Haken brechen

Fliegenbinden ist eine Kunst für sich. Der Phantasie der Fliegenbinder sind keine Grenzen gesetzt und die existierenden Muster sind unzählbar. Tipps und Tricks können hier ausgetauscht werden.
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IdEfIx
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Haken brechen

Beitrag von IdEfIx »

2018 war eine soge. MeFo-Urlaub geplant, der aus vers. Gründen nicht klappte, darum wurde er auf 2019 verlegt und in 14 Tagen geht es nun endlich los.
Zwecks des Urlaubs habe ich mein Sammelsorium im Angelkeller komp. aufgeräumt. Zu Tage kam eine Sammlung an Fliegen, teils zerbissen oder rostig, also Fliegen die einmal gut fingen, aufbewahrt um sie irgendwann einmal nachzubinden - das ist nun erfolgt.

Da mein Angelkollege hauptsächlich Spinnfischen betreiben wird, ich dagen auf Fliege setze, könnte es besonders interessant werden, spannend zusehen was letztendlich mehr fängt. Bei dem Mindestmaß von 50cm sind wir uns allerdings einig, mitgenommen wird nichts was daruter ist.

Desweiteren wurden ca. 200 Fliegen die mir nicht mehr gefielen oder rostig waren aussortiert und seit Januar neu gebunden. Zum Wochenende kommt noch ein bisschen neues Material und Haken, denn für ca. 40 Fliegen ist noch Platz in den Boxen, das sollte dann für den Uralub und den Rest des Jahres reichen, auch die Swap-Fliegen sind einsortiert und werden getestet, wie versprochen. Zur zz. aktuellen Diskussion "Mehr Speed für Meerforellen", habe ich eine speziell beschwerte Fliege entwickelt mit guten Flug- u. Sinkeigenschaften, immitiert Hering, Sprotte, Tobis oder Stint, dazu später mehr (nicht auf dem Bild).

So, nun zum eigentlichen Thema: Früher waren die Haken aus einen biegsamen Stahl, war der Haken verbogen, ließ er sich wieder leicht in seine Urform bringen, ohne zu brechen. Die heutigen Haken sind aus einem härteren Stahl, möglicherweise Carbon Stahl, die sich einseitig verbiegen, dann aber brechen. Letzte Woche benutze ich Haken der Marke Ahrex NS122 in der Größe #6, davon brachen in einer Woche gleich 5 Stk. schon beim einspannen in den Bindestock ab, ist das normal und ist Euch das auch schon passiert??? Auch brachen mir 2 Stk. des Typs NS115 #4 ab. Das ein Haken brechen kann, passiert halt mal, aber 5 Stück in einer Woche ist schon auffällig, oder? Habe nun auf den Gamakatsu F314 gewechselt, ist die gleiche Form, wer hier wen kopiert hat ist ein anderes Thema, aber bisher ist keiner davon zerbröselt.

Gruss Rudi :wink:
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Reverend Mefo
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Re: Haken brechen

Beitrag von Reverend Mefo »

Moin Rudi, dann hast Du wohl tatsächlich Montagshaken gekauft oder die Serie taugt nichts. Ich spare seit einiger Zeit auch nicht mehr bei Haken, und trotz nicht zu verhehlender grobmotorischer Züge ist mir beim Einspannen in den Bindestock noch keiner zerbröselt.

Ist aber ein interessantes Thema.
Zuletzt geändert von Reverend Mefo am 08.03.2019, 08:27, insgesamt 2-mal geändert.
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Mysis
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Re: Haken brechen

Beitrag von Mysis »

Hallo Rudi.
Ich hatte mir mal verschiedene Typen von ahrex kommen lassen um sie zu testen.
Mit dem gleichen Ergebnis wie bei dir.
Einige brachen beim einspannen oder binden.
Andere waren richtig stumpf.
Einige waren hingegen augenscheinlich vollkommen in Ordnung.
Vertrauen habe ich jedoch in keinen der Haken mehr und bin auch zurück bei gamakatsu.
Viele Grüße,
Stephan
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Paul Arden.
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Frank Carstensen
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Re: Haken brechen

Beitrag von Frank Carstensen »

Moin Rudi,
ich fische neben dem F314 und dem WORM36 gelegentlich auch den Ahrex NS122. Ich hatte bisher keinen Bruch gehabt.

Viel Spaß im Urlaub. :wink:
Grüße // Frank
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IdEfIx
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Re: Haken brechen

Beitrag von IdEfIx »

Naja, ich will ja nichts schlecht machen, habe noch 2 weitere Hakentypen der Marke, die aber bisher keine Probleme machten.
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Kystefisker
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Re: Haken brechen

Beitrag von Kystefisker »

Ich verwende auch seit einiger Zeit für ein paar Muster den NS 122 "Light Stinger" von Größe 2 bis 8 und ich spanne die Haken richtig fest ein, bisher ist weder da noch beim Fischen ein Haken gebrochen.

Kann mich Erinnern das Mirko ( Ostseesilber ) so'ne Serie brechender Haken mal bei Gamakatsu's hatte, war ein langschenkliger Haken auf dem er seine "Gustav" getüddelt hatte, kommt bei verschiedenen Herstellern immer mal wieder vor.

Habe eine Packung Partridge "Saltwater Shrimp CS 54" in #4 gehabt bei denen einige Haken gebrochen sind, das waren noch welche von der "alten" Sorte in Grau, die habe ich alle einem Biegetest unterzogen und gut die Hälfte der Packung weggeworfen, der Rest hat gehalten.

Schönen Urlaub & keine brechenden Haken wenn was dran hängt.............. "kf"
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Achim Stahl
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Re: Haken brechen

Beitrag von Achim Stahl »

Moin,

so lange ich Fliegen binde, habe ich immer wieder Haken dazwischen gehabt, die entweder zu stark gehärtet waren und dann schnell brachen, oder welche, die gar nicht gehärtet waren und sofort aufbogen. Meistens waren das dann mehrere in der Tüte. Das gab es bisher bei so ziemlich allen Marken, die ich länger benutze. Scheint mir ein grundsätzliches Herstellungsproblem zu sein.

Mit dem Ahrex NS122 hatte ich bisher nur gute Erfahrungen gemacht, der Gamakatsu F314 gilt dagegen allgemein als ziemlich hart und spröde; die Widerhaken brechen beim Andrücken auch eher ab als dass sie sich anlegen.


Viele Grüße!


Achim
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Re: Haken brechen

Beitrag von orkdaling »

Moin,bei mir sich auch schon Haken gebrochen (beim Fischen).
und zwar Tuben und Drilliungshaken der Marken Guideline, Mustad, Ahrex.
Keine Probleme bisher bei Kamasan und Owner. Diese sind zwar duenndræhtiger und auf erstem Blick schwæcher gebaut aber haben mehr Federkraft.
Kann sicher hin und wieder vorkommen das die eine oder andere Serie ueberhærtet war/ist.
Gruss Hendrik
Willst du morgen noch lokal handeln musst du heute daran denken !
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Re: Haken brechen

Beitrag von ostseelicht »

Bei dem Light Stinger NS 122 sind mir auch schon 2 gebrochen, ärgerlich, wenn da gerade n Fisch dranhängt. Am/beim Bindestock war eigentlich nix an Materialmängeln festzustellen. Deswegen sind die bei mir gleich wieder aus der Box geflogen.

TL

Werner
Glück kann man nicht kaufen, aber man kann drin waten.
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Frank Carstensen
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Re: Haken brechen

Beitrag von Frank Carstensen »

Wo bricht er den bei euch? Am Hakenbogen oder Schenkel?
Grüße // Frank
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SIMPLE SHRIMP
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Re: Haken brechen

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

Frank Carstensen hat geschrieben:Wo bricht er den bei euch? Am Hakenbogen oder Schenkel?
Eine Frage, die sich aufdrängt – auch noch in welcher Situation!

Haken, die beim Binden oder Biegen brechen oder auch wenn ein Fisch dran hängt, sind meist zu hart oder beschädigt. Ich biege sehr viele (fast alle) Haken in eine 'bessere' Form und glaube nicht, dass bei den wenigen, die dabei brechen, das Material ursächlich ist, sondern eher meine 'ungleichen' Biegekünste.

Haken, die beim Fischen an der Küste abbrachen, wurden fast alle Opfer von 'Wurfkunstfehlern', sie widersetzten sich Zwangsbiegungen. Beim Lachsfischen mit 'weicherem' Material klopfe ich Haken manchmal zu Kringeln oder ziehe sie bei Hängern (nicht am Fisch) lang.

Manchmal liegt es am Material, manchmal auch am Mann.

:wink:
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Re: Haken brechen

Beitrag von BjoernS »

Moin,

sehr interessanter Beitrag...denn...ich habe das selbe Problem! :cry:

Ich binde sehr oft auf den F314. Der F314 in der neuen Version (neue Verpackung) scheint aber härter und spröder zu sein, als sein Vorgänger in der alten Verpackung :o ! Ich hatte neulich noch ein paar "Alte" gefunden...die bis zu einem gewissen Grad verbogen werden konnten. Die "Neuen" brechen sofort im Hakenbogen wenn ich sie versuche zu verbiegen (eingespannt im Bindestock)! Dieses Phänomen habe ich bereits bei einigen Modellen von Gamakatsu festgestellt u.a. beim F11, SS15/T und beim F36. Obwohl ich den F314 von der Form her sehr gerne mag...werde ich ihn vermutlich in Zukunft NICHT mehr verwenden...auch wenn es schmerzt! :roll:

Der Partridge CS54 ist dagegen relativ flexibel, bricht aber auch auch irgendwann bei zu starker Belastung - ist trotzdem mein bevorzugter Haken für Shrimps! Die großen Predator-Haken sind meine erste Wahl für Hechtstreamer, die sind ausreichend flexibel!

Ein paar AHREX Hakentypen habe ich auch bereits ausprobiert! Die machen insbesondere von der Schärfe her einen guten Eindruck...und haben auch etwas die Flexibilität der Partridge Haken.

Tiemco und Tunca werden bei mir immer stumpf...! :o

Für meine Nymphen verwende ich jetzt nur noch Hanak - Haken! :+++:

tl
Björn
tight lines

Björn :wink:

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Re: Haken brechen

Beitrag von orkdaling »

Moin nochmal, um die Sache zu vereinfachen lasse ich mal die Lachsfischerei weg.
Im Meer verwende ich sehr gern Tuben weil ich da selbst Hakenform und Grøsse bestimmen kann.
Vornweg, keine 3kg Forelle sollte es schaffen den Haken am Widerhakenansatz zu brechen, auch dann nicht wenn der Haken nicht richtig eingedrungen ist.
Da muesste eher mein 0,25 Mono um die Ohren fliegen.
Aber es gibt eben noch andere Fische mit sehr hartem Kieferbogen und dreifachem Gewicht und diese haben mir frueher die eine oder andere Fliege aufgebogen. Also in Abwandlung von der Lachsfischerei ,Mico Tuben in schwarz fuer die Nachtstunden oder eben herkømmliche Tubenmuester fuer Mefo.
3 Marken hatte ich dabei wo auch ein Einzel-Tuben-Haken es nicht standgehalten hat - alle dickdræhtigere stark gehærtete Haken.
Nun kønnte man auf die Idee kommen das diese 3 Marken entweder stærker gehærtet sind, unterschiedlich ausfallen oder aber oft nicht tief genug in den harten Kieferbogen eindringen.
Im Umkehrschluss kønnte ich annehmen das die anderen 2 Marken entweder besser eindringen, der Fisch im Hakenbogen hængt, nicht ueberhærtet sind und am Widerhakenansatz abbrechen.
Aber wie dem auch sei, die 3 erwæhnten harten Haken verwende ich nicht mehr, weder Meer noch Fluss.
Den Kamasan B 982 und den Owner 5177 BC Mosquito vertrauen ich seit mehreren Jahren sowohl im Meer und Fluss und da ist noch nie ein Fisch wegen Hakenbruchs verloren gegangen.
Gruss Hendrik
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Ernste
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Re: Haken brechen

Beitrag von Ernste »

Moin,

ich will mich zu dem Thema auch mal als "Newbe" zu Wort melden.

Bei all der Vielfalt der Produktnamen zwingt sich mir der Verdacht auf, dass wir oft nicht wissen in welcher japanischen Hakenschmiede ein bestimmter Haken gerade gebaut wird. Auch von Serie zu Serie gibt es mit Sicherheit geringe Fertigungstoleranzen die sich dann mehr oder weniger fatal auswirken.
In der guten alten Zeit habe ich auch Pleiten mit Partridge Haken erlebt (damals nur Haken für Trockenfliegen) die nach einem Hänger im Gebüsch ohne Hakenspitze zurückkamen, während die von Mustad sich eher aufgebogen haben. Das war für mich dann der Abschied von Partridge....

Die meisten heute gehandelten Haken werden doch irgendwo in Asien hergestellt und dann unter verschiedenen Labels vertrieben. Vermutlich sind das wenige Hersteller, ähnlich wie bei Fliegenschnüren. Manchmal werden auch die Produktbezeichnungen geschickt verdreht, z.B. Tiemco 103 BL und Hanak 130 BL.

Was für mich bleibt, ist derzeit nur die Hakenform zu vergleichen und dann auch die Preise. Auch da werden wir oft für das gleiche Produkt aus der gleichen Werkstatt Überraschungen erleben.

Bis jetzt haben sich bei Haken für MEFO für mich noch keine Pleiten ergeben, meine Vorräte an F314 reichen noch für einige Zeit und bis jetzt habe ich keine Montagsserie erwischt. Bei Tunca habe ich übrigens den Verdacht dass die meisten Haken identisch sind mit Hayabusa.

Vielleicht blickt ja jemand in der Szene durch und kann mal allgemein unseren Horizont mit Fakten erhellen die bei der Hakenwahl künftig weiterhelfen.

Gruß

Ernst
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IdEfIx
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Re: Haken brechen

Beitrag von IdEfIx »

Wie es sein kann, das ein Produkt der Marke ABC genauso aussieht wie das Produkt der Marke XYZ und auch noch die gleichen Eigenschaften hat?

Die großen Hakenhersteller wie z.B. Mustad, VMC, Partridge haben ihr breites Programm deutlich gekürzt. Da die Produktion in Asien preiswerter und kostengünstiger ist, wirft es mehr Profit ab; somit werden im eigenen Land kaum noch Haken hergestellt. Wenn sich dann ein Produkt oder eine gesamte Produktlinie auf dem Markt etabliert hat, ist es nur eine Frage der Zeit, daß andere Hersteller ein ähnliches Produkt möglicherweise auch zu einem niedrigerem Preis auf den Markt bringen, was die Marge (Gewinnspanne) des Ursprungsherstellern erheblich mindern würde.

Dem entgegenzuwirken, gründen diese Firmen eine Tochergesellschaft und stellen ihre eigene Kopie her; somit hält der Ursprungshersteller seine Gewinnspanne stabil und muß nicht befürchten, das ein gewisser Prozentsatz seines Gewinns an ein Konkurenzunternehmen verloren geht. Vielleicht kommen euch einige Produktbezeichnungen geschickt verdreht vor, aber vielleicht ist es nur so gewollt, vielleicht ist Hanak nur die Schwesterfirma von Tiemco, wer kann das so genau sagen, das zu prüfen ist aber müßig. Die Geschäftspraktiken sind heute üblich und völlig normal. Um ein weiteres Beispiel der Angelbranche zu nennen, die Firma Schwesterfirma von Shimano heißt übrigens SPRO, die aber im Billigsegment angesiedelt ist.

Also nicht wundern, wenn ihr Ähnlichkeiten zu anderen Produkten findet, möglichweise kommen sie aus der gleichen Fabrik;
das hier Keiner mehr durchblickt, ist durchaus gewollt und reine Verkaufsstrategie.

Gruss Rudi :wink:
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