Geringe Erfolgsaussicht von Besatzmaßnahmen beim Hecht

[FoolishFarmer]

Doch, doch... dem Fischereibiologen geht es primär um den Ertrag. Allzu oft bekommt man sogar den Eindrcuk, dass die Ökologie fast bedeutungslos ist (bzw. die Jungs sich dort einfach nicht auskennen).
Nur um das klarzustellen - ICH bin kein Fischereibiologe (und wehre mich dagegen entschieden), sondern Gewässerökologe!
Fischereibiologie studiert man z.B. in Berlin oder Kiel. Dabei geht es primär um Erträge, Produktion, etc. - eben alles was das Wort "Fischerei" beinhaltet. Mit Ökologie hat das zunächst einmal nichts zu tun.

Zu Deinem Beispiel:
Genau DAS ist ein Paradebeispiel für Fischereibiologie! Hierbei geht es um eine Ertragsmaximierung durch bislang ungenutzte ökologische Nischen. Mit Gewässerökologie hat das aber nichts zu tun... Im Gegenteil, der Einfluss von Coregonen (Zooplanktonfresser) kann in oligotrophen Gewässern zu einer Schädigung des Ökosystems führen.
Im Übrigen sind Renken natürlich auch nicht in Talsperren (= künstliche Gewässer) ursprünglich beheimatet und können auch dort zu unerwünschten Folgen führen (Beispiel: Wahnbachtalsperre).

[Detlef]

Hallo Paddy,
das was mir mitgeteilt wurde ist folgendes:
Der See ist derzeit noch so nahrungsarm, das vorläufig nur Zooplanktonfresser ( Renken) einen gewissen Ertrag verspechen.
Vom Habitat her sind diese aber völlig fehl am Platze. Vor allem fehlt die benötigte Tiefe.
Warum besetze ich einen See mit einem Fisch, der dort im Prinzip nichts zu suchen hat?
Ich würde die Geschichte ja anders herum aufziehen. Für Nahrung (Kleinlebeweswesen) sorgen und dann passende Fische einsetzen. Das Argument das wohl erst einmal nur Planktonfresser ne Chance haben, obwohl der Rest des Habitats für diese unstimmig ist zieht bei mir einfach nicht. Man kann den Teufel auch mit dem Belzebub austreiben! Was soll der Besatz mit Renken bewirken? Auf Dauer halten die sich eh nicht!!!
Da kannste ebenso düngen und danach mit Weißfisch besetzen. Nach ein paar Jahren schmeißte dann Hecht und Co. dazu!

liebe Grüsse
Detlef