Gravitationsturbinenkraftwerk in Strohbrück

[Reverend Mefo]

Hallo Leute,

Bin Grad in der kn auf den folgenden Artikel gestossen.

Ist das eine gute Idee oder ein besserer Fischhäcksler?
Sieht ja eigentlich ganz brauchbar aus. Im Artikel schreiben Sie jedenfalls von der Stromerzeugenden Fischtreppe. Gibt es da Erfahrungsberichte?

http://www.kn-online.de/Lokales/Rendsbu ... m-fliessen

[Binnenländer]

Die Schaufeln drehen ja maximal so schnell wie das Wasser sie anströmt. Eher etwas langsamer, da der Generator ja angetrieben werden will und die so gewonnene Leistung dem Strudel entnommen wird. Also bremst das Schaufelrad die Strömung. Solange genug Platz zwischen den Schaufeln und der Betonwand gelassen wird, sollte den Fischen nichts zustoßen. Schaut zumindest auf dem Bild so aus als wäre es so.

Wenn man dann aber auf maximalen Profit schielt und die Schaufeln bis direkt an die Betonwand vergrößert, werden die Fische, die das Drehtürkonzept nicht kennen oder zu groß sind, wohl nicht heile durchkommen.

Da hier wohl nichts gemacht wird ohne auf maximalen Profit zu schielen, wird es wohl ein Fischhäcksler werden :(

[der kleine Muck]

...ich glaube, dass das Vergrößern der Schaufeln bis an die Wand heran wenig Sinn machen würde, da die Wassergeschwindigkeit nach außen hin immer mehr abnimmt und die "Drehtür" immer schwerer und somit unbeweglicher würde. Es dürfte also nicht viel bringen...das Konzept könnte also aufgehen...

(mal so als Laie bewertet!)

[Binnenländer]

Die Drehzahl würde abnehmen, aber das abnehmbare Drehmoment zunehmen durch den längeren Hebel UND größere Fläche.
Und da Leistung als Produkt aus Drehmoment und Drehzahl definiert ist, könnte es im Hinblick auf die Energieausbeute Sinn machen.

Da müsste man vieleicht mal über Fläche und Strömungsgeschwindigkeit mit den entsprechenden Hebeln integrieren und vergleichen. (Dazu fühl ich mich aber noch nicht in der Lage... 1-2 Semester noch :grin: )

[Frank Buchholz]

Die Drehzahl würde abnehmen, aber das abnehmbare Drehmoment zunehmen durch den längeren Hebel UND größere Fläche.
Und da Leistung als Produkt aus Drehmoment und Drehzahl definiert ist, könnte es im Hinblick auf die Energieausbeute Sinn machen.

Würde da nicht der Strudel abreissen wenn die Innenströmung gebremst wird auf des Tempo der Aussenseite?

Ich find das Prinzip ganz witzig.

[Binnenländer]

Solange strömendes Wasser einseitig zufließt (im Idealfall tangential zum Außendurchmesser) sollte die nicht abreißen denk ich. Wird nur langsamer das ganze.

Kann man sich fast wie ein Getriebe vorstellen find ich: Kleinere Drehzahl, höheres Drehmoment. Höhere Drehzahl, kleineres Drehmoment. Wo der optimale Arbeitspunkt vom Generator (und den Stömungsverhältnissen) liegt wär dann was für ne Bachelor-/Masterarbeit... Vielleicht wär das ne Idee für nächstes/übernächstes Jahr :grin: Wenn das Thema nicht sowieso schon bis zur Erschöpfung optimiert ist...
Im Prinzip sollte eine niedrige Geschwindigkeit mit hohem Drehmoment besser sein, da die Energieverluste umso höher sind, je schneller eine Strömung ist. (Die Fließgeschwindigkeit geht quadratisch in Druck-/Energieverlustgleichungen bzw Ein- und Austrittsimpulse ein)

Zum Generator kann ich so viel nicht sagen. Der Elektrobereich ist mein Hassgebiet, Strömungsgeschichten sind da viel interessanter.... Denke der Generator sollte aber weniger Reibungsverluste bei niedrigeren Drehzahlen einfahren...

[der kleine Muck]

ähm...und schon hab ich mich ausgeklinkt!

[Reverend Mefo]

Also, ich finde auch, dass das auf dem Bild eigentlich ganz entspannt aussieht, zumal es such da um ein gebautes Werk handelt und sich somit eigentlich im Vorfeld einer tiefere Gedanken zur effizienz gemacht haben sollte. überhaupt ist die Idee mit der rotation genial, da so trotz geringem Gefälle genug Strömungsgeschwindigkeit entsteht. Was das Bei 7 m strohbrück bedeutet, kann wohl am besten unsere eiderbesatzwirtin einschätzen.