungsvorschläge leider bei 9 Fuß auf.

Bringt das New Guide Concept in der Praxis wirklich Vorteile und hat jemand schon Erfahrung mit der Anpassung auf Mefo Spinnruten >9 Fuß?
Zuletzt geändert von salzi am 19.01.2008, 00:18, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße,

Götz
Hardi

Beitrag von Hardi »

Die Summe der Veränderungen der Eigenschaften durch die Beringung nach dem New Guide Conzept, oder der Berücksichtigung einzelner Punkte, wirkt sich garantiert positiv auf die Eigenschaften einer Rute aus.

Das Nutzen neuer leichterer Ringe und auch kleinerer Ringe bringt z.B. weniger tote Masse an den Blank.
Ebenso die Verwendung von Einstegringen anstatt Zweistegringe. Eine Bindung inkl. Lack fält hier auch pro Ring weg.
Die Balance der Rute wird positiv beeinflußt.
Weniger Luftwiederstand durch kleinerer Ringe, ich weiss nicht ob das so in das Gewicht fällt, bei einer ca. 3 Meter langen Spinnrute. :grin:

Der freie Lauf der Schnur durch die Ringe, durch das Verwenden der richtigen Ringe im Verhältnis zueinander und das richtige Positionieren.
Dadurch weniger Reibungswiederstand, weniger "Kringel" etc.
Dadurch mehr Weite und eine besseres feeling. hört sich gut an.

Letztendlich wird man die Veränderungen der Eigenschaften nur erfassen können, wenn man zwei gleiche Ruten, welche jeweils nach dem klassischen und dem neuen Konzept aufgebaut wurden, vergleicht.

Ich werde meine nächste Spinnrute nach dem "New Guide Concept" beringen. ;)

Gruß Thomas
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salzi
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Beitrag von salzi »

Im "Rod-Building Guide" von Tom Kirkman habe ich eine interessante Erklärung des Themas gefunden. Er schreibt, dass an der Stelle an welcher die Verlängerung der Spulenachse der Rolle den Blank schneidet, der sogenannte "choke guide" anzubringen sei. Alle Ringe bis zum Spitzenring sollen ab dieser Stelle die gleiche (möglichst kleine) Größe haben. Hin zum Rutenende sollen die Ringe auf der Spulenachse liegen. Tom Kirkman legt einen sehr großen Wert auf Testwürfe zum Ermitteln der optimalen Ringgrößen und Abstände. Beringungsvorschläge der Blankhersteller lehnt er ab.
Viele Grüße,

Götz
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Mattes36
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Beitrag von Mattes36 »

Hallo Götz,

der Artikel von Tom Kirkman ist wirklich gut, aber ich habe mich auch schon gefragt, ob dieses Konzept so viele Punkte bringt. Auch wenn die Ausrichtung der Ringe entlang der Rollenachse plausibel ist, zweifle ich noch etwas daran, daß eine solche Beringung wirklich mehr Wurfweite bringt, als eine standard 7+1 Beringung mit einer 30-8 Abstufung?! Das würde ich gerne mal auswerfen ;)

@Thomas: Welche Ringe wirst Du verwenden?

Viele Grüße, Matthias
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Fyggi
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Beitrag von Fyggi »

Hai,

das durch kleiner Ringe sich die Wurfweite tatsächlich steigern läßt, kann ich ja noch nachvollziehen, da die Schnur besser geführt wird und nicht "schlackert". Auch das Mindergewicht (wie viel auch immer...) kann ich noch als positiv sehen.
Mein Denkproblem dabei setzt aber bei dem kleinen Leitring ein: hier muß doch der schnurspulenbreite, erste Schnurklang erst einmal durch und "verkleinert" werden. Das ist doch wie eine Bremse :q:
Auch die Zeichnungen bezüglich der gewählten Winkel (Anhieb und Schnurführung) halte ich für, na ja, "werbemäßg" übertrieben.
Keine Rute hat ein solches Ringdefizit im oberen Bereich. Und der "Schnurführungswinkel" ist ja nicht unbedingt primär von der Größe der Ringe, sondern der Anzahl der Ringe abhängig.
Und letzlich die Frage, wie weit tatsächlich gegenüber "normalen" Ringen!?

Ein ist aber Fakt: sieht sehr schön "grazil" aus! Vom Prinzip her haben das z.B. die neuen Jenzi Ruten aus der "Mitzuki"-Serie aber auch schon (Nein, keine Werbung, ich habe keine!!!). Da heißt es: VLRC (=Very long range casting) 8)

Mark
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Nordlichtforelle
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Beitrag von Nordlichtforelle »

salzi hat geschrieben:Im "Rod-Building Guide" von Tom Kirkman habe ich eine interessante Erklärung des Themas gefunden. Er schreibt, dass an der Stelle an welcher die Verlängerung der Spulenachse der Rolle den Blank schneidet, der sogenannte "choke guide" anzubringen sei. Alle Ringe bis zum Spitzenring sollen ab dieser Stelle die gleiche (möglichst kleine) Größe haben. Hin zum Rutenende sollen die Ringe auf der Spulenachse liegen. Tom Kirkman legt einen sehr großen Wert auf Testwürfe zum Ermitteln der optimalen Ringgrößen und Abstände. Beringungsvorschläge der Blankhersteller lehnt er ab.
Im Prinzip ist die Idee ja gut, ABER:

Das HT (=HandTeil) ist nun auch nicht gerade unwichtig, vor allem zählt dessen Beringung für die Drill- und Kampfkraft der Rute. Zuwenig Ringe lassen eine Rute im Mittelbereich und HT viel zu schnell einknicken, weil sich spitze Lastpunkte über einen Spannbogen bilden, und einer ist schnell bei Rolle - Leitring.
Das sollte man bei all der Wurfoptimierung auch nicht vergessen, vor allem wenn man kampfkräftige Fische drillen und auch voll gegenhalten will. Zu große Ringabstände sind Gift für weiche dann rumschlackernde Geflechtschnüre und die Drillkraft. Grundsätzlich ist eine Geflecht-optimierte Rute auch anders zu beringen als eine Mono-optimierte, da passen eher die klassischen Ansätze mit den großen 30er Leitringen usw.
Hardi

Beitrag von Hardi »

Der Führungsring muß auch im Verhältnis zu dem Durchmesser der Spule der verwendeten Rolle stehen. Bei großer Spule ein kleiner Führungsring ist nicht optimal. Dort wird zu viel Reibung entstehen und laut wird es auch. :lol:
Gruß Thomas
Zuletzt geändert von Hardi am 23.01.2008, 01:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Fyggi
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Beitrag von Fyggi »

Hai Thomas
Der Führungsring muß auch im Verhältnis zu dem Durchmesser der Spule der verwendeten Rolle stehen. Bei großer Spule ein kleiner Führungsring ist nicht optimal.
Seh ich auch so :+++:

Aber: die Laufringe dieser "Neuen Concepte" sind durchweg viel kleiner als "normale" Ringe. Und deshalb sollte m.E. auch der Leitring in einem entsprechenden Größenverhältnis (also relativ klein) zum Rest der Ringe stehen.

Also: kleine Ringe=kleiner Leitring=großer Widerstand

"normale" Ringe="normaler" Leitring=weniger Widerstand

Oder :q:

Mark (der bei dieser Sache wieder mehr an einem Marketinggedanken denkt 8) )
Hardi

Beitrag von Hardi »

@Matthias,
werde wieder auf die bewärten Fuji SIC zurückgreifen.
30er Führungsring - Abstufung auf 16 / 10 / 8 ICYSG und für das Spitzenteil kleinere Laufringe ICLSG 7 und 6, als Spitzenring ICFST6(5).

Edit: die Ringe sind zu bekommen. :o
Wicklung in schnödem grau. 8) ;)
Gruß Thomas
Gast

Beitrag von Gast »

AngelDet hat geschrieben:
.....Drill- und Kampfkraft der Rute. ....auch nicht vergessen, vor allem wenn man kampfkräftige Fische drillen und auch voll gegenhalten will. Zu große Ringabstände sind Gift für weiche dann rumschlackernde Geflechtschnüre und die Drillkraft.
Ausser Meeräsche,Lachs und Wolfsbarsch zieht doch hier eh nix was vom Leder..


gr

runner


ps. also in der Ostsee mit Blech echt irrelevant. gr
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salzi
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Beitrag von salzi »

Fyggi hat geschrieben: Also: kleine Ringe=kleiner Leitring=großer Widerstand

"normale" Ringe="normaler" Leitring=weniger Widerstand
Also das Argument gegen diese These ist, dass große Ringe große Schnurklänge ergeben welche wiederum den Luftwiderstand erhöhen. Der geringere Luftwiderstand durch kleinere Schnurklänge soll eine etwaig erhöhte Reibung überkompensieren.

Außerdem wird bei einer traditionellen Beringung die Schnur doch auf eine Gerade von der Spule zur Rutenspitze gezwungen. Der Bruch der Achse erfolgt an der Spulenkante und nicht wie beim New Guide Concept am "choke guide". Auch hierdurch wird die Reibung verringert.

Die Belastung der Rute bei Wurf und Drill beginnt auch erst am "choke guide" und nicht am Leitring. Dafür ist die Druckverteilung jedoch konstant und steigt nicht progressiv bis zum Spitzenring an.
Beim New Guide Concept muss die Position des Leitrings natürlich an die individuelle Grifflänge und Position des Rollenhalters abgestimmt werden.
Viele Grüße,

Götz
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