Material zum Schutz der Meerforellen an unseren Küsten

Ständig befinden sich ehrenamtliche Helfer im Einsatz und wirken bei Aktionen und Projekten für die Erhaltung von Natur, Tier- und Umwelt mit. Über solche Aktionen & Projekte kann hier berichtet werden.
Antworten
Benutzeravatar
Thomas090883
Pääääng und wieder die Fliege in der Mütze
...
Beiträge: 830
Registriert: 17.11.2008, 19:11
Wohnort: Nähe Hamburg
Kontaktdaten:

Material zum Schutz der Meerforellen an unseren Küsten

Beitrag von Thomas090883 »

Hallo und Moin Moin zusammen,

da sich in den letzten Tagen einiges in mir aufgestaut hat, lass ich meinen Ärger mal hier ab und möchte auf
-für einige von euch- bekannte Problematiken zu sprechen kommen und um etwas Unterstützung bitten.
Ich denke und erhoffe mir durch das Thematisieren folgender Schilderungen etwas Gehör an betreffenden Stellen und werde solange bohren, bis es weh tut.

So nun aber...

Bereits in den letzen Jahren tauchten ja hin und wieder mal Berichte in einigen Foren (auch in Diesem) auf, in denen auf die Art und Weise einiger dubioser Fischer hingewiesen wird -die Meerforellen- welche zumindest in Mecklenburg Vorpommern per Gesetz -ab dem 15.09.- gänzlich geschont sind, im großen Umfang befischen und handeln.

Nun kam auch mir erstmals persönlich zu Ohren, dass in MV -insbesondere rund um das Salzhaff- mit dem Aufstiegsbach Hellbach. Einige Haupt- und Nebenerwerbsfischer Meerforellen in nicht geringen Mengen "unterm Tresen" oder aber in der Auslage dann als Lachsforelle oder Ostseelachs (geräuchert) handeln.
Der Verbraucher hat schlussendlich keine Ahnung, was er da tatsächlich isst und vor allem das dieser Fisch gerade geschützt ist.

Laut Aussage handelt es sich um bis zu 20-30 Fische tgl. / je Fischer. Da kommt zur Aufstiegszeit einiges zusammen.

Auf Nachfrage bei meinen Verein -Dem Salmoniden- und Gewässerschutz MV e.V., wurde mir mitgeteilt, dass die Problematik insbesondere im Salzhaff bekannt sei. Jedoch nützen keine Namen und Behauptungen und es könne nur gehandelt bzw. geahndet werden, wenn der "Täter" sozusagen inflagrantie gestellt wird.

Neben dieser Miesere kommt das gleiche Problem auch in anderen Bereichen -wie z.B. der Warnow (Breitling) und der Wismarer Bucht zum tragen.
Um den Schaden zu komplettieren, nenn ich an dieser Stelle auch gleich die Fischräuber, welche des Nächstens, bewaffnet mit Forke und Lampe, die Meerforellen von den Laichkuhlen "pflücken".

Letzteren wird durch gute Zusammenarbeit der Vereine und massiven Kontrollen auch mit technischen Hilfsmitteln (Wildkameras etc.) zur Hauptzeiten die Arbeit sehr erschwert und es drohen teils drastische Strafen.

Was aber nützen die unzähligen Stunden ehrenamtliche Vereinsarbeit, Renaturierungen, Kontrollen an Flüssen und sonstige Maßnahmen, wenn an der Fluss- oder Bachmündung der Schutz und die Bemühungen aufhören?
Für viele Vereine und aktive Mitglieder, welche viele derartige Projekte ins Leben gerufen haben, jahrelange Arbeit und Kraft investierten, muss dass doch ein Schlag ins Genick sein.

Für mich ist es das....

Für mich besteht kein Zweifel darin, dass derartige -anscheinend jahrelang bekannten Probleme- auch seitens des Landesamtes für Landwirtschaft,Lebensmittelsicherheit und Fischerei MV bewusst totgeschwiegen und nicht thematisiert werden.

Wie immer fehlt wohl das öffentliche Interesse, die verfügbaren Mittel für "ausgedehnte" Kontrollen oder weiß der Geier was...

Da ich nun diesbezüglich lokale Medien (Ostseezeitung, Schweriner Volkszeitung etc.) informieren und auch per Web etwas veröffentlichen möchte, würde ich einige von euch gern um Bildmaterial und Zahlen bitten.
In einem Beitrag hier im Forum waren mal Bilder aus der Fischkiste eines Fischers -ich meine Kiel- zu sehen, mit eindeutig braunen Meerforellen. Wer sonst noch ähnliches Bildmaterial hat, ich würde mich freuen.

Außerdem wird man ja nur gehört, wenn man einen wirtschaftlichen Schaden in Zahlen zu vermelden hat. Hierfür hab ich lediglich einige Zahlen unserer Vereine. Wer also ein paar Summen über Besatz, Arbeitsaufwand, ehrenamtliche Tätigkeiten und Renaturierungsvorhaben liefern kann. Auch hierüber würde ich mich sehr freuen.

Sodann..ich hoffe nicht ganz allein dazustehen
Gern könnt ihr auch per PN Bilder usw. zusenden.

Vielleicht hat ja auch jemand etwas zu ähnlichen Vorkommnissen beizutragen und vielleicht von Erfolgen zu berichten.

Gruß Thomas
Benutzeravatar
Reverend Mefo
Ponyschlecker
...
Beiträge: 4571
Registriert: 12.03.2009, 20:44
Wohnort: Hundekackeallee

Re: Material zum Schutz der Meerforellen an unseren Küsten

Beitrag von Reverend Mefo »

Hallo Thomas,

Das Thema bringt mich auch immer wieder zum Kot...en, hier ist es speziell in der Ebay nicht sehr viel besser als von Dir geschildert. Mit demselben Ignoranzfaktor bei den zuständigen Stellen.
Neben anderen aktiven Mitgliedern hier habe ich mich auch schon 2 mal auf dem Bittstellerweg diesbezüglcih engagiert. Das erste Mal an den LSV mit gaanz bescheidenem Erfolg ("Frau X, schreiben Sie dem Spinner doch mal ein kurzes Dankschön für seine Ausführungen"). Das zweite Mal, um ähnliches zu vermeiden, direkt an das zuständige Landesministerium mit etwas mehr Erfolg. Nicht, dass sich direkt etwas geändert hätte, aber es wurde dort zumindest einmal die Glocke geläutet. Oder ein Pflock eingeschlagen, wie wir Vampirjäger sagen. Der Trick wäre jetzt vielleicht, dort immer wieder nachzuhaken, um ggf. ein paar "Wutbürger" als Trittbrettfahrer zu engagieren, wenn die eigene Lobby nicht reicht.

Ich finde Deinen Vorschlag aber sehr gut, den Verantwortlichen eine Art Rechnung für zerstörte Besatz- und Hegemaßnahmen zu stellen oder tatsächlich mehr oder weniger offiziell Anzeige zu erstatten. Die Sprache von wirtschaftlichem Verlust, so themenfremd sie eigentlich in diesem Zusammenhang ist, wird dort zumindest verstanden und sicherlich ernster genommen als die reine "grüne Brille". Und mit Fakten kann auch die lokale Presse sehr gut umgehen :oops .

Ich kann Dir leider persönlich mit den von Dir gesuchten Fakten nicht dienen, wünsche Dir aber viel Erfolg bei der Recherche. Und falls Du irgendwie anderweitig Hilfe dabei benötigst, gib ruhig laut :+++: !
You,re going home,
You’re going home,
You‘re going,
England’s going home!
Benutzeravatar
Thomas090883
Pääääng und wieder die Fliege in der Mütze
...
Beiträge: 830
Registriert: 17.11.2008, 19:11
Wohnort: Nähe Hamburg
Kontaktdaten:

Re: Material zum Schutz der Meerforellen an unseren Küsten

Beitrag von Thomas090883 »

Hallo zusammen,
zunächst mal vielen Dank für die erstaunlich wenigen Rückmeldungen.
Hatte doch mit etwas mehr Zusprüchen und Kommentaren gerechnet.

Ein guter Freund meinte noch...reg dich nicht auf, die Angler selber motzen eh erst, wenns nichts mehr zu holen gibt. :oops
Da ich ja immer an das Gute im Menschen glaube...wie naiv...!!!
Von selbst erhaltenen Beständen sind wir noch weit entfernt und noch vor einem Jahrzehnt galt die Meerforelle als bedrohte Tierart in der -Roten Liste- und ist es regional immer noch.

Ich habe mal einige Mails im Umlauf gebracht und teilweise gab es auch schon Rückmeldung....unter anderem vom -für Kontrollen zuständigen- LALLF M-V.
Am 16.11.13 ist das erste Meerforellensymposium in Warin. Viele Themen werden dort angesprochen. Sicher interessant.
Einen kleinen Beitrag mit Bildern und ein tolles aktuelles Video über den Aufstieg in kleinste Bäche findet ihr hier.

Fischers Fritze fischt braune Fische

Fortsetzung folgt...

Gruß Thomas
Benutzeravatar
Alex
...
Beiträge: 12134
Registriert: 03.09.2004, 19:41
Wohnort: Nähe Kiel
Kontaktdaten:

Re: Material zum Schutz der Meerforellen an unseren Küsten

Beitrag von Alex »

Thomas090883 hat geschrieben:Hallo zusammen,
zunächst mal vielen Dank für die erstaunlich wenigen Rückmeldungen.
Hatte doch mit etwas mehr Zusprüchen und Kommentaren gerechnet. [...]
Hallo Thomas,

Du sprichst Ein Thema an, was wir alle kennen und der eine oder andere hat auch schon mal die Polizei mit ins Boot geholt, wenn entsprechende Fische frech und dreist in der Auslage auf dem Fischmarkt präsentiert wurden. Das ärgert sicherlich die meisten von uns.

Allerdings solltest Du, wenn Du Hilfe erwartest, ein Ziel formulieren. "Ich möchte etwas veröffentlichen" oder "ich möchte die Presse mit ins Boot holen" ist da einfach viel zu dünn und liest sich, als ob Du Material für ein Buch oder zum befüllen einer Webseite suchst. Erst einmal überlegen, ausarbeiten und darstellen, was genau passieren muss, welche Folgen das für alle Beteiligten hat und wie man das erreichen kann (konkreter Lösungsvorschlag mit Belastbaren Zahlen und Fakten). Erst dann macht Öffentlichkeitsarbeit, das füllen einer Webseite und Hilfeanforderung Sinn. Die hierfür erforderliche Arbeit solltest Du aber nicht unterschätzen.

Ich kann mich an die eine oder andere ähnliche Aktion in den letzten 15 Jahren erinnern, bei denen sehr engagierte und leidenschaftliche Leute sich regelrecht selbst verbrannt haben bzw. verbrannt wurden und leider keinen messbaren Erfolg verbuchen konnten.
Gruß & Petri ALEX

Diejenigen, die gerade darüber jammern,
dass nichts beißt, mögen dies bitte leise tun,
um nicht diejenigen zu stören, die gerade fangen.
Benutzeravatar
Thomas090883
Pääääng und wieder die Fliege in der Mütze
...
Beiträge: 830
Registriert: 17.11.2008, 19:11
Wohnort: Nähe Hamburg
Kontaktdaten:

Re: Material zum Schutz der Meerforellen an unseren Küsten

Beitrag von Thomas090883 »

Hallo Alex,

ja ne...ich steiger mich da jetzt nicht bis zum "erbrechen" rein. KEINE ANGST
Dafür hab ich weder Lust noch Zeit und auch einiges Anderes zu tun.
Nur -von nichts kommt auch nichts-.

Was Bücher schreiben angeht, da sind andere Verleger für zuständig :oops Aber ohne etwas Background und Infomaterial kann ich eben auch nichts den diversen Stellen vorlegen. Sofern es tatsächlich schon daran scheitert, wäre es schade.

Wie ich bereits recherchiert habe, sind für einen ziemlich großen Bereich um die Wismarer Bucht- gerade mal zwei Fischereiaufseher zuständig. Hinzu kommt noch die WaPo und ehrenamtliche Aufseher, welche aber eher von der "Landseite" aus agieren.
Erwähnenswert auch, dass für derartige Vergehen gem. Bußgeldkatalog geradezu lächerliche Verwarn-/ Bußgelder vorgesehen sind. Die im keinen Verhältnis zu den wirklich enstandenen "Schaden" stehen.
Das wären schonmal zwei Dinge, die durchaus "Verbesserungspotenzial" haben.
Außerdem ließen sich bereits präventiv Maßnahmen ergreifen. In dem z.B. Verbraucher mittels Medien oder Flyer etc. darauf hingewiesen werden, darauf zu achten, dass der Verbraucher evtl. getäuscht wird und gar nicht das "Produkt" erhält, welches er eigentlich haben wollte oder aber Fische zu kaufen, welche derzeit geschützt sind.
Solche Maßnahmen haben unter anderem dazu geführt, dass der Aal aus vielen Handelsunternehmen verschwunden ist.

Ich glaube, dass viele das Ausmaß unterschätzen. Es sind nicht mal eben ne Handvoll Forellen. Es geht um Tonnen.

Gruß Thomas
Antworten