Gülle-Notstand im Norden...

Natürlich interessieren wir uns nicht nur für die erfolgreiche Fischwaid, sondern auch für jegliche Hintergrundinformationen über unsere silbernen Kameraden. Nur wer sein Gegenüber genau kennt, der kann sich auf ihn einstellen.
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Frank Buchholz
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Re: Gülle-Notstand im Norden...

Beitrag von Frank Buchholz »

IdEfIx hat geschrieben: Im Frühjahr, wenn die Saison wieder beginnt, werden wieder alle hier jammern, weils wieder überall nach Gülle stinkt. :no:
Das billige Schweinefleisch ist für den EXPORT. Dein oder mein Konsum ändert nicht das Geringste daran was heimische Landwirte für den Weltmarkt produzieren und in welchem Maße unsere Umwelt darunter leidet. Das ist heute vollständig voneinander entkoppelt.

Anstatt zu jammern werde ich mich kommendes Frühjahr zur Braunalgensaison, wenn ich den Lauf meiner Köder nicht mehr verfolgen kann, endlich dem Forellensee widmen. Die Teichforellen habe ich schon viel zu lange vernachlässigt, das ist bundesweit ein wichtiger Markt in der Raubfischzschonzeit. Material ist schon bestellt.

Du kannst nicht ändern wie der Wind weht, aber du kannst dein Segel richtig setzen. :wink:
"Das Leben ist kein Ponyhof!" Rüdiger K., 47, Wolfsberater
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Fliegenjeck
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Re: Gülle-Notstand im Norden...

Beitrag von Fliegenjeck »

Hallöchen Allerseits,
@ Ihr seid mir welche, mit : Der hat die Schuld oder der ,der aber auch noch....
Wenn einer Schuld hat, dann der Wähler ! Wer wählt diese Idioten denn,die uns mit tollen versprechen vorgaukeln das alles i.O ist wenn wir sie wählen... Und hinterher wars keiner...Ne ne lasset uns andere wählen und schauen was dann passiert...oder noch besser keiner geht mehr zur Wahl damit die kapieren das wir keinen von denen mehr wollen... :grin: Aber das begreifen die eh nicht ... :lol: :lol: :lol:
MfG Nobby... :wink:
Neulich hat mir einer seinen geheimen Angelplatz verraten. Er war so geheim, nicht mal die Fische kannten ihn. :+grin:
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Maqua
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Re: Gülle-Notstand im Norden...

Beitrag von Maqua »

Frank Buchholz hat geschrieben: Das billige Schweinefleisch ist für den EXPORT. Dein oder mein Konsum ändert nicht das Geringste daran was heimische Landwirte für den Weltmarkt produzieren und in welchem Maße unsere Umwelt darunter leidet. Das ist heute vollständig voneinander entkoppelt.
Exakt Frank!
Sein eigenes Verhalten zu reflektieren ist löblich, ändert aber nix.
Hier bei uns gab es in diesem Jahr eine Vorankündigung der Wasserversorger, die Preise werden erhöht weil die Nitratwerte in den roten Bereich steigen und neue Filter vonnöten sind.
Gleichzeitig fahren niederländische Scheißeverteiler über unsere heimischen Äcker und füllen den achso bedürftigen Landwirten die Taschen.
Danke Bauernlobby, ihr seid die Grössten! :s+1:
Gruss Manni :wink:





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orkdaling
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Re: Gülle-Notstand im Norden...

Beitrag von orkdaling »

Moin moin,
jeder kann sich seine seine Meinung bilden, man kann nachlesen, seinen Abgeordneten besuchen, wæhlen...
Letzendlich muss der Dreck aber irgendwo bleiben.
Man kann sich ausrechnen wer an der Schweineproduktion verdient, was der kleine Bauer davon hat /beitrægt und was die Grosserzeuger ( zB hollændische die in D Schweinezuchtbetriebe betreiben auf Grund "guenstiger Bedingungen")
Man kann sich auch schlau machen ueber grenzueberschreitenden Guelletransport oder ueber das laufende Vertragsverletzungsverfahren gegen D-land auf grund der seit Jahren ueberschrittenen Grenzwerte (Nitrat/Phosphatbelastung der Grundwassers)
Ein paar Zahlen:
D. hat ca 60 mio Schweine im Stall, ergibt 5,6 mio Tonnen Schweinefleich.
DK hat immer noch 12,4 mio Schweine im Stall.
Beide Lænder exportieren Schweinefleich nach Russland, China aber auch innerhalb der EU (D-land zB 2,9 mio Tonnen)
Meine bescheidene Meinung, wenn ca 50% exportiert werden dann isst der Verbraucher aber eben auch noch 50%.
Und er hat es in der Hand ob er vom Grosserzeuger billiges Schweinefleisch kauft, einschlieslich aller Umweltschæden oder ob er bereit ist qualitativ hochwertiges und nicht in Massenproduktion erzeugtes Fleisch zu kaufen.
Er hat es auch in der Hand wenn in seiner Region eine weitere Massenproduktionsanlage entstehen soll, er kann sich organisieren oder eben denen die gewæhlt werden wollen klarmachen das er dann anders wæhlt.
Es ist zu einfach ein paar Kilometer weiter zu fahren um seine Mefo zu fangen wenn es an einer Ecke stinkt!
Gruss Hendrik
Willst du morgen noch lokal handeln musst du heute daran denken !
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gobio
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Re: Gülle-Notstand im Norden...

Beitrag von gobio »

Hi.

Viel Spaß beim Förderung gucken: https://www.agrar-fischerei-zahlungen.de/Suche

Gibt die wildesten Förderungen:
- Ausgleichszulage benachteiligte Gebiete
- Erstattung nicht genutzter Mittel der Krisenreserve
- Umverteilungsprämie
- Befristete Sonderbeihilfe für Erzeuger der Tierhaltungssektoren
uws.

Und für Fischereibetriebe: https://www.agrar-fischerei-zahlungen.d ... empfaenger

z.B.: Aufbau einer Verarbeitungsanlage für Kaviar
nationale Beteiligung in EURO (Bund, Land, Kommune)166.750,00
EFF-Zuschuss in EURO (Europäische Union) 500.250,00


Gruß
Mirco
Ich distanziere mich hiermit ausdrücklich von allen Inhalten aller gelinkten Seiten in meinen Threads da ich hierauf keinen Einfluss habe.
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orkdaling
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Re: Gülle-Notstand im Norden...

Beitrag von orkdaling »

Moin moin,
na dann hast du da vielleicht auch gelesen das 40% (55mrd) der EU Gelder in Agrar/Fischerei Subventionen gehen.
Davon bekommt alleine Deutschland 6,4 mrd. ab (Zeitraum 10/16 bis 10/17)
Da kann man sich leicht ausmalen das das ein Kampf um diese Mittel ist, jeder Dæne, Franzose, Deutsche... richtet seine Produktion so aus das er genug davon ab bekommt.
Gibt ja nicht nur Schweineguelle.
Wenn man nicht mehr genug Kohle mit der Milch machen kann, (Preise fallen, Quote weg) dann muss man halt sehen wie es weiter geht.
Und dann entstehen solche Dinge wie Milchpulver nach Afrika mit Subventionen der EU, der afrikanische Bauer schlachtet dann seine Kuehe, klopft irgendwann an die europæische Tuer.
Gruss Hendrik
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hennes2121
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Re: Gülle-Notstand im Norden...

Beitrag von hennes2121 »

moin
Ende der 80er gab es übrigens schon mal son einen "Gülllenotstand".
Damals wurde ernsthaft diskutiert, die Gülle per Schiff direkt in der Nordsee zu verklappen. Vor allem die Niederlande hatten sich dafür stark gemacht.
Das wurde dann doch nicht umgesetzt, wahrscheinlich aus Kostengründen, gesunder Menschenverstand hat ja in der Vergangenheit nur selten irgendwelchen EU-Wahnsinn verhindert. :o
TL Hennes
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Stephen
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Re: Gülle-Notstand im Norden...

Beitrag von Stephen »

alles schön & gut & richtig , junx!
aber was soll ich denn nun essen? ohne irgendwem wehzutun oder irgendwas zu schädigen? hat mal jemand einen konstruktiven vorschlag?
und ich koche gerne ! und ich will fleisch! oder fisch! oder garnelen! oder muscheln! nicht nur grünfutter!
die preise im bio- markt kann ICH mir nicht leisten, für 50 cent/kg gibt es in münster kein wild und wenn ich 1000 km fahre um mir (vielleicht) eine relle selbst zu fangen, ist die öko- bilanz vollends im gesäß.

doch norwegisches walfleisch? :grin:

:wink: , stephen
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Freund Hein
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Re: Gülle-Notstand im Norden...

Beitrag von Freund Hein »

Esse doch einfach nur noch das was du selbst getötet hast. Oder guck was der Straßenrand so her gibt.
Ernsthaft: Reduziere Deine Fleischkonsum. Lieber nur einmal die Woche , aber dann was vernünftiges.
Insgesamt ist es schwierig das für sich so aufzulösen, daß man sich hier vor sich selbst korrekt verhält.

VG Hein
Stephen
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Re: Gülle-Notstand im Norden...

Beitrag von Stephen »

sorry,
das sind doch nun wohlfeile allgemeinplätze.
ich habe von 96 kg auf 79 kg abgespeckt und meine ernährung entsprechend umgestellt, trotzdem bleibt da eine lücke zwischen dem was ich essen will, was ich darf, was ich mir leisten kann und was die umwelt
hergibt!

und fux à la pirelli an randstreifen ist nicht meins... :grin:

gruß, stephen
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orkdaling
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Re: Gülle-Notstand im Norden...

Beitrag von orkdaling »

:grin:
vågehval = Zwergwal
Hier die Mitteilung der Regierung (Fangkvote 880)
https://www.regjeringen.no/no/aktuelt/k ... id2480554/
Der Bestand 150.000 (nur Nordatlantik und nur Zwergwal, andere Arten weden nicht bejagt)
Es wird tatsæchlich darueber diskutiert mehr zu jagen, nicht aus wissenschaftlichen Zwecken, der Bestand ist høher als vor 50 Jahren.
Genau wie in anderen Lændern darueber diskutiert wird ob wieder Robben und Seehunde bejagt werden.
Man kønnte natuerlich auch die Lizensen beschrænken und weniger auslændische Fischer Hering, Makrele, Dorsch, Garnelen fangen lassen.
Aber lieber Stephen, ich esse keinen Wal, ich esse auch keinen Zuchtlachs solange die "Nebenwirkungen" auf das Meer/Fjord bzw anderen Fischarten nicht ausgeschlossen sind. Ich kaufe auch keine Fruehkartoffeln vom Bauern der das Kraut und alles drum herum totspritzt um zeitig zu ernten.
Und man kann zB Schweinekamm vom einheimischen Bauern/ Supermarkt kaufen, ebenso Kæse oder Milchprodukte die nicht durch die halbe Welt gekarrt wurden. Weihnachten gibts Gans vom Bauern auf Hitra und den anderen 2. Tag Hirschfilet von "um die Ecke" geschossen.
Also jeder von uns kann in seinem Land schon etwas Einfluss nehmen!
Und wie ich oben schrieb, 55 mrd fuer Agrarførderung also aus EU Mitteln, teilweise fuer sehr fragwuerdige Exporte wie zB Milchpulver nach Afrika.
Ich glaube, wenn man zB den deutschen Bauern aus den 6,4 mrd Anteil mehr Geld fuer sinnvolle Projekte geben wuerde ( auch den dænischen ....),
dann gæbe es nicht solch ein Guelleproblem.
Dann kønnten die ihre Høfe wieder wirtschaftlich und økologisch betreiben, ohne Massentierhaltung.
Aber was geschieht dann mit den landwirtschaftlichen Grossbetrieben und den Konzernen, der Lobby ?
Mal so nebenbei, ich hab das ja mal vor vielen Jahren gelernt, damals hatte mein Betrieb 7000 ha , was schon riessig fuer deutsche Verhæltnisse ist. Heute hat dieser Betrieb ueber 10.000 ha. Zugekauft von Bauern die aufgeben mussten !
Aber mach dir mal keinen Kopf um den Wal, nach Deutschland darf er nicht exportiert werden, die 880 Tiere muessen wir mit Grønlændern und Islændern alleine essen.
Gruss Hendrik
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Fliegenjeck
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Re: Gülle-Notstand im Norden...

Beitrag von Fliegenjeck »

Hallöchen,
dann heist die Antwort : SOLAWI( Solidarische Landwirtschaft) Aber da muss ein jeder seinen Allerwertesten selbst für einige Std auf den Acker bewegen und mithelfen ;) , das dürfte den meisten dann doch schweeeeer fallen,für sein Futter auch noch selbst bewegen. Hätte aber den Vorteil( zumindest bei einigen),sie wüßten Nahrungsmitel wieder zu schätzen,würden nur das essen was die Region hergibt und ganz nebenbei würde das Übergewicht reduziert...und die Therapeuten hätten mehr frei um Fischen zu gehen. :grin:
MfG Nobby... :wink:
Neulich hat mir einer seinen geheimen Angelplatz verraten. Er war so geheim, nicht mal die Fische kannten ihn. :+grin:
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Maqua
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Re: Gülle-Notstand im Norden...

Beitrag von Maqua »

Stephen hat geschrieben:...und fux à la pirelli an randstreifen ist nicht meins... :grin:
Da fallen mir gleich die Road-Pizzas (Opossums) aus Neuseeland ein, ein Traumland auch für den Selbstversorger. :lol: :+D
Gruss Manni :wink:





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Stephen
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Re: Gülle-Notstand im Norden...

Beitrag von Stephen »

nun,
das scheint mir immer noch besser, als nach einem 10 stunden arbeitstag selbst einen acker zu bewirtschaften ... :grin:

:wink: , stephen
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