Meerforellenschonmaß ?

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cojote
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Beitrag von cojote »

Ich denke die lütten Fischlein sind eher noch bräunlich, weil sie erst vor kurzem aus dem Bach kommen. Meines Wissens wird weder in Deutschland noch in Dänemark direkt ins Meer besetzt, das war mal in DK der Fall, aber das haben die, glaube ich, abgeschafft. Und ne 45iger hat ziemlich sicher noch nicht gelaicht....

Cojote
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WolfgangH
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Beitrag von WolfgangH »

Aktuelle Zahlen zu dem was die gewerbliche Fischerei so anlandet habe ich nicht, mir ist nur noch ein alter Bericht aus 2003(?) erinnerlich, der sich auf das Einzugsgebiet des Hellbachsystems bezog, also östlich der Insel Poel, da stand glaube ich die Zahl 23 Tonnen, allein durch die Berufsfischerei, die nichtkontrollierbare Nebenerwerbsfischerei blieb unberücksichtigt, trotz der Fangmenge soll das der Bestand angeblich gut weggesteckt haben..........

Bei den vorherrschenden 40-45cm-Fischen glaube ich weniger an Nahrungsmangel, eher an die Tatsache daß die größeren Fische doch stärker der gewerblichen Fischerei zum Opfer fallen, eventuell auch andere Lebensräume bevorzugen(könnten)......eventuell küstenferner, stärker auf Hering und Co. orientiert??? (reine Hypothese)
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Gast

Beitrag von Gast »

Die MCPOM Regel ist gut. 45 cm und vor allem nur drei pro Tag !! Und im Herbst gar nix. Wenn dann noch "Nebenerwerbsfischen" abgeschafft wird - perfekt.

gr
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cojote
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Beitrag von cojote »

Eben, wenn man also für Berufs- und Angelfischerei das Schonmaß erhöhen würde, würden wir auch mehr größere Fische fangen. ...

Wie gesagt, hypothetisch. Das Berufs-und Nebenerwerbsfischerei größeren Schaden anrichten steht glaube ich außer Frage.

Cojote
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knoesel
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Beitrag von knoesel »

Ich habe heute gelernt:
Es gibt nur Erwerbsfischer und zwar (Berufs-) Fischer und Fischer, die in einem zweiten (also Neben-) Beruf fischen. Letztere werden fälschlicherweise "Nebenerwerbsfischer" genannt. Alle müssen jedoch eine Qualifikation nachweisen.
Diese qualifizierten Leute sitzen in allen für uns interessanten Gremien. Wenn es also um fischereirechtliche Probleme - aus unserer Sicht - geht, werden die Angler stets das kürzere Ende des Tampens erwischen. :roll:
Und zwar so lange, bis wir unseren Cheffe in den VDSF, LSFV bzw. ins Ministerium geschubst haben. :oops :wink:
Wir können den Wind nicht ändern -
aber die Wurfmethode anpassen.
;)
Petri-Heil ~~ Alleweil
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cojote
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Beitrag von cojote »

Genau, Cheffe for Bundeskanzler :lol: :+++:

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Beitrag von Mefo-Sucher »

Ein Grund, dass wir weniger große Fische wie die Angler vor Schwedens Küste fangen, könnte sein, dass sich bei uns die großen Forellen eher selten im Aktionsradius des Watanglers aufhalten.

Ich will damit sagen, dass sich größere Fische wahrscheinlich eh von den Stränden absetzen und sich weiter draußen aufhalten. Ich glaube, der Anteil an größeren Fischen ist bei Trollingangler deutlich höher. Oder? Ich bin mir da nicht sicher.

In Schweden herrschen wahrscheinlich ganz andere Bedingungen, die große Fische dicht rankommen lassen.

Mit Cojote stimme ich schon überein, dass sich ein höheres Schonmaß grundsätzlich positiv auf den Bestand auswirken würde. Ich halte es nur für fraglich, ob wir Watangler fangmäßig davon profitieren würden, indem wir mehr große Forellen haken. :q:
Gruß Mefo-Sucher :-D
:::::::::::::::::::::
... aus Freude am Fisch.
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Müller
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Beitrag von Müller »

das würde ja denn zwangsläufig bedeuten, das der große fisch, der gerade am haken hängt, evtl deshalb so groß geworden ist, weil er als kleiner fisch schonmal zurückgesetzt worden ist.

ich kann mir bei der riesenmenge von mefos nicht so richtig vorstellen, das welche zweimal an den haken gehen.
....und bei der großen menge von gesetzestreuen ü40-todkloppern erst recht nicht :lol:
wer babyrobben kloppt, der fi..t auch kinder!!!
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Mandal
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Beitrag von Mandal »

ich hatte vor einigen Wochen einen Angler neben mir, der mit
einem leeren Eimer :evil: zum Blinkern kam.....!
DESWEGEN würde ich eine Fangbeschränkung begrüssen.


idS ingo
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WolfgangH
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Beitrag von WolfgangH »

Bei Eimer fällt mir was ein:


Es muß so 3 Jahre her sein, es geschah an der alten Kortoffelmole am Wohlenberger Wiek......

Rechts neben dem Molenanfang ist so eine Art Laderampe die nur etwa einen halben Meter über dem Wasser endet,dort saßen zwei Angler.
Einer saß gleich vorne an und den fragte ich nach freundlichem Gruß,was denn so ginge.
Es ginge nicht allzuviel,meinte der Mann aber zwei hätte er schon.
Er angelte mit einer simplen Posenmontage und Tauwürmern im Winkel zwischen Mole und Rampe.
Die Angabe "zwei" machte mich neugierig,ich hakte nach um was für "zwei" es sich denn handle.
Der Mann sagte irgendwas was sich so ähnlich anhörte wie :"frelln".
Ich fragte nochmals,wieder kam das genuschelte "frelln",wobei er auch noch den Kopf beim Sprechen abwandte.
Meinst du jetzt Forellen? Ging ich in die Offensive,er nickte leicht.
Irgendwie war ihm ganz unwohl,schien mir.
Ich fragte kurz:"wo?"
Dahinten im Eimer,antwortete er,schnell setzte er noch nach:"Die Schonzeit,ist jetzt aber zu Ende und heute sind sie auch schön groß und der da",er zeigte auf den anderen Angler "hat schon fünf!".
Ich ging langsam zum Eimer,was heißt hier Eimer,Eimerchen wäre besser gewesen,es war so ein Eimer die es früher mit einem Sandsieb und einigen Sandbackformen für kleine Kinder gab,Fassungsvermögen 2 Liter.
Über dem Eimerlein lag ein Lappen und hinten ragten zwei Schwänze raus,die Fische hatten etwa die Größe kräftiger Heringe.Ich nahm den Lappen beiseite und was lag nun im Eimer?
Zwei Meerforellchen,eben mal gerade so groß wie besagte Heringe.
Irgendwie kroch der Unmut in mir hoch,eigentlich fast schon Wut.
Ich drehte mich um und bekam gerade noch die perfekte Anlandung einer weiteren kleinen Meerforelle bei dem anderen Angler mit.
Das was ich da sah wird einem nicht alle Tage geboten,da zerrte der Kerl doch tatsächlich mit derbem Gerät,die auf lebenden Köderfisch gefangene Kleinforelle mir nichts dir nichts aus dem Wasser um dann auch gleich den Tötungsvorgang vorzunehmen indem er die Forelle an der Montage auf den Beton klatschte.
Wie sagte schon Marika Röck in einem ihrer alten Filme"Mir kocht der Blut!"
Ich war in dem Moment so wütend,daß sich mir der Hals zusammenkrampfte,ich hatte die Hand schon um das Handy gekrampft um nach den Gesetzeshütern zu rufen.
Wie ich so ein paar Sekunden um Luft rang,ertönte hinter mir eine Stimme.
"Guten Morgen!" Ich drehte mich um,zwei Männer in dunkelblauen Pullovern standen da.
"Wasserschutzpolizei,gehören ihnen diese Angeln?"
Jedenfalls nahm dann das Ganze seinen gesetzlichen Verlauf und ich war das komische Gefühl im Hals los.
Als dann die Herren Angler ihren Krempel packen mußten und so mit betretenen Mienen neben den Jungs im blauen Pullover in Richtung deren Autos traben mußten,das Eimerchen schaukelt dabei sanft in der Hand eines der Polizisten,da hatte ich so für Sekundenbruchteile das Gefühl,daß der Himmel sich etwas aufhellte................
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cojote
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Beitrag von cojote »

Schöne Geschichte Wolfgang :+++: :lol: :lol: :lol:

Normalerweise fangen die mit den Eimern ja immer die Großen..... :evil:


@Mefo-Sucher: der Vergleich mit Schweden hinkt etwas, denn auch hier gibt es ähnliche Strände mit tiefem Wasser unter Land und auch die Großen kommen hier nah unter Land. Es liegt also definitiv an der Bestandsdichte. Das die Trollinger eher große Fische fangen liegt ja nun daran, dass sie geziehlt hinter großen her sind, die den Heringsschwärmen folgen, das tun die ganz kleinen Forellen vermutlich nicht.

@Müller: warum sollte man denn eine Mefo nicht 2mal fangen, sofern sie C&R überlebt??? Man fängt ja auch hundertmal die gleiche Bachforelle, wenn man will. Nicht am gleichen Tag, aber im selben Jahr.
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Vossi
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Beitrag von Vossi »

TOBSN hat geschrieben:IMHO braucht kein Mensch ne weitere Regelung sondern eher ein eigenes Maß an vernünftigem Verstand.
haben viele von uns denke ich, aber ein Grossteil derer, die jetzt zusätzlich am Wasser sind (und wirklich nur jetzt) oftmals überhaupt nicht....
TOBSN hat geschrieben:Wenn ich lange keinen Fisch mehr gefangen habe geht auch ne 43er mit, weil ich entweder jemandem Fisch versprochen habe bzw. die Trutte selber essen will und weil es einfach seit langer Zeit wieder ein Fisch war. Ich bin aber genausogut im "Fischewiederzurücksetzen".
das geht mir - und den meisten Anderen hier sicher auch nicht anders....
Ist doch aber auch legitim. Und lecker allemal :!:
TOBSN hat geschrieben:Ich glaube man sollte da auf sein Gefühl vertrauen anstatt nach dem Gesetzgeber zu rufen...


Alles schön und gut und - genau wie auch weiter oben schon geschrieben - wird dies so von vielen praktiziert. Aber wie willst Du den Spacken beikommen, die sich den Gürtel vollhängen mit fünf oder sechs vierzigern (wenn möglich 'ne 39 durch plattkloppen auf 40 "strecken"). Die Zeiten, wo ich das nonverbal gelöst habe, habe ich hinter mir....um solche Knallpfeifenn geht es in erster Linie...dazu passt das Beispiel von Wolfgang doch ganz hervorragend

Auch wenn Du und ich (und viele Andere) mit "Gefühl" fischen....die - ich nenne Sie mal "OstfriesennerzundEimerimFrühjahrAbsahner" - Bekloppten müssen auf die Finger bekommen. Und wenn Du und ich nach der zweiten 45er die nächsten Fische releasen, dann würde eine Begrenzung der Fangmenge auf drei Stück uns doch nun wirklich nicht stören - oder ??

Aber schön, dass man hier so viele verschiedene Seiten und Ansichten aufgezeigt bekommt :wink:
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wobbler michi
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Beitrag von wobbler michi »

Also die Angler ,die in Küstennähe wohnen und oft fischen,haben kein Problem auch mal größere Fische zurüch zu setzen. :wink:
Ich gönne aber auch Truttenjägern mit weiter Anfahrt ihre 2-3 Meerforellen zwischen 40und 50 cm im Jahr. :grin:
Das Problem bei den meisten Anglern ist nur das die auch einer 78 cm
Trutte von 3,5 Kg auf die Birne hauen :zoff: , wo die doch mit 6-7 Kg genau richtig ist. :+++:
Bloß weil der Fisch so lang ist, :+x
Schonmaße helfen nicht, kranke gesunden zulassen ;)
Ich finde die Bestände sind gut und die Durchschnittsgröße ist auch ok, habe dieses Jahr erst 3 Forellen unter 40cm gehakt ;)
Gruß wobbler michi

Bedenke, nur ein Köder im Wasser fängt Fische
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Megger
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Beitrag von Megger »

Kleiner Nachtrag:
Hier nochmal der Artikel von seatrout.dk, der im anderen besagten thread schon eingestellt wurde und auf hp von seatrout.dk immer noch zu lesen ist:

3 Millionen Jungfische ausgesetzt!
Zusätzlich begann man das Aussetzen von großen Mengen Jungfischen in den Mündungen der Wasserläufe und direkt an den Küsten. Als diese Fische im Frühjahr ausgesetzt wurden, betrug ihre Größe noch 15-20 cm, beim Jahreswechsel liegen sie jedoch schon über das Mindestmaß von 40 cm. Bislang wurden mehr als 3 Millionen Jungfische in den Gewässern um Fünen ausgesetzt.

Das Resultat dieser Anstrengungen ist die Tatsache, daß es heute an den fünischen Küsten mit silberblanken Meerforellen wimmelt, die im sauberen Wasser ideale Lebensbedingungen haben. Diese Forellen locken jährlich Sportangler von Nah und Fern an, und man trifft nicht selten auf begeisterte Angler aus so entfernten Ländern wie der Schweiz oder Italien.


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