Welche Vorfachlängen benutzt ihr???

[Frank Carstensen]

... ich benutze wegen der vorteilhaften Masseverjüngung (und "Weichheit") gern Garnvorfächer, die wegen der besseren Wahrnehmung grau, grün, braun, also dunkel eingefärbt sind wie Pflanzenfasern oder Fadenalgen, die im Wasser treiben. Die Fische erschrecken bei Lichtreflexen von angeblich "unsichtbarem" Material, färbe Deine Vorfächer mal oder male sie mit Edding an, um zu sehen, ob es einen Unterschied macht. ... P.S. Man sollte sich mal Gedanken machen über "vorfachscheu" durch schäuchendes Vorfach.

Das ist ein guter Punkt, Klaus. Um das zu optimieren, teste ich gerade das 12ft Chameleon-Vorfach von Maxima. Das hat einen braune Butt-Section und eine grüne Spitze, die sich mit passendem Chameleon-Tippet anpassen lässt. Aber so richtige Rückschlüsse konnte ich für mich noch keine gewinnen. Dafür brauche ich noch ein paar Monate.

Info zu Maxima-Chameleon gibt es hier:
http://www.maxima-line.de/maxima-schn%C ... envorfach/
http://www.maxima-line.de/maxima-schn%C ... eleon-red/

[sprottenfan]

Moin, ein sehr wichtiger Punkt ist immer die Sichtigkeit, ganz heftig ist es auch bei Polyleadern, die man nicht angemalt hat mit einem Edding o.ä . Wenn die Sonne scheint, glitzern die richtig schøn und verjagen bestimmt jede zweite Meefo, sind aber bei manchen Schusskøpfen und deren Einsatz nun mal unabdingbar - sonst flattert das irgendwie und der Wurf wird unsmooth.

[Freund Hein]

Tach,

die Erfahrung mit dem Glitzern habe ich auch bei Gelfechtvorfächern aus Stroft gemacht.
Abhilfe bot hier auch der Edding. Das Vorfach habe ich aber nur unregelmäßig farblich umgestaltet.
Meine Theorie ist, dass der Fisch dann weder eine durchgehende helle oder dunkle Leine sieht und ich so die Scheuchwirkung reduziere. Klaus nannte ja Garnvorfächer. Welche hast Du da genutzt? Ich bin da bisher noch nicht so recht fündig geworden.
Die von Frank genannten Maximavorfächer habe ich auch schon probiert, überzeugt haben die mich dann aber nicht unbedingt. Jedenfalls habe ich sie nicht als Verbesserung empfunden. Die Spitze neigte zu sehr zum kräuseln. Ist aber auch schon eine Zeit her, aber die Visite ergab eben, 2 sind sich da.
Bei meinem letzten Bornholmaufenthalt habe ich übrigens an der Felsenküste im Nordosten mal eine Sink 5 angetestet.
Brachte zwar nur Heringe , aber die Fischerei damit hat mir gut gefallen. ich habe dafür nur unbeschwerte Fliegen und ein 10 ft Vorfach genutzt. Den ganzen Tag wäre es mir zu anstrengend, da man ja doch permanent das Tempo hochhalten muss.
Wenn man hochmotiviert ans Wasser kommt und die Bedingungen stimmen, kann ich mir allerdings sehr gut vorstellen hiermit erfolgreich zu sein.

VG Hein

P.S.
Ich würde gern meine Schnüre für die Küste nach und nach auf clear umstellen wollen.
Welche Vollschnur empfehlt ihr?

[orkdaling]

moin moin,
Hatten wir schon mal bei FC. Alle "durchsichtigen" Schnuere erzeugen eine Lichtbrechung , unsichbar ist eine Verarschung!
Clear? Wird sicher genau das Problem bei Sonne eintreten.
Warum sind die Unterseiten der Fische eigentlich weiss? Denke das sie sich gegen den helleren Himmel/obere Wasserschichten nicht abheben.
An der Schnur liegt es sicher nicht wenn die Vorfachlænge stimmt, wenn kein Poly platsch macht und wenn das Schnurprofil passt.

Gibt doch eine Menge Abhandlungen zum Leben der Mefo und auch darueber was sie wann fressen.
Mal sind es Garnelen, dann mal wieder Seeringler oder Junghering...
Und wenn die Nahrung zu verschiedene Zeiten in verschiedenen Tiefen vorkommt dann ist die Mefo auch dort zu finden.
Jedenfalls muss ich sie nachts nicht mit einer S3 und Reke am Grund suchen, eher oberflæchennah mit Fischstreamer.
Den Streamer brauch ich aber nicht am tage bei Sonnenschein und schon gar nicht ueber einer 3m tief liegenden Muschelbank, dann eher die Reke zupfen. Wer fischt denn mit Gammarus in Grundnæhe wenn sich die Mefos an Fischlein mæsten und zwar hørbar abends an der Oberflæche.
Wer sucht sie dort wenn das Wasser noch kalt ist, noch kein Kleinfisch vorhanden aber am Grund wimmeltes vom Mysis, Garnelen, Gammarus.
Mefofischen ist nun mal abwechslungsreich, da bringt es nichts auf Weite zu gehen und die Oberflæche permanent abzugrasen und genau so wenig bringt es den Grund ueber den Tag, die Jahreszeiten abzuharken.
Vorfachlænge passend zum Køder und Schnurprofil, Lauftiefe/Sinkrate dem Nahrungsvorkommen zeitlich angepasst - oder sind die verschiedenen Vorfachlængen und verschiedenen Schnuere nur was damit Hersteller und Hændler leben kønnen?
Glaube ich nicht und darum hab ich auch von der F bis S3 sowie von 9 bis 15 ft Vorfach alles im Einsatz.

Ok, gibt auch Leute die stehen bauchtief im Wasser, werfen permanent zum Horizont und das auch noch ganzjæhrig am selben Kuestenabschnitt :grin:

Gruss Hendrik

[knoesel]

Ich wiederhole, was ich dazu schon mal hier geschrieben hatte.
Klaus

[SIMPLE SHRIMP]

... Meine Theorie ist, dass der Fisch dann weder eine durchgehende helle oder dunkle Leine sieht und ich so die Scheuchwirkung reduziere. Klaus nannte ja Garnvorfächer. Welche hast Du da genutzt? Ich bin da bisher noch nicht so recht fündig geworden.

Welche Vollschnur empfehlt ihr?

Moin Hein,

Die Überlegungen über Scheuchwirkung ist für mich schon lange abgeschlossen, Fische haben vor dem, was sie eindeutig erkennen können, kaum Angst, nicht mal knallroter Schnur in Leuchtfarbe weichen sie aus, aber vor dem was ungewiss ist schrecken sie und reißen aus. Spezialisten unter den Anglern benutzen schon lange dunkle Garne als Vorfachmaterial, nur Fliegenfischer sinnieren immer noch.
Fliegenvorfächer drehe ich selber aus verschiedenem Material, Polyamid, Fluorocarbon oder eben verschiedenen Garnen, die Machart ist etwas speziell, es braucht aufwendige Bastelarbeit, um es hinzukriegen. Aber man kann solche auch kaufen. Der Vorteil mehrfädiger Vorfächer ist, dass sie viel weniger steif sind und wesentlich besser abrollen als steifes Material (besonders in dickeren Stärken - steif ist schlecht. :grin:).

MAXIMA hat zwei völlig unterschiedliche Qualitäten zu einer Schnur zusammengefügt - das überaus steife Butt mit dem unglaublich weichen Tippet. Ein aufwendiges und kompliziertes Verfahren, das mit vielen internationalen Patenten belohnt wurde.

Wenn Du Dein Angelsystem "zusammenbaust", denke vom Fisch zurück bis zur Rolle - so hat es sich bei mir eingebrannt.

Basierend auf der gewünschten Präsentation.
Muster der Fliege - passend zur Präsentation,
dann zurück durch Tippet und Vorfach, Schnur bis zur Rute und letztlich Rolle.

Das Gesamtsystem sollte passen. Deshalb: always test and verify

Lieber Klaus,

"Das Gesamtsystem sollte passen.", dieses Statement kann man unterschreiben, aber sag mal, wie viele Fische (Spezies) beangelst Du?

Von der (unüberlegten ) Eingangsfrage: "Welche Vorfachlängen benutzt ihr???" ist es ein kurzer Schritt zu wie viele Fischarten beangelt ihr und wie viele Ruten habt ihr dafür?

Das ufert aus!

Klaus

[Frank Carstensen]

Das ist interessant Klaus. Gehst du damit an der Küste auf Meerforelle los?
Wenn ja, wie ist deine Fangquote im Vergleich zu FC/Mono?
Wie lang ist das Vorfach? (Wobei wir ja wieder im Thema sind.)
Was nutzt du als Tippet?
Und ´last but not least´: Muss ich mir jetzt eine Strickliesel kaufen? (Spaß)

[SIMPLE SHRIMP]

.
Moin Frank,

die gedrehten "Basisteile" sind von 1,2 m bis 2,5 m lang, benutze ich an Bach und Küste, gezogene oder geknüpfte Vorfächer benutze ich neben Polyleadern nur noch beim Lachsfischen, an den mehrfädigen bleibt beim Speycasten zuviel Wasser hängen. Für Tippets nehme ich Monomaterial, Polyamid oder FC, manchmal mit Edding geschwärzt. Die Mefos interessiert das Vorfach nicht, die nehmen eine Fliege auch wenn diese in einem "Vorfachhaufen" landet, ich aber mag gestreckt abgelegte Vorfächer, um zu merken wenn ein Fisch die Fliege festhält.

Selbstdrehen ist interessant aber es gibt genügeng Furled Leaders Angebote, hergestellt auf einfache Art oder mit Furling Maschines.

Gruß
Klaus

[Frank Carstensen]

Danke für die Infos Klaus. Ich werde mir das mal genauer anschauen.

[sundeule]

Moin, Klaus! Was für Garne verwendest Du?

[orkdaling]

Moin moin,
da kønnen wir diskutieren und werden kein Ende finden solange man sich nicht festlegt fuer was das Vorfach bzw die Længe gedacht ist.
Ich gebe Klaus (Knoesel) vollkommen Recht. So halten es auch andere bekannte Fischer wie zB Mortensen.
Genau so gehe ich auch ran. Wenn ich davon ausgehe das ich meinen Zielfisch zu einer bestimmten Zeit/Ort mit einer 14ner Muecke fangen will (weil die grad mal auf das Zeug stehen) dann kann ich kein 9ft Vorfach dran hængen was auf 0,28 endet. Also langes Vorfach dran. Das erfordert nun wieder eine bestimmte Schnur und das wird in diesem Fall kein Schusskopf sein und auch keine kurzkeulige WF. Danach muss ich mich nur noch fuer die richtige Rute entscheiden,
Und sollte es ein Streamer sein der gegen bøigen Wind fliegen soll, na dann wære ein 15ft fehl am Platz und eine durchgehende Rutenaktion ebenso.
Ob nun 14ner Ameise, 12er Gammarus,10ner Mysis, Reke in 8 oder 6 …. bis hin zum Streamer am 1ner Haken - alles Muster die der Mefo zusagen aber eben an verschiedenen Vorfæchern und Schnueren!
Klaus (Simple Shrimp), sicher wirst du an den gestrickten Teilen deine Streamer auf Weite bringen und eine Mefo ueberlisten aber keinesfalls wenn diese Anflugnahrung nehmen oder im knietiefem Wasser kleinste Gammarus abweiden.
Wenn ich zu faul bin eine Zweitrute mit zu schleppen oder wenigstens eine zweite Schnur, dann kommt sowas wie die Coastal slow/inter drauf.
Eine Allroundschnur eben. Dumm nur wenn die Mefos dann vor der Bachmuendung stehen im 1m tiefem Wasser oder genau an der Tangkante und das erwæhnte Kleinzeug bevorzugen. Da wære eine WF mit 14m Keulenlænge und 15ft Vorfach angebracht. Leider hab ich schon zu oft nur noch eine Bugwelle gesehen bzw sind die Fangergebnisse eindeutig høher wenn man geziehlt an die Sache ran geht.
Schau ich nach Windrichtung und Stærke dann fællt die Entscheidung manchmal auf eine #7 oder #8, dazu eine passende Schnur wie die Baltic oder gar eine WF-S1/S3 und dann wird auch mein Reservevorfach høchstens 10ft haben und auf 0,28 enden.

So wie Knoesel sich wiederholte, mach ich das jetzt auch. Ort, Zeit und Bedingungen geben uns vor was wir fuer Fliegen fischen, Vorfæcher dran hængen, Schnurtyp verwenden und welche Rute wir auswæhlen.

Alles andere ist Allroundfischerei!

Gruss Hendrik

[SIMPLE SHRIMP]

.
Moin Sundeule,

Teppichgarn (Kettgarn), Angelschnur, Schustergarn, je nach beabsichtigter Vorfachklasse Garnstärken von etwa 0,25 bis 0,35 mm. Die Vorfächer sind nach Fertigstellung verjüngt von 4 oder 6 Fäden auf 2-fädige Stärke. Ich habe aber auch Basisteile aus monofiler Angelschnur.. Bei der Herstellung von verdrehten Strängen mit der Schlaufentechnik finden dünnere Fäden Verwendung und vielfache Fadenstärken.

Gruß
Klaus

[SIMPLE SHRIMP]

Klaus (Simple Shrimp), sicher wirst du an den gestrickten Teilen deine Streamer auf Weite bringen und eine Mefo ueberlisten aber keinesfalls wenn diese Anflugnahrung nehmen oder im knietiefem Wasser kleinste Gammarus abweiden.

Moin Hendrik,

Mit solchen mehrfädigen Vorfächern (aus Pferdeschwanzhaar gezwirnt) fischten schon "alte" vornehme Engländer in Tweedanzügen und moderne aufgeschlossene Fliegenfischer benutzen sie heutzutage meistens für die "feine" Fischerei.

Grüße
Klaus

[orkdaling]

Moin Klaus,
ja schon im Mittelalter fischten die "Edlen" mit Rosshaar.
Bin aber froh das ich meine Gezogenen nicht mehr wæssern muss damit das Salz raus kommt und damit sie nicht bruechig werden.

Denke das nun viele Ratschlæge gekommen sind. Wenn der Ersteller was dazu schreibt fuer was er die Vorfæcher benøtigt dann wuerden sicher ganz konkrete Antworten kommen.

Gruss Hendrik

[sundeule]

Danke, Klaus! Teppichgarn...Ja, warum nicht!