Aufgrund gewisser Nachfrage, eigener noch ausbaufähiger Materialkenntnisse und Leidenschaft für Basteleien
stelle ich hier mal eine kurze Beschreibung zum Bau von Durchlauf-Wobblern ein.
Vielleicht kommt hier ja noch das ein oder andere zu Tage, was sowohl die Produktion,
die Materialien oder auch die Haltbarkeit betrifft.
Schon vor einigen Jahren hatte ich mir ein paar Meerforellen- aber auch andere Wobbler selbstgebaut.
Diese waren teilweise auch ganz gut, haben nur nicht das nötige vertrauen bekommen.
Für die aktuelle Serie war zum einen das Sommerloch, und zum anderen das mangelnde Angebot an Durchläufern verantwortlich.
Klar kann man alle bekannten Modelle gut und für viel Geld im Netz ordern, war aber nicht so interessant für mich,
weil die Spinnstange es zeitweise auch nicht mehr war...
Also, man nehme ein Stück möglichst hartes Holz (Optimal sind da Hartholzleisten, welche z.B. für den Bau von Keilrahmen verwendet werden)
und bringe es in Länge und Durchmesser auf Wunschformat.
Das mache ich mit der guten alten Fiskars-Spaltaxt, da ich mit dem Prototyp beim Holzhacken begonnen habe
und es derzeit einfach die schärfste verfügbare Klinge war.
Dabei komme ich der späteren Form schon sehr nahe. Anschließend wird das Stück mit Schmirgelpapier präzisioniert,
sodass eine symmetrische Grundform entsteht.
Dabei komme ich der späteren Form schon sehr nahe.
(Geht natürlich mit den richtigen Werkzeugen auch schneller,
aber einen gewisse Meditation gehört ja auch dazu... 8) )
Diese sollte im Querschnitt möglichst rechtwinklig sein.
Das erleichtert die anschließenden Bohrungen für den Bleiguss ungemein.
Nun kann gebohrt werden. Die Positionierung vom Gussloch sollte leicht nach hinten versetzt sein,
andernfalls sind die Flug- und Laufeigenschaften später gewiss nicht zufrieden stellend.
Mit einem Beitel wird nun das holz zwischen den Bohrlöchern entfernt, sodass ein rechteckiger "Schacht" entsteht.
> An dieser Stelle fehlen mir leider einige Bilder um die nachstehenden Arbeitsschritte zu untermalen..
Als nächstes wird ein Stück Messingröhre von ca. 3mm Ø so auf Länge geschnitten,
dass es das Gussloch an beiden Seiten um ca. 1cm überschneidet.
Dann wird mit einem Bohrer gleichen Durchmessers=Messingröhre von beiden Seiten und möglichst in genau einer Linie
der Länge nach gebohrt. Optimaler Weise kann jetzt die Messingröhre durchgeschoben und gleichmäßig platziert werden.
Nun gegebenenfalls das Gussloch noch anpassen zwecks Gewichtsverteilung.
das sollte dann in etwa so aussehen:
Nun datt Blei hoch köcheln und gießen. Lieber ein bissel mehr als zu wenig. Es ist weniger aufwändig das überstehende Blei zu entfernen,
als die entstehenden Lücken mit Holzpaste aufzufüllen. Die Gewichtung wird so auch gleichmäßiger.
Jetzt kann man sich der endgültigen Formgebung widmen. Bei langen und schlanken Modellen mache ich erst eine symmetrische Form,
der ich dann eine Asymmetrie, in diesem Fall eine ebene Fläche im Anstrombereich, nur einseitig hinzufüge.
Etwas fülligere Modellen laufen meistens auch ohne das sehr agil...
Zwischenzeitlich sollte mal gewogen werden..nicht das man am Ende bei 45gr landet.

Ist das Teil noch zu schwer, muss halt noch ordentlich nachgeschliffen werden...bis es dann passt..
Nun brauchen wir Plastikröhrchen, welche optimaler Weise auch Ø=Messingröhre=Bohrung haben.
Diese bestreiche ich dann leicht mit Klebstoff und schiebe sie in die Bohrungen, bis zum Messing-Anschlag.
Den Abschluss zusätzlich schön mit Klebe abdichten.
Das war es eigentlich auch schon.
Jetzt kommt der schönste Teil: das Lackieren, das Lackieren und ............. das Lackieren!
Ich habe mich meistens eher auf "natürliche" Farbgebungen beschränkt, diese dann aber noch mit einem dünnen streifen Reflexfolie gepimpt.
Abschließend noch die Plastikröhrchen kürzen und wie bei einer Tube leicht anflämmen....
Soooo, dann wünsche ich mal viel Spass & Gelingen! Vielleicht ja schon im drohenden Winterloch...
Auf die Resultate wäre ich auf jeden Fall sehr gespannt!

Gruß, TOBIs