Auf Tiefe Streamern im kleinen Bach, Nachtfischen

Gerade im Sommer macht es die Badesaison es einem nicht leicht seiner Leidenschaft zu fröhnen und daher sind oft andere Reviere und Zielfische angesagt. Gerade für die Binnenländer eine silberlose Zeit, aber auch andere Fische haben ihren Reiz.
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Fliefi
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Auf Tiefe Streamern im kleinen Bach, Nachtfischen

Beitrag von Fliefi »

Hallo liebes Forum,

nach den ersten halben Jahr am Bach (durchschnittlich eher ca 80cm tief und 3-5m breit aber mit tieferen Gumpen und teilweise deutlicher Strömung, stark bewachsen kaum Platz zum Werfen) - auch/gerade mit der Absicht Meerforellen zu angeln - ein paar meiner Probleme:

--> ich will auf Tiefe kommen, insbesondere am Tag. Ansatz stark beschwerte Streamer - in der Strömung geht dieser nicht wirklich tief, lässt sich bescheiden Werfen, meine Lieblingsmuster spielen beschwert nicht so schön.

--> schnell sinkender Polyleader an Schwimmschnur - geht in Strömung auch nicht besser in die Tiefe als ein langes, feines Vorfach (welche Vorfachlänge nutzt ihr bei sinkenden Schnüren?)

--> Stark sinkender Intermediate-Schusskopf (2,5 IPS)- sinkt auch nicht viel besser ein, lässt sich nicht menden, was bei den schlechten Wurfbedingungen ansonsten in Kombination mit abtreiben lassen eine ganz gangbare Methode darstellt. Zusätzlich hat der Schusskopf den Nachteil, dass kaum Platz ist, den gesamten Kopf auszuspielen. Vorfachlänge?

--> Hat jemand bei ähnlichen Bedingungen Erfahrungen mit dem Nachtfischen? Einzelne "Mini"- Pools stundenlang stationär beharken erscheint mir nicht sinnvoll. Watfischen stromab und treiben lassen im ZickZack einstrippen? Welche Strippgeschwindigkeit?

Ihr seht, es gibt viel Fragen und leider ist ein Vorgehen nach Anleitung wie des großartigen Buches "Sea Trout Fishing" von Hugh Falkus nicht wirklich möglich. Vielleicht hat ja der ein oder andere ein paar hilfreiche Ideen und Anregungen bezüglich Taktik, Technik und Tackle. Vereinskollegen aus dem Pachtverein, die beim Nachtfischen mal ein Greenhorn mitnehmen würden - meldet euch bitte!
Zuletzt geändert von Fliefi am 25.06.2014, 16:18, insgesamt 1-mal geändert.
Sonnige Grüße!
Björn
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Hawk
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Re: Auf Tiefe Streamern im kleinen Bach, Nachtfischen

Beitrag von Hawk »

Fischt du an der Aue auf Meerforelle ?

Würd mich da eher auf die Seeve konzentrieren, ich vermute mal da sind die erfolgsaussichten größer.
Die Pools und ausgespülten Kurven in der Seeve sind ja schonmal 2-3m tief, und meistens trotzdem ncoh recht schnellfließend.
Da würde ich zu ner #7er oder #8 Rute und ganz klar zu ner Sinktip greifen , ruhig in fast sinking wenn du wirklich runter willst.
Wobei es ja heißt ( ich hab da leider noch keine Praxiserfahrung) das man zumindest im dunkeln garnicht so weit runter muss.
Würde so einen Pool vielleicht 10-15 min beackern und dann zum nächsten weiterziehen.

In der Aue (Unterlauf) würd ich es wenn dann nur bei eingetrübtem Wasser und dann Tagsüber probieren und relativ mobil fischen.
Da dann lieber einen stark beschwerten Streamer als ne Sinktip, da die Spots ja meistens recht klein sind und man den beschwerten Streamer kontrollierter führen kann.


War gestern übrigens im oberlauf der Aue mit Streamer unterwegs und konnte 2 Bafos von 30 und 37 cm landen und hab noch mehrere in der gleichen Größenordnung verloren.
Richtig krass war aber eine Forelle von mindestens 45 ich würde sogar eher auf 50cm tippen die leider nach einem senkrechtem, Sprung aus dem Wasser in voller Länge und einer anschließenden Flucht von mehreren metern meinen Streamer losgeworden ist. Keine Ahnung ob das eine Bachforelle oder gefärbte Meerforelle war. Für ne Meerforelle wars eigentlich zu klein, da ober halb vom Schmalenfelder Wehr, da kommen Fische in der größe ja eher nicht drüber und außerdem in der Mittagszeit in einer relativ flachen Rinne klingt auch nciht nach Mefo.
Aber eine so große Bachforelle hätte ich da oben auch nicht erwartet :o
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Fliefi
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Re: Auf Tiefe Streamern im kleinen Bach, Nachtfischen

Beitrag von Fliefi »

nein, ich meine schon die Seeve und nicht die Aue. Nach der Erfahrung mit dem Polyleader( bei Strömung so gut wie kein Einsinken) bin ich allerdings unsicher, ob sich die Anschaffung einer Sinktip lohnt...
Sonnige Grüße!
Björn
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Hawk
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Re: Auf Tiefe Streamern im kleinen Bach, Nachtfischen

Beitrag von Hawk »

Naja Polyleader sind ja relativ kurz und werden durch die schwimmende Schnur wieder nach oben gedrückt. Zumal nen fast sink Polyleader nur ne sinkrate von 10cm/sekunde hat.
Ne Sinktip ist da ja zum einen schon deutlich länger und zum anderen kannst du ja z.b. auch ne sink6 oder sink8 nehmen, also 15cm/sek oder 20cm/sek die geht dementsprechend besser runter.
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Fliegenjeck
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Re: Auf Tiefe Streamern im kleinen Bach, Nachtfischen

Beitrag von Fliegenjeck »

Hallöchen Fliefi,
vielleicht mal Stromauf fischen stop danach mal schauen wie tief Streamer läuft Doppelstopp
oder was falsch vestanden,also ich stopp
MfG Nobby :q: :wink:
Neulich hat mir einer seinen geheimen Angelplatz verraten. Er war so geheim, nicht mal die Fische kannten ihn. :+grin:
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Fliefi
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Re: Auf Tiefe Streamern im kleinen Bach, Nachtfischen

Beitrag von Fliefi »

@Hawk
ok - Sinktip will also mal ausprobiert werden... kann man mit der eigentlich Rollwürfe machen?
schön von deinen Aue-forellen zu hören, habe neulich tatsächlich in der Seeve ne 42 dran gehabt.

Habe gestern übrigens einen FISCHOTTER beobachten können. Zwischen Aue-Mündung und Bendestorf... Betrachte das als Naturliebhaber und nicht als Konkurrenz ;)

@Nobby
naja, für stromauf ist die Strömung meistens zu doll... so schnell bin ich nicht :)
Sonnige Grüße!
Björn
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axel f.
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Re: Auf Tiefe Streamern im kleinen Bach, Nachtfischen

Beitrag von axel f. »

Also meiner bescheidenen Erfahrung nach muß man nicht unbedingt sooo tief runter, selbst am Tage nicht!
Ich fische eine mittelschnelle 7/8 Rute mit einer 8er Sinkschnur in der Sinkrate 3.
Ich werfe stromabwärts mende einmal und strip langsam die Fliege auf meiner Seite ein.....Rutenspitze dicht über der Wasseroberfläche und ganz dicht an der Uferböschung!
Sind Fische da, was man natürlich nicht immer genau weiß, kommen sie der Fliege auch hinterher und beissen im optimalsten Fall auch!
Wichtig zu wissen ist wann man losgeht sprich wann man mit Fischen rechnen kann!
Das ist meist nach einem heftigem Gewitterrregen bei dem der Fluß kurzzeitig anschwillt........zwei/drei Tage danach wenn der Pegel noch leicht erhöht ist sollte man zur Stelle sein!Vorsichtiges bewegen AM Ufer ist m.M. nach ein muss da man ansonsten öfter mal seine Chance vertrampelt! Waten geht gar nicht!

Ab der Dämmerung geht's weiter mit Schwimmschnur und hoch auftreibender Fliege die schön furcht!
Sinkend wie schwimmend benutze ich ein ganz kurzes durchgehendes 35er Vorfach von 80 bis 100 cm Länge.......!
the more i understand seatrout fishing, the shorter i cast!
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Ace
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Re: Auf Tiefe Streamern im kleinen Bach, Nachtfischen

Beitrag von Ace »

Hallo Björn,

Das Fischen an der Seeve auf Meerforellen ist eigentlich keine Große Wissenschaft.
Ich verwende eine 7er Rute mit normaler WF-Schnur und vorn drann einen in der mittelschnell, oder schnellsinkenden Polyleader den ich aber auf max 1,5m Kürze.
Dann noch 'nen guten Meter 35-40 er Monofil.
Am späten Abend und Nachts nehme ich ein intermediate oder schwimmendes Vorfach.
Ich fische normale Lachsfliegen auf Doppelhaken oder kleine Tuben.(Schwarz-Orange, schwarz-blau)

Wie von Axel F. bereits erwähnt ist es viel wichtiger zu wissen wann man los geht.
Eben starke Regentage, und die 2-3 Tage danach sind eigentlich immer fischig.
Oft habe ich auch schon bei so richtig miesem Wetter gut gefangen(sturm, kalt, regen)

Hoffe ich konnte etwas helfen
TL Mathias
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Fliefi
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Re: Auf Tiefe Streamern im kleinen Bach, Nachtfischen

Beitrag von Fliefi »

Danke Axel, Mathias,
also waten eher nicht. Da die Uferböschung relativ hoch und der Angler für den Fisch leicht sichtbar ist, dachte ich, dass ein vorsichtiges stromab waten evtl. doch unauffälliger sein könnte?...

@Mathias: Wie handhabst du denn den teilweise starken Krautbewuchs im Wasser nachts an dem beangelten Ufer? Oder lässt du solche Passagen aus oder bist du an einer anderen Strecke der Seeve unterwegs?
Sonnige Grüße!
Björn
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Lutz
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Re: Auf Tiefe Streamern im kleinen Bach, Nachtfischen

Beitrag von Lutz »

Guten Tag
Ich gebe zu diesem Thema mal meinen Senf dazu, da ich in einem ähnliche Gewässer
fische in dem vor einigen Jahren auch wieder Mefos aufgetaucht sind.

Vorweg,ich habe viel mit Polyleadern versucht, von denen lasse ich die Finger und sage nie wieder,
vor allen sind mir Polyleader zu laut und platschig beim werfen und machen viel Lärm
wenn sie auf die Wasseroberfläche aufschlagen.An großen Flüssen ist das anders.

Sinktips können gehen haben aber den Nachteil das man in einem kleinen Gewässer
häufig in den Wasserpflanzen festhängt.

Rauskristllisiert haben sich bei mir 2 Kombinationen.
Eine normal Floating WF mit einem FC Vorfach was ich nutze weil FC
schneller sinkt als normales Mono,kombiniert mit je nach Wasserstand beschwerten oder leicht beschwerten kleinen Tuben.

Die 2.te Kombi ist selbstgebastelt,ein Belly aus einer Neutralschnur die ich so auf 10-11 gr zurechtgeschnitten habe verbunden mit einem Multitip,da habe ich 3 Stk.von verwende aber fast nur einen 3m Multitip S3 verbunden mit einem sehr kurzen Vorfach,so 30-40 cm,dazu einen unbeschwerte Fliege/Tube. Ich habe noch einen Multitip den ich aus der gleichen Neutralschnur habe für abends /Nachts und einen längeren S5 Multitip den ich glaube ich noch nie benutzt habe.Die Multitips haben so 6-7 Gramm. Ich verwende meine Küstenrute #7 , 9,6 ft, eine etwas weichere 10 FT Rute wäre noch besser und steht auf dem Wunschzettel

Wie meine Vorschreiber schon schrieben ist es wichtig Wetter und Wasserbedingungen zu berücksichtigen,ich fahre auch meist nur abends oder tagsüber wenn so richtig Schietwetter ist los(habe auch 70 KM Anfahrt),weiterhin ist mir ruhiges stilles Verhalten am Wasser sehr wichtig. In meinen frühen Jahren war ich mal in DK an einen kleinen Fluß und konnte dort
einen einheimischen Angler treffen, der an einer markanten Flußbiegung auswarf und seine Fliegenrute in eine Astgabel stellte,fehlte nur noch die Aalglocke :lol:

Gruß Lutz
Optimismus ist ein Mangel an Information // H.Müller deutscher Dramaturg und Fliegenfischer
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Ace
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Re: Auf Tiefe Streamern im kleinen Bach, Nachtfischen

Beitrag von Ace »

Hallo Björn,

Ich Fische ab der Brücke am Wiedenhof/Lüllau flussaufwärts. Vor einiger Zeit habe ich noch das Stück Horst/Maschen flussabwärts gefischt. Dort war es auf Meerforelle natürlich besser, je weiter oben umso schwieriger wird es ...

Viel Krautbewuchs ist natürlich schwierig.
Stellen wo ich quasi gar keine Chance hätte einen Fisch zu landen lasse ich gerne aus, es gibt ja noch genug andere Möglichkeiten.
Eigentlich sind es ja auch immer die selben Plätze die fangen. Nur bei richtig hohem Wasser stehen sie meist mitten in der Strömung, völlig untypisch zu den sonstigen Plätzen ....
TL Mathias
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Hawk
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Re: Auf Tiefe Streamern im kleinen Bach, Nachtfischen

Beitrag von Hawk »

Ace hat geschrieben: Ich Fische ab der Brücke am Wiedenhof/Lüllau flussaufwärts.
mal kurz off Topic:
Ich stand schon so oft auf dieser Brücke und habe oberhalb jede Menge Fische steigen sehen und unterhalb an unserem Stück ging garnichts.

Schönes Stück was ihr da habt, bei uns ist die Seeve ja leider mit Ausnahme des Abschnitts bei Jesteburg recht stark begradigt.
Fjorden
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Re: Auf Tiefe Streamern im kleinen Bach, Nachtfischen

Beitrag von Fjorden »

Hallo Lutz,
auch nur off topic.
Multitip und Polyleader ist das selbe, unterscheiden sich ein wenig vom Aufbau, Polyleader konischer und von der Seele. Die Seele der Multitips ist häufiger Braided, die der Polyleader immer Mono. Ich nehme Polyleader nur in der Clear Intermediate Variante, da es sie nicht als Braided gibt. Ansonsten nutze ich Tips aus Rio DC Schnüren geschnitten. Ist aber Geschmackssache, Polyleader würden auch funktionieren.
Gruß
Fjorden
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