Aluboot aus China....ja oder nein.

Gerade im Sommer macht es die Badesaison es einem nicht leicht seiner Leidenschaft zu fröhnen und daher sind oft andere Reviere und Zielfische angesagt. Gerade für die Binnenländer eine silberlose Zeit, aber auch andere Fische haben ihren Reiz.
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cojote
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Aluboot aus China....ja oder nein.

Beitrag von cojote »

Moin Moin,
Eine Frage an alle Bootskundigen: gemeinsam mit einem Freund suchen wir schon länger nach einem Angelboot, das wir zum Bass Boat ausbauen wollen. Da wir es vornehmlich für den Rhein und Holland benutzen werden,würde uns von einem kundigen Rheinfischer zum Aluboot geraten würde.

Jetzt haben wir nach langem Suchen auch was passendes gefunden, das ist allerdings "Made in China.

Meine Frage: was sind die konkreten Bedenken, die ich haben sollte? Abgesehen von den Arbeitsbedingungen etc.

Konkret handelt es sich um ein "Kimple Adventure 410".

Hat bestenfalls jemand Erfahrungen diesbezüglich?

LG Christopher
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Athlord
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Re: Aluboot aus China....ja oder nein.

Beitrag von Athlord »

Hi,
ich habe einen Testbericht gefunden:
https://www.waterworld24.com/mediafiles ... 4_2017.pdf

:wink:
Jürgen
Ich danke allen, die nichts zur Sache beizutragen hatten und trotzdem geschwiegen haben!
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cojote
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Re: Aluboot aus China....ja oder nein.

Beitrag von cojote »

Danke. Den hatte ich auch schon gelesen, mehr hab ich aber nicht gefunden und da wir es morgen abholen wollen kamen Zweifel, weil ich noch so was im Hinterkopf hatte.
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sprottenfan
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Re: Aluboot aus China....ja oder nein.

Beitrag von sprottenfan »

Moin, die Stabilität ist bei Alubooten manchmal so eine Sache. Guck wie stabil die Schweissnæhte sind und wie verwindungssteif das sein kann und wackel mal an Bug und Heck møglichst mit 2 Personen gleichzeitig und dann siehst du wieviel beim anderen ankommt. Gibt es Querverstrebungen im Rumpf oder wird das nur durch zwei Sitzbænke zusammen gehalten? Beim nächsten aufziehendem Sommergewitter könnten diese Aspekte wichtig sein, auch wenn du bei Ententeich losgezogen bist. :+++: Es geht ja immerhin um Leib und Leben.
Die Leber streikt, die Hose spannt,
heute geht es nicht an den Strand
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cojote
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Re: Aluboot aus China....ja oder nein.

Beitrag von cojote »

Und ist die Dicke von 2mm normal? Kommt mir so dünn vor....
LG Christopher
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IdEfIx
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Re: Aluboot aus China....ja oder nein.

Beitrag von IdEfIx »

Hallo Christopher,

ein Angelfreund kauft sich mal ein Aluboot, der Firma Trucker - Made in USA, das über den Bass Pro Shop noch heute vertrieben wird.
Im Süsswasser sicherlich kein Problem, aber eigentlich passen Salswasser und Alu nicht zusammen. Dieses Boot war nicht verschweißt,
sondern vernietet. Durch schnelle Fahrten rufen die kurzen Ostseewellen leichte Vibrationen aus, wobei sich die Nieten mit der Zeit lösen
können; somit wird das Boot undicht. Kratzer am Boot, ob nun inner oder außen, lassen sich nicht immer vermeiden, die dann mit dem
Salz oxydieren und zuerst graue bis zu häßlichen grünen Stellen verursachen.

Falls Du Dich trotzdem für ein Aluboot entscheidest, benötigst Du unbedingt eine Gummimatte, das schützt am Boden vor Kratzern und
dämpft die Hellhörigkeit beim Fischen, Metall - auf Metall. Eine dünne Holz oder Gummi. Isolierung hinten am Spiegel, also dort wo der Motor
befestig wird, dämpfen die Vibrationen des Motors, die sich auf das gesamte Boot übertragen, das Fahrgeräusch wird dann leiser. Ok, beim
4-Takter ist es nicht ganz so tragisch, hilft aber. Desweiteren werden die typischen Kratzer, die die Befestigungsdrehverschlüsse des Motors
am Spiegel verursachen, vermieden.

Gruss Rudi ;)
Zuletzt geändert von IdEfIx am 26.08.2018, 09:33, insgesamt 2-mal geändert.
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cojote
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Re: Aluboot aus China....ja oder nein.

Beitrag von cojote »

Danke für deine ausführliche Antwort.
Es ist ja verschweißt und wird nur im Süßwasser eingesetzt. Es ist wohl schon ein holzboden eingesetzt, aber die Tipps mit dem Gummi sind bestimmt gut.
LG Christopher
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Re: Aluboot aus China....ja oder nein.

Beitrag von Fliegenjeck »

Hallöchen Allerseits,
Jaaa :grin: und Nein :cry: zum Alu und Salzwasser. Meine Frau ist Werkstoffwissenschaftlerin und die sagt immer : Es kommt auf das Alu an ! Wenn's einfaches Alu ist, dann hält es das Salzwasser nur aus wenns entsprechend lackiert ist,ich glaube eloxiert, bin mir aber nicht ganz sicher. Ist der Lack ab gehts mit dem Frass am Alu los.... Ist es nicht lackiert , dann gibt es Alu welches von sich aus Salzwasserfest ist,auch wenn's Kratzer in der Aussenhaut hat. Das kann man ,glaube ich, im Netzt finden, welche Zusammensetzung( Legierung ) das Alu haben muss ,damit bestimmte Eigenschaften erreicht werden. Denn es gibt ja auch Alufelgen ,für den Winter ;) die halten Salz auch ganz locker aus... Is wie mit den Bleien die im Wasser hängen bleiben,kommt auf die Legierung des Bleis an dann passiert im Wasser nix ...
Von da her nicht alles is Nutella,aber wenns drauf steht isses auch drin...hofft man... :lol:
MfG Nobby... :wink:
Neulich hat mir einer seinen geheimen Angelplatz verraten. Er war so geheim, nicht mal die Fische kannten ihn. :+grin:
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Kielerkrabbe
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Re: Aluboot aus China....ja oder nein.

Beitrag von Kielerkrabbe »

Schaut euch Mal unsere Fliegenrollen an. Nein nicht die aus Plastik.
Ach ja der Einhand Weltumsegler Winfried Erdmann hat sich seine Kathena Nui aus Alu bauen lassen
und hat damit zweimal die Welt nonstop umsegelt....
...mit der Zeit wird die Zeit immer wichtiger.
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Martin 1960
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Re: Aluboot aus China....ja oder nein.

Beitrag von Martin 1960 »

Moin auch.
cojote hat geschrieben:Jetzt haben wir nach langem Suchen auch was passendes gefunden, das ist allerdings "Made in China.
Meine Frage: was sind die konkreten Bedenken, die ich haben sollte? Abgesehen von den Arbeitsbedingungen etc.
Ich hatte mal gelesen:

"Vorsicht bei schönen Frauen und allem was Chinesen bauen"

Hat wohl seinen berechtigten Grund,
zum Boot kann ich leider auch nichts sagen. :lol:
Mit freundlichen Grüssen Martin.

"jetzt kann ich es, ...." nur eine kurzer Moment!
orkdaling
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Re: Aluboot aus China....ja oder nein.

Beitrag von orkdaling »

moin moin,

was ist gegen Alu und Salzwasser einzuwenden?
Ich fahre seit ueber 25 Jahren mit Alu auf dem Fjord bzw Atlantik umher.
Hier mal eine Seite auf deutsch http://www.kaasboll-boats.de/home/
Uebrigens gibt es hier im Forum auch Leute die diese Boote von Helge benutzen. Hab noch nichts nachteiliges gehørt und selber auch noch keine schlechten Erfahrungen damit gemacht. Auch bei 4m Welle und 1/2m Wasser im Boot.

Zu den Chinesenbooten kann ich nichts sagen, der Einsatzbereich wære fuer mich aber sehr begrenzt, mehr so ein Teichangelkahn

Gruss Hendrik
Willst du morgen noch lokal handeln musst du heute daran denken !
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cojote
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Re: Aluboot aus China....ja oder nein.

Beitrag von cojote »

Genau so ein Teichangelkahn sollte es ja auch werden.
Wenn ich an die Ostsee fahre, dann will ich Fliegenfischen und ab 7Bft vielleicht auch blinkern, aber allein die Strecke Bonn nach Kiel dauert mit Boot einen Tag. Ich hab vor Ort zum Glück ein paar Freunde mit hochseetauglichen Booten, die ich mir leihen könnte.

Ich möchte es zum einen auf den Sauerland -Talsperren zum Seeforellen angeln. Dafür muss ich es auch problemlos alleine slippen können und es muss e-Motor tauglich sein.
Als zweites Revier ist Holland in der Nähe....Wochenende Zelten und los.
Zuletzt ist es für gelegentliche Touren auf dem Rhein gedacht...man muss sich ja trösten, wenn keine Meerforelle in der Nähe sind.

Achja, ich möchte keinen Stellplatz, daher muss es in die Garage passen.

Ich werde mal berichten.

Christopher
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BjoernS
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Re: Aluboot aus China....ja oder nein.

Beitrag von BjoernS »

Moin Christopher,

gegen ein Alu-Boot ist, bei entsprechender jährlicher Pflege (richtiger Antifouling Anstrich usw.) , überhaupt nichts einzuwenden...schon gar nicht im Süßwasser. Im Salzwasser sollte die Aluminiumlegierung korrosionsbeständig sein, also eine Legierung mit Magnesium (Mg) und Mangan (Mn) beinhalten. Meines Wissens nach werden Aluminiumboote entweder aus AlMg3 oder AlMg4,5Mn gefertigt. Beide Legierungen sind "seewasserbeständig". Man kann in etwa sagen, ohne in die physikalischen Details gehen zu müssen, dass, je höher der Anteil der Zusätze ist, desto besser ist die Korrosionsbeständigkeit. Allerdings gehen diese beiden Zusätze zu Lasten der Schweißbarkeit und Umformbarkeit. Daher ist das wichtigste Qualitätsmerkmal bei Aluminiumbooten (neben der entsprechenden Legierung) die Ausführung der Nahtstellen. Von der Materialstärke her sind Bleche mit 2 mm völlig ausreichend. Durch die Verwindung der Bleche am Rumpf ergibt sich eine gute Steifigkeit. Trotzdem sind die 2 mm Blech noch im gewissen Rahmen flexibel und federn Stöße entsprechend ab...ABER um so besser müssen auch die Schweißnähte sein (Erschütterungen etc.).

Ob man der China-Ware vertrauen schenken kann...? Weiß ich nicht...man sollte sich die Boote vor dem Kauf ansehen, insbesondere die Verarbeitung. Wie bereits unten geschrieben, die Querverstrebungen, Bodenbleche und die Qualität der Schweißnähte äußerlich ansehen...! Man kann zwar die wirkliche Qualität der Schweißnähte nur richtig beurteilen wenn man sie röntgt...aber man sieht schon ob die Schweißnähte z.B. homogen in der Oberfläche sind, ob Schweißspritzer entfernt wurden, ggf. sogar Lücken in der Schweißnaht sind oder die Nähte sauber geschliffen wurden usw.! Als Laie erkennt man schon ob das Boot "zusammengebrutzelt" wurde oder vielleicht sogar maschinell geschweißt wurde...!

Wenn ihr das Boot als "Bass Boat" umbauen wollt, dann würde ich das aber vom Fachmann machen lassen...! Der Schwerpunkt verändert sich durch den höher gelegten Boden, dass Boot könnte die Kippstabilität verlieren...! Ich wäre da vorsichtig... ;)

tl
Björn
tight lines

Björn :wink:

<°)))>< mbs-fishing.de | [Ö] bj-schumacher.de
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LenSch
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Re: Aluboot aus China....ja oder nein.

Beitrag von LenSch »

Moin!
Was hast du denn für ein Budget zur Verfügung?

So wie sich das anhört, solltest du mal bei TEMA-Marine sowie bei IJsselsport B.V. dich umschauen oder mal anfragen. Die haben auch gebrauchte Boote wenn es keins aus Kleinanzeigen sein soll ;)
Das erste BassBoat würde ich nicht nochmal direkt umbauen. Erstmal fahren und fischen um zu schauen was man unbedingt benötigt und wie das Endprodukt aussehen soll.

PS: Für Talsperren hier sind 4,40x 1,80 mehr als ausreichend. Vorausgesetzt es ist elektrisch gut motorisiert :grin: Ich komme mit meinem Linder Sportsman 400 hier auf den Talsperren bestens aus.
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cojote
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Re: Aluboot aus China....ja oder nein.

Beitrag von cojote »

Ein Linder 440 hatte ich auch beobachtet...war aber deutlich teurer.
Haben das Boot ja gestern gekauft, weil das Preisleistungsverhältnis super war. Für mich als Laien sehen die Schweißnähte sehr solide aus und es hat genügend Querverstrebungen. Einziger Schönheitsfehler ist eine Beule ohne irgendwelche Kratzer, vielleicht war da ja ne Boje im Weg oder so. Überlegen, ob wir die Stelle mal erhitzen und ausbeulen sollen.
Letztlich haben wir nochmal den Preis gedrückt und soviel Zubehör bekommen, dass der Preis echt super ist und wir haben ein vernünftiges 1. Boot mit allem drum und dran.

LG Christopher
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