Beobachtungen am Fluß

[Harald aus LEV]

Heute vormittag habe ich eine Auszeit genommen und bin für ca. 2 1/2 Stunden Fischen gegangen.
Anfangs war alles ganz normal. Ein paar untermaßige Bachforellen gingen auf meine Nymphe. Da ich Fliegen ohne Widerhaken fische, konnten sie im Wasser abgehakt werden, ohne Kontakt mit meinen Händen zu bekommen.

Plötzlich, ich stehe am Ufer, sehe ich, wie sich etwas Grosses flußab schlängelt. Bei genauerem Hinsehen identifiziere ich das Tier als Neunauge. Gut Bach- und Flußneunaugen haben wir seit Jahren, aber dieses Tier ist richtig riesig im Vergleich und auch die Färbung ist anders.
Ich verfolge es flußab am Ufer entlang. Langsam, aber stetig kommt es unter die Oberfläche und durchbricht mit seinem runden Maul den Wasserspiegel, bevor es wieder etwas tiefer geht.
Es scheint mich nicht zu sehen, denn es kommt direkt ans Ufer und durchbricht ca. 25 cm von mir entfernt erneut die Wasseroberfläche.
Ich bin sprachlos und traue mich nicht, mich zu bewegen.
Das Tier ist gräulich mit schwarzer Marmorierung und hat eine Länge von sage und schreibe etwa 60 - 70 cm und am Kopf einen Durchmesser von etwa 5 - 6 cm. Das muß ein Meerneunauge sein!!!
Leider habe ich meine Kamera nicht dabei. Das wäre ein super Foto geworden!

Etwas später in einem ruhigen Bereich erkenne ich durch die Polbrille, daß sich ein großen Goldfisch oder Koi im Fluß häuslich niedergelassen hat. Alle Versuche, ihm verschiedene Nymphen anzubieten, schlagen fehl. Er läßt sich etwas nach rechts oder links treiben, mal etwas höher, mal tiefer und mal etwas stromauf und dann wieder stromab. Aber generell steht er auf ca. 1/2 qm auf der Stelle. Na ja, wenn er nicht will, will er halt nicht.

Aber etwas später wollen 2 gute Forellen dann doch noch.

Dies sind für mich die besonderen Tage, die es sich lohnt, draußen in der Natur und am Wasser zu verbringen. Denn nur dort, kann man so etwas erfahren. Auch ohne die 2 Forellen wäre der Tag aussergewöhnlich gewesen.

Gruß
Harald