Dorschquote beschlossen.

Unsere Meere Leben und verändern sich zyklisch und azyklisch und folgen ihren eigenen Gesetzen, die teils global, teils regional bestimmt sind. Viele Größen und Einflüsse ändern sich und nehmen wiederum Einfluss auf unsere silbernen Freunde. Welche dieses sind und wie sie wirken kann hier erörtert werden.
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Waldmeister
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Dorschquote beschlossen.

Beitrag von Waldmeister »

Moin,
gestern wurde eine neue Dorschquote für 2017 beschlossen:
klick
Lobbyarbeit für 173! Vollerwerbsfischer. Dass die sich vielleicht ihr eigenes Grab schaufeln, ist denen wohl nicht klar. Verstehen kann man sie sicherlich, von daher sollte die Politik ein bisschen Geld locker machen und sie ein Jahr ernähren und die Fangquote um 80% reduzieren. Die Steuereinnahmen sprudeln ja gerade....

VG
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Thomas
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Re: Dorschquote beschlossen.

Beitrag von Thomas »

Für uns Angler soll ab kommendem Jahr dann auch eine Obergrenze eingeführt werden:

In der Laichsaison Februar und März max. 3 Dorsche pro Tag, für den Rest des Jahres max. 5 Dorsche täglich.
Ich persönlich fände eine komplette Schonzeit in der Laichsaison vernünftiger, und 5 Dorsche Pro Tag in der übrigen Saison muss ich auch nicht haben!

Thomas
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zum fischen geboren, und nicht mehr zur Arbeit gezwungen ;)
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Matthias
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Re: Dorschquote beschlossen.

Beitrag von Matthias »

Moin,

ich hatte dies auch schon weiter oben bei den gesetzlichen Geschichten verlinkt. Vielleicht können die Mods die Threads zusammenlegen?

Für mich persönlich, als Uferangler, ist dies auch keine derbe Einschränkung. Trotzdem ist es doch eine weitere Einschränkung zu Lasten der Hobbyangler. Im Augenblick werden die Einschränkungen für die Hobbyangelei gefühlt fast im Minutentakt erlassen!

Viele Grüße

Matthias
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Waldmeister
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Re: Dorschquote beschlossen.

Beitrag von Waldmeister »

Matthias hat geschrieben: Trotzdem ist es doch eine weitere Einschränkung zu Lasten der Hobbyangler. Im Augenblick werden die Einschränkungen für die Hobbyangelei gefühlt fast im Minutentakt erlassen!
Prinzipiell gebe ich Dir recht, wenn man sich die NSG Verordnungen etc. anschaut. Jetzt geht es aber um einen ganzen Fischbestand und da sollten wir Angler mit guten Beispiel voran gehen und uns daran halten. Ich übrigens verstehe es nicht, warum der Dorsch während der Laichzeit beangelt werden darf. Jetzt wäre der Zeitpunkt gut gewesen, das zu unterbinden. Hecht, Zander und Co. haben doch auch eine Schonzeit und alle akzeptieren es....Wahrscheinlich haben die Kutterkapitäne (Hochseeangler) aus Heiligenhafen, Fehrmarn etc. interveniert.

VG
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Matthias
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Re: Dorschquote beschlossen.

Beitrag von Matthias »

....ich denke die Kutter sind so oder so erledigt. Wer fährt denn noch mit einem Kutter, wenn sein max. Fang auf "nur" 3 bzw. 5 Dorsche begrenzt ist?

VG

Matthias
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Re: Dorschquote beschlossen.

Beitrag von NautiChris »

Das was ich frage ist, wie zum Teufel kommen die darauf das die Angler genau so viel Dorsch fangen und entnehmen wie die Erwerbsfischerei? Ein generelles Fangverbot für 5 Jahre halte ich mehr als sinnvoll, für die Braunkohle wird doch auch subventioniert, da sollten doch ein paar Milliarden für die Fischer drinne sein.
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Re: Dorschquote beschlossen.

Beitrag von Reverend Mefo »

NautiChris hat geschrieben:Das was ich frage ist, wie zum Teufel kommen die darauf das die Angler genau so viel Dorsch fangen und entnehmen wie die Erwerbsfischerei?
Das ist doch ganz einfach: Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast. Es gab da mal so eine haarige Berechnung im Netz, die auf Schätzwerten und Hochrechnungen basierte und genau zu dem Ergebnis kam. Wenn einer die Angelkutter auf dem Kieker hat, dann finden sich dazu schon die richtigen Tabellen und Sachverständigengutachten.

Aber mal von der wiederholten generellen Hetze gegen Angler abgesehen finde ich es auch extrem kurzsichtig, beim Dorschbestand nicht einfach mal ein paar Jahre eine richtige Ruhenpause einzulegen und dafür die schwarze Null etwas wackeln zu lassen. Die Anzahl von betroffenen Berufsfischern und damit verbundenen Ausgleichszahlungen ist doch im Vergleich z.B. zur Deutschen Kohleindustrie in den 80ern so etwas von überschaubar, und mit dem bis unter die Schmerzgrenze reduzierten Dorschbestand ist doch unterm Strich überhaupt keinem geholfen, auch nicht den Berufsfischern und am allerwenigsten dem Ökosystem.

Ich hätte kein Problem damit, ein paar Monate im Jahr um die Laichzeit herum keine Dorsche entnehmen zu dürfen und kann auch sehr gut mit einer sonstigen Entnahmemenge leben, die den Eigenbedarf abdeckt. 5 Dorsche pro Tag halte ich noch für zu viel.

Ich habe von einem Forenmitglied eine Geschichte gehört, wo jemand den ganzen Sommerurlaub über jeden Tag bis der Arzt kommt Makrelen entnommen hat, und als er dann abgereist war, fand die Vermieterin die ganzen Fische im Froster und wusste nicht wohin damit. Ein wenig Demut vor der Kreatur würde allen Anglern ganz gut tun, und für die anderen darf dann gerne eine vernünftige Entnahmemenge gelten, an die sich dann ja sowieso wieder nur jeder dritte hält - siehe Eimerdorsche und Mindestmaße ("hatte so tief geschluckt").
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Re: Dorschquote beschlossen.

Beitrag von luedeolli »

In einem Fernsehbericht sprach man kürzlich von einer empirisch ermittelten Fangmenge die fast denen der Berufsfischerei entspricht. Dabei wurde nicht nach Fischart oder Gewässerart differenziert. Auch die Zahl von 3 Mio. Hobbyanglern stand im Raum. Ich weiß noch, einer von uns errechnete auf Basis diese Zahlen auf die Schnelle das jeder deutscher Angler 70kg Fisch p.a. entnimmt. Ich weiß nicht wie es um euch steht, aber ich kenne niemanden der diese Mengen entnimmt. Das mag es wohl vereinzelt geben, aber als Durchschnitt stelle ich diesen Wert in Frage. Vollkommen absurd aus meiner Sicht.
Ich befürworte Quoten und Schonzeiten, C&R. Meine Fischereischeinprüfung liegt nun schon fast 30 Jahre zurück, ist das Thema Ethik heute in den Kursen en vogue?
Gruß
Olli
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