Wie sauber ist Ökostrom?
Ich weiß nicht ob der Beitrag hier schon mal verlinkt wurde.
Ich fand ihn interessant und die Methangasproblematik bei Wasserkraftwerken war mir neu.
Hier gehts zum Beitrag.
Saubere Energie aus Wasserkraft?
Saubere Energie aus Wasserkraft?
Gruss Manni
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- stoertebecker
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Re: Saubere Energie aus Wasserkraft?
Es ist schon erschreckend,wieviel Fische mal eben so geschreddert werden.
Das mir dem Methan war mir auch neu...vielleicht mach ich da jetzt einen Gedankenfehler,
aber kann man das den Wasserkraftwerken anlasten? Ich meine die faulenden Stoffe sind ja eh im Fluß
und werden auch ohne Kraftwerk früher oder später irgendwo liegenbleiben und vergammeln und somit
die selbe Menge Methan erzeugen !?
Das mir dem Methan war mir auch neu...vielleicht mach ich da jetzt einen Gedankenfehler,
aber kann man das den Wasserkraftwerken anlasten? Ich meine die faulenden Stoffe sind ja eh im Fluß
und werden auch ohne Kraftwerk früher oder später irgendwo liegenbleiben und vergammeln und somit
die selbe Menge Methan erzeugen !?
TL Marcus
- Frank Buchholz
- Haarjig Pionier
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Re: Saubere Energie aus Wasserkraft?
Ich glaube es macht einen Unterschied ob das organische Material -wie Gartenabfall im Komposthaufen- von Mikroorganismen sauber weggefuttert wird oder es unter weiterem Schlamm begraben wird, so dass kein Sauerstoff mehr drankommt.
"Das Leben ist kein Ponyhof!" Rüdiger K., 47, Wolfsberater
- hennes2121
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Re: Saubere Energie aus Wasserkraft?
Moin,
Überall im Fluss, wo sich organisches Material ablagert und dann von einer Deckschicht, z.B. Sand, abgedichtet wird, entstehen Faulgase. Da sich die Fließgeschwindigkeit vor Wehren stark vermindert, kommt es dort zu verstärkter Ablagerung und so zu verstärkter Faulgasbildung. Das ist im Prinzip erstmal unabhängig davon, ob da auch Strom gewonnen wird. Im Vorstau von Talsperren kommt es z.B. zu dem gleichen Problem.
Andererseits wird auch viel Treibgut entnommen (und Müll), um die Turbinenrechen durchgängig zu halten, so also auch erhebliche Mengen organische Substanz entfernt.
Ich denke, die Bilanz ist ausgeglichen.
Was das Problem der verletzten und getöteten Fische angeht, hängt die Schädlichkeit der Anlagen sehr von der Art der Turbine ab, die dort installiert ist. Pelton- und Kaplanturbinen arbeiten mit 300-600U/min, was da passiert, kann sich jeder vorstellen. Es gibt aber erheblich langsamere Typen, wie z. B. Francis, die einen großen Durchmesser haben und Aufgrund des höheren Drehmomentes mit unter 60U/min laufen.
Leider sind Kaplanturbinen erheblich billiger, so dass irrsinnigerweise gilt, je neuer die Turbine, desto eher ein Schnelläufer.
TL Hennes
Überall im Fluss, wo sich organisches Material ablagert und dann von einer Deckschicht, z.B. Sand, abgedichtet wird, entstehen Faulgase. Da sich die Fließgeschwindigkeit vor Wehren stark vermindert, kommt es dort zu verstärkter Ablagerung und so zu verstärkter Faulgasbildung. Das ist im Prinzip erstmal unabhängig davon, ob da auch Strom gewonnen wird. Im Vorstau von Talsperren kommt es z.B. zu dem gleichen Problem.
Andererseits wird auch viel Treibgut entnommen (und Müll), um die Turbinenrechen durchgängig zu halten, so also auch erhebliche Mengen organische Substanz entfernt.
Ich denke, die Bilanz ist ausgeglichen.
Was das Problem der verletzten und getöteten Fische angeht, hängt die Schädlichkeit der Anlagen sehr von der Art der Turbine ab, die dort installiert ist. Pelton- und Kaplanturbinen arbeiten mit 300-600U/min, was da passiert, kann sich jeder vorstellen. Es gibt aber erheblich langsamere Typen, wie z. B. Francis, die einen großen Durchmesser haben und Aufgrund des höheren Drehmomentes mit unter 60U/min laufen.
Leider sind Kaplanturbinen erheblich billiger, so dass irrsinnigerweise gilt, je neuer die Turbine, desto eher ein Schnelläufer.
TL Hennes
Ein weiser Mann hat nie einen Computer und einen Vorschlaghammer im selben Raum
Re: Saubere Energie aus Wasserkraft?
Rotationseinheiten werden unterschätzt!hennes2121 hat geschrieben: ... erheblich langsamere Typen, ..., die ... mit unter 60U/min laufen.
60 U/Min = 1U/Sec !!!
Das bedeutet, bei einem 3 Blatt Rotor kommt das Häckselmesser alle 0,33 Sekunden vorbei, bei einem Vierblatt Rotor sogar alle 0,25 Sekunden.
Letzteres bedeutet, die 40er Forelle muss mit 4,3km/h
(5,7 km/h für den 4 Blattrotor) schwimmen UND
ein Timing wie Sean Connery in "The Rock" haben,
sonst wird sie angekratzt.
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit für die "zufällig" 4 Knoten
(7,4km/h) schwimmende Forelle von 55 cm getroffen zu werden?
Gibt keine Preise zu gewinnen, nur zu staunen, wie gefährlich
man Umdrehungen/Minute unterschätzen kann.
Volker
Sushi wird völlig überbewertet!
- hennes2121
- Beiträge: 867
- Registriert: 24.08.2011, 09:31
- Wohnort: Uelzen
Re: Saubere Energie aus Wasserkraft?
Moin,
Der Läufer bei einer Francisturbine ist anders konstruiert als bei einer Kaplanturbine, eben kein einfacher Propeller.
Und wenn die Umfangsgeschwindigkeit des Rotors nicht so hoch ist, werden Festkörper mit der Wassersäule eher beiseite geschoben.
Eine Forelle von 40cm ist schon von daher hypothetisch, weil die Rechengitter höchstens 2cm Abstand haben dürfen.
Die einzigen größeren Fische, die sich durch solche Spalten mogeln, sind eben Aale.
Daher finden sich eben auch hauptsächlich verletzte Aale unterhalb von Wasserkraftwerken.
Natürlich nicht schön und man sollte sicher alle verfügbaren Mittel nutzen, um das zu verhindern, ganz zuerst sicherlich die Kraftwerke während der Laichwanderung im November abzuschalten.
Aber nun Wasserkraft grundsätzlich zu verdammen und noch mit an den Haaren herbeigezogenen Argmenten wie erhöhter Methanbelastung schlecht zu machen, dazu ist Gorleben zu dicht in meiner Nachbarschaft!
TL Hennes
Der Läufer bei einer Francisturbine ist anders konstruiert als bei einer Kaplanturbine, eben kein einfacher Propeller.
Und wenn die Umfangsgeschwindigkeit des Rotors nicht so hoch ist, werden Festkörper mit der Wassersäule eher beiseite geschoben.
Eine Forelle von 40cm ist schon von daher hypothetisch, weil die Rechengitter höchstens 2cm Abstand haben dürfen.
Die einzigen größeren Fische, die sich durch solche Spalten mogeln, sind eben Aale.
Daher finden sich eben auch hauptsächlich verletzte Aale unterhalb von Wasserkraftwerken.
Natürlich nicht schön und man sollte sicher alle verfügbaren Mittel nutzen, um das zu verhindern, ganz zuerst sicherlich die Kraftwerke während der Laichwanderung im November abzuschalten.
Aber nun Wasserkraft grundsätzlich zu verdammen und noch mit an den Haaren herbeigezogenen Argmenten wie erhöhter Methanbelastung schlecht zu machen, dazu ist Gorleben zu dicht in meiner Nachbarschaft!
TL Hennes
Ein weiser Mann hat nie einen Computer und einen Vorschlaghammer im selben Raum