Czech Nymphing - Fliegenfischen?

Gerade im Sommer macht es die Badesaison es einem nicht leicht seiner Leidenschaft zu fröhnen und daher sind oft andere Reviere und Zielfische angesagt. Gerade für die Binnenländer eine silberlose Zeit, aber auch andere Fische haben ihren Reiz.
Antworten
Benutzeravatar
SIMPLE SHRIMP
...
Beiträge: 2591
Registriert: 01.05.2009, 21:53
Wohnort: Hamburg

Czech Nymphing - Fliegenfischen?

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

.
Beim Stöbern im "Schwesterforum" bin ich auf diese sehr ausführliche Beschreibung gestoßen > Czech Rute und etwas nachdenklich geworden. Vor vielen vielen Jahren, als es noch reichlich Äschen gab in den Norddeutschen Bächen, haben wir Ähnliches auch gemacht, mit super leichter Stipprute, Styroporkugel auf Bambussplice als Bißanzeiger, 0,5 g Bleischrot und mit künstlicher Nymphe haben wir schöne Äschen gefangen, zum Essen! Aber erlaubt war das nur außerhalb der Fliegenfischstrecken, dort wo auch das Angeln mit Würmern, Maden und anderem Zeugs erlaubt war. Wir traten dort auch nicht als Fliegenfischer auf, diesen "Sport" betrieben wir an den "FLY Only" Strecken, dort gab es noch Fischer, die einen gewissen "Ehrenkodex" hoch hielten, weil sie dachten, dass Fliegenfischen etwas Besonderes wäre.
Re: Czech Rute

Beitrag von Lechhuchen » 07.03.2014, 10:24

Servus Lutz,

gerne! Geht auch relativ schnell! Nachdem ich einige Bücher gewälzt hatte und zunächst mit ultra-komplizierten Montagen probiert hatte bin ich irgendwann zur Erkenntnis gekommen, dass beim CZ-N weniger einfach mehr ist.

Es gibt für mich einen ehernen Grundsatz: Die gesamte Montage muss konsequent darauf getrimmt sein, dass alles möglichst rasch zum Grund runter kommt!

Das schaffst Du nur durch eine geschickte Kombination von möglichst (soweit je nach Fischbestand halt vertretbar) dünnen Vorfachbestandteilen aus Flourcarbon und Deinen verwendeten Fliegen. FC sinkt nachweislich (und durch eigene Erfahrungen belegbar) wesentlich schneller als normales Mono ab.

Wichtig sind also neben dem Vorfachmaterial natürlich auch die Fliege bzw. (falls erlaubt) die Fliegen. Diese müssen ebenfalls auf schnell sinkend getrimmt sein. Jetzt könnte man sagen: Okay, einfach reichlich Tungsten drauf tüdeln und fertig - aber weit gefehlt!

Das wichtigste ist, dass Deine Fliegen der Strömung möglichst wenig Angriffsfläche bieten. Das heißt: Möglichst schlanke Fliegen vorzugsweise selbst binden, Gewicht Tungsten ja, aber maßvoll einsetzen ... immer mit dem Hintergrund weniger Körperfülle ist wichtiger als viel Gewicht ... Schnickschnack wie Beinchen, Hecheln, alles was irgendwie absteht und Strömung fängt am besten komplett weg lassen ... dann werden die Fliegen tauchen wie Bleienten ... fast deep and down zum Grund und immer am Grund entlang ... am Grund geht´s rund ... das ist für mich persönlich das wichtigste Geheimnis vom CZ-N ... mal abgesehen von der richtigen Köderführung halt dann auch noch ... immer Tuchfühlung zu den Nymphen halten ... wenn die Montage stimmt, merkst Du jedes Steinchen am Grund ... und dann jeden noch so kleinen verdächtigen Zupfer sofort mit Anhieb (bzw. Anheben der Rute) quittieren ... besonders bei den Äschen ... es braucht einige Erfahrung ... aber wenn alles passt, kommt die von allein.

Ansonsten zum Vorfachaufbau:

Bei mir hat sich so gut wie immer und in fast allen Anwendungssituationen eine Vorfachlänge herauskristallisiert, die in etwa der Rutenlänge entspricht - das muss aber natürlich je nach Gewässertiefe selbst variert werden. Meine persönlichen "wohlfühl-Vorfächer" sind also in der Regel so gut wie fast immer 3 Meter lang. Vor der Fliegenschnur habe ich dann zuerst einmlal einen 40 cm braided Bissanzeiger (Geflecht-Bissanzeiger in auffälliger Färbung, neon-orange oder gelb) eingeschlauft - der gehört also eigentlich noch nicht zum Vorfach, da dieser auf der Wasseroberfläche schwimmt ... und das tut er am besten, wenn er vorher ordentlich gefettet wurde!!! Bei genauer Betrachtung ist mein auf Tiefe gehendes Vorfach also eigentlich nur 260 cm (ohne Bissanzeiger) lang. Der Bissanzeiger ist beim gesamten CZ-N-Vorgang das einzige (und das je nach Tiefe auch nicht immer), was die Wasseroberfläche berührt ... die Fliegenschnur tut das bei mir nie ... sie ist also eigentlich völlig unwichtig ... aber wenn beim CZ-N mal nix geht (und das kommt auch vor), dann stelle ich mit der gleichen Rute / Rolle auf Trocken oder normales Nymphen um ... von daher also lieber doch eine qualitativ gute Fliegenschnur verwenden, die man dann auch dafür verwenden kann, um schnell auf andere Methoden umstellen zu können ... manche meiner Kollegen haben zwischenzeitlich gar keine Fliegenschnur mehr auf der Trommel, sondern nur noch Mono ... das wäre mir aber dann irgendwie schon zu blöd .... dann kann ich ja auch gleich mit der Spinnrute oder mit der Stippe raus gehen ...

Der Rest des Vorfachs besteht (nach dem Bissanzeiger) dann zuerst aus ca. 20 cm von 20er Fluorcarbon. Da kommt dann ein Pitzenbauer-Ring hin. Das gewährleistet, dass man an der Stelle auch mal schnell ein komplettes Vorfach austauschen kann. Der Rest (sprich ca. 240 cm) ist bei mir aus durchgehendem (parellelen) Flurcarbon in der erforderlichen Stärke. Wenn´s Barben gibt - nicht unter 0,20 oder auch mal 0,18 mm. Wenn´s nur nach Forellen und Äschen riecht auch mal 0,16 ... wenn ich je nach Jahreszeit und Fliegen und jeweiligem Gewässer dann auch mal nur auf Äschen pirsche, dann gehe ich oben schon auch mal bis auf 0,12 Flourcarbon runter ... das ist dann aber für mich die absolute Untergrenze ... alles drunter würde ich mir auch bei den Äschen nicht mehr trauen, denn an den Gewässern wo ich fische werden auch die relativ groß ...

Wo nur eine einzige Fliege erlaubt ist (mittlerweile an einigen Gewässern), war´s das dann auch schon! Wenn aber 2 oder sogar mehr Fliegen erlaubt sind, dann lasse ich das Vorfach zuerst etwas länger und durchgehend und kappe es dann dort (meistens 30 bis 50 cm über der Grundfliege) und binde dort einen 10 bis 15 cm Springer mit Chirurgenknoten ein. Wichtig ist dabei, dass der Abschnitt, den Du als Springer verwendest nach oben absteht ... falls man den nach unten nimmt, gibt´s nach meiner Feststellung leichter Verwicklungen zwischen Vorfach und Springer. Wenn man mit dem CZ-N dann anfängt, hat man zuerst öfters Verwicklungen von haupt-Vorfach und Springer ... das nervt ... aber man findet intuitiv irgendwann einen "Wurfstil" ... eher nur einen "Schwipp-Stil", um das ganze auch ohne Verwicklungen raus und am Grund entlang zu bekommen ... da brauchts etwas Geduld ... nicht entmutige lassen ... das wird alles!

Sonstiges Zubehör brauchste ansonsten nicht ... das ganze möglichst einfach zu halten, ist wie gesagt viel besser als zu kompliziertes zu montieren. Du brauchst auch keine speziellen Vorfächer für CZ-N oder gezogenes Monofil o.ä. .... ebenfalls brauchst Du keine von den kleinen durchsichtigen Plastikteilchen (Roller), an die die Springer angebunden werden können ... alles viel zu teuer und kompliziert ... wenn Du das obengenannte beachtest, dann wirst Du relativ bald deine ersten CZ-N-Fische fangen ... das müssen dann auch nicht unbedingt Äschen sein ... meistens geht´s mit Barben als erste CZ-N-Fische los ... aber auch Aitel, Aland, Brachsen, Barsche ... alles schon damit erwischt!

Ich wünsche Dir jedenfalls viel Spaß auf dem weiteren Weg zum CZ-N-Fischer. Du wirst auf jeden Fall mehr Fische haken, als früher ... gehe also bitte sorgsam damit um ... und immer auf dem Teppich bleiben ... pass vor allem auf, dass Du nicht bei Kollegen in Verruf kommst ... es gibt am Wasser viele, die CZ-N-Spezies überhaupt nicht gerne sehen ... einfach aus dem Grund, weil sie glauben, dass ihr "nur Trockenfischen" oder nur "normal"-Nymphen viel edler und waidgerechter sei ... weil sie aber weniger Bisse bekommen als Du evtl. dann, sind sie neidisch und verbreiten Gerüchte ... obwohl sie selbst niemals den Widerhaken andrücken würden.

Das ist auch noch so ein Punkt: Bitte nur widerhakenlose Nymphen binden und verwenden ... es gibt (z.B. von HANAK) klasse dünndrähtige aber sehr stabile widerhekenlose Haken, die genau für´s CZN gemacht sind ... besser geht´s nicht ... auch die tragen erheblich zum schnellen Absinken der Nymphen bei ... und wenn Dir mal einer Vorhaltungen machen wird, dann zeig ihm einfach Deine Nymphen in der Dose, die alle keinen Widerhaken haben (sollten) und lass Dir dann seine Plumsdinger mit Widerhaken zeigen ... dann ist wahrscheinlich sofort Ruhe ... es schadet aber auch absolut nichts, wenn Du Dich generell schon vorher erkundigst ob dort, wo Du zum Fischen gehst CZ-N als "normal und unkritisch" oder ob es dort eher als "verpönt und kriminell" abgehandelt wird ... dann bist Du schon im Vorfeld auf der sicheren Seite ... ich fische nur dort CZN, wo´s keine Probleme und Kommentare in Richtung "unfairer Fischer" gibt ...

So, das war jetzt weniger nur zum Vorfach, sondern mehr zum CZ-N allgemein .... das ganze ist als Gesamtpaket zu verstehen, das nur dann funktioniert, wenn mehrere Dinge passen ... ich wollte Dir das einfach auf den Weg mitgeben, weil es einen gewissen "Leidensweg" über Jahre mit darstellt ... das ganze ist aus mehreren Perspektiven spannend, interessant - aber auch keinesfalls "einfach" - und schon gar nicht am Wasser selbst "unumstritten" ... deshalb:

Viel Spaß beim probieren aber auch Vorsicht bei der maßvollen Anwendung - Augen auf und lieber nicht zuviel mit andernen Schlaumeiern am Wasser drüber reden ... genieße es mehr für Dich, dann kann´s und wird´s Dir eine ganze Menge Spaß machen! :wink:

Huchi
TL
Klaus

P.S. Ich empfinde das vorstehende Zitat über das Czech Nymphing noch als maßvolle Beschreibung dieses "Kunstangelsports".
Benutzeravatar
Hawk
...
Beiträge: 1094
Registriert: 05.08.2011, 19:07
Wohnort: Kiel

Re: Czech Nymphing - Fliegenfischen?

Beitrag von Hawk »

Moin Klaus,
worauf willst du jetzt genau hinaus ?

Im Prinzip ist das doch nur wieder die x fach geführte Diskussion was genau Fliegenfischen ist und was nicht. Und da hat dann fast jeder so seine Meinungen und Definitionen.

Bei dem einen hörts bereits bei beschwerten nymphen auf, bei dem anderen beim Czech nymping, für den nächsten sind Streamer quasi Spinnfischen und Bissanzeiger Posen, der nächste Vergleich Tenkara mit Stippen usw...

Ich persöhnlich sehe das alles recht locker, solange ein künstlicher köder genutzt wird der sich mit der Fliegenrute werfen lässt ist doch alles in Butter...

Zumal bei uns an den Heidebächen, besonders an der Aue, ist doch im Sommer an vielen Stellen garkein Werfen mehr möglich. Da fische ich dann auch nurnoch unter der Rutenspitze oder maximal mit nem Bow and Arrow Cast.
Ob man dabei dann ne Nymphe , ne Trockenfliege oder nen kleinen Streamer nutzt ändert dann auch nciht mehr viel ...
Benutzeravatar
SIMPLE SHRIMP
...
Beiträge: 2591
Registriert: 01.05.2009, 21:53
Wohnort: Hamburg

Re: Czech Nymphing - Fliegenfischen?

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

Hawk hat geschrieben: Im Prinzip ist das doch nur wieder die x fach geführte Diskussion was genau Fliegenfischen ist und was nicht. Und da hat dann fast jeder so seine Meinungen und Definitionen.

Ich persöhnlich sehe das alles recht locker, solange ein künstlicher köder genutzt wird der sich mit der Fliegenrute werfen lässt ist doch alles in Butter...
Moin Sven,

mir ging beim Lesen dieser Anleitung für Fliegenfischer (in deren Forum) nur durch den Kopf, was eigentlich mit dem Begriff "Fliegenfischen" verbunden wird oder besser gesagt, was aus dem "Angeln mit der Fliegenrute" geworden ist. Jetzt lerne ich: Fliegenfischen ist schon oder auch, wenn es mit einer Fliegenrute ausgeübt wird und künstliche Köder (auch drei gleichzeitig) benutzt werden. Früher wurde das mal puristischer gesehen, vor allem ging es in erster Linie nicht darum, möglichst viele und meist untermaßige Fische anzuhaken.

:q: Klaus
Benutzeravatar
Lutz
...
Beiträge: 911
Registriert: 21.09.2011, 10:02
Wohnort: Hemmingen-Hiddestorf

Re: Czech Nymphing - Fliegenfischen?

Beitrag von Lutz »

SIMPLE SHRIMP hat geschrieben:
Hawk hat geschrieben: . Jetzt lerne ich: Fliegenfischen ist schon oder auch, wenn es mit einer Fliegenrute ausgeübt wird und künstliche Köder (auch drei gleichzeitig) benutzt werden. Früher wurde das mal puristischer gesehen, vor allem ging es in erster Linie nicht darum, möglichst viele und meist untermaßige Fische anzuhaken.

:q: Klaus

Dann ist das aber ziemlicher Mumpitz, den du gelernt oder schlußgefolgert hast.

-Fischen mit mehreren Fliegen hat eine lange alte Tradition.

-wo steht geschrieben,daes es in erster Linie darum geht,viele
und dazu noch untermaßige Fische anzuhaken

Tut mir leid, das kann ich in dem erwähnten Thread,dessen Teilnehmer ich bin,nicht lesen,
als auch nicht in anderen Publikationen zu diesem Thema.
Optimismus ist ein Mangel an Information // H.Müller deutscher Dramaturg und Fliegenfischer
Benutzeravatar
SIMPLE SHRIMP
...
Beiträge: 2591
Registriert: 01.05.2009, 21:53
Wohnort: Hamburg

Re: Czech Nymphing - Fliegenfischen?

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

Lutz hat geschrieben: Dann ist das aber ziemlicher Mumpitz, den du gelernt oder schlußgefolgert hast.
Hallo Lutz,

die Wahl Deiner Worte läßt vermuten, dass Du Dich getroffen fühlst, angefressen bist und mal kurz (?) die Contenance nicht vorhanden war. Da Du an dieser "Fliegenfischmethode" ja sehr interessiert bist, nehme ich Dir ab, mehr darüber gelesen zu haben als ich und wahrscheinlich kennst Du auch die nachstehende Erläuterung.
"Die Geschichte der "Tschechischen Nymphe"

Paradoxerweise hat die Geschichte der tschechischen Nymphe ihren Anfang in Polen, wo die tschechischen Gäste während der internationalen Fliegenfischermeisterschaft 1984 mit der Methode des „Fischens mit kurzem Abstand“ bekannt gemacht wurden. Benutzt wurde diese Methode von den lokalen Konkurrenten. Die meisten polnischen Fliegenfischer waren gezwungen, mit kurzem Abstand zu fischen, weil sie keine richtigen Fliegenschnüre zur Verfügung hatten und daher mit einem starken Nyloneinzelfaden fischen mussten. Die Fliegen, die von den Polen benutzt wurden, waren Nachahmungen der Köcherfliegen-Gattungen Hydropsyche und Rhyacophila.

Die tschechischen Konkurrenten arrangierten sich mit der Methode der "kurzen Nymphe" sehr schnell und bereits im folgenden Jahr verwendeten sie diese während einer Weltmeisterschaft, die am ost-polnischen Fluss San stattfand und wo die tschechische Mannschaft den zweiten Platz - direkt hinter Polen - gewann. 1986 hat die Methode der „kurzen Nymphe“ die erste Goldmedaille für die tschechische Nationalmannschaft geholt, als der Tscheche Slavoj Svoboda den Weltmeister-Titel in Belgien gewann.
Der Artikel "Czech Nymphing im Detail" gibt interessierten "Fliegenfischern" einen ersten Überblick und weitere Einführungen sind verlinkt. An anderer Stelle meine ich mal gelesen zu haben, dass bei oben zitierten "Weltmeisterschaften" die Gesamtlänge aller gefangenen Fische zählt und diese "Fliegenfischkunst" deshalb so erfolgreich ist, weil sie "viele" kleine Fische an den Haken bringt, grössere Fische sollen einfach abgerissen werden um keine Zeit mit der Anlandung zu verplempern.

Dieses auf die allgemeine weniger "sport- oder wettkampf-" und mehr "erlebnisorientierte" Fischerei an unseren gehegten Fliegenfischgewässern eins zu eins übertragen zu wollen, liegt mir sehr fern. Aber wenn so begeistert darüber gesprochen wird und diese "Fliegenangelkunst" immer populärer wird, muss doch ein Sinn oder Zweck dahinter stecken, der "Fliegenfischer" antreibt, sich solches Equipment zuzulegen. Nachdenklich haben mich zum Beispiel diese Sätze gemacht:
Lechhuchen hat geschrieben:
... Ich wünsche Dir jedenfalls viel Spaß auf dem weiteren Weg zum CZ-N-Fischer. Du wirst auf jeden Fall mehr Fische haken, als früher ...

... mit diesen beiden Ruten fische ich czn eigentlich das ganze Jahr über und das reicht mir ... klar gibt es mittlerweile einige Hersteller, die sich jetzt auf CZN erst so richtig einschießen und eine Rute nach der anderen hervorbringen, die man sicherlich ebenfalls nehmen kann ...
Solltest Du Dich in der Lage sehen, Dich sachlich zu meinen von Dir als "Mumpitz" bezeichneten Worten zu äußern, kannst Du meine obigen Äußerungen im Zusammenhang ja noch einmal nachlesen.

:wink: Klaus
Benutzeravatar
Hawk
...
Beiträge: 1094
Registriert: 05.08.2011, 19:07
Wohnort: Kiel

Re: Czech Nymphing - Fliegenfischen?

Beitrag von Hawk »

Die Methode an sich ist doch wohl kaum verwerflich.
Das sie häufig auf Meisterschaften eingesetzt wird etc. ist zwar ein Zeichen davon das sie erfolgreich ist,würde man diese Methode aber verbieten würden die Teilnehmer halt mit anderen Methoden die Babyforellen aus dem Wasser holen.

Bei jemanden der damit aber ganz normal fischen ist und damit verantwortungsvoll umgeht sehe ich da absolut ncihts negatives dran.
Oder anders ausgedrückt: Wenn jemand verantwortungslos ist kann er auch mit einer Trockenfliege stromauf jede Menge Schaden an untermaßigen Forellen verursachen...
Benutzeravatar
Lutz
...
Beiträge: 911
Registriert: 21.09.2011, 10:02
Wohnort: Hemmingen-Hiddestorf

Re: Czech Nymphing - Fliegenfischen?

Beitrag von Lutz »

SIMPLE SHRIMP hat geschrieben:[die Wahl Deiner Worte läßt vermuten, dass Du Dich getroffen fühlst, angefressen bist und mal kurz (?) die Contenance nicht vorhanden war. Da Du an dieser "Fliegenfischmethode" ja sehr interessiert bist, nehme ich Dir ab, mehr darüber gelesen zu haben als ich und wahrscheinlich kennst Du auch die nachstehende Erläuterung.

[/i]
Solltest Du Dich in der Lage sehen, Dich sachlich zu meinen von Dir als "Mumpitz" bezeichneten Worten zu äußern, kannst Du meine obigen Äußerungen im Zusammenhang ja noch einmal nachlesen.

:wink: Klaus[/quote]


@Klaus
Du hast zugegebenerweise ein gewisses Talent, Behauptungen in den Raum zu stellen ;)
Ich bin weder angefressen noch getroffen.
Die Historie dieser Methode ist mir durchaus bekannt,ich durfte Anfang der 90iger Vladi Treszibuna
aus Kattowice kennenlernen und mit ihm fischen,Vladi war damals als Guide in Norwegen beim NFC tätig
und einer der frühen Pioniere des Short Nymphings,Gespräche um dies Thema drehten sich auch schon damals
um Fangethik und Entnahme.
Letztendlich ist jeder für die Entnahme oder auch nicht(im Rahmen gesetzlicher Vorgaben) verantwortlich.
Egal ob er Fliegenfischer,Spinnfischer,Grundangler,Stipper ode was auch immer sind. Es gibt dabei Techniken
wie Trolling die ich viel kritischer sehe.
Natürlich kann ein Angler mit dieser Methode außerordentlich erfolgreich sein, aber nur wenn er die Technik erlernt,übt,trainiert seine Sinne schärft und viel Zeit damit verbringt. Damit unterscheidet sich ein CN-Fischer
keineswegs von einem Normal-Nympher,Trockenfischer usw.. Ohne Fleiß kein Preis.

Weiterhin schreibst du von erlebnißorientierter Fischerei in "unseren gehegten Fliegenfischgewässern".
Auch davon war in dem von dir zitierten Thread in keinem Wort die Rede,zum einem wäre ist vielleicht besser gewesen,
sich dort direkt zu Wort zu melden, zum anderen wurde als Hauptbeute,Brasse,Döbel,Rotauge,Barbe und co. gemeint u.geschrieben..
Und genau das ist meine Motivation mich mit CN etwas tiefer zu beschäftigen,wenn ich mal z.B. nach Feierabend
die Fliegenrute bewegen möchte,ohne 1-2 Std.teurer Anfahrt fische ich in einem breiten Mischgewässer wo Fettflossen eher die Ausnahme,Stipper eher die Regel sind. Eine Tatsache die Puristen oder die,die sich dafür halten gerne verschweigen,
dafür werden anderen Tatsachen schon mal schön geschrieben.

Zuletzt,lese doch bitte mal bei Wikipedia den Begriff Mumpitz nach, das ist kein böses oder
aggressives Wort, aus einem bestimmten Grund verwende ich und andere in einem von mir frequentierten Fußballforum
dieses Wort sehr gern und in freundlicher Absicht. Wenns dir nicht passt lösche ich es.

Gruß Lutz

d
Optimismus ist ein Mangel an Information // H.Müller deutscher Dramaturg und Fliegenfischer
Benutzeravatar
Maqua
...
Beiträge: 5487
Registriert: 23.06.2009, 15:24
Wohnort: bei Aachen

Re: Czech Nymphing - Fliegenfischen?

Beitrag von Maqua »

Lutz hat geschrieben: Zuletzt,lese doch bitte mal bei Wikipedia den Begriff Mumpitz nach, das ist kein böses oder
aggressives Wort, aus einem bestimmten Grund verwende ich und andere in einem von mir frequentierten Fußballforum
dieses Wort sehr gern und in freundlicher Absicht. Wenns dir nicht passt lösche ich es.
Zitat Wikipedia: "Heute steht „Mumpitz“ umgangssprachlich für „Unsinn“, ist also eine abwertende Bezeichnung."

@Klaus, diesen Ton nennt man (Zitat): ..."kontrovers diskutieren" (nichts für dich)... :ironie:
Gruss Manni :wink:





______________________________________
Benutzeravatar
Fliegenjeck
...
Beiträge: 2518
Registriert: 06.01.2010, 20:17
Wohnort: Aix la chapelle

Re: Czech Nymphing - Fliegenfischen?

Beitrag von Fliegenjeck »

Hallöchen Allerseits,
Seiner Zeit habe ich mir mal das Buch czn zugelegt, aber mehr wegen der Fliegen, als wegen der Methode.Ganz einfach aus dem Grund, weil man dafür , so meine ich gelesen zu haben , auch die entsprechenden Gewässer braucht...also eher etwas tiefere Gumpen und so , denn auf knapp knietiefen schnellfliessenden Abschnitten ist es auch nicht ganz so erfolgreich....ob man damit nun wirklich viel mehr Fisch fängt ist, meist wie immer, abhängig von zich Faktoren, denn wenn se nich beissen, dann geht auf czn auch kaum mehr, oder doch? :q:
Mir isset Wurscht, ich werf lieber hundert Meter als hundert Fische zu fangen, weil dat is nach dem 20zigsten auch langweilig, aber auch das ist ganz persönlich....Flyfishing hat für mich nix mit ner Fangquote zu tun, ich habe genügend Angeltage wo ich am Ufer sitze und nur gucke, die Seele baumeln lasse und mich erhole...wenn ich dann noch was fange, okydoky....wenn nicht , wars Urlaub...Janz nach dem Motto, dat Dingen muss nit jrooos sein, nur lecker :+grin:
MfG Nobby...
Neulich hat mir einer seinen geheimen Angelplatz verraten. Er war so geheim, nicht mal die Fische kannten ihn. :+grin:
Benutzeravatar
SIMPLE SHRIMP
...
Beiträge: 2591
Registriert: 01.05.2009, 21:53
Wohnort: Hamburg

Re: Czech Nymphing - Fliegenfischen?

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

Maqua hat geschrieben:@Klaus, diesen Ton nennt man (Zitat): ..."kontrovers diskutieren" (nichts für dich)... :ironie:
Hallo Manni, Lutz, Sven und andere Angler,

auch bei obigem Zitat kann man sich was denken, wenn man Argwohn hegt (Nach DUDEN: Einstellung, Neigung, hinter dem Tun oder dem Verhalten eines anderen eine gegen die eigenen Interessen gerichtete, feindselige oder unredliche Absicht zu vermuten; Misstrauen, Verdacht, schlimme Vermutung). Bei der Wortwahl: Das ist "ziemlicher Mumpitz" (DUDEN: Unsinn, den man nicht zu beachten braucht) kam mir diese Vermutung und deshalb fiel meine Antwort so aus, Lutz hat das relativiert, also alles in Ordnung.

Aber noch einmal zurück zu dem von mir angesprochenen Thema, die von mir gewählte Überschrift "Czech Nymphing - Fliegenfischen?" und auch mein Text hat zunächst einmal gar nichts Wertendes wie "verwerflich" als Hintergrund. Ich habe schon an vielen Gewässern gefischt, die als "Fliegenfischstrecke" oder "FLY ONLY" - Gewässer Anglern zur Verfügung standen und stehen. Wenn ich mich als "Fliegenfischer" ausgebe, um an solchen Gewässerabschnitten fischen zu dürfen, ist es doch angebracht zu erkunden, was an dem jweiligen Gewässer unter "Fliegenfischen" gebräuchlich ist.
Hawk hat geschrieben:Im Prinzip ist das doch nur wieder die x fach geführte Diskussion was genau Fliegenfischen ist und was nicht. Und da hat dann fast jeder so seine Meinungen und Definitionen.
Wenn z.B. ein Verein möchte, dass ein von ihm "gepflegtes" Salmonidengewässer nur mit der Fliegenangel zu befischen ist, dann existieren doch Vorstellungen was unter "Fliegenfischen" zu verstehen ist. Und wenn nicht gewollt ist, dass jeder selbst so seine Definitionen finden kann, müssten die Gewässerordnungen detailgenau präzisieren was alles nicht erwünscht ist, weil es sonst praktiziert wird, - und da gibt es keine Grenze.
Lechhuchen hat geschrieben:Ich wünsche Dir jedenfalls viel Spaß auf dem weiteren Weg zum CZ-N-Fischer. Du wirst auf jeden Fall mehr Fische haken, als früher ... gehe also bitte sorgsam damit um ... und immer auf dem Teppich bleiben ... pass vor allem auf, dass Du nicht bei Kollegen in Verruf kommst ... es gibt am Wasser viele, die CZ-N-Spezies überhaupt nicht gerne sehen ... einfach aus dem Grund, weil sie glauben, dass ihr "nur Trockenfischen" oder nur "normal"-Nymphen viel edler und waidgerechter sei ... weil sie aber weniger Bisse bekommen als Du evtl. dann, sind sie neidisch und verbreiten Gerüchte ... obwohl sie selbst niemals den Widerhaken andrücken würden.

Das ist auch noch so ein Punkt: Bitte nur widerhakenlose Nymphen binden und verwenden ... es gibt (z.B. von HANAK) klasse dünndrähtige aber sehr stabile widerhekenlose Haken, die genau für´s CZN gemacht sind ... besser geht´s nicht ... auch die tragen erheblich zum schnellen Absinken der Nymphen bei ... und wenn Dir mal einer Vorhaltungen machen wird, dann zeig ihm einfach Deine Nymphen in der Dose, die alle keinen Widerhaken haben (sollten) und lass Dir dann seine Plumsdinger mit Widerhaken zeigen ... dann ist wahrscheinlich sofort Ruhe ... es schadet aber auch absolut nichts, wenn Du Dich generell schon vorher erkundigst ob dort, wo Du zum Fischen gehst CZ-N als "normal und unkritisch" oder ob es dort eher als "verpönt und kriminell" abgehandelt wird ... dann bist Du schon im Vorfeld auf der sicheren Seite ... ich fische nur dort CZN, wo´s keine Probleme und Kommentare in Richtung "unfairer Fischer" gibt ...
Vernünftige Hinweise gemischt mit pauschalen Unterstellungen gegenüber Andersdenkenden und humorigen Argumenten - meine "Plumsdinger" sind humaner als deine "Plumsdinger"! An den meisten Gewässern wird es wohl kaum Probleme und kein Naserümpfen geben bei der Anwendung von "Plumsmethoden", außer das Angeln ist verboten. Für mich ist das "kunstvolle Fliegenwerfen" ein wesentlicher Bestandteil des Fliegenfischens und wenn ich keine Fliegenschnur benutzen will, gehe ich nicht an ein dem Fliegenfischen vorbehaltenes Gewässer.

Aber ich bin nicht Pabst, mein Sendungsvermögen reicht nicht aus, ich resigniere ....

SG
Klaus
Benutzeravatar
Hawk
...
Beiträge: 1094
Registriert: 05.08.2011, 19:07
Wohnort: Kiel

Re: Czech Nymphing - Fliegenfischen?

Beitrag von Hawk »

Kunstvolles Werfen ist sicherlich ein wichtiger Bestandteil und eine wichtige Fähigkeit eines erfolgreichen Fliegenfischers.
Die Fähigkeit sich gut an die Fische anzuprischen um das werfen ggf. zu vereinfachen aber ebenfalls.

Ich bin da recht pragmatisch, warum soll ich an nem kleinen verwachsenen Bach nen 10m Wurf machen, der besonders bei Wind höchstwahrscheinlich irgendwo im Gebüsch endet, wenn ich mich genauso auf wenige m an den Fisch heranpirschen kann und ihm dann die Fliege mit einem Rollwurf oder einem Bow and Arrow Cast punktgenau vors Maul setzten kann ?

Genauso, warum soll ich bei ungünstigen Strömungsverhältnissen unbedingt x Meter Schnur auf dem Wasser haben, wenn ich genauso direkt unter der Rutenspitze fischen kann ?
Benutzeravatar
Ralph Hertling
Special Agent Silver
...
Beiträge: 1778
Registriert: 26.03.2007, 08:58
Wohnort: Dickes B an der Spree
Kontaktdaten:

Re: Czech Nymphing - Fliegenfischen?

Beitrag von Ralph Hertling »

Moin!
CN ist nicht MEIN Fliegenfischen, aber ich kann verstehen, akzeptieren und nachvollziehen, wenn sich Jemand der zumeist so fischt als Fliegenfischer bezeichnet.
Selbst ein Sbirolinofischer mit "Fliege" bzw. Streamer passt für mich auch noch rein.
Wenn man allerdings blinkert oder mit Wurm bzw. natürlichem Köder fischt und dabei eine Fliege statt Schlips trägt ist man ist man trotzdem kein Fliegenfischer.
TL
Ralph
Antworten