Petermännchen- Umgang-Verwertung

Natürlich interessieren wir uns nicht nur für die erfolgreiche Fischwaid, sondern auch für jegliche Hintergrundinformationen über unsere silbernen Kameraden. Nur wer sein Gegenüber genau kennt, der kann sich auf ihn einstellen.
ArminK
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Petermännchen- Umgang-Verwertung

Beitrag von ArminK »

Hallo,

Frank hat in seinem Reisebericht den Fang von einigen Petermännchen erwähnt. Auf diese "netten" Gesellen treffe ich auch regelmäßig und ich denke man kann hier mal einige Infos zusammentragen. Zunächst wäre es schön wenn jemand gute Fotos einstellen könnte, wo die Giftstacheln gut zu erkennen sind. Weiter würde mich interessieren, wie man die Fische am besten von Haken entfernt, wenn man sie zurücksetzen will. Da es sehr gute Speisefische sein sollen, wären Tipps zur Verwertung toll.

Gruß
Armin
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superfredi
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Re: Petermännchen- Umgang-Verwertung

Beitrag von superfredi »

Genau das interessiert mich auch :+++:
Ich hatte zwar noch nie einen an der Angel, möchte aber wenn es mal so weit kommt nichts falsch machen..... :oops
Na denn....
Fred
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Fazer
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Re: Petermännchen- Umgang-Verwertung

Beitrag von Fazer »

Da gibt es eine recht pragmatische Lösung.
Man nimmt einfach eine passende Rohrisolierung (ca. 30 cm lang) die längs geschlitzt ist.
Wenn man nun ein Petermännchen gefangen hat, kann man es gut anpacken indem man
die Schnur in den Längsschnitt der Isolierung zieht und den Isolierschlauch über den Fisch zieht.
Nun kann man den Fisch gefahrlos anfassen. Ich hoffe das ist einigermaßen verständlich erklärt.
Hier noch mal ein Link zum Material.
Wenn, nehmt eine Isolierung die im Längsschnitt nicht selbstklebend ist.
Gruß
Nico

Ich kann mich dem Wasser nicht entziehen (AdMeeF) Bild
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Fliegenjens
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Re: Petermännchen- Umgang-Verwertung

Beitrag von Fliegenjens »

Fazer hat geschrieben:Da gibt es eine recht pragmatische Lösung.
Man nimmt einfach eine passende Rohrisolierung (ca. 30 cm lang) die längs geschlitzt ist.
Wenn man nun ein Petermännchen gefangen hat, kann man es gut anpacken indem man
die Schnur in den Längsschnitt der Isolierung zieht und den Isolierschlauch über den Fisch zieht.
Nun kann man den Fisch gefahrlos anfassen. Ich hoffe das ist einigermaßen verständlich erklärt.
Hier noch mal ein Link zum Material.
Wenn, nehmt eine Isolierung die im Längsschnitt nicht selbstklebend ist.

Gute Idee :+++: , wenn man den "Fiesling" dann in der Isolierung hält und Ihn verwerten möchte könnte mann Ihn so ja auch gut abschlagen. Dann als erstes die Giftstacheln an den Kiemendeckeln und an der Rückenflosse abschneiden. Ab dann ist er ungefährlich, auch zur Verwertung.

Passt bitte auf wenn Ihr mit den Burschen hantiert, ich hatte meinen Petermann auf Samsoe in 2018 - den ich nicht mit dem Spitzenring an der Fliegenrute lösen konnte, was vorher 2x geklappt hat, mit einer langen Lösezange nur an der Fliege angefasst und wollte den losschütteln. Der Giftzwerg hat sich dann so dermaßen schnell rumgeworfen und mich erwischt, das fühlte sich an als wenn Dir jemand mit einem Lineal voll auf die Finger schlägt.
Ab dann wurde es ziemlich doof, nach 5 Minuten fühlt es sich an als wenn Dir jemand ohne Betäubung die Hand absägen will...nach 10 Minuten den ganzen Arm.. ab zur Hütte, Hand in sehr heisses Wasser für ne Stunde und in DK versucht Nachts einen Arzt zu erreichen. Irgendwann später dann zum Krankenhaus geschickt worden und mit Antihistamin für eine Woche und Ibuprofen für 3 Wochen ausgestattet worden....das ist nicht wirklich lustig wenn die Haut aufgrund der Schwellung aufplatzt und an der Einstichstelle abstirbt. Ich habe nicht geglaubt das eine Hand rund wie ein Ballon werden kann. Von den immer wiederkehrenden Muskelschmerzen über Wochen im rechten Arm ganz zu schweigen...und nein, ich bin nicht allergisch auf das Gift, das war eine recht normale Reaktion. :o
Bilder wollt ihr nicht wirklich sehen :roll:

Also: Aufpassen!


Hier noch was dazu von Bernd Z. http://first-cast.de/Textdateien/fliege ... nchen.html
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Reverend Mefo
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Re: Petermännchen- Umgang-Verwertung

Beitrag von Reverend Mefo »

Ja, ich bin mal wegen so einem Viech im Krankenhaus auf Samsø gelandet. Soll in etwa so viel Bums haben wie ein Kreuzotterbiss. Aber schmecken tun die. Im Zweifel zur Verwertung abschlagen und mitnehmen. Dann kann man später die Stacheln lösen, ohne dass das Viech zappelt und einen doch noch erwischt.
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Fliegenjens
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Re: Petermännchen- Umgang-Verwertung

Beitrag von Fliegenjens »

Reverend Mefo hat geschrieben:Ja, ich bin mal wegen so einem Viech im Krankenhaus auf Samsø gelandet. Soll in etwa so viel Bums haben wie ein Kreuzotterbiss. Aber schmecken tun die. Im Zweifel zur Verwertung abschlagen und mitnehmen. Dann kann man später die Stacheln lösen, ohne dass das Viech zappelt und einen doch noch erwischt.
Bei mir war es auch das KH auf Samsoe 8)

Hier noch mal was wo man die Stacheln und die Vearbeitung gut sehen kann:

https://www.doctor-catch.com/de/fisch-z ... -versorgen

Die Dänen nehmen manchmal auch einfach ne Grillgabel und nageln den Fisch durch den Kopf fest zum verarbeiten....aber das will man doch nicht wirklich... :q:

Ich bin ab Samstag ne Woche in DK da werde ich die Petermännchen mal in die Pfanne hauen.
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Kunde
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Re: Petermännchen- Umgang-Verwertung

Beitrag von Kunde »

Ich hab mal die gefählichen Stellen der Patermänner hervorgehoben. Dieses habe ich 2014 auf Djursland gefangen.
DSCN2833-01.jpg
Echt heftig wie viele Leute hier schon mit den Stacheln der Fische in Kontakt gekommen sind. Dass es häufig so schlimme Auswirkungen hat, war mir nicht bewusst.
Ich frag mich, wie das beim Baden in betreffenden Regionen ist?!? :o

Beste Grüße
Michel
Man sollte dem Fisch, wenn man ihn schon fängt, keine Schande bereiten dadurch wie man ihn fängt...
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Fliegenjens
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Re: Petermännchen- Umgang-Verwertung

Beitrag von Fliegenjens »

Kunde hat geschrieben: Ich frag mich, wie das beim Baden in betreffenden Regionen ist?!? :o

Beste Grüße
Michel
Also der Chefartz auf Samsö sagte 2018 zu mir das Sie normalerweise um die 30 Fälle im Jahr haben aber in dem Jahr schon fast das mindestens Doppelte. Häufig denken die Badegäste das Sie in eine Scherbe, Muschelschale oder ähnliches getreten sind weil Sie das Petermänchen ja nicht sehen.
Bei den meisten Leuten ist es nach 2 bis 3 Tagen ausgestanden.
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Re: Petermännchen- Umgang-Verwertung

Beitrag von Frank Carstensen »

Moin.
Mit einer Zange ist das kein Problem. Im Wasser können die aber noch sehr unkontrolliert zappeln, da bin ich lieber vorsichtig. Ich hebe sie einfach kurz in den Schnurkorb, fixiere sie in der Ecke und drehe den Haken raus.

Bild
Grüße // Frank
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Freund Hein
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Re: Petermännchen- Umgang-Verwertung

Beitrag von Freund Hein »

Hallo,
Bei dem Thema kann ich die Schmerzen fast wieder spüren, die ich vor 5-6 Jahren hatte.
Ich hatte schon ein paar Kleine gefangen und plötzlich einen deutlich größeren am Haken. Es war duster und ich hielt den Fisch, immerhin um die 50cm für einen Dorsch und griff zu. Jedenfalls hatte ich noch nie solche Schmerzen . Zur Hütte war es fast eine Stunde zu Fuß und die Schmerzen wurden unerträglich. Mein Freund hat mir abwechselnd Münzen erhitzt, die immer nur kurzfristig Linderung brachten. In der Hütte dann ein insuffizienter Versuch mit heißem Wasser.Gut geholfen hat letztlich der Föhn der Frau in der heißesten Einstellung zuzüglich Schmerzmittel . Ich habe , glaube ich, 4 h die Hand geföhnt.... Schwellung am nächsten Tag noch deutlich, Schmerzen erträglich und Fischen war auch wieder möglich.Den Fisch hat uns ein Däne abgenommen und Suppe gekocht. Er meinte, so einen großen Petermann noch nicht gesehen zu haben.
Ich bin anschließend auch auf die Variante mit dem Isolierohr umgestiegen.Alles andere wäre mir zu unsicher.
Viele Grüße
Hein
ArminK
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Re: Petermännchen- Umgang-Verwertung

Beitrag von ArminK »

Hallo in die Runde,

danke für die vielen Tipps und Beiträge.
Hat jemand mal so einen Hitzestift (eigentlich für Insektenstiche) ausprobiert?
Die Methode mit den heißen Münzen kenne ich von den Dänen, aber da ist der Grad zwischen wirksam heiß und verbrennen ziemlich schmal.

Gruß
Armin
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SIMPLE SHRIMP
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Re: Petermännchen- Umgang-Verwertung

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

Freund Hein hat geschrieben: Ich hatte schon ein paar Kleine gefangen und plötzlich einen deutlich größeren am Haken. Es war duster und ich hielt den Fisch, immerhin um die 50cm für einen Dorsch ...
Ich bin anschließend auch auf die Variante mit dem Isolierohr umgestiegen. Alles andere wäre mir zu unsicher.
Moin Hein,

welches Sortiment an Isolierrohrgrößen sollte man denn dabei haben?

Gruß
Klaus
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Freund Hein
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Re: Petermännchen- Umgang-Verwertung

Beitrag von Freund Hein »

Hallo,

eins aus meinem Keller :lol:
Ich habe meins von einem Däne bekommen. Ich denke der Innendurchmesser beträgt 5-6 cm.
Weitere Kriterien sind weiter oben beschrieben.

VG
Hein
ArminK
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Re: Petermännchen- Umgang-Verwertung

Beitrag von ArminK »

Hallo Klaus,

hier solltest du was finden:https://www.heima24.de/installation/roh ... n-stangen/

Für die besonders großen Fische gibt es demnächst Rohre (sogar salzwasserfest) in Sassnitz günstig zu erwerben. :grin:

Gruß
Armin
Stephen
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Re: Petermännchen- Umgang-Verwertung

Beitrag von Stephen »

moin,

so eine heftig zappelnde giftspritze in ein rohr - egal welchen durchmessers - zu bugsieren stelle ich mir schwierig vor.

man hat, es wurde oben bereits erwähnt, tatsächlich den eindruck, die biester würden einen gezielt anspringen sobald die schwanzflosse irgendeinen widerstand findet.

geräuchert mit mayo & brot wird der fjæssing auf læsø als delikatesse angeboten, in skagen hat er längst einzug in den gut sortierten fischhandel gehalten.
ich selbst mache mir die mühe, filetiere die kleinen freunde und brate sie in olivenöl. salz & pfeffer, petersilie dran - perfekt!

ach ja, daß einzige was wirklich gegen die oft massenhaft auftretenden burschen hilft, ist high- speed-strippen/kurbeln!

gruß, stephen
" the last white christmas was in '79 ..."
(basement 5)
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