Schwarmwissen zu dünndrahtigen Haken benötigt

Fliegenbinden ist eine Kunst für sich. Der Phantasie der Fliegenbinder sind keine Grenzen gesetzt und die existierenden Muster sind unzählbar. Tipps und Tricks können hier ausgetauscht werden.
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Frank Carstensen
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Schwarmwissen zu dünndrahtigen Haken benötigt

Beitrag von Frank Carstensen »

Moin zusammen, :wink:
ich benötige bitte euer Schwarmwissen. Am liebsten fische ich von Gamakatsu den Worm 36 und F314 in Hakengröße 4.
Ich würde aber gerne noch dünndrahtigere Haken fischen, finde aber nichts. Habt ihr da einen Tipp für mich?
Grüße // Frank
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Cowie
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Re: Schwarmwissen zu dünndrahtigen Haken benötigt

Beitrag von Cowie »

Moin Frank,

ich weiß nicht, ob bei der Hakengröße die Unterschiede so gravierend sind...? :q: :oops

Ich habe mal die, die ich gerade da hatte, mit dem Messschieber vermessen und fotografiert:
IMG_9926a.jpg
Ich kam zu folgendem Ergebnis:

Gamakatsu F 314 0,8 mm
Gamakatsu LS 5013 F 0,7 mm
Gamakatsu LS 5413 F 0,85 - 0,95 mm
Partridge o.R. CS 54 / SS 0,8 mm

Der Gamakatsu LS 5413 F war der dickste Haken, aber auch auffallend unrund. Aufgrund der Schenkellänge und der dünnsten Stärke macht der LS 5013 F rein subjektiv den "schwächsten" Eindruck... :oops
Ich persönlich würde mein Augenmerk nicht so sehr auf die Dicke richten, sondern viel mehr Wert auf Form und Schärfe legen.
Ich denke, dass es dem Fisch egal ist, ob er von 0,5 oder 0,9 mm durchbohrt wird, solange der Haken spitz und scharf ist.

Worauf kommt es Dir denn an, Frank?
Willst Du über das Gewicht der Haken die Fliegen tunen und damit die Wurfeigenschaften verbessern???
Liebe Grüße und T. L.


Wolfgang
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knoesel
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Re: Schwarmwissen zu dünndrahtigen Haken benötigt

Beitrag von knoesel »

Das hatten wir schon mal - und zwar in der Übersicht DORT
unter Haken.
Klaus
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BlackZulu
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Re: Schwarmwissen zu dünndrahtigen Haken benötigt

Beitrag von BlackZulu »

Hallo,
Der "Tunca TS30" könnte was sein.
Ich hab den in 10 und 12, da kommt er mir schon dünner vor als andere.
Gibt es bei ADH.

Gruß Holger
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Kystefisker
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Re: Schwarmwissen zu dünndrahtigen Haken benötigt

Beitrag von Kystefisker »

Moin Frank,....

.... ich verwende ja gerne den SS 15- T von Gamakatsu wobei der nicht 100% Salzwasserbeständig ist, Abspülen mit Süßwasser nach'm Fischen ist Pflichtprogramm wenn man länger was von der Mügge haben will.... !

Groetjes.............. "kf"
"Good fishing trip means also good time with your friends, people who have the same burning passion to fly fish, find the peace in it and respect mother nature."
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Frank Carstensen
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Re: Schwarmwissen zu dünndrahtigen Haken benötigt

Beitrag von Frank Carstensen »

Vielen Dank für eure Tipps und Hinweise. :+++:
Ich werde mir den Gamakatsu LS 5013 F und den SS15/T mal anschauen.
... es dem Fisch egal ist, ob er von 0,5 oder 0,9 mm durchbohrt wird,
Im vorderen harten Bereich des Unterkiefers (da wo die Zähne sitzen) ist das schon hilfreich. Unter dem Kieferknochenkamm ist die Gewebeschicht auf dem Knochen sehr dünn. Gerade mal 2,8 - 3,5 mm bei Mefos zwischen 50-60 cm. Der Haken sitz unter Umständen also direkt auf dem Kieferknochen. Und um dort möglichst tief eindringen zukönnen, sehe ich dünnere Drahtduchmesser im Vorteil. Form, Schärfe und Stabilität des Hakens natürlich vorausgesetzt.
Grüße // Frank
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Re: Schwarmwissen zu dünndrahtigen Haken benötigt

Beitrag von ostseelicht »

Dann gibt's noch den Ahrex NS 122 light Stinger Streamer-Haken, der im Gegensatz zu den normalen Streamer-Haken einen etwas kleineren Durchmesser hat.

TL

Werner
Glück kann man nicht kaufen, aber man kann drin waten.
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Frank Carstensen
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Re: Schwarmwissen zu dünndrahtigen Haken benötigt

Beitrag von Frank Carstensen »

Moin Werner,
den Ahrex NS 122 light Stinger habe ich getestet. Ein super Haken, schön scharf. Nur mit 0,9 mm ein eher dicker Draht.

https://ahrexhooks.com/wp-content/uploa ... tinger.jpg
Grüße // Frank
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Re: Schwarmwissen zu dünndrahtigen Haken benötigt

Beitrag von orkdaling »

Moin moin,
Gebe Frank Recht mit dem harten Kieferbogen.
Ich denke aber das es eher an der Beschaffenheit der Hakenspitze liegt.
Der erwæhnte Stinger Light von Ahrex, sowie die anderen auch https://ahrexhooks.com/products/ , die duerften fassen.
Sonst, nicht zum Binden sondern an kleinen Tuben, verwende ich diese hier von Owner, den Mosquito 5177 und den Light 4105
https://www.ownerhooks.com/product/mosquito-light/
Wenn die Fische spitz beissen, verwende ich diese Owner statt Drillinge beim Lachsfischen und da gehen die auch in den Kiefer eines Lachsmilchners.
Gruss Hendrik
Willst du morgen noch lokal handeln musst du heute daran denken !
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Cowie
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Re: Schwarmwissen zu dünndrahtigen Haken benötigt

Beitrag von Cowie »

Frank Carstensen hat geschrieben:Vielen Dank für eure Tipps und Hinweise. :+++:

Im vorderen harten Bereich des Unterkiefers (da wo die Zähne sitzen) ist das schon hilfreich. Unter dem Kieferknochenkamm ist die Gewebeschicht auf dem Knochen sehr dünn. Gerade mal 2,8 - 3,5 mm bei Mefos zwischen 50-60 cm. Der Haken sitz unter Umständen also direkt auf dem Kieferknochen. Und um dort möglichst tief eindringen zukönnen, sehe ich dünnere Drahtduchmesser im Vorteil. Form, Schärfe und Stabilität des Hakens natürlich vorausgesetzt.
...um genau dieses Problem zu entschärfen, empfehlen Jens Bursell und Rasmus Ovesen in ihrem Buch "Meerforellen" die Verwendung von kleinen
Drillingen bis hinunter zur Gr. 18 !!! statt großen Einzelhaken und Auslösemontagen oder L-Rigs usw.

Vielleicht solltest Du mal darüber nachdenken, Deine "Danevirke" als Tubenfliege zu binden... :oops ;)

Es lohnt sich, dieses Kapitel in dem Buch mal intensiv zu lesen und sich damit auseinanderzusetzen.

Mich hat bisher die zusätzliche Knüpferei und Bastelei abgehalten, aber ich werde es trotzdem mal angehen...
Liebe Grüße und T. L.


Wolfgang
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Athlord
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Re: Schwarmwissen zu dünndrahtigen Haken benötigt

Beitrag von Athlord »

Moin,
sicherlich erscheint es im ersten Gedanken so, das ein dünnerer Haken möglicherweise leichter in den Kieferbogen eindringt.
Ich denke das ist nicht so - enscheidend ist wie Spitz oder Scharf der Haken ist.
Dazu gehört eine gewisse Härte des Materials um das dauerhaft zu erreichen/erhalten.
Andererseits steht dem gegenüber, das ein sehr harter Haken sofort brechen würde.
Also brauchen wir zusätzlich auch Zähigkeit und Festigkeit, denn damit bekommt der Haken eine gewisse Elastizität und wird unter Zugbelastung nicht sofort brechten.
Daraus leitet sich ab: je dünner das Material, desto dünner ist auch die harte Schicht - die Schärfe bleibt nicht so lange erhalten.
Ich danke allen, die nichts zur Sache beizutragen hatten und trotzdem geschwiegen haben!
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Frank Carstensen
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Re: Schwarmwissen zu dünndrahtigen Haken benötigt

Beitrag von Frank Carstensen »

@ Wolfgang: Die Bursell/Ovesen-Auslösemontage für die kleinen Drillinge kenne ich. Aber da geht es mir wie dir, das ist zu fummelig. Mit etwas Glück ist der von Dir erwähnte LS 5013 F mit 0,7 mm Draht der Richtige, um den vorderen Bereich etwas besser bedienen zu können.

@ Hendrik: Was meinst du mit Beschaffenheit der Hakenspitze? Die Form/Biegung?

Um das Copyright nicht zu verletzen, habe ich schnell ein Scribble von einer im Bursell/Ovesen-Buch veröffentlichten Illu gemacht. Bisschen husch-husch, aber man kann sehen, worum es geht. Wenn ihr einen vorne gehakten Fisch landet und ins Maul schaut, kann man manchmal sehen wie der Haken auf dem Kieferknochen herumrutscht, bevor er sich in den Knochen bohrt. Das will ich gerne optimieren.

Bild
Grüße // Frank
orkdaling
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Re: Schwarmwissen zu dünndrahtigen Haken benötigt

Beitrag von orkdaling »

Hallo Frank,
mit Beschaffenheit meine ich Schærfe und Steigung. Manche dickdræhtigen haben ja eine recht kurze Spitze, da hab ich keine guten Erfahrungen gemacht.
Auch mit zu stark geschrænkten oder eingedrehter Spitze (Cirkle) haben wir keine guten Erfahrungen gemacht.
Also mehr wie beim Mosquito soll es nicht sein.
Zum Einsatz der Drillinge - da scheiden sich die Geister.
Meine Erfahrungen sagen etwas ganz anderes. Zunæchst wurde ich belæchelt als ich die kleinen in einer Schlaufe nachlaufenden Drillinge gewechelt habe.
Besonders Anfangs der Saison und bei kaltem Wasser kommt es zu vielen Verlusten, die Fische beissen spitz.
Meine Ueberlegung war, warum halten die kleinen Drillinge nicht, warum dringen die nicht ein obwohl es nagelneue Haken waren.
Tja, warum sinkt ein Fussgænger im Schnee ein aber nicht der Skilæufer?
Wenn nur 2 Flunken irgendwo fassen (wir reden vom hartem Teil des Kieferbogens) dann verteilt sich der Druck auf eben diese 2 Punkte, die Spitzen dringen nicht genug ein. Auf nur einer Spitze hab ich also viel mehr Druck. Ok bei einem nachlaufenden Drilling fasst schon eine Flunke, aber es kommt zu vielen Aussteigern. Von 3 gehakten Fischen 1 gelandet, aber nicht nur bei mir, bei vielen Fischern.
Seitdem ich auf Einfachhaken umgestiegen bin gibt es so gut wie keinen Aussteiger mehr.
Man muss fairer Weise sagen das der Einzelhaken auch zur Fliege (Grøsse/Volumen) passen muss, bei einer 10-12cm langen Tube bleib ich beim freischwingenden 14ner Drilling. Das aber wieder mit schlechtem Gewissen. Wird die Fliege richtig genommen dann hængt der frei schwingende und eben nachlaufende kleine Drilling weit hinten, manchmal eben im Kienenbogen.
Je nachdem wie die Fische beissen versuche ich immer einen Kompromis zu finden.
Achja, das bezieht sich nicht nur aufs Lachs/Mefofischen im Fluss. Ich fische auch mit Tuben im Meer, besonders wenn Dorsche Krabben sammeln.Drillinge lassen sich nicht ohne Schæden entfernen und die Einzelhaken ( Gr 1 und 2) halten sicher im Dorsch-, Pollack-, Mefokiefer.
Gruss Hendrik
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Sundvogel
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Re: Schwarmwissen zu dünndrahtigen Haken benötigt

Beitrag von Sundvogel »

Frank Carstensen hat geschrieben:@ Wolfgang: Die Bursell/Ovesen-Auslösemontage für die kleinen Drillinge kenne ich. Aber da geht es mir wie dir, das ist zu fummelig. Mit etwas Glück ist der von Dir erwähnte LS 5013 F mit 0,7 mm Draht der Richtige, um den vorderen Bereich etwas besser bedienen zu können.

@ Hendrik: Was meinst du mit Beschaffenheit der Hakenspitze? Die Form/Biegung?

Um das Copyright nicht zu verletzen, habe ich schnell ein Scribble von einer im Bursell/Ovesen-Buch veröffentlichten Illu gemacht. Bisschen husch-husch, aber man kann sehen, worum es geht. Wenn ihr einen vorne gehakten Fisch landet und ins Maul schaut, kann man manchmal sehen wie der Haken auf dem Kieferknochen herumrutscht, bevor er sich in den Knochen bohrt. Das will ich gerne optimieren.

Bild
Cooles Bild, für so mal eben... ;)

Was mir an der Zeichnung nicht einleuchtend will, dass ist doch die Frage wieso die Hakenspitze nicht eindringt. Bis zu einem gewissen Punkt spielt doch an der Stelle die Drahtstärke keine Rolle. Der größte Widerstand entsteht doch beim Widerhaken, weil eben da der größte Unfang ist. Ich kann aus eigener leidvoller Erfahrung sagen, das wenn die Hakenspitze durch die Haut ist, der Widerhaken noch mit erheblicher Kraft durch die Haut geschoben werden muss, damit er sie durchdringt. Von daher würde ich versuchen, mit einer Feile den Widerhaken zu verkleinern.

Grüße,

Uli
The beach is a place where a man can feel
he's the only soul in the world that's real. (P.T.)
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Reverend Mefo
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Re: Schwarmwissen zu dünndrahtigen Haken benötigt

Beitrag von Reverend Mefo »

... womit wir beim nächsten Thema wären. Ich bilde mir auch ein, dass ich die meisten nach einiger Zeit im Drill verlorenen Fische wegen des Angstbarts verlor, weil man gerade mit der Mückenrute keinen wirklich harten Anschlag setzen kann (ich jedenfalls nicht) und der Widerhaken vielleicht genau das sichere Durchdringen verhindert. Bei meinen widerhakenlosen Fliegen hatte ich es bislang nur mit Barschen und Makrelen zu tun, aber da hatte ich keine nennenswerte Aussteigerquote.

Andererseits habe ich an der Spinne mal den Versuch gemacht und nach ein paar Sekunden Drill noch mal einen Anschlag nachgesetzt, und dann war der Fisch auch ab. Seitdem halte ich persönlich das für eine eher dumme Idee ...

Die meisten angelandeten Fische hatten den Haken im weichen Bereich des Unterkiefers, also genau bei 6 Uhr. Vielleicht ist es auch wichtig, das die Mücke richtig beschwert ist und beim Einstrippen der Hakenbogen exakt nach unten zeigt. Im Gegensatz zum wild torkelnden Blinkler wäre das beim Fliegenfischen ja prinzipiell möglich.

Ich könnte mir jedenfalls gut vorstellen, dass ein relativ dünner widerhakenloser Hook am besten sitzt, wenn man "weich andrillt", wobei ich null Erfahrung mit einer Mefo im Drill ohne Angstbart habe. Ich könnte mir vorstellen dass einem da im Sprung auch der Puls geht...
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