Bindestock Rotationsfunktion Erklärung

Fliegenbinden ist eine Kunst für sich. Der Phantasie der Fliegenbinder sind keine Grenzen gesetzt und die existierenden Muster sind unzählbar. Tipps und Tricks können hier ausgetauscht werden.
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BlackZulu
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Re: Bindestock Rotationsfunktion Erklärung

Beitrag von BlackZulu »

Moin,
Ich hoffe, ich erklär das jetzt verständlich.
Ein Rotationsbindestock bietet die Möglichkeit, den Hakenschenkel auf gleiche Höhe wie die Rotationsachse liegt, einzuspannen.
Mit Rotationsachse ist die Welle, die mit der Kurbel gedreht wird gemeint.
Um den Hakenschenkel auf die gewünschte Position zu bekommen, wird z.B. bei Dyna King die Spannzange entsprechend positioniert.
Die haben ein Hilfsstift dabei, der wird auf die Welle "geklippt" und dann braucht man den eingespannten Haken nur noch an den Stift heran führen und schon befindet er sich in der Drehachse.

Habe jahrelang mit nem Regalnachbau gebunden, funktionierte auch prima.
Habe letztes Jahr einen " Rotationsbindestock" gekauft und bin begeistert.

Gruß Holger
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SIMPLE SHRIMP
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Re: Bindestock Rotationsfunktion Erklärung

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

Olli hat geschrieben: ... der Danvice gefällt mir eigentlich auch ganz gut. Nur habe ich mehrfach gelesen das der ohne Verlängerungsarm nicht ganz optimal für große Fliegen bzw. Fliegen mit langem Schwanz ist. Und da ich auch Hechtfliegen binden möchte bin ich mir da nicht so sicher. Dann habe ich noch von abgenutzen Spannbacken gelesen. Und der Verlängerungsarm kostet ca. 30€.Die Spannbacken auch um die 30€. Da komme ich auch wieder auf über 100€.

Ich möchte ungerne Geld investieren um mir dann später doch was hochwertigeres kaufen zu müssen um optimal arbeiten zu können. Also ich würde wenn es wirklich mehr nutzen bringt lieber direkt mehr investieren und dann erstmal längere Zeit Ruhe haben.
Moin Olli,

ich habe einige (auch hochpreisige) Bindestöcke und würde im Vergleich immer zu einem Rotationsbindestock raten. Am häufigsten benutze ich einen etwas veränderten Danvice mit Verlängerungsarm, ich mag es, wenn die Backen in flacherem Winkel stehen (nicht 45° steil) und etwas mehr Platz vorhanden ist. Die Veränderung sind ein soliderer Standfuß und eine optimierte Fadenablage (wie bei anderen Marken), die sich nach Beendigung von Materialauftrag mittels der Drehfunktion einfach wegdrehen läßt, so dass der Bobbin zur sofortigen Weiternutzung direkt am Fliegenöhr hängt. Durch etwas tieferes Einspannen der Haken und weniger brutales Festklemmen kann man die etwas weniger harten Backen des Danvice auch über lange Zeit nutzen.

Meine Lieblingsküstenfliege ist prädestiniert für das "Wickeln" mit der Drehfunktion und läßt sich damit erheblich einfacher und schneller produzieren. In "benutzte" Ersatzbacken habe ich Einfräsungen gemacht und "drehe" mit dem Danvice auch Tubenfliegen.
danvise.jpg
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Klaus

P.S.: Im Handel sind auch weniger "gute" Verlängerungsarme erhältlich.
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Olli
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Re: Bindestock Rotationsfunktion Erklärung

Beitrag von Olli »

BlackZulu hat geschrieben:Ein Rotationsbindestock bietet die Möglichkeit, den Hakenschenkel auf gleiche Höhe wie die Rotationsachse liegt, einzuspannen.
Mit Rotationsachse ist die Welle, die mit der Kurbel gedreht wird gemeint.
Moin Holger,

dann ist der Stonfo Kaiman auch ein Rotationsbindestock? Weil das was du beschreibst kann ich mit ihm ja auch machen wenn ich das richtig verstehe?

http://www.adh-fishing.de/fliegenbinden ... bindestock


Gruß Olli
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Olli
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Re: Bindestock Rotationsfunktion Erklärung

Beitrag von Olli »

SIMPLE SHRIMP hat geschrieben:
Olli hat geschrieben: ... der Danvice gefällt mir eigentlich auch ganz gut. Nur habe ich mehrfach gelesen das der ohne Verlängerungsarm nicht ganz optimal für große Fliegen bzw. Fliegen mit langem Schwanz ist. Und da ich auch Hechtfliegen binden möchte bin ich mir da nicht so sicher. Dann habe ich noch von abgenutzen Spannbacken gelesen. Und der Verlängerungsarm kostet ca. 30€.Die Spannbacken auch um die 30€. Da komme ich auch wieder auf über 100€.

Ich möchte ungerne Geld investieren um mir dann später doch was hochwertigeres kaufen zu müssen um optimal arbeiten zu können. Also ich würde wenn es wirklich mehr nutzen bringt lieber direkt mehr investieren und dann erstmal längere Zeit Ruhe haben.
Moin Olli,

ich habe einige (auch hochpreisige) Bindestöcke und würde im Vergleich immer zu einem Rotationsbindestock raten. Am häufigsten benutze ich einen etwas veränderten Danvice mit Verlängerungsarm, ich mag es, wenn die Backen in flacherem Winkel stehen (nicht 45° steil) und etwas mehr Platz vorhanden ist. Die Veränderung sind ein soliderer Standfuß und eine optimierte Fadenablage (wie bei anderen Marken), die sich nach Beendigung von Materialauftrag mittels der Drehfunktion einfach wegdrehen läßt, so dass der Bobbin zur sofortigen Weiternutzung direkt am Fliegenöhr hängt. Durch etwas tieferes Einspannen der Haken und weniger brutales Festklemmen kann man die etwas weniger harten Backen des Danvice auch über lange Zeit nutzen.

Meine Lieblingsküstenfliege ist prädestiniert für das "Wickeln" mit der Drehfunktion und läßt sich damit erheblich einfacher und schneller produzieren. In "benutzte" Ersatzbacken habe ich Einfräsungen gemacht und "drehe" mit dem Danvice auch Tubenfliegen.
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Moin Klaus,


Ich muss mir das nochmal durch den Kopf gehen lassen welcher es wird. Aber ich denke auf jeden Fall ein Rotationsbindestock. Aber wohl eher doch nicht der Danvice. Ich werde wohl direkt etwas mehr investieren hat man dann ja auch lange was von.


Gruß Olli
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Achim Stahl
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Re: Bindestock Rotationsfunktion Erklärung

Beitrag von Achim Stahl »

Moin Olli,

der Stonfo Kaiman ist kein Rotationsbindestock. Der Kopf ist zwar um 360 Grad drehbar, aber sobald du ihn nicht perfekt waagerecht stellst (was man zum Fliegenbinden eher nicht macht) dreht sich die Fliege auch nicht in der Achse. Dennoch wäre er von mir eine absolute Empfehlung. Es reicht fast immer, dass man den Kopf nur drehen kann, um die Fliege von allen Seiten zu sehen. Rotation um die Achse braucht man eher selten.

Was ich nicht verstehe, ist, dass du bei deinen Fragen zu Geräteanschaffungen nicht einfach mal in ein Fachgeschäft gehst, dir die Sachen anschaust und dich sachkundig beraten lässt. Das würde dir sicherlich eine Menge Fehlkäufe ersparen.


Viele Grüße!


Achim
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Olli
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Re: Bindestock Rotationsfunktion Erklärung

Beitrag von Olli »

Moin Achim,

aber wenn ich den Winkel vom Bindestock änder dreht sich die Fliege bei dem Stonfo Kaiman doch trotzdem um die eigene Achse wenn die Fliege bzw. der Hakenschenkel in einer Linie mit der Achse eingespannt ist? Nur dreht sie sich dann Positionsbedingt dann halt nicht mehr in einer waagerechten Position aber trotzdem immer noch um die eigene Achse?Der einzige Unterschied ist doch die eine Achse ist gerade die andere eingeknickt. Aber am Ende dreht die Fliege sich doch bei beiden Varianten trotzdem um die eigene Achse wenn ich drehe.
Oder ist damit gemeint das man die Fliege bzw. den Hakenschenkel nicht in einer Linie mit den Spannbacken einklemmt und die Fliege sich trotzdem um die eigene Achse in einer waagerechten Postion dreht?
Falls ja dann könnte ich doch mit dem Stonfo Kaiman doch genau das gleiche tun nur das Hakenschenkel und Spannbacken dort in einer Linie sein müssten und halt in einer waagerechten Position. Wär genau das der Unterschied und Nachteil? Also könnte man mit einem Hakenschenkel der in einer Linie mit den Spannbacken eingespannt ist beim Kaiman zb. nicht so gut arbeiten aufgrund der Bewegungsfreiheit bzw. dem Platz für die Hand?
Kann man also sagen alle mit geknickter Achse sind "meistens" Rotatiosnbindestöcke?

zb. diese Modelle hier.

http://www.adh-fishing.de/fliegenbinden ... bindestock
http://www.adh-fishing.de/fliegenbinden ... bindestock
http://www.marios-fliegendose.de/Fliege ... :2838.html
http://www.marios-fliegendose.de/Fliege ... :2847.html

Wären diese Modelle dann nicht besser geeignet weil sie diese Funktion haben wenn man sie irgendwann mal braucht?
Der Stonfo Flytec Leva zb. ist ja kaum teurer als der Stonfo Kaiman.



Fehlkäufe habe ich bisher ja nie wirklich gemacht. Bis auf Wathosen die andauernd undicht sind und der Salmologic Shooter Schnur wo die Runningline nicht lange hält.
Wenn es soweit ist das ich mir einen Bindestock kaufe komme ich bei dir mal vorbei im Laden. Das scheint dann wirklich mal besser zu sein wenn ich mir das vor Ort anschaue. Aber ich denke ich habe es jetzt verstanden. Kannst du das bestätigen? :grin:


Gruß Olli
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Re: Bindestock Rotationsfunktion Erklärung

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

.
Moin Olli,

Du solltest Dir mal eine Stunde Zeit nehmen und Dir diese sieben Filmchen: Rotary Vise Techniques, Part 1 bis 7 ansehen, da wird Dir auf's Pferd geholfen.

Es gibt sehr viele Filmchen mit Beispielen für Rotationsbindetechniken, wenn man es erfasst hat, kann man sich auch für traditionelle Bindetechniken entscheiden - früher haben sie nur aus der Hand gebunden oder mit einem Uhrmacher Feilkloben.

Klaus
Zuletzt geändert von SIMPLE SHRIMP am 02.12.2016, 17:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Olli
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Re: Bindestock Rotationsfunktion Erklärung

Beitrag von Olli »

Moin Klaus,

davon hatte ich mir vorhin welche angeguckt. Ich denke ich habe es nun auch so ungefähr verstanden.
Kannst du das aufgrund meines Postings oben bestätigen?


Gruß Olli
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SIMPLE SHRIMP
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Re: Bindestock Rotationsfunktion Erklärung

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

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Der Dyna-King Professional ist kein Rotationsbindestock, die anderen schon. Aber es gibt ja noch reichlich mehr Modelle, auch sehr hoch qualitative, die manchmal auch noch spezielle Gimmicks haben.

Die Wahl ist schwer!

Klaus
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Achim Stahl
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Re: Bindestock Rotationsfunktion Erklärung

Beitrag von Achim Stahl »

Hallo Olli,

es gibt ander wesentlich relevantere Kriterien für einen Bindestock als die, ob er in der Achse rotiert. Ich selbst habe Jahre lang professionell große Mengen an Fliegen gebunden. Und zwar mit einem Regal Bindestock ohne Rotationsfunktion. Wichtig war mir da nur, dass er Haken jeder Größe dauerhaft sicher hält, dass er sich mit einem Handgriff bedienen lässt und dass er eine lange Lebensdauer hat.

Allerdings kann man mit einem Rotationsbindestock etwas leichter Materialien an den Seiten und der Unterseite einer Fliege einbinden. Geht aber auch mit einem Stock, der nicht in der Achse dreht.


Viele Grüße!


Achim
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Re: Bindestock Rotationsfunktion Erklärung

Beitrag von BlackZulu »

@Olli
Die Frage hat sich ja bereits geklärt.
Ist eigentlich ganz einfach, wenn du das Geld hast, kauf den
http://www.adh-fishing.de/fliegenbinden ... bindestock
Kannst auch den nehmen
http://www.adh-fishing.de/fliegenbinden ... bindestock
Wäre mir aber etwas zu klein.

wenn nicht, überleg nicht lange, kaufe dir etwas günstiges, bis ca. 50€ und binde erstmal.
Also, was machst du, 10min hast du zum Überlegen, dann muss die Entscheidung stehen :lol:


Gruß Holger
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Re: Bindestock Rotationsfunktion Erklärung

Beitrag von ostseelicht »

Oder hier mal schauen:

http://www.maier-fazis.de/anwendung/mf-speedvise/

TL

Werner
Glück kann man nicht kaufen, aber man kann drin waten.
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Re: Bindestock Rotationsfunktion Erklärung

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

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Hallo Werner,

danke für den Link, eigentlich wollte ich mir keinen Bindestock mehr kaufen, aber an dem MF JointAxis komme ich wohl nicht vorbei. Für einen halben Tausender reduzieren sich die Weihnachtswünsche nun auf dieses Teil in der Luxusausführung.

Bevor ich meinen LAW Bench Vise viel zu billig verkauft habe, hatte ich vor, diesen umzubauen, weil Mr. Waldron sich weigerte, mir einen nach meinen Vorstellungen (siehe Zeichnung) zu verändern. Später gab es dann den Snowbee Waldron Vise, der diese Features in etwa erfüllte.

Klaus
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Re: Bindestock Rotationsfunktion Erklärung

Beitrag von ostseelicht »

An dem Waldron Vice war ich damals nahe dran, den zu kaufen..... ging dann halt zum HMH Standard.

Der M+F Joint Axis ist für mich sehr sehr sehr wahrscheinlich irgendwann mal n "Must have" ;) .....
Aber wenn du dir den zulegst, kannst ja mal deine Erfahrungen schildern...

Und wg Ollis Frage: Ist natürlich bei einem Fachhändler nicht einfach, die Teile allesamt zu 'befingern', die wenigsten haben eine Vielzahl an verschiedenen Herstellern oder Preisklassen vor Ort.

Am besten wäre, sich bei Bindetreffen/Vorführungen o.ä. zu informieren, insbesondere wg der Haptik.

Ich denke mal, eigentlich sind die meisten im Bereich ab 150 € sehr wertig verarbeitet und bieten eine recht gutes Handling, dann entscheidet wohl die eine oder andere Vorliebe bzw. ob man bereit ist, paar € mehr auszugeben. Da hat man auch was, bis ans Lebensende -- Der Stock können dann sogar als Grabbeilage dienen .....so zum Abschied (und überdauern die Knochenzersetzung wahrscheinlich noch :grin: )

TL

w.
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Re: Bindestock Rotationsfunktion Erklärung

Beitrag von Olli »

Moin,

so wieder erholt von der Weihnachtsfeier :grin: . Vielen Dank für die zahlreichen Beiträge :+++: .
Ich habe mir das nochmal alles durch den Kopf gehen lassen. Also ich habe mir 200€ als Limit gesetzt.


In der engeren Auswahl sind der Stonfo Kaiman Vice Stonfo Flytec Leva.
Ich tendiere aber eher zu dem Stonfo Flytec Leva da er um die Achse rotierbar ist und noch etwas mehr an Extras dabei hat. Zb.. 3 Bindeköpfe, Fadenhalter etc.. Vom Preis her sind beide quasi in der gleichen Liga.




Gruß Olli
Gruß Olli
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