Einfach und weit gegen den Wind mit C&L Fly Rods

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DrMabuse
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Re: Einfach und weit gegen den Wind mit C&L Fly Rods

Beitrag von DrMabuse »

Hallo ! Da freue ich mich doch sehr,daß ich Nichts kaufen
muß,was ich nicht möchte. Interessant ist,das ein Werfer
meint,das die 18 Gramm zu wenig an SK Gewicht darstellt.
20 Gramm ist schon eine andere Klasse. Bei dem Ruten-
preis bleiben mir schon Schnurvarianten für meine Ruten
im Budget. ~ Von der Ausstattung und Aufbau sieht die
Rute schon prima aus. ~ Finde ich.
Tschüssing Uli
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Bernd Ziesche
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Re: Einfach und weit gegen den Wind mit C&L Fly Rods

Beitrag von Bernd Ziesche »

Hallo Flo :wink:
Rückstellgeschwindigkeit ist für mich ein Wort, welches tendenziell überbewertet und oft falsch verstanden wird. Besonders im Vergleich von Ruten wird es oft falsch verstanden. Ich habe die Ruten nicht getestet und kann insofern nichts konkretes hierzu schreiben. 8)

Deine Schilderung lässt mich auf eine vergleichsweise hohe Steifigkeit tippen (= weniger Biegung = schneller zurück gestellt), was für kurze Ruten für die mittleren bis oberen Schnurklassenempfehlungen (AFTMA 7 und höher) typisch ist.
Solch steife Rute ist grundsätzlich förderlich für das Formen von engen Schlaufen. Das wiederum ist zweifelsohne gut beim Werfen gegen den Wind, wie auch generell beim Distanzwerfen. :+++:

Allerdings ist für weite Würfe neben den engen Schlaufe auch die Schnurgeschwindigkeit maßgeblich. Je höher sie ist, desto weiter fliegt die Schlaufe...
Und hier bedeutet eine derart kürzere Rute oft weniger Geschwindigkeit. Gegen den Wind hat denn die längere Rute auch mehr Luftwiderstand. Insofern sinkt die Rotationsgeschwindigkeit ab.
Welche Rutenlänge nun das Optimum ist, hängt vom (Gegen-)Wind ab und ist auch obendrein individuell von Werfer zu Werfer unterschiedlich.
Für mich selbst sinkt die Schnurgeschwindigkeit unterhalb 9 Fuß bei den typischen Küsten(gegen)winden (die ich noch fischen würde) ab. Ergo werfe ich mit solch kurzen Ruten weniger weit (bei Gegenwind). Das verallgemeinere ich aber nicht grundsätzlich. :oops
Bei Rückenwind und bei seitlichen Winden hingegen werfe ich mit der noch längeren Rute (Richtung 10 Fuß) DEUTLICH weiter. Das Strecken meines 10m Schusskopfes gegen den Wind (im Rückwurf) ist kein Problem. Vorne profitiere ich dann von der hohen Schnurgeschwindigkeit mit der längeren Rute. Diesen Zusammenhang verallgemeinere ich durchaus. Er trifft für sehr viele Küstenfischer zu.

Insgesamt halte ich Dinge wie:

- die Schnur hinten über dem ansteigenden, steinigen Ufer zu führen
- Hüft-tief im Wasser stehend, die Schnur über den Wellen zu führen
- die ausgefischte Schnur per Rollwurf wieder abheben
- eine Sinkschnur an die Oberfläche rollen
- ein schönes Drillgefühl
- ein deutlich weiteres Werfen bei seitlichen und Rückenwinden

für deutlich überwiegend, so dass mir Rutenlängen unter 9 Fuß generell zu kurz sind für die Küste. Denn diese Punkte sprechen eher für etwas mehr Länge.
Bis 9 Fuß 6 Inch sehe ich normalerweise keine Probleme bei Küstenfischern. Ab 10 Fuß kann die Länge denn schon mal deutlich ermüdend wirken.
Insofern würde ich bei laaangen Fischtagen von 10 Fuß absehen. Auch, wenn diese Länge hier und da gute Vorteile mit sich bringt.

Meiner Einschätzung nach sind 9 bis 9 Fuß 6 Inch die zwei gängigsten und für die meisten passendsten Längen an der Küste.
Als Zweit oder Drittrute gegen wirklich starken Wind bei langen Fischtagen könnte ich mir eine so kurze Rute vorstellen. Allerdings stehe ich da zumeist alleine an der Küste. :grin: :oops
Unabhängig meiner Einschätzung ist ein persönlicher Test natürlich immer am besten!

Noch ein Tipp: Gegen den Wind zählt jedes Gramm Wurfgewicht doppelt! Insofern kann ich mir gut vorstellen, dass ich jene Rute sogar mit 22 Gramm beaufschlagen würde. :grin: :oops Gegen den Wind im Wurfgewicht rauf zu gehen, bringt erhebliche Wurfvorteile, und die Rute bricht normalerweise längst noch nicht. Auch entsteht oft noch nicht zu viel (unkontrollierbare) Biegung im Wurf. Ein Test lohnt sich hier immer, sofern man wirklich gegen den Wind möchte.
Beste Grüße
Bernd
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Bernd Ziesche
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Re: Einfach und weit gegen den Wind mit C&L Fly Rods

Beitrag von Bernd Ziesche »

Achim Stahl hat geschrieben: Niemand will diese Rute an jemanden verkaufen, der sie nicht haben will. Sie ist schon ziemlich speziell. Wenn das für jemanden nichts ist, okay. Ansonsten kann sie jeder gerne ausprobieren, bevor er darüber urteilt.
:+++: ;) Das klingt fair und gut!
LG Bernd
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Tobsen77
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Re: Einfach und weit gegen den Wind mit C&L Fly Rods

Beitrag von Tobsen77 »

Moin,
das ist geil auf ´ne Rutenvorstellung erfolgt gleich wieder ´ne Diskussion über Wurfphysik...halte ich ja eher für unnötig aber wo ihr gerade damit angefangen seit. Kann ja bei Zeiten vielleicht von ´nem Moderator abgetrennt werden.

@Bernd
ich bin ja nur so hobbymäßig unterwegs und du bist da ja der Profi aber die Vorteile die du bei längeren Ruten siehst leuchten mir nicht ein
Bernd Ziesche hat geschrieben:Hallo Flo :wink:


Insgesamt halte ich Dinge wie:

- die Schnur hinten über dem ansteigenden, steinigen Ufer zu führen
gegen stumpfe Hakenspitzen hilft ´n höherer Rückschwung
- Hüft-tief im Wasser stehend, die Schnur über den Wellen zu führen
zur Rute wird ´ne Kurzkeule empfohlen
- die ausgefischte Schnur per Rollwurf wieder abheben
- eine Sinkschnur an die Oberfläche rollen
die verbleibende Schnur ist nach dem ausfischen nur noch wenige Meter lang kann auch gut mit kürzerer Rute rausrollieren
- ein schönes Drillgefühl
das sollte doch mit einer kürzeren Rute wesentlich schöner sein
- ein deutlich weiteres Werfen bei seitlichen und Rückenwinden
bei Rückenwind finde ich spielt die Rutenlänge doch eigentlich keine Rolle dann wirft es sich sowieso von alleine


Noch ein Tipp: Gegen den Wind zählt jedes Gramm Wurfgewicht doppelt! Insofern kann ich mir gut vorstellen, dass ich jene Rute sogar mit 22 Gramm beaufschlagen würde. :grin: :oops Gegen den Wind im Wurfgewicht rauf zu gehen, bringt erhebliche Wurfvorteile, und die Rute bricht normalerweise längst noch nicht. Auch entsteht oft noch nicht zu viel (unkontrollierbare) Biegung im Wurf. Ein Test lohnt sich hier immer, sofern man wirklich gegen den Wind möchte.
Mit ´ner überladeten Rute gegen den Wind zu werfen hört sich für mich ziemlich schräg an. Nichts für ungut aber den Versuch erspare ich mir.
Bernd
Was jetzt die Rutenvorstellung angeht: Hört sich für mich sehr interresant an aber der Preis geht gar nicht. Ich meine ist C&L jetzt so ´ne bekannte Rutenschmiede? Ich bin da wirklich nicht auf dem neuesten Stand. 2 Jahre Garantie ist nun auch nicht der Brüller.

Gruß Tobi
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Bernd Ziesche
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Re: Einfach und weit gegen den Wind mit C&L Fly Rods

Beitrag von Bernd Ziesche »

Tobsen77 hat geschrieben: Mit ´ner überladeten Rute gegen den Wind zu werfen hört sich für mich ziemlich schräg an. Nichts für ungut aber den Versuch erspare ich mir.
Hallo Tobi :wink:
Eine Rute ist grundsätzlich überladen, wenn sie bricht. Und so schnell bricht eine Rute nicht.
Wenn denn im Wurfablauf so viel Biegung entsteht, dass der Werfer diese nicht mehr in einem guten Wurfablauf kontrollieren kann, so passt das Wurfgewicht für diesen Werfer nicht gut. Ein anderer Werfer kann das gleiche Wurfgewicht möglicherweise noch gut kontrollieren. Die Obergrenze ist nicht schwarz/weiß definierbar. Die meisten Ruten haben noch etwas Luft nach oben.
Beim Werfen gegen den Wind setzen viele Werfer instinktiv sehr viel Kraft ein. Dann entsteht sowieso ein Extra an Biegung. Wenn man stattdessen etwas weniger Kraft einsetzt und dafür mehr Wurfgewicht verwendet, führt das zumeist zu einem besseren Ergebnis.
Genauso stimme ich das Wurfgewicht auf die zu werfende Fliege ab. So kann es gut sein, dass ich ein und die selbe Rute mit 18 Gramm und kleinen Fliegen im 0,2-0,5 Gramm Bereich beaufschlage, während ich sie bei größeren Fliegen im 1-1,5 Gramm Bereich mit 20 Gramm beaufschlage. Es gibt nicht ein exaktes Wurfgewicht für jede Rute und alles drüber bedeutet über- und alles darunter unterladen.
Manchmal hilft ein konkretes Testen am besten, um die eine oder andere theoretische Vorstellung zu verwerfen. ;) 8) Achim hat sicherlich auch verschiedene Schnüre zum Testen da. :+++:

Bzgl. der anderen Punkte vermute ich, hast Du noch keinen Vergleichstest einer kurzen (7-8 Fuß) und einer längeren Rute (9-10 Fuß) unternommen? Sonst wüsstest Du um die gravierenden Unterschiede, meine ich. Mit einer 10 Fuß Rute ist es z.B. erheblich einfacher, die Schnur hinten über den Steinen zu halten. Bereits 15cm Rutenlänge machen hier einen spürbaren Unterschied.
Beste Grüße
Bernd
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Tobsen77
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Re: Einfach und weit gegen den Wind mit C&L Fly Rods

Beitrag von Tobsen77 »

Vom Rutenbruch bin ich gar nicht ausgegangen. Eine zu schwere Schnur dürfte auch in geringerer Schnurgeschwindigkeit enden. Ist ja laut deinem ersten Posting auch nicht so zielführend. Den Unteschied einer 9`und 9,6`Rute kenne ich gut. Mir hat der Wechsel auf ´ne kürzere Rute keine Probleme bereitet. Ganz im Gegenteil. Ich hoffe du empfiehlst deinen Schülern keine 10`Rute wenn sich bei der 9`Rute andauernd die Fliege verabschiedet :grin: . Aber gut möglich das sich ab einer gewissen Schnurlänge zusätzliche Rutenlänge positiv bemerkbar macht.

Gruß Tobi
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Bernd Ziesche
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Re: Einfach und weit gegen den Wind mit C&L Fly Rods

Beitrag von Bernd Ziesche »

Tobsen77 hat geschrieben:Eine zu schwere Schnur dürfte auch in geringerer Schnurgeschwindigkeit enden.
Guten Morgen Tobi :wink:
Selbst wenn die etwas leichtere Schnurkeule (nehmen wir mal 18 Gramm) zu einer leicht höheren Schnurgeschwindigkeit führen würde (als bei der Schnurkeule mit 20 Gramm), so bringt dies nicht mehr Weite gegen den Wind.
Hierbei muss man wissen, dass das Verhältnis von Schnuroberfläche (und der damit einhergehenden Luftreibung, welche abbremst) zum Gewicht sich mit abnehmendem Schnurgewicht/mit abnehmender Schnurklasse deutlich verschlechtert. Hinzu kommt, dass bei steigender Schnurgeschwindigkeit der Luftwiderstand im Quadrat steigt.
Vereinfacht bedeutet dies: Gerade gegen den Wind zählt jedes Gramm Wurfgewicht doppelt (positiv). Mit der leichten Schnur ist es, als wirft man die Feder gegen den Wind (etwas übertrieben dargestellt...).

Man kann es auch so ausdrücken:
Die leichte Schnur auf etwas mehr Geschwindigkeit zu bringen ist anstrengender, als die gewichtigere Schnur auf etwas weniger Geschwindigkeit zu bringen. Die gewichtigere Schnur wird dennoch weiter fliegen.

Die hier vorgestellten Ruten sind ein gutes Beispiel!
Sie sind ja - wie Achim sehr schön beschrieben hat - für das Werfen auch gerade gegen Wind konzipiert worden. Wenn ich mich nun fragen würde, was das passende Wurfgewicht für diese Ruten ist, so würde ich sie auch gegen den Wind mit verschiedenen Gewichten Probe werfen.
Genauso spielt die Länge der Schnurkeule (des Wurfgewichtes) eine gravierende Rolle. Ist das Gewicht auf weniger Länge verteilt, steigt der Durchmesser der Schnurkeule an. Das bedeutet ebenfalls eine günstigeres Verhältnis von Schnuroberfläche zu Schnurgewicht. Gerade gegen den Wind lassen sich kompakte Schnurkeulen klar besser werfen.

Beim Fischen gegen den Wind ist die Geräteabstimmung vergleichsweise sehr wichtig. Ein sehr guter Tipp sind hier auch Sinkschnüre, weil diese sich immens besser zur Streckung bringen lassen.
"Einfach und weit gegen den Wind" klingt auf den ersten Blick (ich finde) ein wenig polarisierend 8) . Aber mit der optimalen Geräteabstimmung ist das Fischen gegen den Wind tatsächlich erheblich besser möglich, als viele Küstenfischer das denken würden. Die meisten von uns haben im Laufe der Zeit die Erfahrung gesammelt, dass es sich mit der Standard-Zusammenstellung nicht gut gegen Wind fischen lässt. Dieser Eindruck bleibt oft hängen und zu einer Geräteanpassung kommt es oft gar nicht mehr. Deswegen finde ich es auch sehr passend hier einige Denkanstöße zu geben. :oops
Die angebotene Rute ist eine gute Basis, aber die Rute alleine führt meiner Erfahrung nach noch nicht zu "einfach und weit gegen den Wind". Die gesamte Abstimmung macht es.
Beste Grüße
Bernd
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Re: Einfach und weit gegen den Wind mit C&L Fly Rods

Beitrag von Fjorden »

Hallo,
das gehört hier auch nicht hin. Würde aber aus Praxiserfahrung widersprechen, bzw die These vertreten es kommt darauf an wie das Gewicht verteilt ist. Eine extrem kurzkeulige Schnur oder Schußkopf von max. 8 m wirft sich besser gegen den Wind als eine Long Belly Schnur. M.E. kommt es da nicht darauf an wieviel Gewicht es ist. Meine beste gegen den Wind Schnur ist die Loop Distance 75 WF 8 F, die es bei 7,5 m Keulenlänge plus Polyleader auf ca. 14 gr. bringt. Diese Schnur werfe ich mit einer Rute die auch 20 gr und mehr wirft.
Zu den kurzen Ruten : Was für mich gegen eine kurze Rute spricht ist, dass es deutlich schwieriger ist, "die Schnur hinten über dem ansteigenden, steinigen Ufer zu führen". Da muss man dann häufig gar nicht tief im Wasser stehen.
Für Anfänger_innen im Fliegenfischen kann eine kurze Rute durchaus von Vorteil sein, da sie es von der Bachfischerei gewöhnt sind. Die Aktion sollte dann aber auch eher eine parabolische sein. D.h. die C&L Ruten, die gerade in #6 entwickelt werden könnten durchaus geeigneter sein. Muß man mal werfen.
Gruß
Fjorden
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Achim Stahl
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Re: Einfach und weit gegen den Wind mit C&L Fly Rods

Beitrag von Achim Stahl »

Moin,

das mit 18 oder 20 Gramm Wurfgewicht ist durchaus Thema bei C&L.

Beides ist möglich. Was man bevorzugt hängt stark vom persönlichen Wurfstil ab. C&L wird demnächst ein Video veröffentlichen, auf denen man das gut nachvollziehen kann.

Anhängern einer sehr schnellen Schnurführung werden 18 Gramm empfohlen, wer lieber etwas ruhiger wirft, ist mit 20 Gramm besser beraten.

Ansonsten noch mal: Man kann die Ruten ausgiebig testen. Das dient oft mehr der realistischen Einschätzung als Spekulationen... :wink:


Viele Grüße!


Achim
Wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Fischlein her.

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