Alter Reisebericht

Solch ein Thema scheint in jedes Forum zu gehören. Daher auch hier ein kleiner Bereich für diese Sachen.
Andreas Steinblock
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Alter Reisebericht

Beitrag von Andreas Steinblock »

Hallo allerseits,

habe einen alten Reisebericht (fürs NAF verfasst) von meiner ersten Norwegentour gefunden, der nun schon zehn Jahre alt und recht amüsant ist. Daher denke ich er passt besser hier rein als unter "Reiseberichte und Tourenbeschreibungen". Vieleicht möchte das ja noch jemand lesen.

Best Wishes
Andreas

Norge mit Spassbremsen
TEIL I

Hallo liebe Norge- Fans,

möchte auch mal mit einem Reisebericht aufwarten. Vorab:
alles hat sich genau so zugetragen, es ist nichts beschönigt oder dramatisiert worden!
Ähnlichkeiten mit lebenden oder womöglich schon verstorbenen Personen sind weder bewusst noch unbewusst herbeigeführt sondern einfach unumgänglich!

ich hatte mir im Frühjahr 2000 einen Resthof zugelegt, um mit meinen Hufbiestern unter einem Dach zu leben. dies war mit viel generve und arbeit verbunden, so dass ich erst im Jahre 2002 wieder an urlaub denken konnte. es sollte mitte Juni nach Schweden und weiter nach Norwegen gehen. mit von der Partie war meine damalige Freundin Ulrike (wir waren seit Februar ein paar),sowie mein erzfreund Klaus und dessen Freundin Jessica.
dann bat uns noch die beste Freundin von Ulrike, sie und ihren Sohn mitzunehmen. es kam dann noch ihre Mutter mit hinzu.
von Klaus und Jessica wusste ich, dass es ein harmonisches miteinander werden würde; Auch bei meiner Freundin hatte ich keine Bedenken.
Da ich die drei anderen jedoch bisher kaum oder gar nicht kannte, musste ich dem urteil meiner frau vertrauen, dass mit ihnen prima auszukommen ist. aber wenigstens erst mal kennen lernen wollte ich die drei bevor ich was dazu sage.
die Freundin, nennen wir sie mal Frl. Grottenmeier, war anfang Dreissig und alleinerziehend. der Papa hatte sich schon früh aus dem Staub gemacht. Im nachhinein betrachtet, ein kluger Mann.
ihr Sohn war elf Jahre alt und recht schüchtern- zurückhaltend.
die Mama, nennen wir sie mal Oma fieselschweif, war ende Vierzig.

Wir trafen uns also alle bei mir zum Essen, damit man sich kennen lernen und gemeinsam den Reiseverlauf besprechen konnte. Ich sagte klipp und klar, dass dies kein 'Rumhängeurlaub a la Mallorca werden würde - Kein Hotel, sondern wohnen im Zelt, keine heisse Dusche, sondern fliessend Wasser an einsamen, von der Schneeschmelze gespeisten Gebirgsbächen, kein Zimmerservice, sondern kochen auf offenem Feuer. Oma Fieselschweif ereiferte sich sofort und erzählte von ihrer Jugend in der ehemaligen DDR, wo sie beim ostdeutschen Pendant zu den "Pfadfindern" gradezu berüchtigt für ihre Naturverbundenheit gewesen sein wollte (im nachhinein war mir klar dass sie lediglich "Naturverbundenheit" mit "Achselschweiss" verwechselt hatte)

Ich legte din-a4 grosse Zeitschriften und Prospekte auf den Tisch, welche in doppelseitengrossen Bildern die norwegische Natur darstellten, einen Reiseführer etc, erzählte und erzählte....alle waren begeistert. ok, von mir aus also mit alle Mann und Frau’n in den Norden...

Es kam der Sommer und endlich war es so weit. meine Freundin und ich beluden den grossen Tandemachsanhänger, der die Reise hinter meinem 7-sitzigen Pajero mit antreten sollte, mit unseren Habseligkeiten ("du, der ist viel zu gross, was sollen wir mit soviel platz!") und machten uns auf den weg die anderen einzusammeln..Als erstes lag das Domiziel der "three Stuges" auf unserem Weg. Mit einem mal war der Anhänger gar nicht mehr so gross und es blieb beängstigend wenig platz für die Utensilien der letzten beiden mitreisenden....
Aber es passte doch noch alles glücklich hinein. Ich weiss aber bis heute nicht ob wir das zulässige Gesamtgewicht des Anhängers einhalten konnten.

Nach etlichen stunden Fahrtzeit erreichten wir nachts um zwei Uhr Frederikshaven oben in Dänemark. mit der Fähre ging es rüber nach Göteborg.
Alle waren gut 'drauf, nur Oma Fieselschweif schien die Überfahrt nicht zu behagen.
von Göteborg aus folgten wir der Götaalv ins Landesinnere und machten nach ca. 150 km erste Station auf einem schönen Platz an einem Seeufer.
Erst mal ausschlafen, relaxen und ein wenig fischen. abends brutzelte leckeres Grillgut überm Feuer, dazu gab's frische Salate, Saucen und Brot. das ganze dann noch mit gutem Bier bzw. Wein hinuntergespült....Herrlich.

Am nächsten Tag ging es weiter Richtung Norden, durch atemberaubende Landschaft, entlang an Seen und Flüssen. mit der Zeit wurde das Gelände hügeliger, dann bergig. Je höher es ging desto unwohler fühlte sich jetzt Frl. Grottenmeier. aber das ging in der allgemeinen Begeisterung für die Landschaft unter.
wir überquerten die Grenze nach Norwegen, wie an einem einsam im Walde stehenden Schlagbaum und einem völlig verwitterten Schild zu erkennen war. Abends schlugen wir unser Lager mit freundlicher Genehmigung auf einem Dorfgemeinschaftsplatz auf, welcher an einem herrlich urigen Fluss gelegen war. Ich hatte den ganzen Tag unser Gefährt über die Pisten gesteuert; jetzt wollte ich erst mal ein halbes Stündchen mit der Rute am
Fluss "herunter kommen", was auch akzeptiert wurde. Ich fing also die ersten norwegischen Forellen, während die anderen gutgelaunt die ersten Utensilien vom Anhänger klaubten.
Gutgelaunt...? Nein, Oma Fieselschweif sass am Wegesrand und machte ein säuerliches Gesicht. Wie sich herausstellte haderte sie mit dem etwas steilen und felsigen Flussufer, weil sie sich einen abstieg zum Wasser nicht zutraute.
Nachdem wir ihr ein hundert Meter entferntes seichtes Kiesbett zeigten, kriegte sie sich wieder ein. nachdem das Camp stand wurde abermals gegrillt.

Im Dämmerlicht des folgenden Morgens weckte mich ein Schrei meiner Freundin:
"ANDREAS!! EIN ELCH! EIN ELCH!!!"
Er kam den Feldweg auf unser Lager zugetrottet. Gross, rötlichbraun und mit zwei beeindruckenden - Hörnern!!!
Als ich vor lachen wieder Luft holen konnte, erklärte ich ihr den Unterschied zwischen einem Bullen (der die paarungswilligen Kühe auf einer nahegelegenen Weide gewittert, ihren verlockenden Sirenengesang gehört hatte und daher wohl nicht vom Zaun seiner eigenen Weide zurück gehalten werden konnte) und einem Elch. Fortan wurden im Verlauf unserer Reise (zu Ulrikes Missvergnügen) so viele Elche gesichtet wie nie zuvor....

Am Abend erreichten wir den Trondheimsfjorden. Wir folgten der Strasse richtung Agdenes an seinem südwestlichenlichen Ufer. Ganz nach vorn zur Mündung wollten wir. Als die Strasse dann an einem Fähranleger endete, suchten wir nach einem Platz um unser Lager aufzuschlagen. ein freundlicher Farmer gestattete uns dies auf einem Stück Wiese gleich am Fjord.
Es war sehr gut gelegen, tolle Aussicht, gute Angelmöglichkeiten vom Ufer aus. Traumhaft. Wäre da nicht....
Oma Fieselschweif und ihre Schar lief diesen und den nächsten Tag mit missmutigen Gesichtern herum. Dann begannen sie zu mäkeln. Bis Oma zu mir kam und herumnölte:
keine Toilette, kein warmes Wasser, keine vernünftigen Mahlzeiten...
ok, sage ich, beim Fähranleger ist ne Toilette samt fliessend Wasser. Wir können morgen (denn es war bereits schon früher Abend) nach Orkanger fahren und sehen ob da n Hallenbad ist. und wir haben doch die letzten drei Tage prima Grillzeug gegessen ?
Na ja, sagt sie, aber grillen ist ja auch keine richtige Mahlzeit...(Was dann, fragte ich mich?).
Ok, sage ich, ich kann euch gerne den Gasherd an die Flasche anschliessen, wenn ihr was kochen wollt.
Na ja, nölt sie weiter, wir hätten gerne einen eingeteilten Küchendienst
usw usw usw.
Da ist mir dann der Kragen geplatzt:
“Pass mal auf. Ich hatte die letzten Jahre nur generve und habe mich auf diesen Urlaub gefreut wie'n Schneekönig. Nun bin ich endlich hier. Und wenn du meinst mir alles madig machen zu müssen, dann nehme ich meine Angel und geh' fischen! So einfach ist das!“
Gesagt, getan, Oma Fieselschweif links liegen gelassen und angeln gegangen.
Die drei haben aber auch mit Kreissägen an der allgemeinen Stimmung gesägt die letzten drei Tage...


Eigentlich wird die Geschichte von hier ab erst richtig gut und lustig (NUR im Nachhinein betrachtet). Es folgten Tage des Fischfanges und der zugehaltenen Augen auf unserem weiteren Weg nach Bergen. Denn jetzt kam heraus: Frl. Grottenmeier hatte kritische Höhenangst und Oma Fieselschweif Tunnel- und Fährenangst. Und da fahren die mit nach NORWEGEN….!?!

Ferner lernte ich noch dass JBO keine Musik für einen Elfjährigen ist, aber mit Mami in die Damenumkleide im Hallenbad zu gehen ist ok...
Doch davon später mehr, falls es überhaupt jemanden interessiert. Erstmal brauch mein Zeigefinger ne Erholungspause. ist eben soviel Getippsel nicht gewohnt....
Andreas Steinblock
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Re: Alter Reisebericht

Beitrag von Andreas Steinblock »

Norge mit Spassbremsen
TEIL II

Nun denn, mein Finger sacht er kann wieder.

Bevor ich die eigentliche Geschichte fortsetze möchte ich noch anmerken dass sich meine Skandinavienkenntnisse bis dato auf Schweden beschränkten. Ich war lediglich einmal auf der Strecke Frederikshaven- Oslo angereist, um dann gleich Richtung Göteborg gen Schweden zu entfleuchen; Doch lernte ich bei der Gelegenheit einen deutschen Aussiedler kennen, der am Oslofjord wohnte. ich war also ein komplettes Norge-Greenhorn und wusste vorab selber nicht was uns so erwartet.
Um meine Meereserfahrung stand es noch schlechter. sie beschränkte sich auf ganze drei Ausfahrten mit einem Angelkutter auf der Ostsee. und, falls das zählt, auf ein paar Kanutouren.

Aber nun wieder zurück an den Trondheimsfjorden.
Unser Lagerplatz lag an einer Bucht, in der an einem Steg ein paar Motorboote dümpelten. Unser netter Farmer kam vorbei und fragte ob wir nicht mal eine runde vom Boot aus angeln wollten. Welche frage! NATÜRLICH wollten wir!
So gab er uns sein schnittiges Sportboot, es hatte auch gehörig PS unter der (Aussenborder)Haube, ich glaube es waren sechzig Seepferdchen.
Er zeigte uns wie der Motor zu bedienen ist, gab uns ein paar Verhaltensregeln
sowie Tips zu Angelplätzen und Montagen. mit einem kritischen Blick zum Himmel (es war doch ein wenig windig) riet er uns, nicht zu weit zu fahren und sofort kehrt zu machen, wenn sich der "blanke Hans" auf den Wellen zeigte.
Zu dritt, nämlich Klaus, Jessica und meine Wenigkeit, liefen wir aus. Den anderen war das Wetter nicht geheuer; Sie legten sich auf den Steg zum Sonnenbaden.
Ich als der eingewiesene bediente das Boot. In der Bucht, der ein grosszügig dimensionierter Felsen Windschatten spendete, war das Wasser ruhig. Ich fühlte mich völlig Herr der Lage und gab Gas (zumal ja meine Angebetete am Steg stand und zum Abschied winkte). Wir kamen mit Höllentempo aus der Bucht geblasen, bei einem Pferd würde ich sagen in gestrecktem Galopp.... Und trafen auf die erste Welle. Ich glaube das ist die richtige Bezeichnung; Der Kahn nutzte die Gelegenheit um aus seinem angestammten Element auszubrechen und hob RICHTIG ab. hinter mir röhrte der Aussenborder eine Stimmlage höher, was wohl daran lag dass Luft wesentlich leichter zu quirlen ist als Wasser. dann die Landung.
Es schepperte so laut dass die beiden Mitfahrer vermutlich nicht das Ächzen meiner Wirbelsäule hören konnten. Ich schätze mal sie hatten auch anderes im Kopf, denn sie forderten sofort eine etwas ruhigere Gangart. Nur zu gern kam ich ihrer Bitte nach. ihre Gesichtsfarbe, daran erinnere ich mich noch sehr gut, glich dem Papier einer Zigarrette, wobei die Nasen, farblich gesehen, für die Filter einsprangen......
Nun, mit etwas weniger als einem Zehntel unserer ursprünglichen Geschwindigkeit ging's ganz gut, und an dem nahe gelegenen Platz, der uns empfohlen wurde, erbeuteten wir sogar vier Dorsche und einen Pollak. Doch dann wurde es Zeit für unsere Mägen wieder festen Grund zu betreten.
Der Farmer musste über unser Erlebnis herzhaft lachen und versicherte uns nach einem blick aufs Boot, dass damit alles in Ordnung wäre.

Am Abend dieses Tages versuchten wir Vier (Jessica, Ulrike, Klaus und ich) unser Glück mit Spinnfischen. Mit leichtem „Meerforellengerät“ bewaffnet kletterten wir auf ein felsiges Ufer nahe dem Fähranleger. eine gute Wahl, wie sich zeigen sollte. neben einem recht passablen Pollak und einem Küchendorsch fingen wir jede menge Makrelen. Sie bissen so üppig, dass wir Fische unter (wie wir schätzten) einem Kilo wieder schwimmen liessen. Sie boten herrliche Fights am leichten Gerät. die reine Gaudi.
Und dabei der Ausblick über den hier recht breiten Fjord. Weit draussen stampfte die Fähre der Hurtigrouten in Richtung Trondheim. Imposante Erscheinung.
Eine gute halbe Stunde nachdem die Fähre vorbei war hörte ich plötzlich einen spitzen schrei aus Ulrikes Richtung. sie stand auf einem relativ ebenen Plateau dicht über der Wasserlinie - Bis jetzt.
Denn plötzlich kamen Wellen in beachtlicher Höhe angerollt (woher nur ? war doch weit und breit nix zu sehen) und umschmeichelten ihre Fussknöchel, die aus den Halbschuhen ragten. das kalte wasser quittierte sie, an sich herabblickend, mit einem spitzen IHH !, was mich zu einem freundlichen Lachen veranlasste. Die nächste Welle leckte schon an ihren Waden empor. Sie stand weiter da, sah nach unten und stiess ein erneutes IHH ! aus.Ich schüttelte mich aus vor lachen. "Lach nicht! Lach nicht! IHH!!! (damit wurde die nächste Welle begrüsst). Nun lag ich auf dem Felsen und trommelte nach Luft ringend mit meiner Faust dagegen. Den Mitanglern Klaus und Jessica erging es ebenso. Wir konnten kaum noch vor lachen.
im Nachhinein betrachtet war es gut dass Ulrike nicht versucht hat zu flüchten; Um ihren Standplatz herum stieg der Felsen relativ steil an. Da er nass durch die auflaufenden Wellen war hätte es bösere Folgen haben können als ein paar nasse Füsse...

Als wir dann endlich jeder einen ordentlichen Satz Makrelen erbeutet hatten sollte es genug sein. Die Fische müssen ja noch versorgt werden. Aber wie sie nun transportieren ?
Glücklicherweise hatte ich EINEN stabilen schwarzen Müllsack in der Tasche. in diesen steckten wir die sechzig und ein paar Makrelen. Da es aber ein ziemliches gewicht war und Klaus es rein ZUFÄLLIG im Rücken hatte, blieb der Abtransport an mir hängen (sagte ich GLÜCKLICHERWEISE….?). Es waren sicher fünfhundert Meter querfeldein zu bewältigen, und ich schätze bei beginn meines Spiessrutenlaufes waren es um die siebzig Kilo. aber die Biester wurden echt mit jedem Schritt schwerer! Zum Beweis dafür riss der Sack auf, und nicht nur einmal. durch die vielen Knoten, mit denen ich dieses Manko zu beheben suchte, schrumpfte der Platzanteil im Sack so sehr dass ca. 200 m vor unserem Camp das Vorhaben scheiterte. die Mädels wurden als Vorhut ausgeschickt um mit vier heilen Säcken zurückzukommen (darauf hätte ich Blitzbirne ja auch mal eher kommen können).
Im camp war ich dermassen alle dass ich mich sofort langmachen musste. Klaus hingegen legte jetzt richtig los. Ein paar der Makrelen wurden sofort gesalzen und in unserer mobilen Räuchertonne verarztet, der Rest filetiert. Ein paar Filets kamen frisch in die Pfanne, den Rest Fror uns der Farmer ein.

Am nächsten Tag sollte es weiter gehen Richtung Bergen. Wir wollten schliesslich was sehen vons Land! Früh sollte es losgehen. Doch bis unsere drei Grazien endlich abmarschbereit waren war es 14 Uhr! Noch den Fisch vom Farmer holen, verabschieden, Gegeneinladung aussprechen, ein paar Flaschen Hochprozentiges in seine Hände drücken - Viertel vor Drei! um halb Sechs kehrten wir dann noch in einem Schwimmbad ein, um uns ein wenig vom rauhen Camperdasein zu erholen. Und stellt euch vor, Frl. Grottenmeier schleifte den elfjährigen Burschen mit in die Damenumkleide!!! Der fühlte sich bestimmt wie im Himmel....!
Anschliessend sind wir weiter und die nächste Rast gab's an den ersten nördlichen Ausläufern der Hardangerwidda. Wir vier (irgendwie haben sich mittlerweile zwei Gruppen gebildet) gingen ein stück, um uns die Landschaft anzusehen und die Beine zu vertreten. Die drei Grazien machten sich derweil am Anhänger zu schaffen. Als wir wiederkamen konnten wir's kaum fassen: In Ermangelung an Brot haben die drei die letzten Wurst- und Käsereste PUR gefressen!!!
Jeder, der weiss wie gut und günstig Brot fast an jeder Tankstelle, in jedem Hökerladen zu haben ist, wie sauteuer dagegen guter Aufschnitt ins Geld geht, kann verstehen, dass die drei glück hatten, denn sie sassen leider nicht vor dem Auto auf der Strasse, sondern seitwärts auf einer Bank- Ansonsten....

An dieser Stelle möchte ich mal ein wenig auf die gute Laune eingehen, die von den dreien ausging.
Wann immer irgend etwas anlag, es wurde erklärt, die Möglichkeiten diskutiert und jeder sollte sagen wie er die Sache sieht. von den dreien (oder, fairerweise gesagt, von Frl. Grottenmeier und Oma Fieselschweif; Mit dem Jung wär' noch was anzufangen gewesen!) kam zuerst immer Zustimmung. Später wurde dann stets genöhlt und gejault. Es ging so weit dass Ulrike und ich persönlich für ihr Ungemach verantwortlich gemacht wurden. Völlig aus dem Gedächtnis der beiden gestrichen war, dass sie unbedingt mit wollten!
Des Weiteren begannen sie nun zu lästern. bei Klaus und Jessica über Ulrike und mich, bei uns über die beiden. waren sie allein, wurde über uns alle gelästert. Der Kleine konnte es nicht so gut verbergen, und die verstohlenen Blicke, die er uns zuwarf, wenn sie ein wenig abseits standen und tuschelten, sprach Bände....

Seltsamerweise bekamen wir in unserem Autoradio fast überall und als einzigen Sender die norwegische Version von Karl Moik's Mutantenstadl 'rein, doch glücklicherweise hatte ich etliche CD's im Auto. das meiste Rockmusik. Dem Bürschchen gefiel das und er summte fröhlich mit. im Rückspiegel sah ich wie Frl. Grottenmeier ihn mit dem Ellenbogen anstiess und ihm einen seeeeehr scharfen Blick zuwarf, woraufhin er verstummte. Rockmusik gehörte also auch zu den vielen Dingen die ihm verboten waren....

So, das soll's für heute gewesen sein, und wenn es euch noch nicht zum Halse heraushängt lasse ich gerne noch den Rest folgen!
Andreas Steinblock
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Re: Alter Reisebericht

Beitrag von Andreas Steinblock »

Norge mit Spassbremsen
TEIL III

Nun gut, weiter geht’s……

Nach unserer letzten Rast (ihr wisst schon, die Wurstfresserpause) schafften wir nicht mehr allzu viel Strecke. Es war schon recht spät, alle wollten gerne etwas Erholung von der Fahrt. so gegen 21.00 Uhr verwies ein schild darauf, dass sich zu unserer Linken ein Hüttencamp befindet. Wir also beigedreht und den steilen Pfad hinunter. an seinem Ende ein waldgesäumter Platz mit einer Handvoll Holzhäusern im Laubenformat. Etwas weiter unterhalb ein wild schäumender Gebirgsfluss.
der Besitzer empfing uns mit einer guten und einer schlechten Nachricht. Die gute: Gleich unterhalb des Camps bissen grosse Äschen wie wild. Die schlechte: Es war nichts mehr frei.
Na schön. also weiter. Wir suchten die nächsten 20 km an jedem Pfad, der die Strasse kreuzte, nach einem geeigneten Zeltplatz. Aber es war zum Haare raufen, denn die vier apokalyptischen Reiter des Campens namens Steilhang, Urwald, Felsmassiv und Moor waren unsere ständigen Begleiter. Na ja…. wenigstens Abwechslung fürs Auge war gegeben.
Mittlerweile ging es auf Mitternacht zu. In unserer Not (das ist mir jetzt a bisserl peinlich....) nutzten wir einfach den Grünstreifen eines Rastplatzes an der Strasse um für ein paar Stunden unsere Iglus aufzustellen. am nächsten Morgen haben wir dann schleunigst zugesehen dass wir weiterkamen.

Jotunheimen. Heimat der Riesen.
Wahrhaft gigantisch präsentierte sich die Landschaft um uns herum. viel Wald, wild rauschende Bäche und Flüsse, welche uns die Urgewalt des Wassers anschaulich demonstrierten, hohe schroffe Berge, steile Strassen, die jede Möglichkeit nutzten, um an ihren Flanken halt zu finden - und wir mittendrin. In einem vollbesetzten, altersschwachen Pajero (die Übersetzung dieses spanischen Wortes ins Deutsche bedeutet übrigens Wi...... Vor meinem geistigen Auge sehe ich einen japanischen Konstrukteur, der, klischeehaft mit Hornbrille ausgestattet und kamerabehängt wie ein Weihnachtsbaum mit bunten Kugeln, seine paar tage Jahresurlaub in Europa verbringt und dabei ALLE Sehenswürdigkeiten erlebt haben will. Besonders in Erinnerung geblieben sind ihm die netten Spanier, die ihn überall fröhlich winkend mit einem "ola, Pajero!" begrüssten. Ihnen widmete er sein nächstes Modell....) mit 95 Diesel-PS, Leergewicht schon 1900 kg, besetzt mit sieben halbgaren Touristen, dazu noch ein Tandemachsanhänger, vollgestopft mit Pütt und Pann, dessen leergewicht auch schon bei 460 kg lag... Suuuuuuper !
Ich möchte vorweg nehmen, er hat uns nie (völlig) im Stich gelassen. ein Prosit auf die japanischen Autobauer!
Doch jetzt kamen die besonderen Fähigkeiten von Frl. Grottenmeier und Oma Fieselschweif voll zur Geltung. Erstere hatte Höhenangst, was sich eigentlich überall zeigte, wo man aus dem Auto mehr als den dichten Wald am Strassenrand sah; Letztere hatte Tunnel- und Fährenangst. Ihre Tunnelangst konnte sie schon jetzt voll ausleben, denn wenn die Strasse mal nicht in Schlangenlinien an einem Berg empor oder hinab führte brach sie sich ihren weg einfach durchs Felsmassiv, um im nächsten Tal wie gewohnt in ihrem Tun fortzufahren. Omas Fährenangst musste sich noch bis zum frühen Nachmittag gedulden.
Witzigerweise presste jede der beiden in ihrem Spezialgebiet ganz fest die Handflächen auf die Augen und beugte sich nach vorne, als sässen wir in einem zur Notlandung ansetzenden Flieger.
Einmal fragte ich: "Hey, warum haltet ihr euch die Augen zu, habt ihr angst euch selbst zu beschummeln ?"
Ich erhielt keine Antwort, konnte mir aber denken warum. Sie wollten dramatisch demonstrieren WIE schlecht es ihnen ging, und besonders deutlich zum Ausdruck bringen dass WIR daran schuld waren!
Nun, mittlerweile versuchte ich längst nicht mehr die Gunst der beiden zu gewinnen. Sie hatten für mich , wenn überhaupt, allenfalls den Stellenwert eines kaputten Reserverades oder einer Schikane beim Autorennen. Kurz, sie waren eben da.
Aber ich genoss es, hin und wieder kleine Spässe einzuschieben. Einmal zum Beispiel führte der weg von einer bergflanke über eine beachtlich hohe Hängebrücke zur nächsten. Ich bemerkte das ausbleiben der Vegetation am Strassenrand und rief geistesgegenwärtig: "Da rechts! Ein Elch!"
Frl. Grottenmeier quittierte dies mit einem pfeifenden Geräusch des Luftholens und den Worten " OH MEIN GOTT!!!" Treffer- Versenkt !
Zeitweise erinnerten die beiden an Staffelläufer. wir quälten uns eine Steigung hoch - Frl. Grottenmeier hielt sich die Augen zu. Wir fuhren in einen Tunnel ein - Oma Fieselschweif war an der Reihe. Tunnel zu Ende - Frl. Grottenmeier übernahm wieder. Und so fort.
Da unser Gefährt wirklich arg unter dem Gesamtgewicht zu leiden hatte, war es mitunter schwierig, nach einer Haarnadelkurve überhaupt wieder in den dritten Gang hinein beschleunigen zu können. Und an diesem Tage kratzten wir auf drei Passtrassen an der 2000- m - Marke. Längst hatten wir die Baumgrenze hinter uns gelassen, einer freien Aussicht stand nichts mehr im Wege, es sei denn die wände eines Tunnels. Genügend Zeit also für die beiden ihrem Hobby "Augen zuhalten" nachzugehen!
Schlimm war nur, dass aufgrund der Höhenlage und des Zuggewichtes die Motorkühlung nicht ausreichend funktionierte. Ich war gezwungen die Heizung und das Gebläse auf "volle Pulle" zu stellen. Dabei war das von der Temperatur im Fahrgastraum nun wirklich nicht nötig, Bei sommerheissem Wetter...
Jetzt packte Oma Fieselschweif ihre grösste Primärwaffe aus - Achselschweiss! Hatte sie sich bisher damit begnügt zu transpirieren, so erinnerte sie nun an die unzähligen kleinen Bäche, die sich die Berghänge herunterstürzten. Ich beschloss augenblicklich, niemals das innere einer Bärenhöhle kennen lernen zu wollen und überlegte ernsthaft, sie wegen verstosses gegen die Genfer Konvention zu melden. also: Alle Fenster auf!!!

Gleich am ersten 2000er Pass hatte sich die norwegische Bergwacht etwas nettes ausgedacht. die Gespanne wurden auf einen Parkplatz gewunken, wo man den Insassen kostenlos Gegrilltes und Beilagen kredenzte (hatten wir ja lange nicht. war aber trotzdem lecker). Dies war eine Aktion, um den langsamen Gespannfahrern anzutragen doch mal rechts 'ran zu fahren, um schnellere Fahrzeuge vorbei zu lassen, damit diese nicht in Versuchung kämen auf den kurvenreichen Bergstrassen gefährliche Überholmanöver einzuleiten. zum abschied bekam jeder noch ein T-Shirt mit entsprechendem Motiv.
Während wir anderen alle diesen kostenlosen Imbiss genossen, sass Frl. Grottenmeier auf einem Stein, zitterte wie Wackelpudding und besah sich ihr Schuhwerk.
Auf der Talfahrt nutzten wir noch eine Gelegenheit in form einer Schneewehe am Strassenrand, um uns in Shorts, T-Shirt und Badeschlappen im Schnee liegend fotografieren zu lassen

Am Nachmittag überquerten wir noch den Sognefjord auf einer kleinen Fähre. Wieder an Land beeindruckte die Strasse unser Vehikel und Frl. Grottenmeier mit einer anspruchsvollen Steigung von der Wasserlinie bis auf 1900 m. Oben angekommen ging's in einen 15 km langen Tunnel. An dessen Ausgang schlängelte sich die Strasse in engen Windungen eine Steilwand hinunter und man hatte einen super Ausblick bis zum viele Kilometer weit entfernten Horizont in ein weites Tal -Wundervoll !!!

Nach dieser Abfahrt war's mit Frl. Grottenmeiers Verfassung endgültig am Nullpunkt. sie schlotterte wie Old Wabble in seinen besten Tagen, brauchte ne Pause und ein paar Tropfen aus einem geheimnisvollen Flacon.....
An diesem Abend rasteten und angelten wir am Hardangerfjord. Das ist Norwegen - Mittags auf einem schneebedeckten Pass, abends am Meer!
Ausser den schweren Vorwürfen (das habt ihr mit Absicht gemacht!) unserer beiden Grazien ist nichts weiter nennenswertes vorgefallen.

So, an dieser Stelle muss ich leider wieder mal unterbrechen und mich anderen Anliegen widmen. Fortsetzung folgt !
Andreas Steinblock
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Re: Alter Reisebericht

Beitrag von Andreas Steinblock »

Norge mit Spassbremsen
TEIL IV

Na dann mal weiter...

Wärend unserer Nächtigung am Hardangerfjord ist im grossen und ganzen nicht viel erwähnenswertes geschehen. ausser vieleicht, dass Frl. Grottenmeier Klaus und Jessica bzw. mir und Ulrike nahelegte, das kuscheln wärend der Übernachtungen in unseren Zelten zu unterlassen. Aus Rücksichtnahme auf ihren elfjährigen. Ihr wisst schon, der mit in die Damenumkleide durfte. Nun ja, ihr könnt euch vorstellen, welche Wirkung dieses verbot auf uns hatte...

Am nächsten Tag gegen Mittag erreichten wir Bergen. da wir hier noch mindestens fünf Tage bleiben wollten, wurde eine Besichtigung vertagt. Erst mal das Lager aufschlagen.
Wir fuhren auf die der Küste vorgelagerten Inseln. die äusserste, ich glaube sie heisst Tofteroy, war unser Ziel. die Strasse verlief sich in einer Ansammlung von Häusern, und es wurde Zeit nach einem passenden Platz zu suchen. Ich klingelte bei einem Bauernhaus (wir hatten ja mit den hiesigen Landwirten bisher recht gute Erfahrungen gemacht).
Es öffnete eine ältere Dame, und ich erzählte ihr auf Englisch unser Anliegen.
Allein, sie war des englischen nicht mächtig, wie ich ihrem ratlosen Gesicht sowie dem Kopfschütteln und ihrer in norwegisch ausgeführten Antwort entnahm. Deutsch? Nein ? Also Hände und Füsse. Mit dieser Allerweltssprache klappte es ganz gut, wie mir schien. Sie zeigte auf die gegenüber (und am Meer!) gelegene Wiese und sagte wieder etwas auf norwegisch. Ich bedankte mich und verkündete den anderen das Ergebnis meines Palavers. durch das Tor und einen steilen Hang hinunter holperte unser Gefährt dem ebenen , am wasser gelegenen Teil der Wiese entgegen.
Hier war ein Mann damit beschäftigt, mit einem seltsamen Vehikel Gras in Heu zu verwandeln. Es sah aus wie ein Fahrgestell mit freiligendem Motor und Fahrersitz.
Ich erzählte auch ihm, dass wir hier mit freundlicher Genehmigung campen durften. er sah mich etwas zweifelnd an; Da er aber nur der Besitzer des Grases, nicht aber der Weide war, durften wir passieren.
Natürlich schlugen wir das Camp dort auf, wo das gras schon geerntet war, um keinen Schaden anzurichten. der Schnitter war mittlerweile fertig mit seiner Arbeit und tuckerte davon, wärend unser Camp langsam Gestalt annahm.
Es dauerte aber nicht lange und er kehrte zurück. Er hatte sich mit der Dame unterhalten und dabei einen entscheidenden vorteil mir gegenüber: Er konnte norwegisch sprechen und verstehen!
In gutem Englisch war er in der Lage mir jetzt mitzuteilen, was ich wärend meines Pow Hows mit der Dame falsch gedeutet hatte.
Wir konnten hier nicht campen; Sie hatte lediglich auf IHN gezeigt, denn er war Besitzer eines Campingplatzes! (also hatte mich die Dame besser verstanden als ich sie....)
Es wurde also alles wieder in den Anhänger verfrachtet und los ging es Richtung Campingplatz. Leider kamen wir erstmal nur bis zum erwänten steilen Hang dieser Weide; bergab hatte er uns nicht viel abverlangt, aber nun bergauf auf feuchtem Gras wurde es etwas anspruchsvoller. aber kein Problem! einfach den Allfussantrieb des Pajero aktivieren und weiter!
Auf halber Höhe am Hang gab es einen Knall und der brave Wich... ähm, Pajero stand trotz drehender Reifen auf der Stelle - Allerdings drehten nurmehr die Hinterreifen! die Achsbuchsen des Frontantriebes hatten sich verabschiedet!

Aber wir hatten Glück im Unglück. unser freundlicher Gastgeber in Spe eilte uns mit seinem Vehikel zu Hilfe. nach einem fruchtlosen Versuch, das ganze Geschoss zu wuppen (immerhin funktionierte mein Heckantrieb ja noch) hängten wir den Anhänger ab. nun wurde erst der Pajero, dann der Anhänger aus der misslichen Lage befreit. Wieder auf der Strasse, drückten wir dem braven Mann soviel Büchsen Gerstensaft in die Arme wie sie bändigen konnten. Ich ging zu der Dame und wiederholte auch hier diese Prozedur. dann machten wir uns auf den Weg zum Campingplatz.

Der Campingplatz war sehr schön gelegen. Es befanden sich mehrere rasenbewachsene Terrassen an der meerseitigen Flanke einer hohen Klippe. Herrlicher Ausblick! Untereinander waren diese Terrassen mit kleinen Holztreppen verbunden.
Da der ganze Platz vollkommen leer war, beschlossen wir unsere Schlafiglus auf der unteren Etage aufzuschlagen (was immer noch 20 m über dem Meeresspiegel bedeutete - Hallo Frl. Grottenmeier!) Wir achteten dabei auf einen gehörigen Abstand untereinander, wie ihr euch denken könnt.
Eine Etage höher errichteten wir das Wohnzelt (ein wenig Kompfort durch mitgeschlepptem gGartentisch, Stühlen und 2-flammigem Gaskocher mit grosser Flasche hatten wir ja doch ).
Plötzlich ein Schrei, begleitet von einem knacken. Ulrike hatte mit einem Arm voll Gepäck wohl die Belastungsgrenze einer der besagten Holztreppen überschritten und war durch eine Stufe gebrochen. Bis zur Hüfte hing sie nun in der Treppe. welch Anblick!
Aber so richtig darüber lachen konnten wir erst nachdem sie aus der misslichen Lage befreit worden war. Ausser ein paar Abschürfungen nix passiert - Gottseidank!
Mit schrecken mussten wir dann noch feststellen, dass die Makrelenfilets die zweieinhalbtägige Reise nicht gefroren überstanden hatten. Da sie aber noch gut gekühlt waren, wurden soviel wie möglich davon gebraten und es gab die nächsten zwei Tage Fisch. Der Rest diente als Angelköder, die letzten mussten leider Gottes dem Meer überstellt werden. Welch jammer!
Ohne unsere "drei Damen vom Grill" hätten wir bestimmt einen Tag gespart. Die Fahrt nach Bergen war natürlich etwas verkürzt wiedergegeben. Frl. Grottenmeier brauchte nach jedem mittleren Hügel eine kleine Pause für ihre Nerven, was die Fahrtzeit ein wenig verlängert hatte.
Am Nachmittag erkundeten wir ein wenig die Umgebung. Auf einem moos- und flechtenbewachsenem Pfad durch die flacheren Küstenabschnitte entwickelte Frl. Grottenmeier einen neuen Gangstil, der es von ihr erforderte, alle 20- 30 m eine Bauch- bzw. Gesässlandung einzubauen. Beeindruckend, besonders für besagte Körperstellen!
Am Abend nach dem Essen gelüstete es uns nach einer heissen Dusche- Bis auf unsere drei Grazien! "Öch nöä, höitä gähn ma nisch meä, däs machöän wiä moägen!", meinte Oma Fieselschweif nur. Dabei haben sie uns die letzten Tage seit dem Hallenbad dauernd mit Genöle nach 'ner Dusche in den Ohren gelegen!
Davon ab, für Oma hätte jeder Moment gezählt....Aber was soll's, wir mussten ja nicht mit ihr in einem Zelt einsitzen....

Die nächsten Tage waren fast idyllisch. Schönes Wetter, und für unsere drei anhängsel bestand auch kein Grund zu mäkeln, war ja nun alles da. Wir anderen setzten uns eh meist zum Fischen ab. Neben Dorschen, Pollaks und Köhlern erbeuteten wir auch ein paar schön gezeichnete Lippfische. Einmal konnten wir uns auch ein Boot leihen, allerdings mit Riemenantrieb. Wir ruderten ein schönes Stück hinaus; Dumm nur, dass man auch wieder zurückrudern musste! Weia, wie das dem Rücken und den Handflächen geviel!
Immerhin, wir haben uns an die Heckspiegel einheimischer Angler geheftet und so auch vom Boot aus ein paar Fische gefangen. Am Abend erhielten wir dann noch Besuch....

Winzig. Blind. In Massen auftretend. Bissig. Gemein.
Die norweger nennen sie Knott. Wir nannten sie Mistviecher, Drecksbande und schlimmeres.
Mitten in der Nacht kamen diese stecknadelspitzengrossen Blindfliegen zu uns ins Zelt. als Eingang reichte ihnen das Moskitonetz der Zeltbelüftung. Aus einem Dreimannzelt wurde binnen kurzem ein 5003- Mannzelt. Doch damit nicht genug, auch die Maximalbelegung eines Schlafsackes ignorierten sie völlig. Wo sie mit fliegen nicht hinkamen, dahin gingen sie zu Fuss!
Da half nur das Zukleben sämtlicher Öffnungen! Das baumwollgewobene Innenzelt liess zum Glück genug Frischluft herein, so dass wir zu dieser Massnahme greifen konnten. Doch vor einer weiteren Nachtruhe mussten wir uns erst noch von den bereits eingedrungenen befreien. Ich zitiere Wilhelm Busch: "...Und in seiner grossen Not schlug und trat er alles tot..."
dann war wieder Ruhe im Land (bis auf Omas Schnarchen in der Nachbarschaft, welches sich über die stattliche Entfernung zu ihrem Zelt hinweg hören liess).

Am nächsten morgen beim Frühstück beschlossen wir, an diesem Tag Bergen einen Besuch abzustatten. Dort wollten wir uns einiges ansehen: Die Altstadt mit dem Fischmarkt, das Fischereimuseum, das berühmte Aquarium etc. Auch unsere Vorräte wollten wir ergänzen und sicherheitshalber herausfinden was die Norweger gegen Knott in Petto hatten.
Des Weiteren wollten wir uns nach einer Fährpassage bei der Fjordline zurück nach Dänemark erkundigen. denn so ein Theater wie auf der herfahrt wollten wir uns nicht nochmal zumuten. Keiner von uns wusste ja wie der weitere Weg nach Oslo beschaffen war!
Es lief mal wieder alles wie geschmiert. Bis unsere drei Spassbremsen abmarschbereit im Auto sassen war es 13.30 Uhr! In Bergen- Zentrum war's dann schon halb Drei. Erst mal ne kleine Besichtigungstour eingeschoben. Alle bekamen Hunger und wir beschlossen sodann einen Happen essen zu gehen. Da wir durch unsere bisherigen Erfahrungen mit der norwegischen Küche gewarnt waren, schlug ich vor den örtlichen Chinesen aufzusuchen. Da ist es relativ günstig und man wird portionsmässig gesehen satt.
Doch Oma wollte wieder mal nicht. "Öch nöä, züm Schinäesen gönn mer äuch zü Häuse göähn!", war ihr Kommentar. "In Ordnung", sage ich, " jeder geht jetzt essen wo er mag und wir treffen uns in eineinhalb Stunden am Auto wieder!" Mir hing diese ewige Nörgelei dermassen zum Halse heraus, dass ich achtgeben musste nicht 'draufzutreten!
Ulrike und ich genossen die Zeit ohne die anderen und bummelten nach einem leckeren Essen satt und zufrieden richtung Auto. Und was glaubt ihr, wer 50 m vor uns aus einem MC DONALD'S geschlichen kamen !?!?! Richtig.....!!!!!
Na ja, Mc Donald's findet man bei uns zu Hause ja auch seltenst....
Nun war es bereits 17 Uhr und wir machten uns auf den Weg zum Fähranleger der Fjordline. aber unsere Hoffnungen wurden zerstört, alle in frage kommenden Termine waren restlos ausgebucht!
Für das Aquarium war es mittlerweile auch schon zu spät, aber wenigstens das Fischereimuseum konnten wir uns noch ansehen. Ist übrigens auch empfehlenswert! So endete unser Tag in Bergen.

So, das war's für heute. Um den Rest unserer Odyssee kümmere ich mich in Kürze.
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Rollo
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Re: Alter Reisebericht

Beitrag von Rollo »

Hallo Andreas,
danke für deinen ausführlichen Bericht! Sehr nett geschrieben, bin gespannt wie es weitergeht! Und viele Grüße an die Oma, Tochter und deren Sohn, ohne die der Urlaub bestimmt halb so spannend verlaufen wäre !?:lol:
Gruß, Rollo
Früher war mehr Lametta!
dimona36

Re: Alter Reisebericht

Beitrag von dimona36 »

Hi,

ja, warte auch auf die Fortsetzung... :lol:
Andreas Steinblock
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Re: Alter Reisebericht

Beitrag von Andreas Steinblock »

Norge mit Spassbremsen
TEIL V


Bevor ich mit der Geschichte fortfahre, möchte ich kurz auf ein, zwei Dinge eingehen.
An dem ganzen Hergang trägt der Sohn von Frl. Grottenmeier natürlich die geringste Schuld. im Gegenteil, er ist da eher ein Leidtragender. Man bedenke - Norwegen...! Welche Abenteuer tun sich da für einen Jungen seines Alters auf! Aber statt dessen musste er immer hübsch in Reichweite von Mamas Rockzipfel bleiben, nichts mit Entdeckungstouren, zum Angeln durfte er auch nicht mit und schon gar nicht mit im Boot hinaus, worüber er bitterlich weinte.
Mama kleidete ihn an, putzte ihm die Nase, nahm ihn mit zum gemeinsamen Duschen etc. Wir haben auch versucht ihr diese übereifrige Fürsorge und deren Folgen mal bewusst zu machen, aber ohne rechten Erfolg (ich fragte einmal, was er denn machen sollte wenn sie plötzlich mal nicht mehr führ ihn da sein könnte; Selbständigkeit gleich Null).
Wenn ich hier also meistens "die Drei" schreibe, dann weil diese Bezeichnung in meiner Erinnerung ihren Platz gefunden hat, ebenso wie wir anderen eben "wir Vier" waren.

Zu meiner "Geduld" muss ich sagen, dass ich bis zu meiner kleinen "Ansprache" an Oma Fieselschweif am Trondheimfjord wirklich versucht habe es den beiden Damen recht zu machen wo nur möglich. man bedenke, es handelte sich hier um die beste Freundin meiner Freundin. Meistens geht der Schuss nach hinten los wenn man sich mit einer Person in dieser sozialen Stellung anlegt.
Alles wurde immer angesprochen - Wie es denn weiter gehen sollte, gefragt, ob es ihnen so recht ist etc. Es gab dann weder Fragen noch eigene Vorschläge seitens der Spassbremsen, aber das Ergebnis unseres Tuns und Handelns wurde jedes mal, wenn es ihnen nicht passte, mit destruktiver Kritik belohnt - Also eigentlich immer.
Seit erwähnter Ansprache bin ich aber wenigstens nicht mehr oder zumindest kaum noch zugenölt worden. Das wurde jetzt bei Ulrike bzw. bei Klaus und Jessica erledigt.
Mir waren zumindest die beiden Damen seit Trondheim ungefähr so wichtig wie das Wetter am Südpol, und das herrliche Land mit seiner Fülle an Eindrücken half mir auch in nicht geringem Masse den beiden soviel Bedeutung beizumessen wie ein Zoobesucher den Läusen im Affenkäfig. Womit ich natürlich keine Laus beleidigen möchte!
Sicher wäre es aber anders gelaufen, wenn ihre Bemühungen, mich bei Ulrike zu diskreditieren, von mehr Erfolg gekrönt gewesen wären, Doch erfreulicherweise rückten wir beide nur noch mehr zusammen.
Anderenfalls hätten die beiden Damen vielleicht doch noch eine sinnvolle Verwertung als Mageninhalt eines Wolfsrudels angetreten. aber auch Wölfe haben ihren Stolz, und so ist dies doch zumindest zweifelhaft.

Jedoch möchte ich die Drei nicht öffentlich blosstellen (daher auch die geänderten Namen). Andererseits- ist es nicht meine Pflicht, jeden braven Erdenbürger vor dieser Plage zu warnen....?


Nun denn...
am Abend nach unserem Bergen- Besuch setzte Nieselregen ein, der auch am folgenden Tag nicht aufhörte. Uns blieben noch vier Tage bis zu unserer Fährpassage von Göteborg nach Frederikshaven (wie ihr seht ist in Oslo noch lange nicht Schluss) und wir beschlossen beim Abendbrot, uns am nächsten Tag schon mal in diese Richtung zu orientieren. Zumal niemand genau wusste was der Weg bis Oslo noch mit sich bringt (von Oslo aus hatte ich zumindest noch die vage Erinnerung an unkomplizierte Strassenverhältnisse). Nicht zuletzt hatten wir noch recht deutlich unsere zweieinhalb Tage vom Trondheimfjord bis Bergen vor Augen.
allgemeines Wecken war auf acht Uhr angesetzt. Es wurde sich aber darauf geeinigt zum Abbau der Zelte unbedingt eine Regenpause abzuwarten. werden diese nämlich nass ab- und wieder aufgebaut ,so kann man in neun von zehn Fällen damit rechnen nach einer Regennacht in einer Badewanne aufzuwachen.
Des Morgens weckte uns Frl. Grottenmeier. Ulrikes Laune war nicht die beste. wir schälten uns aus dem Iglu und gingen zum Wohnzelt. dort erwartete uns ein halbwegs drolliger Anblick. die Spassbremsen hatten ihren gesamten Krempel bereits eingesackt und sassen auf ihren Koffern wie in der Abflughalle eines Flughafens.
Dummerweise war auch das ganze Equipment für ein Frühstück schon eingetütet. Das ging so nun gar nicht! Also erst mal wieder heraus damit und Kaffee gekocht. Obendrein regnete es noch immer .
Wärend des Kaffeetrinkens viel Ulrikes blick auf die Uhr. es war viertel vor sieben!!!
"Oh, da habe ich mich wohl verguckt..." kam ein halbherziger Kommentar von Frl. Grottenmeier.
Echt die Höhe! den ganzen Urlaub haben die uns ausgebremst und nun konnte es ihnen nicht schnell genug gehen....!
Nun war es mit Ulrikes Beherrschung vorbei. sie begann hemmungslos zu schluchzen. Ich warf den beiden Altvögeln noch einen scharfen Blick zu, nahm Ulrike bei der Hand und wir verschwanden wieder in unserem Zelt.

Gegen Mittag setzte der Regen aus. Wir gingen zum Wohnzelt zurück; Die drei sassen immer noch in der Abflughalle. Klaus und Jessica waren mittlerweile auch aufgestanden.
Die leichte Briese trocknete unsere Zelte recht schnell. es wurde abgebaut und alles im Anhänger verstaut. Wir zahlten die Rechnung fürs Campen, bedankten uns herzlich und drückten dem netten Mann zum abschied noch eine Flasche Cognac in die Hand. Als wir um halb drei vom Platz rollten setzte der Regen wieder ein.
Den ganzen Weg bis nach Oslo hörte es nicht auf zu regnen. Pausen machten wir nur um uns kurz Bewegung zu verschaffen und den norwegischen Toilettenhäuschen einen Besuch abzustatten. Ich erklärte nochmals, dass es klüger wäre bis Oslo durchzufahren. Dort kannte ich ja den deutschen Aussiedler. Wenn der regen nicht aufhören würde, könnten wir da für die letzten Tage unsere Zelte aufschlagen und von dort in einem Rutsch bis Göteborg fahren, um keine Experimente betreff der Wasserdichtigkeit unserer mobilen Behausungen wagen zu müssen. Das leuchtete allen ein, und niemand hatte eine bessere Idee.
Nur tanken lag langsam mal an. Es war schon später Abend; jede Tankstelle am Wegesrand hatte geschlossen, bis auf den Tankomat für norwegisches Plastikgeld. so etwas führten wir natürlich nicht im Sortiment.
Bei der dritten Tanke trafen wir auf eine Gruppe aus acht, neun Rockers in dickem Leder und mit schweren Bikes. ich hatte eine Idee.
Ich schnappte mir eine Buddel mit gutem Pott, schlenderte zu ihnen hinüber, grüsste und fragte: "Wanna buy some Rum?"
Ein Mann in Kleiderschrankbreite, der mich noch um einen halben Kopf überragte (und ich bin mit 198 cm Standhöhe eigentlich nicht klein), kam auf mich zu und fragte mit einer tiefen, angenehm klingenden Stimme:
"How much ?"
Ich: "What about 160 Crowns?"
Er: "Let's have a look...."
Ich gab ihm die Flasche, er las 54 Schrauben, griff in die Tasche mit dem Wort: "Okay!"
Welch knapper und doch alles sagender Dialog!
Ich erklärte ihm aber noch dass für uns nicht Bares wirklich Wahres ist, sondern Plastik. Er liess uns tanken und wir fuhren weiter.

In den frühen Morgenstunden erreichten wir Oslo.
mein deutscher Bekannter am Oslofjord wohnte am östlichen Ufer des Selbigen, etwa eine dreiviertel Autostunde vom Stadtgebiet in Richtung Göteborg. wir mussten also noch eine Weile um Oslo herumfahren.
Plötzlich maulte mich Frl. Grottenmeier an: "Sag mal, Andreas! hast du ne Ahnung wie spät es ist! Weisst du wie lange wir unterwegs sind! Hast du mal daran gedacht dass der Kleene mal schlafen muss!? Und erst meine Mutti ! Das ist echt rücksichtslos! "
Ich antwortete nicht, nahm die nächste Abfahrt von der E6 (auf der wir mittlerweile schon fuhren), bog in den nächsten kleineren Weg ein und hielt an einer Wiese.
"Da bitte ", sagte ich mit kalter Stimme, "bau' euer Zelt auf!"
"Bei dem Regen hat das wohl keinen Sinn!", maulte sie. Ich drehte mich ganz langsam zu ihr um....
....und sprach mit ganz leiser, aber zornerfüllter Stimme: " War es irgendwo bis jetzt trockener? Hat es irgendwann seit Bergen mal nicht geregnet? Nein? Dann schalt das nächste Mal dein Hirn ein bevor du deine Kauleiste aufreisst!"
Ihr Mund klappte bis dahin, wo bei einer anderen Frau der Busen gewesen wäre... Sie sah mir ins Gesicht, sagte nichts und starrte dann aus ihrem Fenster. Das war, glaube ich, ihre klügste Entscheidung dieses Jahr!
Ich startete den Motor und wir fuhren weiter.
Ich möchte noch erwähnen, und zwar nicht ohne einen Anflug von Stolz, dass ich den weiteren (und recht komplizierten) Weg zu Christof (so heisst der besagte Ex- deutsche) ohne Schwierigkeiten wiedergefunden habe, und dass nach sechs Jahren und nur einem vorherigen Besuch!

Dort angekommen, warteten wir im Auto sitzend, bis sich endlich leben im Haus regte; Da ging ich hin und wir wurden fröhlich empfangen. Unsere Schlafzelte durften wir im Garten aufstellen. für das Wohnzelt war nicht genug Platz. So zwischen neun und zehn konnten wir uns endlich lang machen.

Am frühen Nachmittag trieb Ulrike und mich der Hunger aus dem Zelt. Wir gingen zum Auto, wo Klaus und Jessica auf der Rücksitzbank sassen und Kekse futterten.
Die Kühlbox mit dem Essen ist nicht da, sagten sie. Uns schwante Schlimmes. Ulrike ging zum Zelt der Spassbremsen und fand die Kühlbox im Vorzelt.
Der Inhalt hätte eigentlich für uns alle und ein Frühstück lang reichen müssen.
Aber die drei hatten voll zugeschlagen...
Ein kleiner Zipfel Wurst statt dem geschätzten dreiviertel Pfund, eine Scheibe käse von anderthalb Paketen, ein Knust Brot....Das war's.
Wärend wir so im Auto sassen und fassungslos in die leere Kühlbox starrten regte sich etwas am Zelt der drei Allesfresser, Und mit ihren üblichen langen Gesichtern krabbelten sie ins freie. Der Anblick gab uns den Rest. Ich drehte den Zündschlüssel und wir fuhren davon ohne sie eines weiteren Blickes zu würdigen.
Im nächsten Dorf haben wir uns dann alles für ein zünftiges Frühstück besorgt. Aus der für tanken und einkaufen bestimmten Gemeinschaftskasse, versteht sich. Das war wohl auch unser Recht!
Mittlerweile hatte der Regen aufgehört und es kam die Sonne zum Vorschein. Wir frühstückten an einem schönen Rastplatz mit Blick auf den Fjord, Danach versuchten wir unser glück mit der Angel. erst am Abend kehrten wir zu unseren Grazien zurück; Teils aus Sorge um unsere Ausrüstung (wir hatten natürlich den Anhänger nicht mitgeschleppt), teils aus Sorge um unsere netten Gastgeber.

Am nächsten Morgen ging es weiter Richtung Göteborg. ich versprach Christof noch ihm ein Rezept für Bratwurst zu schicken, welche er wohl vermisste. Wir verabschiedeten uns und fuhren der Fähre entgegen.

Warum wir fast noch ein paar Tage in Schweden festgesessen hätten und wie die ganze Geschichte ihr Ende fand berichte ich im mutmasslich letzten Teil.
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Re: Alter Reisebericht

Beitrag von Hoschi »

Ich bin zwar erst bei der Hälfte angekommen, aber schon jetzt könnte ich drei seiten mit Zitaten füllen, bei denen ich mich kringelig gelacht hab! :lol:
Vor allem die Namen der Personen sprechen Bände und lassen sie leibhaftig vor meinem geistigen Auge erscheinen... :-lol:
Einfach herrlich deine Geschichte!

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Re: Alter Reisebericht

Beitrag von Nordjockel »

Hallo Andreas,

ich bin schon ganz gespannt wie es weiter geht. Sehr lustig geschrieben.
Aber ich muss Dir jetzt schon meinen vollsten Respekt für Deine starken Nerven aussprechen. :+++:
Ich weiß nicht, ob ich da so lange freundlich bleiben könnte :oops

Gruß,
Jockel
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Re: Alter Reisebericht

Beitrag von Fazer »

Alter Schwede!!!!! Das nenn ich, mal abgesehen von den paar schönen Seiten, den gelebten Albtraum. Das Ganze hast Du in buchreife Schriftform gebracht und mich mit Deinem Bericht echt in den Bann gezogen. Der Bericht kommt auch absolut ohne Bilder aus.
Du hast von Deiner "damaligen" Freundin gesprochen. Seid ihr heute verheiratet oder habt ihr euch wegen dieses Desasters getrennt (was ich mir eigentlich eher nicht vorstellen kann)?
Vielen Dank für diesen kurzweiligen Bericht. :+++:
Gruß
Nico

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Re: Alter Reisebericht

Beitrag von Andreas Steinblock »

Norge mit Spassbremsen
TEIL VI


Nun alsogeht die Geschichte ihrem Ende entgegen.


Auf schwedischem Grund beginnt die E6, auch "Transitstrecke zum Nordkap" genannt, im südlich gelegenen Malmö und geht von da über Göteborg gen norden. Ab dem Svinesund hält sie ihren Siegeszug auf norwegischem Boden und führt an Oslo vorbei immer weiter bis zum Ende des europäischen Festlandes. Unzählige Naturfreunde, Jäger und Angler sind auf ihr bereits ihren Wirklichkeit gewordenen Träumen entgegengefahren.

Wir hingegen fuhren nun, von Oslo aus kommend, in entgegengesetzter Richtung dem Ende unserer Reise zu. Alle Strapazen, selbst jene, welche uns durch die permanente gute Laune unserer Mitreisenden aufgebürdet wurden, konnten ein dumpfes Gefühl der Wehmut nicht verhindern.
Wie beneidete ich die Insassen der uns entgegenkommenden Fahrzeuge, hatten sie doch alle Wunder der Schöpfung noch vor sich!

am Svinesund betrachteten alle bis auf Frl. Grottenmeier (….) noch einmal von der Grenzbrücke aus das fröhliche Treiben auf dem Wasser tief unten; Motor- und Segelboote strebten dem Meer entgegen oder kehrten von einem Törn zurück.
Dann noch ein paar Meter und wir verliessen Norwegen.
Nun wieder in Schweden, erreichten wir nach weiteren zwei Stunden fahrt den Schärengürtel vor der Mündung des Nordre Älv nördlich von Göteborg. Hier an der Küste fanden wir für unsere letzte Nacht im Zelt eine schön gelegene Stelle. Nachdem das Lager aufgeschlagen war verschafften sich unsere Mägen in der eintretenden Stille mit nachdruck gehör (ich schätze ich hätte sofort eine Anstellung als Nebelhorn bekommen).
Die letzten Tage mussten wir uns notgedrungen quasi "im Sattel" versorgen und hatten von belegten Broten gezehrt. Nun aber wollten wir nochmal etwas nahrhaftes kochen.
Spaghetti mit Sauce bot sich an; Die meisten Zutaten führten wir mit uns. Obendrein ist es relativ flott zubereitet und man hat mehr Zeit zum Fischen.

Wir fuhren also los um ein paar Zwiebeln, Karotten etc. zu besorgen. Vorher wollten wir uns jedoch noch ein Hallenbad "schiessen".
Dort gab's natürlich den einen oder anderen Spruch bezüglich unseres letzten Besuches einer solchen Einrichtung. Ich nahm Ulrikes Hand und fragte: "Du, Tante Ulrike, darf ich mit in die Damenumkleide, ich hab' Angst allein mit Klaus..."
Na ja, statt dessen durfte der Kleene dann mit mir und Klaus in die Herrenumkleide - Sogar ohne Mama! (Sonst wär' ich da auch rausgeblieben. Wie hätte ich erblindet das Auto steuern sollen….?)
Anschliessend wollten Ulrike und ich schnell in den Laden springen, die anderen warteten im Wagen. Unser Vorschlag, auch Gehacktes für die Sauce zu kaufen, wurde von den Dreien natürlich abgelehnt. "Nein, lass doch, das ist hier viel zu teuer. Wir haben doch Tütensosse, das muss nun wirklich nicht sein bei den Preisen!"
Klaus und Jessica hätten aber ebenfalls gerne etwas Dickes in der Sauce.
Wir beschlossen, dass wir für uns vier von unserem eigenen Geld Gehacktes kaufen. Im Laden stellten wir fest dass es kaum teurer war als in Deutschland.
Mit etwas mehr als einem Kilogramm davon verliessen wir den Laden.
Auf der Fahrt zum Lager verkündete ich den Spassbremsen, dass dies unser privates Gehacktes wäre, dass wir die Schn... voll hatten von ihrer Unkerei und dass sie sich gefälligst an ihrer Tütensosse schadlos halten sollten.
So gab es diesen Abend also zweierlei: einmal Nudeln mit Tütensosse, einmal mit Sauce Bolognese.
Das Gehackte nahm allerdings so viel Platz in der Pfanne ein, dass man kaum von „richtiger“ Sauce sprechen konnte. es bildete einen leckeren fjell im bratgerät. Es war wohl eher "Gehacktes Bologneser Art".
Im topf daneben sprudelte etwas Wasser, welches zu gegebener Zeit mit dem Inhalt einer Knorr- Tüte gewürzt wurde. Das fertige Produkt hätte man durch ein Teesieb schütten können ohne einen Tropfen zu verlieren.
Die beiden Kalamitäten hatten wohl bis zuletzt darauf gehofft, dass wir unser Hackfleisch mit ihrer Tunke vermengen würden; Da wir vier den Pfanneninhalt jedoch über unsere Spaghetti verteilten, wurden ihre Gesichter noch länger als ohnehin schon - Falls diese Steigerung überhaupt möglich und kein Streich unserer Fantasie war.

Beim Verteilen tat ich dem Sohnemann denn doch einen ordentlichen Schlag vom gewürzten Hackfleisch mit drauf: "Hier, du kannst ja nix dafür, warum sollst du unter deiner Mama noch mehr leiden als ohnehin schon...!"
Mit anzusehen, welch Gewissenskonflikt dies in Frl. Grottenmeier auslöste war göttlich.
Einerseits hätte sie dem Lütten gern untersagt dies anzunehmen, Das konnte man deutlich bemerken. Sie brachte es denn aber doch nicht übers „Herz.“
Die drei nahmen ihre Teller - und verschwanden in ihrem Iglu!
Hätten wir den Trick nur schon früher gewusst!

Morgen früh sollte es mit der Fähre zurück nach Dänemark gehen. wir wollten unseren letzten Abend in Schweden nicht so einfach davon kommen lassen und so fuhren wir zu viert nach Göteborg, um ein wenig von der Stadt zu sehen und danach im Hafen auf Aal zu fischen. Aus einer Fachzeitschrift wusste ich dass dies einen Versuch wert war.
Wir hatten noch ein paar Laub - und Tauwürmer. In einem Eimer mit feuchtem Moos sowie locker darüber gestreutem Kaffeesatz haben sie die gesamte Reise gut überstanden; Ich habe sie stets vor Sonneneinstrahlung und Hitze geschützt so gut es ging.
Allerdings kamen die Bisse spärlich. Deren Ausbeute bestand lediglich aus ein paar Schnürsenkeln.

Ein paar Meter weiter fischte eine asiatische Familie mit gutem Erfolg. Sie zeigten uns ihre Beute in form ein paar ansehnlicher Aale. Ihre Köder waren Reker. Nein, halt, wir sind ja nun in Schweden, also köderten sie Rökk an ihre Haken.
Wir hatten diese Schalentiere leider nicht in unserem Repertoir; aber die freundlichen Leute sorgten sofort für Abhilfe. Wir bekamen mehr als genug von ihnen geschenkt.
Nun fingen auch wir noch fünf gute Aale. Da wir jedoch am nächsten Morgen wenig Zeit für deren Zubereitung hatten und ein langer Transport Schwierigkeiten bereiten würde schenkten wir sie unseren Köderspendern. Merke: Alles was du gibst kommt irgendwann zu dir zurück!

Bei den Zelten angekommen, blieben uns drei Stunden zum Schlafen. Um halb fünf klingelte der Wecker; Nach einem schnellen Kaffee wurden die Zelte abgebrochen. Richtig frühstücken wollten wir auf der Fähre. Es sollte anders kommen....
Alles verladen, alle eingestiegen, rollte unser Gefährt an. Doch als ich das Lenkrad einschlug ging dies nur sehr schwer und wurde von einem heulenden Geräusch aus dem Motorraum begleitet. die Kontrollleuchte für die Hydraulik leuchtete am Armaturenbrett.
Unter der Vorderachse bildete sich ein kleiner Fleck Hydrauliköl. Wo genau dieses austrat liess sich bei einer ersten Untersuchung nicht feststellen, dazu war der Motorraum zu verbaut.
Egal, wir mussten los, sonst verpassten wir die Fähre. an der nächsten Hauptstrasse musste ich dann aber doch rechts an die Seite fahren. Das Geräusch beim lenken sowie der Wiederstand gegen die Drehbewegung am Lenkrad wurden immer heftiger. Also die schwedische Strassenwacht zur Hilfe rufen!
Der "rote Engel" war recht zügig zur Stelle. mit etwas Werkzeug und fundiertem Fachwissen war auch bald des Übels Ursache ermittelt. Ein Motorenteil hat die Hydraulikleitung zum Servomotor für die Lenkunterstützung angescheuert.
Ein Telefonat unseres Helfers ergab, dass die benötigte Leitung nirgends in der nähe vorrätig war und bestellt werden müsste. Eine Lieferung derselben dauerte bis mindestens Mitte nächster Woche. Bis dahin müssten wir in einem Hotel warten.
Ich hatte wohlweisslich einen auslands- Schutzbrief für meinen Pajero, man weiss ja nie. Ein Hotelaufenthalt sowie der Einbau wären kostenlos gewesen.
Das wussten unsere mitreisenden Stimmungskanonen jedoch nicht.
Wärend der Bastelaktion mit unserem Helfer hatten sich Oma Fieselschweif und Frl. Grottenmeier an den Strassenrand gesetzt und verfolgten mit sichtlich schadenfrohen Mienen unser Treiben. Als sie nun das Ergebnis hörten, waren sie einem Nervenzusammenbruch nahe. Frl. Grottenmeier schlug die Hände vors Gesicht. Bis vor einer Stunde war das herbeigesehnte Ende unserer Reise zum greifen nahe, und nun sollten sie weitere fünf bis sechs Tage zu unserer Gesellschaft verdammt sein...?!
Aber der "rote Engel" kannte noch eine weitere Möglichkeit. man könnte die Servopumpe vom Lenkantrieb trennen. So nimmt diese keinen Schaden; Man müsste allerdings die gesamte Lenkbewegung mit Muskelkraft ausführen!

Am Montag erwarteten uns unsere Brötchengeber zurück am Arbeitsplatz; Auch wussten wir nicht was das Ersatzteil hier in Schweden kosten würde, und unsere Reisekasse sah auch nicht mehr grössere Sprünge vor. Daher entschied ich mich dafür, es wenigstens zu versuchen. Sicherheitshalber fuhr der Mann von der Strassenwacht noch ein paar km hinter uns her. Als es soweit ganz gut klappte trennten sich unsere Wege.

Natürlich war unsere gebuchte Fähre längst weg. Jedoch durften wir mit der nächsten dann mitfahren, nachdem ich eindringlich darum bat mit den Worten „Sonst droht uns grosses Unglück!“, wobei ich insgeheim an unsere Reisebegleitung dachte. Gegen Mittag verliessen wir Schweden Richtung Frederikshaven.
Nun endlich konnten wir etwas gegen den Hunger unternehmen, statt des Frühstücksbuffets wurde jedoch das Mittagsbuffet angesteuert.
Ich bestellte einen Tisch für sieben Personen. Wärend wir uns aber zu unseren Plätzen geleiten liessen, steuerte Oma Fieselschweif samt Sippe auf einen Tisch am anderen Ende des Saales zu!
Sie wollten augenscheinlich keine weitere Mahlzeit mit uns gemeinsam einnehmen! Wir aber empfanden zum ersten mal während unserer Reise das benehmen der Damen als rücksichtsvoll.

Nach dem Essen und dem Kauf einiger Souvenirs für die Lieben daheim blieb mir nur noch eine halbe Stunde Zeit zum Dösen. Dann ging's auch schon runter von der Fähre. Gegen vier steuerten wir die dänische Autobahn an. Auf der E45 ging es Richtung Süden.
Das Lenken viel wirklich verdammt schwer aus, und ich war dankbar für jeden Kilometer grader Strasse. Immerhin wog der Pajero leer schon 1900 kg, dazu noch sieben Personen plus leichtes Gepäck. und als besondere Freude noch 275er Socken, die beim Lenken über den Boden schurrten...Das gab Unterarme wie bei Popeye!!!
Unter diesen Bedingungen wollte ich einen Fahrerwechsel nicht riskieren und entschied mich dafür die gesamte Strecke selbst zu fahren.
Mit Pausen, tanken etc. passierten wir am Abend nach Wartezeit im üblichen Stau gegen 22 Uhr den Elbtunnel. Halb zwölf waren Klaus und Jessica vor ihrer Haustür angelangt. Ihre Ausrüstung wurde abgeladen, wir verabschiedeten uns und es ging für uns verbliebene fünf weiter. Eine Stunde später waren die Spassbremsen endlich an ihrem innig herbeigesehnten zu Hause angelangt. Ihre Sachen wurden flugs aus dem aAnhänger geladen. Und dann...?
Oma Fieselschweif hatte immer so entsetzlich unter den Torturen unserer langen Fahrten gelitten. Stets stellte sie eine gequälte Miene zur Schau und jammerte über ihren körperlichen und geistigen Zustand. Nach dieser megalangen Heimfahrt aber (immerhin sind wir morgens um sechs von unserem letzten Zeltplatz in Schweden aufgebrochen und jetzt war es zehn vor eins in der Nacht!) fragte sie erst mal gleich mit forscher Stimme, ob sie ein paar Dosen Bier und eine Flasche vom Glenn Fiddich haben könne, die wir von unserer Tour wieder mit nach Hause gebracht hatten, immerhin hat sie ja dafür mitbezahlt!!
Ich hatte nicht besonders grosse Lust ihr viel anderes mit auf den Weg zu geben als ein paar saftige und ernstgemeinte Flüche, denn immerhin war uns die Urlaubstimmung von den beiden auf manche harte Probe gestellt worden.
Auch hatten wir den Schnaps zwecks Schmuggelns gut versteckt (und jetzt haben wir einen Teil sogar wieder mit nach Deutschland geschmuggelt!), so dass nicht so einfach an ihn heranzukommen war.
Mit einen verweis auf "andermal" drückte ich Oma Fieselschweif ein paar Büchsen Bier in die Hand. sie drehte uns den Rücken und verschwand ohne ein weiteres Wort in ihrem Hauseingang. Frl. Grottenmeier murmelte noch "tschüss!" und verschwand mit ihrem Sohn hinterher.
Eine weitere Stunde später erreichten auch wir unsere Heimstatt.


Nun, vielleicht fragt sich der eine oder andere, was aus den Protagonisten dieser Geschichte geworden ist.
Klaus und Jessica haben sich inzwischen getrennt, was aber nichts mit unserer Reise zu tun hatte. Klaus sehen wir relativ oft. Zu mehr als ein paar gemeinsamen Angeltouren hat es leider bisher nicht gereicht; ein weiterer gemeinsamer Urlaub wurde bislang immer durch unvorhersehbare Ereignisse verhindert.
Seit ihrer Ankunft zu Hause ward Oma Fieselschweif nicht mehr von uns gesehen. Auch Frl. Grottenmeier, die "beste Freundin" von Ulrike, hat nie wieder Kontakt aufgenommen.
Alle versuche, Ulrike davon zu überzeugen, ich wäre nicht "Mr. Right", schlugen fehl. wir heirateten im September des selben Jahres. Klaus war mein Trauzeuge, und unsere Hochzeitsreise ging nach - Natürlich, wohin auch sonst - Norwegen! Diesmal allerdings mieteten wir ein Haus mit Boot am Knarrlagsund....
Von da an haben wir es jedes Jahr so gehalten. Wir fahren jedoch nie in den norden ohne einen mehr oder weniger langen Abstecher nach Schweden zu machen.
Meine Frau, die damals ihren ersten Kontakt mit "Anglern wie wir" hatte, ist seitdem unserem Hobby verfallen. Ihr Angelzeug steht meinem in nichts nach; vom wurm aufziehen über Flatterköder herrichten und härtesten Drills wird sie mit allen Gegebenheiten allein fertig. Im Filetieren ist sie mir immer ein paar Fische voraus. Und wer kann schon von seiner Frau sagen, dass sie mitten im herbstlichen September den Vorschlag macht, doch noch mal eben für zehn Tage zelten nach Schweden 'rüberzudüsen....?

:l:
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Re: Alter Reisebericht

Beitrag von adasen »

Mönsch Andreas, echt coole Schreibe!!!! So können sie sein, die Geschichten die das Leben schreibt! Vielen Dank für die Teilhabe an Deiner Abenteuertour mit den "Spassbremsen" :+++:
Gruß
André

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Re: Alter Reisebericht

Beitrag von Andreas Steinblock »

Fazer hat geschrieben:Du hast von Deiner "damaligen" Freundin gesprochen. Seid ihr heute verheiratet oder habt ihr euch wegen dieses Desasters getrennt (was ich mir eigentlich eher nicht vorstellen kann)?
Vielen Dank für diesen kurzweiligen Bericht. :+++:
Hallo allerseits,

freut mich wenn euch die alte Story gefallen hat. Man möge mir die eine oder andere Greenhornhaftigkeit verzeihen, es war ja mein erster Norge-Trip. ;)
Die Ereignisse sind nun zehn Jahre her, und wir feiern dieses Jahr im September auch hölzerne Hochzeit :x

Best Wishes
Andreas
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Re: Alter Reisebericht

Beitrag von Der Stefan »

Tolle Geschichte , vielen Dank dafür .................Gruß Stefan
Mutti sagt : Vom Spinnfischen bekommst du Flitzebogenellenbogen!
Denn man los.
Und sie sagt auch : Lieber öfters mal die Fresse halten :-))
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Re: Alter Reisebericht

Beitrag von nordfan »

Moin Andreas,
auch wenn das Geschehen schon etwas zurück liegt, dein Bericht hat mir sehr gut gefallen, ich habe ihn gern und amüsiert gelesen.
Du liegst in meiner Rangfolge der schönsten Beiträge ganz knapp hinter Meyer.

Bei eurer Silberhochzeitsreise wünsche ich euch schönere Erlebnisse.
Aber, du hast ja sicherlich aus den beschriebenen Erfahrungen gelernt. :grin:

"BZ" für diesen Beitrag!

Gruß
Peter
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