Warum beißt der Fisch auf unsere Köder?

Natürlich interessieren wir uns nicht nur für die erfolgreiche Fischwaid, sondern auch für jegliche Hintergrundinformationen über unsere silbernen Kameraden. Nur wer sein Gegenüber genau kennt, der kann sich auf ihn einstellen.
orkdaling
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Re: Warum beißt der Fisch auf unsere Köder?

Beitrag von orkdaling »

Hahaha Klaus,
wollte es nur nicht længer machen.
Zur Tiefe vielleicht als kleinen Einwurf - es ist doch ein Unterschied ob ich nachts fische wo selbst dicke Dorsche und nicht nur Mefo die Fliege an der Oberflæche nehmen oder am Tag bei wenig Wind und Sonnenschein. Auch wichtig ob ich eine Sprungschicht habe. Sei es durch Wærme oder Schichtung von Salz/Suesswasser.
Gleicher Ort zu einer anderen Zeit bzw anderen Bedingungen!

Und zum Hunger oder wie wir das auch bezeichnen møgen. Es gibt doch nicht ohne Grund Schonzeiten fuer Mefo und Lachs. Ok unterschiedlich, mal nur um die Laichwanderung genau vor ihren Laichfluss/Bach, also zeitlich begrenzt. Es gibt aber auch ganzjæhrige Schonzeiten con 200 bis 500m beidseitig.
Die Begruendung dafuer ist ja das es zu leicht wære Absteiger an den Haken zu bekommen.Besonders die Absteiger die erst mit dem Fruehjahreshochwasser ins Meer gehen Die abgemagerten beissen einfach auf alles.
Ist das nun Hunger? Egal wie wir es bezeichnen, die muessen wieder was auf die Græten bekommen.

Bis denne, ich muss erstmal wieder raus, glaube wir schneien nun ein.
Gruss Hendrik
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SIMPLE SHRIMP
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Re: Warum beißt der Fisch auf unsere Köder?

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

Sundvogel hat geschrieben:Interessantes Diagramm. Ich kann mich daran erinnern, wie ich kürzlich belächelt wurde, als ich sagte, dass ich versuche die Fliege möglichst tief anzubieten. Im unteren Drittel der Wassersäule findet die Forelle alles was sie braucht. Nahrung und Deckung. Ich würde davon ausgehen, dass die Wahrscheinlichkeit einen Fisch zu fangen steigt, wenn sich der Köder dort bewegt, wo sich der Fisch die meiste Zeit aufhält. Sicherlich gibt es besondere Situationen, allerdings würde ich diese grundsätzlich zunächst ausklammern.
Können wir die Köderführungstiefe mal etwas näher betrachten? Um welche Wassertiefen geht es eigentlich bei der Watfischerei mit der Fliegenrute an unseren Küsten? Von selten auftretenden Situationen mal abgesehen, landet eine Fliege meist in "Flachwasser", oft in Wassertiefen deutlich geringer als 2 bis 3 Meter. Sinkt die Fliege einen halben Meter tief und schwimmen die Meerforellen im Mittelwasser einen halben Meter über dem Bewuchs, kann davon ausgegangen werden, dass sie jede Fliege bemerken, die in ihrer Nähe ins Wasser fällt oder in ihrem Gesichtsfeld herum schwimmt.

Die Ansicht, dass Meerforellen bei der Nahrungssuche sich überwiegend auf die Bodenzone konzentrieren, ist vertretbar, dass sie nicht nach oben sehen, weil sie sich grundnah in Deckung und sicher genug fühlen, ist meiner Meinung nach eine nicht zu vertretende Annahme, so ein Verhalten ist sehr unwahrscheinlich.

Diese Kommentierung wurde ohne "Belächelung" geschrieben.

:wink:
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Reverend Mefo
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Re: Warum beißt der Fisch auf unsere Köder?

Beitrag von Reverend Mefo »

Tja, warum beißen die Zicken an ... :-q:

Vielleicht Strippe ich ja ganz gut ... mit viel bling bling :lol:
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SIMPLE SHRIMP
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Re: Warum beißt der Fisch auf unsere Köder?

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

.
Moin,

ich gehe mal davon aus, dass jeder, der Angeln geht, irgendwelche Vorstellungen davon hat, wie er das erfolgreich gestalten will. Das heißt, er informiert sich, macht sich Gedanken, fragt und/oder beobachtet andere Angler, verändert Erfolgloses oder läßt es weg und wiederholt Erfolgbringendes und verfeinert diese Taktiken. Manche beteiligen sich aus solchen Gründen auch hier an der Diskussion oder lesen zumindest mit.

So eine Umfrage zeigt, dass viele Parameter als entscheidend angesehen werden, sie bringt aber keinerlei Erkenntnis über irgend einen irgendwie zu gestaltenen Faktor der einen "Nennwert" haben könnte. Jeder der seine Ansicht äußert hat irgendwelche Vorstellungen dabei, aber keiner weiß, warum er was und wann für wichtig und entscheidend hält. Der eine denkt dabei an Meerforellen beim Watfischen, der andere an Seelachse und Pollaks an Felsenkanten, ich könnte z.B. an Rotaugen oder Barsche und die entsprechenden Biotope denken.

Schreibt doch mal konkret, wie ihr mit welchen Mustern strippt und in welchen Wassertiefen, wo und wann auf was gefischt wird, und welche Erkenntnisse dabei gewonnen wurden, die es nachzumachen lohnt.

Klaus
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LenSch
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Re: Warum beißt der Fisch auf unsere Köder?

Beitrag von LenSch »

Story 1 Spinnfischen vom Boot:
Gefischt wird zu zweit vom Boot aus. Eine Angler sitzt vorne, einer hinten. Es wird vertikal unterm Boot gefischt. Köder, Vorfachmaterial und Stärke, Haken, Längen, Gewicht und Hauptschnur alles gleich. Den einen Tag fängt der der vorne im Boot sitzt, den Tag darauf der der hinten sitzt.

Story 2 Fliegenfischen an der Küste:
Wir stehen 10 Meter von einander entfernt. Wurfweite war immer gleich. Der Kollege fischt die Schnur in 14 Gramm, ich in 16 Gramm. Vorfachmateraial Länge und Stärke ist identisch, gleiche Fliege. Ich fange, er nicht.

Ob es jetzt die Übersetzung in der Rolle war, die Geschwindigkeit des Einstrippens oder einfach nur Karma. Wir wissen es nicht :grin:
orkdaling
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Re: Warum beißt der Fisch auf unsere Köder?

Beitrag von orkdaling »

Hahaha,
nun muss ich aber mal læcheln bzw nachfragen- Klaus, du schreibst:
"Um welche Wassertiefen geht es eigentlich bei bei der Watfischerei mit der Fliegenrute an unseren Kuesten?
Von selten auftretenden Situationen mal abgesehen ….. deutlich geringer als 2-3m"

Was sind "unsere Kuesten" und was sind "seltene Situationen"?
Wie ich hier lese fischen ein ganz Teil FF rund um Bornholm, DK bis hoch nach Skagen, Suedschweden, Gotland usw.

Ok, das ich im Fjord meist steil abfallende Felswænde, aber eben auch viele sandige Buchten habe, kann man nicht mir der deutschen Ostsee vergleichen. Auch wenn ich schon in Nachbarort eine ca 2km Bucht habe mit bis zu 500m watfbaren Streifen bevor es steil auf 35m runter geht.
Das man aber schon Høhe schwed. Westkueste vielleicht 50% Fels und 50% sandige Kueste hat, genau wie rund um Bornholm, das wære dann schon nicht mehr selten. So sieht es uebrigens auch an des norw. Suedkueste aus - 50/50.
Von der østlichen bis westlichen Ostsee auf deutschem Gebiet, in DK oder Schweden bis hin nach Norge gibt es unzæhlige muendende Bæche/Fluesse, Hæfen , Molen wo man mit wenigen Metern Wurfweite tiefere Bereiche erreicht - das ist also auch nicht selten !

Ich geb dir in der Sache aber Recht wenn wir uns auf Gebiete mit 2m Wassertiefe beziehen. Da sollte jede Mefo auch eine Fliege wahrnehmen die dicht unter der Oberflæche angeboten wird, ja sogar direkt an der Oberflæche wenn es nicht wellig ist. Dafuer ja auch Floater und Interm. Schnur.

Zur Tiefe. Salzgehalt und Sauerstoff bestimmen Sommer und Winter wo sich die Mefos aufhalten, ob sie længere Zeit dieses Gebiet zur Nahrungsaufnahme aufsuchen oder ob sie sich nur kurzzeitig dort befinden.
Hatte ja mehrere Links eingestellt, Wanderwege, Tauchtiefe ...
Wenn die Bruehe zu warm ist kommen die Mefo halt nur zum Fressen in unter 2-3m tiefes Wasser, dann geht es ab in kuehlere Tiefen.
Wenn der Salzgehalt nicht stimmt oder es zu einer (Wærme)Sprungschicht kommt dann ist das auch so. Und so stehen die Fische zwischen 3-5m und sind mit Floater und Interm.Schnur nur selten erreichbar.

Also sind die Tiefen von bis zu 2-3m bei der Futtersuche nicht selten, finden sie doch dort ein Grossteil ihrer Nahrung, aber eben auch nicht die Regel und das schon gar nicht uebers Jahr gesehen.
Selten ist auch nicht das die Mefo mit Ameisen und Tangfliegen gefangen werden, aber regional bzw saisonbedingt.
Selten ist auch nicht das sie voll mit Watwuermern oder Junghering sind, aber saisonbedingt.
Was eher selten ist, das eine Mefo in 2-3m tiefem Wasser oder vielleicht noch tiefer, extra hoch kommt um eine Fliege am Floater zu nehmen wenn der Grund doch voll mit Gammarus, Sandreke, Wuermern ist.
Was anderes wære wenn die im Mittelwasser umherstromern oder eh auf Jagd nach Tobis & Co sind.

Du hattes mal geschrieben das ich die Unwissenden mit Verallgemeinerungen verwirre, was ich nicht so sehe weil ich es an Beispielen belgte.
Hier,... Watfischerei,... unter 2-3m Tiefe, ... unsere Kueste,... seltene Situationen- da verallgemeinerst du aber.
Gebe dir vollkommen Recht wenn du dich nur auf ein solches flaches Gebiet beziehst, vielleicht dein bevorzugtes Angelgebiet.
Aber selten, siehe Beispiele , ist eben was anderes (aus meiner Sicht)

Also stimmt er doch der abgedroschene Spruch - Ort, Zeit, Bedingungen
Gruss Hendrik
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SIMPLE SHRIMP
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Re: Warum beißt der Fisch auf unsere Köder?

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

Hendrik hat geschrieben: ... Ich geb dir in der Sache aber Recht wenn wir uns auf Gebiete mit 2m Wassertiefe beziehen. Da sollte jede Mefo auch eine Fliege wahrnehmen die dicht unter der Oberflæche angeboten wird, ja sogar direkt an der Oberflæche wenn es nicht wellig ist. Dafuer ja auch Floater und Interm. Schnur.

... Was eher selten ist, das eine Mefo in 2-3m tiefem Wasser oder vielleicht noch tiefer, extra hoch kommt um eine Fliege am Floater zu nehmen wenn der Grund doch voll mit Gammarus, Sandreke, Wuermern ist.
Von diesen "seltenen" Meerforellen haben schon viele "flachgeführte" Fliegen genommen > man erkennt solche Fische daran, dass sie oft keinen gefüllten Magen haben, trotz des Nahrungsüberflusses am Grund. :grin:

:wink:
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Sundvogel
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Re: Warum beißt der Fisch auf unsere Köder?

Beitrag von Sundvogel »

SIMPLE SHRIMP hat geschrieben: Können wir die Köderführungstiefe mal etwas näher betrachten? Um welche Wassertiefen geht es eigentlich bei der Watfischerei mit der Fliegenrute an unseren Küsten? Von selten auftretenden Situationen mal abgesehen, landet eine Fliege meist in "Flachwasser", oft in Wassertiefen deutlich geringer als 2 bis 3 Meter. Sinkt die Fliege einen halben Meter tief und schwimmen die Meerforellen im Mittelwasser einen halben Meter über dem Bewuchs, kann davon ausgegangen werden, dass sie jede Fliege bemerken, die in ihrer Nähe ins Wasser fällt oder in ihrem Gesichtsfeld herum schwimmt.

Die Ansicht, dass Meerforellen bei der Nahrungssuche sich überwiegend auf die Bodenzone konzentrieren, ist vertretbar, dass sie nicht nach oben sehen, weil sie sich grundnah in Deckung und sicher genug fühlen, ist meiner Meinung nach eine nicht zu vertretende Annahme, so ein Verhalten ist sehr unwahrscheinlich.

Diese Kommentierung wurde ohne "Belächelung" geschrieben.

:wink:
Ich denke, dass wir da schon von ähnlichen Wassertiefen sprechen und ich gebe dir im weiteren auch uneingeschränkt recht. Ganz sicher orientieren die Fische sich auch nach oben, darauf lässt ja schon das Gesichtsfeld schließen. Allerdings und das wäre mein Argument, macht es dem Fisch es deutlich mehr Mühe nach oben aufzusteigen, als den Köder zu nehmen, der da vor seinem Maul vorbei saust. Unsere Erfahrung zeigt, dass wir Fische mit schwimmenden und auch mit intermediate Schnüren fangen. Das heißt eine ganze Reihe von Fischen nimmt dieses Angebot trotz des Hindernisses wahr. Würden diese Fische einen tief geführten Köder nicht nehmen? Halten diese sich oberhalb der Anbiettiefe auf? Überfische ich die sozusagen? Was ist mit Fischen die an Strukturen am Fressen sind? Ist es vorstellbar, dass diese eher einen kleinen Satz zur Seite machen, als einen oder mehr Meter nach oben?

Eine tiefe Köderführung hat selbstverständlich den Nachteil, dass sie sehr schnell sein muss, ansonsten hängt man fest. Anderseits finde ich eine schnelle Führung auch äußerst effektiv. Da gleich sich das wieder aus.
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SIMPLE SHRIMP
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Re: Warum beißt der Fisch auf unsere Köder?

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

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Ich denke, dass Fische sehr flexibel sind und sich ständig an die vorgefundenen Gegebenheiten anpassen müssen, Stellen mit viel Nahrungsvorkommen sind für Fische attraktiv und dort patrouillieren sie häufiger wenn auch die anderen Parameter passen, die gewählte Schwimmtiefe ist wohl auch vom Überblick abhängig.

Meerforellen "schweben" im Wasser, es macht für sie keinen großen Unterschied, ob sie nach vorn, oben oder unten schwimmen (Anmerkung: Meist können sie nicht 35 m tief abtauchen!) und sie scannen auf Nahrungssuche und wegen möglicher Gefahrenlage ständig ihr gesamtes Umfeld. Wenn man eine Fliege über Sand auf den Grund absinken läßt und hoch zupft, wird eine sich darüber befindliche Forelle wahrscheinlich auf diese herabstossen, wie anders herum eine in Grundnähe suchende Mefo an die Oberfläche schwimmen wird, um von dort etwas aufzunehmen.

Meine Antwort auf die Frage: "Was ist mit Fischen die an Strukturen am Fressen sind? Ist es vorstellbar, dass diese eher einen kleinen Satz zur Seite machen, als einen oder mehr Meter nach oben?", ist, dass Fische eine Flucht der potenziellen Beute zur Deckung hin erwarten, bei Garnelen z.B. eine "Rückwärtsflucht", und dieses antizipierte Verhalten in die "Abfangaktion" einbauen. Deshalb ist es sinnvoll, die Fliege ein Stück entfernt von möglicher Deckung anzubieten, Beute die sich nah an einem "Unterschlupf" aufhält, wird oft überhaupt nicht beachtet.

Klaus
Ammodytes

Re: Warum beißt der Fisch auf unsere Köder?

Beitrag von Ammodytes »

Moin zusammen,
soweit ich informiert bin verfügt die Meerforelle, ebenso wie viele andere Raubfische, über ein nach oben ausgerichtetes Gesichtsfeld.
Am Grund gibt es jede Menge Deckung für die Beutetiere, an der Oberfläche überhaupt nicht.
Darüber hinaus bilden Beutetiere gegen die Wasserobfläche auch eine gute Siluette.
Der Jäger jagt aus der Deckung heraus auf seine anvisierte Beute. Steht die Meerforelle im Mittelwasser oder nahe der Oberfläche wird sie einen grundnah geführten Köder möglicherweise nicht wahrnehmen können.
Ein weiterer Vorteil unseres Köders ist, dass er sich nicht im Schwarm bewegt. In der Natur ist das Schwarm- oder Rudelverhalten ein sicherer Schutz um Feinde zu verwirren und den Angriff zu erschweren.
Ein weiteres Mittel um die Forellen zu reizen sind lange oder häufige Strip- oder Spinnstops, auch das ist bei tief geführten Köder nicht möglich ohne am Grund festzusitzen.
Und wer fischt schon gerne über langweiligem Sandgrund? Obwohl ich mal in Heidkate sehr erfolgreich war :oops
Ansonsten gilt wohl auch die alte Regel: Im Sommer flach, im Winter tief ;)

Gruß Ammodytes
sprottenfan
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Re: Warum beißt der Fisch auf unsere Köder?

Beitrag von sprottenfan »

Moin, aber Beute wird auch durch Scheinangriffe getestet, wie sie sich verhält, ob sie monoton weitergeführt wird( manchmal durch uns als Angler) oder ob sie zur Wasseroberfläche flüchtet oder vielleicht sogar zur Seite ausbricht . Deswegen habe ich schon gute Erfahrungen damit gemacht die Schnur in einem ruhigen Zug mit der Rute nach hinten zu führen, damit die Fliege dieser möglichst folgt oder auch zur Seite weg um den Fisch doch noch überlisten zu können und da war es ziemlich egal, ob ich da mit einer Intermediate oder Sink 1- Schnur zu Werke ging. Der Fisch hat dieses Verhalten nicht erwartet, denn sonst hätte er vorher die Fliege nicht getestet, was sich durch ein zwei vorsichtige Zupfer ankündigte.
Die Leber streikt, die Hose spannt,
heute geht es nicht an den Strand
Ammodytes

Re: Warum beißt der Fisch auf unsere Köder?

Beitrag von Ammodytes »

sprottenfan hat geschrieben:Moin, aber Beute wird auch durch Scheinangriffe getestet, wie sie sich verhält, ob sie monoton weitergeführt wird( manchmal durch uns als Angler) oder ob sie zur Wasseroberfläche flüchtet oder vielleicht sogar zur Seite ausbricht . Deswegen habe ich schon gute Erfahrungen damit gemacht die Schnur in einem ruhigen Zug mit der Rute nach hinten zu führen, damit die Fliege dieser möglichst folgt oder auch zur Seite weg um den Fisch doch noch überlisten zu können und da war es ziemlich egal, ob ich da mit einer Intermediate oder Sink 1- Schnur zu Werke ging. Der Fisch hat dieses Verhalten nicht erwartet, denn sonst hätte er vorher die Fliege nicht getestet, was sich durch ein zwei vorsichtige Zupfer ankündigte.
Da bin ich etwas skeptisch :no:
Ich spreche der Meerforelle nicht soviel Intelligenz zu, dass sie vor dem Angriff etwas testet!
Ich glaube dieses Verhalten ist die instinktive Scheu vor einer unnatürlichen Beute, die bei einem Angriff unnatürlich reagiert und möglicherweise noch nicht einmal irgendwelche Geschmacksknospen der Meerforelle stimuliert. Wer weiß schon genau was die Burschen riechen, schmecken und wie sie was wahrnehmen :q:
Übrigens ein interessantes Thema: Geschmacksstoffe an Kunstködern :roll:

Gruß Ammodytes
Ammodytes

Re: Warum beißt der Fisch auf unsere Köder?

Beitrag von Ammodytes »

Noch eine kleine Anmerkung zum Thema Geschmacksstoffe.
Ich habe jetzt erst gesehen das eingangs schon etwas zu diesem Thema geschrieben wurde und möchte ein bisschen Senf dazugeben.
Wir haben früher beim Brandungsangeln viel "getunkt", mit zum Teil mäßigen Erfolg. Eine "Tunke" war aber besonders erfolgreich.
Es waren frische pürierte Wattwürmer!
Gut zum Tunken in Wattwurmpüree eignen sich Seeringelwurmimitate durch ihre große Oberfläche. In einem Marmeladenglas aufbewahrt kann man die Wurmfliege gut darin dippen.
Wenn aber keine Fische da sind, hilft das auch nicht ;)
Mir ist der Aufwand zu groß,

Gruß Ammodytes
orkdaling
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Re: Warum beißt der Fisch auf unsere Köder?

Beitrag von orkdaling »

Klaus,
diese von dir beschriebenen "seltenen mit leerem Magen" kønnen aber auch auf ein anderes Futter stehen. Manche besonders ab einer gewissen Grøsse bzw je nach Futterangebot der Region entwickeln sich eben zum Fischjæger und sind oft im Freiwasser zu finden.
Andere wieder sind mehr auf Garnelen , Tanglæufer usw. aus. Erkennt man leicht an Farbe und Fleischfestigkeit.

Wenn es in den 2-3m tiefen Wasser zu warm wird muessen die schon mal sehr weit raus und kommen nur zum fressen Richtung Uferregion.
Die Netze der Fischer sind dann schon mal 2km draussen wo auch in Tiefen unter 5m Futerfisch zu finden ist.
Sie sind aber auch gern an Molenkøpfen, Sportboothæfen, Fluessen zu finden wo es tiefer ist und Fahrinnen gibt , weiden sogar diese Molen ab bzw jagen Fische, nur eben unter 2-3 Meter. Was leider auch viele Stellnetzfischer wissen.
Das ist ein Grund warum es viele ørtliche Regeln gibt, 200 oder 500m Verbot beidseitig. Bornholm hat vor einigen Jahren 1 SM eingefuehrt.
Unterm Strich, Fische und auch unsere geschætzten Mefos, muessen sich dort aufhalten wo Salzgehalt, Sauerstoffgehalt, Wassertemperatur passen.
Sind diese Bedingungen optimal, finden wir sie auch im Wurfweite und das ganztægig.
Stimmen die Bedingungen nicht, kønnen sie nur zu Fressen in die Gebiete kommen wo es saisonbedingt was zu holen gibt.
Das kann Krabbelzeugs in Grundnæhe sein, Jungfisch der ja auch nicht das gesamte Jahr vorhanden ist, Watwurmschwærmen, Anfugnahrung.
Tagelange ablandige Winde treiben die Heringe aus den Buchten und wir haben keine Chance, blæst es andersrum sind sogar Tuemmler ufernah.
Warum sollte es dem Mefos da anders gehen?
Die Windrichtung bestimmt nicht nur wann und wo es uns leichter fællt zu wedeln, nee sie bestimmt auch ob es Futter gibt.
Rueckenwind und 30m Wuerfe nuetzen rein gar nichts wenn das Leben im Fruehjahr erwacht und Kleinkram auf dem Speisezettel steht, vorzugsweise ueber dem Leopardengrund, zwischen Steinen mit Tangfeldern.
Rueckenwind im Sommer kann aber das warme Oberflæchenwasser raus druecken und kuehleres kommt aus der Tiefe nach oben und das besonders gut an abfallenden Kanten.

Und so finden wir sie mal weit drausen, mal in der ersten Rinne, mal vor Einlæufen, mal zwischen Seegras, mal flach und mal tiefer.
Das duerfte in D, DK,S,N nicht anders sein, damit wæren wir wieder beim abgedroschenen Spruch.

Gruss Hendrik
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Re: Warum beißt der Fisch auf unsere Köder?

Beitrag von Frank Carstensen »

Sbirofan hat geschrieben: soweit ich informiert bin verfügt die Meerforelle, ebenso wie viele andere Raubfische, über ein nach oben ausgerichtetes Gesichtsfeld.

Das Gesichtsfeld von Salmoniden sieht wie folgt aus...:
Bild

Ich präsentiere meine Fliege seit Jahren vorzugsweise im untern Drittel der Wassersäule. Ich sehe nur Nachteile, zu weit oben zu fischen. Aber das ist ja auch das Tolle an unserem Hobby. Jeder macht das anders und alle sind trotzdem zufrieden.
LG Frank :wink:
Grüße // Frank
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