Daheim

Gerade im Sommer macht es die Badesaison es einem nicht leicht seiner Leidenschaft zu fröhnen und daher sind oft andere Reviere und Zielfische angesagt. Gerade für die Binnenländer eine silberlose Zeit, aber auch andere Fische haben ihren Reiz.
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CDC-Dun
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Daheim

Beitrag von CDC-Dun »

Mal ein kurzer Bericht was man bei uns daheim so alles erleben kann.


Die vergangene Woche hab ich mal ein wenig genutzt um zum Angeln zu gehen. Am Freitag waren Johannes meinen Sohnemann und ich gemeinsam los. Erstes Ziel war der Main da noch immer ziemlich stark eingetrübtes Wasser, den Main hinabfloss, haben wir die Bacheinläufe abgefischt. Durch diese kommt doch einiges an klaren Wasser in den Main und macht dort das Wasser etwas sichtiger. Am ersten kleine Einlauf konnte ich nur ein paar Kleinfische ausmachen aber an sonst war nichts zu sehen oder zu spüren. Am nächsten größeren Einlauf hatte Johannes gleich einen Nachläufer, ein kleiner Barsch. Er wechselte dann auf kleinen Gummifisch und kurz darauf hatte er schon einen Drill. Der Fisch war leider nicht am Haken und hat sich nur im Gummifisch festgebissen aber der hat ganz schön Alarm gemacht. Es war dann Mittag wir sind in die nächste Bäckerei und haben uns eine kleine Stärkung geholt. Mein Vorschlag an die Saale zu fahren gefiel Johannes gleich ganz gut, also ab ins Auto und schön gemütlich an die Saale gecruist. Dort angekommen habe ich zwar gleich ein paar schöne Döbel ausgemacht, aber das Wasser war dort auch noch richtig schmutzig. Also zum nächst kleineren Gewässer, die Sinn. :l:


Schon der erste Blick hat überzeugt, nur noch leicht angestaubtes Wasser, dass hat uns doch sehr ermutigt. Ich habe dann erst mal eine Karte gelöst und dann ging´s ab ans Wasser. Johannes durfte so mitangeln und hat seine kleine Spinnrute mit schwimmenden Wobbler mit Tauchschaufel ausgestattet. Leider waren kaum Fisch an der Oberfläche aber die die sich zeigten waren mit der Trockenen gut anzusprechen. So ging´s an meinen Lieblingsstauwehr gleich ganz munter los. Am anderen Ufer stieg eine kleine Bachforelle, ich musste 3-4 mal präsentieren bis die Drift gepasst hat dann gab ich Johannes die Fliegenrute in die Hand und hab gesagt: „So Achtung, jeeeeetzt!“ Die Forelle hat mich nicht enttäuscht und lieferte einen spritzigen Drill an der vierer Rute ab. Den Fisch gerade erst abgehakt und schon machte ich den Nächsten aus. Leicht stromab zwei Leerwürfe zum trocknen, präsentieren und Yes, Strike.
Sofort hab ich an der Gegenwehr erkannt, eine Äsche, war zwar auch wieder nur ne Kleine aber immerhin. Die schönen Flossenträgerin schonend im Wasser abgehakt und gedacht. Schon ewig keine Nassfliege mehr gefischt. So hab ich gleich eine angebunden, und es kam wie es in so einer Situation kommen musste. 45° schräg stromab, swing, halten, da war doch was, zweimal strippen, Strike. Drei Würfe, drei Fische. Beim letzten Fisch handelte es sich um eine schöne Bachforelle, die dann auch mitkam.


Johannes konnte bis dahin noch keinen Fisch mit seinen Wobbler überzeugen obwohl er schon Nachläufer und Anfasser hatte. Wir wanderten dann wieder stromab am der kleinen Holzbrücke war Johannes schon etwas frustriert. Setzte sich auf die Brücke und lies einfach seinen Wobbler mit der Strömung abtreiben. Da schnappt sich doch so eine vorwitzige Forelle den in Dead Drift angeboten Wobbler, es war zwar leider nur ein kurzer Drill, aber großer Motivationsschub. Ich konnte dann noch eine kleine Bachforelle zum Anbiss verleiten, danach gingen wir aber weiter. Das schöne am Stromabwärts Wandern ist, dass sich die Fische die sich durch steigen zeigen oft gut und sicher ansprechbar sind. So entdeckten wir noch zwei gute Bachforellen die wir zwar nur jeweils kurz aus dem Versteck locken konnten aber den Standplatz haben wir uns gemerkt. Dann kam die erste Betonbrücke, da hatte ich schon Mittag einen Fisch steigen sehen und das war ein Guter, also Johannes vor, dass wird was. Als er über der Stelle weg war hatte er leider keinen Anbiss aber dann 10 Meter weiter unten. „Ja, Papa ich hab eine“, ich hatte zwischenzeitlich noch mal die zuvor beschriebenen Stelle mit der Nassfliege bearbeitet und kurz auf Johannes Freudenschrei, sah ich die Forelle aus ihren Versteck kommen. Diese schnappte sich doch gleich meine Fliege und für einen kurzen Moment hatten wir einen Doppeldrill. Ich hielt aber keine Spannung weil ich meinen Sohn bei der Landung behilflich sein wollte, und schwupp war sie weg. Aber alles nicht so schlimm, ich hatte ja schon meinen Fisch. Jetzt ging es erst einmal darum den anderen Fisch sicher zu landen, schnell stellte sich heraus das es sich bei dem Fisch um eine Regenbogenforelle handelte, sicher drillte Johannes den Fisch müde, ehe ich ihn kescherte. 30 cm Fisch und einen total glücklichen Jungen.


Danach fuhren wir noch mal zur großen Straßenbrücke. Erster Wurf mit Wobbler, noch auf der Dead Drift schnappte sich eine gute Forelle den Köder und so ging es jetzt abwechselt ob Fliege oder Wobbler, jeder Wurf ein Fisch, aber alles massige „leider“ war nach fünf Fischen Schluss. In der Zwischenzeit hatte auch Flo angerufen der wollte eigentlich auch mal mit, „macht nichts wir gehen morgen noch mal“.


Neben einer guten Fischerei, konnten wir noch einiges an Beobachtungen machen. Eine Ricke mit drei Kitzen, eine Fuchs und einen Bieber, die Natur an der Sinn hat echt einiges zu bieten immer wieder gerne besuche ich diesen Streckenabschnitt.




Am nächsten Tag konnten wir erst leider nicht an die erfolgreiche Fischerei vom Vortag anknüpfen. Nach ein paar kleine Forellen und Flo´s erster Mini-Äsche, kamen wir an die kleine Holzbrücke zurück. Johannes lies seinen Wobbler wieder einmal lustlos abtreiben, „Die beißen ja heute eh nicht“, ich „ach komm las den Kopf nicht hängen, mit jedem nächsten Wurf kann man eine Fangen“, Antwort „jaja, ich weiß“, Plötzlich machte es Stromab einen richtigen Klatscher, ich hatte gerade die Angelrute mit dem Wobbler in der Hand und musste den Wobbler nur so ca. 5 m noch mal abtreiben lassen, dann schloss ich den Rollenbügel und gab Johannes die Rute wieder und sagte nur so: „Jetzt zeig uns mal wie das geht“ und wirklich ungelogen ich hatte es noch nicht ganz ausgesprochen, da war die Rute schon krum. Am Anfang dachte ich erst nicht das da was Größeres dran war, aber dann sah ich kurz die Flanke aufblitzen und mit einem Schlag wurde ich richtig nervös. „Das ist ne Gute“, der Drill verlief ganz unspektakulär, der Drilling hatte sicher gegriffen und nach wenigen Augenblicken zog Johannes die schöne Regenbogenforelle :l: gekonnt übers Netz.


Die Sprüche danach waren fast nicht auszuhalten, … so ist es halt mit den Jungs. „Boah ej, ich muss mal meinen anderen Arm zum tragen nehmen, der Fisch ist so schwer.“ So richtig dick auf die Klötze hat er gehauen, aber das mit recht :lol: . Die Fischerei unterhalb der Straßenbrücke war im Vergleich zum Vortag, erschrecken schwach ich konnte zwei, drei kleiner haken, dass war es dann auch schon. Wir gingen dann noch mal weiter stromab da waren noch ein paar gute Stellen, ein supertiefer Gumpen, der aber dieses Jahr total enttäuscht, an diesem Tag fanden wir auch einen Faulenzer, da gehe ich nun davon aus das der Platz schwarz befischt wir. Eine schöne Rausche mit anschließenden Pool und dann übergehend in den nächsten Gumpen. Dort konnten wir noch einig Fische haken. Auch Johannes hat mit seinem Wobbler noch gekonnt zwei Bachforellen gefangen, so langsam hat er den Dreh heraus.



Am Montag gingen ich dann nochmal gemeinsam mit meinen Vater für 2 Stunden an dem Main, ich mit der Fliegenrute und er mit Blinker. Ich fischte stur meinen großen Hechtstreamer an der Zweihand, ich wollte ja einen richtigen Fisch. Manche Barsche waren von dem Streamer echt angetan obwohl sie ein Stückchen kleiner waren. Mein Herr fing auf Blinker den einen oder anderen Barsch während es bei mir nur Begleiter blieben. Nachdem ich dann nach und nach auf kleiner Streamer umstieg konnte ich auch meinen ersten Barsch landen und kurz darauf noch einen. Am Ende hieß es dann 8 zu 2 für Blinker. Aber das nächstemal gehe ich dann gleich auf Barsch dann dreh ich mal das Ganze.


Bilder gibt es leider keine, die hab ich alle mit der Seele geschossen so bleiben sie ewig erhalten.


Gruß
Stefan
Heiko

Re: Daheim

Beitrag von Heiko »

CDC-Dun hat geschrieben: Bilder gibt es leider keine, die hab ich alle mit der Seele geschossen so bleiben sie ewig erhalten.

Das sind die schönsten Bilder! :+++:
Danke für den schönen Bericht. Ich konnte Deine Bilder sehen!
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janw
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Beitrag von janw »

Hey Stefan,

so schöne Bilder hast Du uns in Deinem Bericht beschrieben - danke. :+++:

:wink:
LG Jan
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adasen
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Beitrag von adasen »

Schöner Bericht :+++: Ihr habt ja echt herrliche Gewässer bei euch "daheim" :l:
Aber was meinst Du mit "Faulenzer"??? :q:
....an diesem Tag fanden wir auch einen Faulenzer...
Gruß
André

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CDC-Dun
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Beitrag von CDC-Dun »

Hej Andre,

so nennt man bei uns diese komischen indieerdesteckvorichtungwelcheamendegegabeltsindumdorteineangelruteabzulegen oder ganz einfach und kurz Faulenzer. ;)

Gruß
Stefan
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adasen
Von einem, der auszog...
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Beitrag von adasen »

Ahhhh :+q: macht Sinn, jetzt schnall ich auch die Vermutung mit dem Schwarzangler.....
Danke!
Gruß
André

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