Warum beißt der Fisch auf unsere Köder?

Natürlich interessieren wir uns nicht nur für die erfolgreiche Fischwaid, sondern auch für jegliche Hintergrundinformationen über unsere silbernen Kameraden. Nur wer sein Gegenüber genau kennt, der kann sich auf ihn einstellen.
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Sundvogel
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Re: Warum beißt der Fisch auf unsere Köder?

Beitrag von Sundvogel »

piscator hat geschrieben:Moin nochmal. interessant finde ich ja die Hypothese das tiefes Fischen von Vorteil sei. Das Sichtfeld der Fische ist Kegelförmig, somit ist auch die horizontale Distanz eingeschränkt wenn ich tief (in der Nähe der Fische ) fische.
Es ist ja nicht so, dass das Auge das einzige Sinnesorgan des Fisches ist.
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orkdaling
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Re: Warum beißt der Fisch auf unsere Köder?

Beitrag von orkdaling »

Moin
@Juergen - nur 57% hatten Mageninhalt. Wenn man in deren Untersuchungen weiter liest dann findet man auch was zu den Unterschieden bei den jeweiligen Jahrgængen und von Monat zu Monat bzw was sie gefressen haben. Die im Netz gefangenen werden sich wohl nicht leergekotzt haben so wie es bei vielen Fischen im Drill bzw Druckwechsel geschieht.
Wichtig war ja "was" sie gefuttert hatten.
@Klaus - die Wassertemperatur der Fjorde betrægt zwischen 4 und 14grad bedingt durch den Golfstromeinfluss. Nur im Sommer werden einzelne Buchten wærmer. Also eigentlich immer Idealtemperatur ! Wie mehrere Untersuchungen zeigen ziehen die Mefos in das Brackwasser wo der Salzgehalt niedriger ist bzw halten sich etwas ueber der Sprungschichtvon Salz zu Suesswasser auf. Genau darum muss ich im April nach Bornholm, weil es da in dieser Zeit idealere Bedingungen gibt. Und genau darum haben wir hier im Trøndelag die Mefo im April bzw vor den Suesswassereinlæufen/Brackwasser geschont. Leider hab ich nur Untersuchungen wie zB von Dennis Thomsen / Dænische Uni Odense, wo genau das untersucht wurde. Das sogar unter Laborbedingungen in Becken mit verschiedenem Salzgehalt und Temperatur.
Eine Mefo bei 4grad und niederem Salzgehalt frisst und hat salopp gesagt schon ihre Betriebstemperatur.
Bei hohem Salzgehalt etwa bei 6 grad.
Ihre Zusammensetzung der Kørperfluessigkeiten damit die Kørpercellen richitg abeiten regeln sie ja durch die Aufnahme von Salzwasser und muessen ueberschuessiges Salz ueber die Kiemen ausscheiden. Damit haben sie es viel schwerer bei gleicher Temperatur und hohem Salzgehalt.
Osmoseregulierung bei wasserlebenden Tieren heisst das und das finde ich als Erklærung bei mehreren Bloggern die ueber Mefofischen im Winter schreiben.
Kønnte nun die einzelnen Links anhængen bzw auf welche wissenschaftlichen Arbeiten sie sich beziehen. Fuehrt aber sicher zu weit, wer Lust hat kann ja eine Suchmaschine anwerfen.

Unterm Strich, die Mefos fressen bei passenden Lebensbedingungen, wie andere Fische auch. So wachsen sie dort wo sie fast das ganze Jahr fressen kønnen besser ab und eben umgekehrt.
Suedschweden zb 50cm Mindestgrøsse, weiter nørdlich Skagerrak bis Norw Grenze 45cm,Norge 35cm.
Salzgehalt und Temperatur bzw die dadurch verursachten Lebensbedingungen entscheiden ueber Abwachsen, Laichreife,Wanderwege und ob sie fressen (kønnen).

Kuerzer ging`s beim besten Willen nicht.
Gruss Hendrik
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piscator
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Re: Warum beißt der Fisch auf unsere Köder?

Beitrag von piscator »

Es ist ja nicht so, dass das Auge das einzige Sinnesorgan des Fisches ist.
das ist wohl richtig -- es ging hier aber um Sicht!
Die anderen Sinnesorgane sind aber auch betroffen: Z.B. Schall -- hier funktioniert die Seitenlinie als Richtantenne nur dann sinnvoll, wenn der Schall sich ungestört ausbreiten kann -- in Bodennähe gibts da mehrfach-Reflektionen, die das verhindern. (Hendrik hätte da sicher wieder eine wiss. Arbeit zur Hand -- ich ein Lehrbuch: Urik -- R. J. Urick: Principles of Underwater Sound.

Da gibt es schöne Effekte, wie z.B Luftblaseneintrag, die dann tatsächlich eine Ortung verhindern -- wie alte U-Bootfahrer sicherlich wissen, oder der Afternooneffekt: Durch Sonneneinstrahlung wird eine Schallschattenzone an der Oberfläche erzeugt -- Beute, die sich dann nahe der Oberfläche aufhält kann nicht mehr geortet werden. Abends oder bei Wind wird diese Schicht wieder abgebaut (durch Abkühlung und Vermischung) und dann ist wieder oben Fischen angesagt. Deshalb in der Dämmerung oder Dunkelheit immer hoch fischen :wink:


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Re: Warum beißt der Fisch auf unsere Köder?

Beitrag von orkdaling »

Hahaha Juergen,
wissenschaftliche Arbeiten nur auf Anfrage!
Also wenn ich interessehalber bei Kvasir (Suchmaschine)" mageinnhold sjøørret" eingebe dann finde ich mehrere Seiten dazu.

Von den Bloggern wie Rosa Rekke oder Sjøørretjegeren die uns immen mit den tollen Videos versorgen , von Bergen bis Møn.
Aber auch die wissenschaftlichen Arbeiten von NTNU (Norw. Techn.Naturwissenschaftliche Uni) , NINA (Norw. Inst. fuer Naturforschung), Meeresforschungsinstitut (mit Arbeiten von Norge, Sverige bis Neu Seeland) aber auch DTU , nur nichts deutsches.
Hab da nicht nur jetzt sondern solange ich diese Infos nutzen kann immer fleisig gelesen und viele interessante Dinge zu Sicht bzw Sinnesorgane gefunden. Auch beschæftigen sich viele Untersuchungen zum Salzgehalt und Auswirkungen auf unsere Lieblinge (nicht nur Mefo), zur Wanderung bei den anadromen Fischen und natuerlich auch zu dem was sie fressen, wann und wo.

Hab mal noch ein anderes Untersuchungsgebiet gewæhlt wo nicht Mefos vom Uferstreifen bis 800m Abstand untersucht wurden sondern ausschliesslich in der Uferregion gefangene Fische (also unsere Zielobjekte)
Von ueber 1200 Fischen hatten auch ca 1/3 leere Mægen( vielleicht erst zum Fressen in die Strandzone gekommen ?)
Von denen mit Mageninnhalt hatten ca 50% krebsdyr gefressen (Zusammenfassung fuer Garnelenarten, Gammarus usw) und der Rest verteilte sich gleichmæssig auf Jungfisch und Insekten.

Denke mal wenn man diese Untersuchung 100m flussauf gemancht hættte dann wære der Anteil an Insekten grøsserund Garnelen wuerden fehlen, was ja auch logisch wære.

Aber man sieht doch sehr gut das die Mefos ueberall jagen, nur halt dort wo es gerade die besten Bedingungen gibt.
Ist der Grund eben voll mit Futter kann eine Schnur mit Sinkspitze, 9ft Vorfach die richtige Wahl sein. Sind es Muecken, dann eben Floater und 15ft Vorfach. Und das die Mefos unsere dunklen/schwarzen Oberflæchenkøder gegen den Nachthimmel sehr gut sehen ist ja auch erwiesen.
Das wir die Bande nicht nur verschrecken wenn wir erhøht stehen, ist auf Seitenlinie und Luftblase zurueck zu fuehren,
Links kann ich mir sicher ersparen denn das sollte jeder wissen - oder?

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Hier mal noch `ne Spielerei zu den Wassertemperaturen.
Man sieht das man auf Bornholm im Dez/Jan bessere Chancen hat als Febr/Mærz
Man sieht auch die Durchschnittstemperatur hier um Trondheim, nur das die Bande auf grund von viel mehr Salz im Brackwasser sind.
Auch gut zu sehen wie "warm" das Wasser im Winter vor Bergen ist, wenn ich es mit Oslo vergleiche, aber auch das ich im Sommer mit 14 statt 18 Grad eher an der Wohlfuehltemperatur liege.
Ich kønnte nun Rønne mit Skagen oder Ystad vergleichen (also Ostseebedingungen) - bringt aber nichts da es da vielleicht ein Zehntel Unterschied gibt.
Da ist es wohl wichtiger auf Strømungsverhæltnisse, Bodenstruktur und Wind zu achten.

Ich hør mal lieber auf bevor das zu wissenschaftlich wird :lol:

Gruss Hendrik
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Re: Warum beißt der Fisch auf unsere Köder?

Beitrag von Sundvogel »

piscator hat geschrieben:
Es ist ja nicht so, dass das Auge das einzige Sinnesorgan des Fisches ist.
das ist wohl richtig -- es ging hier aber um Sicht!
Die anderen Sinnesorgane sind aber auch betroffen: Z.B. Schall -- hier funktioniert die Seitenlinie als Richtantenne nur dann sinnvoll, wenn der Schall sich ungestört ausbreiten kann -- in Bodennähe gibts da mehrfach-Reflektionen, die das verhindern. (Hendrik hätte da sicher wieder eine wiss. Arbeit zur Hand -- ich ein Lehrbuch: Urik -- R. J. Urick: Principles of Underwater Sound.

Da gibt es schöne Effekte, wie z.B Luftblaseneintrag, die dann tatsächlich eine Ortung verhindern -- wie alte U-Bootfahrer sicherlich wissen, oder der Afternooneffekt: Durch Sonneneinstrahlung wird eine Schallschattenzone an der Oberfläche erzeugt -- Beute, die sich dann nahe der Oberfläche aufhält kann nicht mehr geortet werden. Abends oder bei Wind wird diese Schicht wieder abgebaut (durch Abkühlung und Vermischung) und dann ist wieder oben Fischen angesagt. Deshalb in der Dämmerung oder Dunkelheit immer hoch fischen :wink:


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Eigentlich ging es nicht ausschließlich um Sicht. Ich gehe mal davon aus, dass deine Aussagen richtig sind, dennoch erschließt sich mir deren Relevanz nicht. Wir reden ja vom Fischen mit einer künstlichen Fliege, die deutlich auffälliger ist, als jede potentielle Beute. Dass die Beute sich tarnt und flüchtet, dass die Meerforelle sich anstrengen muss, um Beute zu machen... fände ich normal. Trotz der tendenziell günstigeren Situation für das Beutetier in der Nähe von Hindernissen, sehe ich da keinen Widerspruch. Denn genau dort halten sich viel viel mehr Beutetiere auf.
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piscator
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Re: Warum beißt der Fisch auf unsere Köder?

Beitrag von piscator »

Was gibts da nicht zu verstehen ? Beispiel:
1) ich fische Tief in Bodennähe -- dann ist die Fliege nur in einem schmalen Korridor für den bodennahen Fisch sichtbar, für den Fisch im Mittelwasser eher garnicht.
2) ich fische im oberen Drittel der Wassersäule, dann ist der Sichtkorridor erheblich breiter und damit die Chance für einen bodennahen Fisch deutlich besser (Das kann man geometrisch direkt berechnen wie breit der Korriodor ist, wenn man den Sichtkegel der Fische kennt) die Fliege zu sehen.

Aber wie ich früher schon mal vorgestellt habe -- für Fernerkundung ist Schall zuständig -- das zeigen viele Fische die direkt nach dem Auftreffen des Köders beissen. Das ist einer der Gründe warum schnelles Wanderfischen so erfolgreich ist! :+++:
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Re: Warum beißt der Fisch auf unsere Köder?

Beitrag von orkdaling »

Na jetzt wo du es sagst - Wanderfischen - hat das was mit Wandersalmoniden zu tun?
Gruss Hendrik


(das war Spass)
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Re: Warum beißt der Fisch auf unsere Köder?

Beitrag von Sundvogel »

piscator hat geschrieben:Was gibts da nicht zu verstehen ? Beispiel:
1) ich fische Tief in Bodennähe -- dann ist die Fliege nur in einem schmalen Korridor für den bodennahen Fisch sichtbar, für den Fisch im Mittelwasser eher garnicht.
2) ich fische im oberen Drittel der Wassersäule, dann ist der Sichtkorridor erheblich breiter und damit die Chance für einen bodennahen Fisch deutlich besser (Das kann man geometrisch direkt berechnen wie breit der Korriodor ist, wenn man den Sichtkegel der Fische kennt) die Fliege zu sehen.

Aber wie ich früher schon mal vorgestellt habe -- für Fernerkundung ist Schall zuständig -- das zeigen viele Fische die direkt nach dem Auftreffen des Köders beissen. Das ist einer der Gründe warum schnelles Wanderfischen so erfolgreich ist! :+++:
Du, ich verstehe dich schon, ist ja auch nicht so schwer. :wink:
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SIMPLE SHRIMP
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Re: Warum beißt der Fisch auf unsere Köder?

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

.
Moin,

schön wäre, wenn ich alles so einfach glauben und abspeichern könnte. Aber manche der gebrachten Argumente lassen mich weiter grübeln, manche sind abwegig oder es sind nur halbe Erklärungen und mir kommen immer Nachfragen in den Sinn.

Beim Salzgehalt denke ich an den Unterschied zwischen Nord- und Ostsee, Salzwassereinbrüche und Wasserwechsel durch Gezeiten oder Stürme, Einbringen von süßwassergezogenen Zuchtfischen in Salzwasseranlagen - es wirft Fragen auf, wenn z.B. erzählt wird, dass "Grönländer" wegen der "süßen" Salzkonzentration in die Fjorde der Ostsee ziehen oder Fressverhalten mit Salz in Verbindung gebracht wird.

Nahrungsaufnahme oder leere Mägen sind bei niedrigen Temperaturen mit Angebot und Stoffwechsel begründbar, bei passenden Bedingungen hungern Forellen aber nicht freiwillig. Bei reichlich greifbarem Angebot fressen sie rund um die Uhr, wie in Mastanlagen zu sehen ist oder z.B. bei Borstenwurm- oder Tangläuferhochzeiten und anderen "Massenschlupfereignissen". Wenn Meerforellen trotz "reich gedecktem Tisch" wenig im Magen haben, dann kann es doch möglicherweise daran liegen, dass sich nichts Fressbares erbeuten oder finden ließ, Schwimmtiefe hin oder her.

Zur Köderführung gibt es für die Tiefanbietetaktik auch Argumente, die mehr auf persönlicher Ausrichtung, einem schnellen und dynamischen Fischereistil beruhen ( > "Eine wichtige Grundlage dafür ist das sehr schnelle Einholen der Fliege."). Schnelleres Einstrippen größerer Muster bringt logischer Weise härtere Bisse und besseres "Hakensitzen", der "heftige Anschlag" ist eingebaut. Das funktioniert nicht nur in Grundnähe, sollte man, wenn die Meerforellen nicht gerade Kleinzeugs einsammeln, durchaus mal ausprobieren, es gibt (subjektive) Argumente dafür.

Dass wechselwarme Kreaturen wie Meerforellen bei für ihren Stoffwechsel optimalen Temperaturen am besten wachsen können, wenn ausreichend Nahrung konsumiert werden kann, ist unstrittig. Die Hauptkriterien für Meerforellenballungen sind Sauerstoffsättigung - Nahrungsangebot - Temperatur - Sicherheit - Salzgehalt, > meine erdachte Reihenfolge für die Ostsee, wobei limitierende Faktoren nicht negiert werden können.

TL
Klaus

P.S.: @Hendrik
Das wir die Bande nicht nur verschrecken wenn wir erhøht stehen, ist auf Seitenlinie und Luftblase zurueck zu fuehren, Links kann ich mir sicher ersparen denn das sollte jeder wissen - oder?
Wieder einmal oder, Was sieht der Fisch mit Luftblase und Seitenlinie. :q: oder wie ist das zu verstehen?
Nachtrag: Mir ist gerade ein Licht :+q: aufgegangen, Du denkst an's Tanzen und Druckwellen, beziehst Dich ja auf Jürgen, ja dann ....
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Tightline83
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Re: Warum beißt der Fisch auf unsere Köder?

Beitrag von Tightline83 »

Wow, hier geht es ja teilweise richtig wissenschaftlich zur Sache und wie so oft gibt es für alles ein für und wider :s+5:
Wie war das: Wer fängt hat Recht :zsch:

Ich bin echt begeistert über die ganze Berichte hier und das geballte Fachwissen über die Verhaltensmuster der Mefo. Sicherlich kann das den ein oder anderen weiterbringen, solche Berichte und Fachwissen haben mich damals bei meiner gezielten Angelei auf Karpfen einenormes Stück weiter gebracht und die Fänge sind auch deutlich gestiegen. Als ich noch am studieren war konnte ich auch kurzfristig auf Wind und Wetter reagieren und habe deutlich besser gefangen. Beim Karpfenfischen war der Luftdruck auch ein bedeutender Faktor, was sagt die Fraktion zum Luftdruck?

Bzgl. Geschmack oder Duft kann ich auch bestätigen, dass gewisse Fremdgerüche die Bisse und Fänge deutlich schmälerten, so hat ein Kollege bevor er überhaupt einen Köder angefasst hatte seine Hände mit Sand,Erde was auch immer am Spot war erstmal eingerieben, damit ja keine komischen Gerüche am Köder haften bleiben.

Ich denke jedoch, dass bei einem schnell eingeholtem Köder der Geruch/Geschmack keine Rolle spielt, die Forelle hat meiner Meinung gar keine Zeit zu überlegen und muss zuschnappen. Erfolgt so ein Zuschnappen und der Fisch bleibt nicht hängen wird einfach weiter eingeholt , ohne Stop oder dergleichen, damit habe ich meine Besten Erfahrungen gemacht.

Man könnte hier alle möglichen Sachen zusammentragen, jedoch müsste man dann alle Parameter berücksichtigen um eine genaue Aussage machen zu können, die Frage ist, ob wir das wollen? Würde das nicht den Rahmen sprengen?
Wieviele von euch gehen angeln nur des Fisches wegen? :roll:
Verliert die ganze Sache dann nicht irgendwann an Reiz?
Fehlt nur noch eine APP die uns sagt welche Fliege, welches Tackle, welche Tiefe, welche Einholgeschwindigkeit, welche Wurfweite etc. wir wählen sollen nachdem man mit dem Smartphone diverse Parameter eingegeben hat oder noch besser ein Foto vom Spot gemacht hat.

Ich denke die meisten hier verstehen worauf ich hinaus will, es macht mir und sicherlich dem Großteil hier im Forum Spaß zu fachsimpeln, Berichte und Erkenntnise anderer zu lesen und zu kommentieren, jedoch ist es doch für alle von uns am schönsten am Wasser zu sein und seine eigenen Erfahrungen zu sammeln.

Wer Vertrauen in sein Tackle und seine Vorgehensweise hat, der fischt auch ganz anders und fängt früher oder später seinen Fisch.

So, jetzt noch n paar Auswertungen machen und dann den geeigneten Spot für die nächsten Tage aussuchen :grin: :grin: :grin: :grin:

Danke nochmal an alle die hier ihr breites Fachwissen und Erfahrungen teilen.

Schöne Grüße aus Hamburg
Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser
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Re: Warum beißt der Fisch auf unsere Köder?

Beitrag von orkdaling »

Ja Klaus,
genau das meinte ich. Auch wenn uns die Fische nicht sehen weil wir geduckt stehen oder Deckung haben ….
so bemerken sie uns doch auch ueber die Geræusche und Schwingungen. Und das gilt ja wohl auch bei der Futtersuche.
Einen Sandaal werden die wohl nicht ueber mehrere Meter riechen und auch nicht im getruebten Wasser nach Sturm sehen kønnen, aber sie bemerken ihn ja wohl doch, wenn man der Literatur glaubt.

Warum manche Fische leere Mægen haben? Kann ja sein das es ihnen in der Uferzone zu warm war und sie eben zum fressen gekommen sind.
Oder sie kommen eben als Absteiger aus den Fluss? Oder der Salzgehalt und die Temperatur ware fuer ihr Wohlbefinden nicht paasend und sie beginnen eben mit der Nahrungsaufnahme? Spekulativ !
Jedenfalls hab ich schon Fische gefangen die waren kugelrund gefressen und hatten mehrere Heringe im Magen oder auch voll mit Wattwuermern.
Andere und das sogar richtig gute im zeitigem Fruehjahr (3-5kg) hatten nix gefressen, bis auf meinen Gammarus - hahaha.

Gruss Hendrik
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Ammodytes

Re: Warum beißt der Fisch auf unsere Köder?

Beitrag von Ammodytes »

piscator hat geschrieben:Was gibts da nicht zu verstehen ? Beispiel:
1) ich fische Tief in Bodennähe -- dann ist die Fliege nur in einem schmalen Korridor für den bodennahen Fisch sichtbar, für den Fisch im Mittelwasser eher garnicht.
2) ich fische im oberen Drittel der Wassersäule, dann ist der Sichtkorridor erheblich breiter und damit die Chance für einen bodennahen Fisch deutlich besser (Das kann man geometrisch direkt berechnen wie breit der Korriodor ist, wenn man den Sichtkegel der Fische kennt) die Fliege zu sehen.

Aber wie ich früher schon mal vorgestellt habe -- für Fernerkundung ist Schall zuständig -- das zeigen viele Fische die direkt nach dem Auftreffen des Köders beissen. Das ist einer der Gründe warum schnelles Wanderfischen so erfolgreich ist! :+++:
Moin Jürgen, Deine Aussagen sind nicht sehr fischfreundlich!
Bestandesschonender wäre es die Sache noch wissenschaftlicher anzugehen, am Wasser zum Hotspot zu eilen, sich auf eine Stein zu stellen, 300 x in die selbe Richtung zu werfen und den Köder schön tief führen damit sich auch der Händler freut :wink:

Gruß Ammodytes

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Re: Warum beißt der Fisch auf unsere Köder?

Beitrag von orkdaling »

Hahaha, noch besser wære ja sich da aufzubauen und nach dieser Taktik zu verfahren wo Jahreszeitlich bedingt keine Mefo Unfug treibt.
Wanderwege sind eben keine Trampelpfade wo alle halbe Stunde jemand vorbei schleicht.

Das was Juergen ansprach -Schall - ist nicht von der Hand zu weisen.
Nur eben wann und wo. Fressrauch, jagende Fische zwischen Hering oder schwærmenden Watwuermern, da størt auch kein einschlagender Blinker. Auch nicht wenn man dort hin watet.
Im knietiefem Wasser oder an einer Krautkante abweidende Fische da størt schon das Plumsen eines kurzen Kopfes.
Im ersten Fall stoert auch keine beschwerte oder Tubenfliege, im zweiten Fall sind es wohl eher Loppe,Gammarus am 10-14ner Haken.
Da wæren wir dann bei der Præsentation und dafuer geeigneter Schnuere und Vorfæcher.
Gruss Hendrik
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