schwimmwobbler

Viele der edlen Wekzeuge und Hilfmittel, mit denen wir bei unserem Hobby hantieren, müssen nicht unbedingt von der Stange aus dem Ladenregal sein.
Watstock, Schnurkorb, Kescher und Co. können auch aus eigener Produktion sein, die gemeinsam mit Freunden oder allein eisige Winterabende füllen kann.
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Müller
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schwimmwobbler

Beitrag von Müller »

ja genau-ich finde es eigentlich ziemlich ärmlich, das es keine schwimmenden küstenwobbler gibt. ich meine jetzt keinen 1:1 rapala nachbau im heringsdesign mit tauchschaufel. nein-ich stell mir das ding so vor wie'n gladsax, aber mit eingehöhltem kopf, und so ausbalanciert, das das teil geeeeerade so eben schwimmt.

vorteil soll sein, das man keine hänger mehr hat. man kann mal eben lässig an der kippe ziehen oder in's wurstbrot beissen, ohne das der kram gleich hängt. nu soll das teil ohne schaufel sein, damit es sich gut werfen lässt, und weil ein solcher köder eh beim einhohlen unter der oberfläche läuft-ideal für flaches krautwasser.
ich werd mal nach'n baumarkt hin und balsa holen.
wer babyrobben kloppt, der fi..t auch kinder!!!
Gast

Beitrag von Gast »

ansonsten den hier mal ausprobieren......


der schwimmt mehr an der oberfläche bei einholen, als dass er sich im grund verhängt.
also perfekt für´s krautfischen :+++:




und während des fischens in´s wurstbrot beißen......?? naja :-roll: :lol: das wird doch eher am ufer bei einer pause gemacht.....


tüss.........
Ostsee-Silber

Beitrag von Ostsee-Silber »

Der schwimmende Gladsax wäre schon gekauft :+++: Für einen sinkenden Nachbau habe ich nachfolgende Erfahrung gesammelt, welche aber für einen schwimmenden Nachbau auch gebraucht werden kann, dazu gleich.

Nach der Lektüre des Buches "Wobbler" von Hans Nordin besorgte ich mir Abachi-Holz. Dieses Holz ist ebenso wie Balsa fein mit der Hand zu bearbeiten (schneiden, schleifen, glätten), weist aber eine etwas höhere Härte auf.

Also erstmal den 20 Gramm Gladsax abgezeichnet, aufs Abachi übertragen und geschnitten. Nach der feineren Schleifprozedur kam der Testwobbler in die ebenfalls von Hans Nordin im Buch "rezeptierte" Mischung aus Leinöl (Firnis) und Terpentin. Im Baumarkt erhält, aber unbedingt mit Gummihandschuhen mischen und rühren! Das Zeugt klebt etwa 2 Wochen an den Fingern.

Der kleine Gladsax, welcher für das erste Modell tatsächlich schon Ähnlichkeit mit dem großen Kunststoffonkel hatte, kam für eine ganze Woche in die Lösung.

Der Effekt dieser Mischung bewirkt das komplette Versiegeln des Holzes, die Lösung zieht in das Holz und versiegelt es durchgängig. Hans Nordin benutz diese Versiegelung, um den Hechtzähnen zu trotzen.

Als ich den Wobbler dann aus der Lösung nehmen wollte, habe ich gemerkt, das man besser vorher eine Öse bohrt zum Aufhängen :roll:

Irgendwie gings dann mit Stecknadeln und der Wobbler mußte an die frische Luft, das Zeug müffelt tierisch. Der so "imprägnierte" Wobbler sollte also unbedingt in einen gut durchlüfteten Raum zum Trocknen gehangen werden, der Wäschekeller ist nicht die erste Wahl :oops

Eine alte Zeitung darunter saugt die tropfenden Überschüsse auf und kann danach ordentlich entsorgt werden, nicht auf die Wiese tropfen lassen.

Nach einer Trocknungszeit von einer weiteren Woche kann man den Wobbler anfassen und ich bohrte einen Querschnitt für die Ösen. Die Ösen fertigte ich aus einer Messingleiste, welche ich an beiden Enden rundschmiergelte und mit zwei Löchern (3 mm) für die Sprengringe versah.

Diese Leiste eingeklebt und den freien Bereich mit Holzspatel abgerundet, fast fertig. Das erste Modell bekam einen gelben Bauch und einen orangenen Rücken und wurde zum Schluss mit einer doppelten dünnen Epoxyschicht versiegelt.

Dank der Messingleiste hatte der fertige "Gladsax" ein Endgewicht von 19 Gramm :x Viel Aufwand, aber man hats selbst gemacht ;) Falls den mal jemand so bei Katharienhof findet, er ist gelb orange und es steht "MS" am Schwanzende :lol:

Irgendwann kam mir dann der Gedanke vom kleinen schwimmenden Wobbler für die Abendstunden, also neu geschliffen und geschnitten. Vorbild war ein kleiner 10 Gramm Minnow Spoon von Rapala mit eingekerbtem Bauch.
Ebenso aus Abachi gefertigt und dazu über 4 Wochen alle paar Tage nur mit dem Pinsel und Leinöl-Terpentin bestrichen, ergab sich ein wunderbarer Eindruck. Das Bemalen war mit dem dicken Edding in einfach Schwarz schnell erledigt, ein Prismaauge drauf und wieder Epoxy. Er schwamm!

Das Anbringen der vorderen Öse beeinflusst ganz entscheidend den Lauf, ebenso die Kopfform. Für einen Küstenwobbler im Gladsax-Stil würde ich heute den oberen Teil des Köpfchens etwas abschrägen, damit das Abtauchen vereinfacht wird. Ausprobieren, meine jetzigen Schwimmwobbler haben meist Rehhaar :grin:

Nur Epoxy würde für unsere Mefos wohl auch reichen, aber ich dachte, wenn ich schon schreibe, dann auch ganz.

Mit einem Schwimmwobbler von Rapala habe ich mal auf Dorsche geschleppt und das geht auch ganz gut. Meine Fangliste wurde jedoch überraschend um neue Beute ergänzt, als ich eine Kurve fuhr, die Schnur die Spannung verlor und der kleine Wobbler zur Oberfläche stieg.

Mann, was hat sich die Möwe gewehrt :lol: hab sie natürlich released, sie hatte etwas Braun am Flügel.
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Müller
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Beitrag von Müller »

Mann, was hat sich die Möwe gewehrt
na das ist doch echt was-nen kleiner fisch, der selbst von möwen attackiert wird, kann nur lecker sein. auffälliger geht wohl kaum :+++:


das mit der mischung ist gut-ich hatte immer das problem, das die zähne die schönen wobbler ganz schön zerkratzen. ausserdem haben sich die haken in dem weichen holz beim werfen quergehängt.
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Ostsee-Silber

Beitrag von Ostsee-Silber »

Die Mischung muss 50 : 50 sein, und dran denken, soll er sinken, eine Woche ziehen lassen, soll er schwimmen, nur dünn und wenig einpinseln.

Was mir dazu noch einfällt, bei Balsa hatte ich das Problem, das sich trotz sehr feinen Schleifpapiers nach dem Einpinseln mit der Mischung doch noch Holzfasern aufrichteten. Zwar kleine, aber störend für die Endfarbe.

Insgesamt habe ich nur 5 Stück dieser aufwendigen Lümmel gebastelt, aber bei den weiteren Wobblern habe ich nach der ersten Woche Badeurlaub noch einmal nachgeschmiergelt und eine weitere Woche in die Mischung getaucht. Ein hohes Spargelglas mit Deckel ist da übrigens hilfreich und unterbindet die Geruchsentwicklung.

Die Achsen für die Balsawobbler habe ich aus V2A Draht in 2 mm Stärke abgemessen und die Ösen über eine Rundzange gebogen und dann mehrfach verdreht. Eingeklebt mit Epoxy im Balsakörper hält das bombig und es muss kein Schnitt gemacht werden, sondern eine Bohrung reicht, welche den Wobblerkörper nicht zerlegt. Ein Wobbler hat dazu noch integrierte Soviks bekommen, da reichte ein Sprengring dann.

Im erwähnten Buch von Hans Nordin gibt es auch Anleitungen mit Skizzen für Küstenwobbler, der eine ähnelt dem Gladsax sehr, während die zweite Variante eine überstehende Unterlippe hat und somit eine Art Tauchschaufel mitbringt.

Dazu noch jede Menge Vorlagen für Hechtwobbler und Ähnliches, also nur nebenbei, wer Interesse hat, das Buch ist für den Bastler geschrieben und auch sehr günstig zu bekommen.

Interessant ist die Idee vom Schwimmwobbler aber auch, weil neben der Zeit zum Wurstbrotfuttern auch mal eine andere Führung des Wobblers möglich wird, die ich nicht nur beim Nachtfischen als positiv einschätzen würde.

Auswerfen, sinken lassen entfällt, also kurbeln, der Wobbler taucht leicht ab (hier würde ja allerhöchstens ein halber Meter reichen), beim Stop steigt er auf, je nach Gewicht und integrierter Gewichtsverteilung, dann kurbeln und er geht wieder leicht runter, Spinstop, er steigt auf und zeigt dem Tang die Zunge, wieder kurbeln und rummmms :+++:
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Mattes36
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Beitrag von Mattes36 »

Hallo,

wie wär es mit kleinen, schwimmenden Jerkbaits? Das müßte doch eigentlich funzen ... der Rapala Skitter Walk wäre auch eine mögliche Alternative. Den probiere ich immer mal wieder auf Hecht, aber Popper gehen einfach besser ;) ... der fliegt wie Sau, läuft direkt an der Oberfläche (kurze, harte Schäge = Zickzack-Lauf) und klappert dabei ordentlich.

Ich habe auch schon überlegt, wie sich wohl kleine Softjerks (z.B. Fin-S-Fish in 4" oder 5" ... von Lunker City) mit vorgschaltetem Sbirulino machen?! Als Tobi-Imitat sicher perfekt ;) ... es gibt auch schwimmende Softjerks, ich glaube von Bass Assassin (kann mich aber auch irren). Eine gute Anlaufstelle für diese Gummi-Geschichten ist as-tackle.de

Viele Grüße, Matthias
Ostsee-Silber

Beitrag von Ostsee-Silber »

Ein Softjerk am Sbiro könnte tatsächlich Ergiebig sein, die sehen ja lecker aus ;)

Da wird wohl beim nächsten Kystentrip die Sbirorute nicht fehlen dürfen :oops
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