von Alsen » 11.01.2021, 19:11
Hallo Gernod,
das sehe ich etwas anders. Ich verstehe deine Einwände, andererseits das weitverbreitete Grünenbashing (bin kein Grünenwähler), das teilweise sehr opportunistische Eintreten der Angler, genau immer dann Naturschützer zu sein, wenn es ihnen passt, hat in Deutschland zu verhärteten Fronten geführt.
Wir als Angler sollten bei uns und unseren Kollegen anfangen und nicht ständig dieses "wir achso armen wirklichen Naturschützer werden nur reglementiert..." - Gebet aufrufen. "Der Kormoran gehört hier nicht hin", bei der Regenbogenforelle ist uns das egal (klar, ich weiß, dass der Kormoran durchaus mehr Schäden verursacht), nur als Beispiel. Wir müssen an unserer Glaubwürdigkeit arbeiten, mit den leider vielen schwarzen Schafen unter den Anglern aufräumen und auf die toleranten Naturschützer zugehen. Und bisweilen, tut Naturschutz auch weh, s.o.
Ich fische nur noch auf Meerforellen, bin also auch betroffen. Als ich noch ausschließlich Äschenfischer war haben meine beiden heimischen Vereine die Äsche geschont. Da hatte ich von einem auf den anderen Tag von Mitte Oktober bis Mitte April keine Fischereimöglichkeit mehr (vorher war die Schonzeit nur vom 01.03. - 15.04.). Das war auch nicht toll, aber notwendig.
Zur Verbotskultur: mit frommen Sprüchen haben wir die Flüsse in Deutschland nicht sauber und renaturiert bekommen, das waren Gesetze und Verbote durch zum Teil den verhassten Umweltschützern. Ein bisschen Verbotskultur finde ich daher gar nicht schlecht.
Die dänischen Angler haben auch eine größere Lobby, weil sie häufiger Hand in Hand mit den Umweltverbänden gehen und dafür müssen wir in unseren Reihen kämpfen und nicht auf die Gegenseite verbal einschlagen.
Dennoch kann ich deinen Einwand gut verstehen und in Teilen ja durchaus auch zustimmen. Ich wollte jetzt nicht den Moralapostel spielen
Schönen Abend zusammen
Robert / Münsterland