Fleischqualität der unterschiedlichen Meerforellen

So manch ein Fisch landet nach erfolgreicher Waid als Delikatesse auf dem heimischen Tisch. Es gibt jedoch eine Vielfalt von Zubereitungmöglichkeiten über die man sich hier austauschen kann.
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Frank
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Beitrag von Frank »

Habe die ganze Diskussion erst jetzt gelesen und möchte mich eigentlich nur zu zwei Dingen äußern, die mir auffielen, bzw, erwähnenswert finde.
Zum einen; Wenne es darum geht bei Nachhaltigkeit und schonendem Umgang mit der Ressource Meerforelle, würde ich generell keinen Aufsteiger mitnehmen, weder aus dem Meer und erst recht nicht aus dem Fluss, wo er ja schon kurz vor der Reproduktion steht.
Zum anderen: Fische aus der Mörrum - vor allem Lachse - würde ich wegen Ihrer Schadstoffbelastung nicht essen, nach einem Bericht aus der Zeitschrift "Fliegenfischen" aus dem letzten Jahr.
Gruß Frank
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LuckyLoop
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Beitrag von LuckyLoop »

Frank hat geschrieben:Zum anderen: Fische aus der Mörrum - vor allem Lachse - würde ich wegen Ihrer Schadstoffbelastung nicht essen, nach einem Bericht aus der Zeitschrift "Fliegenfischen" aus dem letzten Jahr.
Hallo Frank,
Da ich den Artikel nicht kenne: Um welche Schadstoffe geht es denn da und wo sind deren Ursachen zu suchen ?
Grüße, Frank
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Uecki
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Beitrag von Uecki »

M74 <<< Mysteriös 74
Ein Giftcocktail das durch Einleitungen in Die Ostsee ensteht
:wink:
LuckyLoop
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Beitrag von LuckyLoop »

Hallo Uecki,
Danke für die schnelle Antwort.
Ich habe mal gegoogelt.
M74-Syndrom:
Führt zum Absterben der Fisch-Larven im Dottersackstadium.
Syndrom --> Ursache nicht wirklich aufgeklärt ...
Also auch die "Schadstoffe" unbekannt bzw. unter der Nachweisgrenze ?
Dann wäre die Schadstoffbelastung beim Verzehr nicht höher als sie im Allgemeinen sowieso schon ist oder ?
Wer weiß mehr darüber ?
Grüße, Frank
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BlackZulu
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Beitrag von BlackZulu »

wie sieht es denn mit der Schadstoffbelastung der holverarbeitenden Industrie in Schweden aus?
Was kommt aus den Anlagen z.B. in Mörrum oder Gävle raus.

Allein schon die Wassermenge mit dem das Holz feucht gehalten wird, wo geht das hin, was nicht durchs Holz aufgenommen wird?

Ich will die jetzt nicht anprangern, da ich keine Infos habe ob die überhaupt etwas mit Wasserverschmutzung zu haben, fährt man aber mal vorbei an diesen Anlagen, so entsteht aber schon solch ein Verdacht.


Gruß BlackZulu
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Frank
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Beitrag von Frank »

Hallo LuckyLoop,
soweit ich das verstanden habe, sind die Lachse bereits aus der Ostsee schadstoffbelastet und nicht durch ihre Anwesenheit in der Mörrum. In dem kleinen Artikel ging es auch primär um das Verhalten der Fischer beim Aufstieg in die Mörrum und der Verwertung der Fische, nämlich als Tierfutter. Ökonomisch würde der Lizenzverkauf fürs Angeln mehr Geld bringen, so daß die Fischer alimentiert werden könnten.
Gruß Frank
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hennes2121
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Re: Fleischqualität der unterschiedlichen Meerforellen

Beitrag von hennes2121 »

Moin,
ich möchte einfach mal wissen, bis zu welcher Größe eine Meerforelle noch sinnvoll zu verwerten ist.
Gibt es da eine Obergrenze, wo die Fische einfach auch nicht mehr schmecken?
Ich bin eh ein Befürworter des Küchenfensters, aber wenn ich dann tatsächlich mal eine 80er in der Hand habe, sieht die Welt vielleicht anders aus.
Es ist mir durchaus bewusst, dass der Erfahrungspool eher eine Pfütze sein wird, aber vielleicht hat ja jemand seine Enttäuschung auch mit blanken Großfischen schon hinter sich.
TL hennes
Ein weiser Mann hat nie einen Computer und einen Vorschlaghammer im selben Raum
dimona36

Re: Fleischqualität der unterschiedlichen Meerforellen

Beitrag von dimona36 »

Hi,

anders als Säugetiere wachsen wechselwarme Tiere Zeit ihres Lebens immer weiter, wenn auch ab einem gewissen Alter etwas langsamer. Der bemooste Karpfen ist also eher eine Legende.

Ich denke nicht, dass eine 40er MeFo besser schmeckt als eine 80er. Eher eine Frage der Pfannengröße (oder Portionierung)

Gruß und TL :wink:
Arnulf
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Carp4Fun
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Re: Fleischqualität der unterschiedlichen Meerforellen

Beitrag von Carp4Fun »

Moin,

da hat Arnulf Recht, unseren Fischen fehlt die definierte Endgröße und selbst eine 80er ist grundsätzlich noch gut zum Verzehr geeignet. So unliebsame Dinge wie Grätenpulen gehen mit der Größe sogar noch leichter vonstatten. Was mir bei kapitalen Fischen nicht so gefällt, sind z.B. die entsprechend großen Muskelsegmente mit gewissen Einbußen in Sachen Zartheit und Handling auf der Gabel. Statt Braten also vielleicht besser die kaltgeräucherte Variante wählen, dann ist selbst (oder gerade) ein so großer Fisch noch ein uneingeschränkter Traum auf dem Teller! :+++:

Aber die schwierige Verwertung von 80er Meerforellen zählt auf jeden Fall in die Kategorie Luxusproblem; will ich auch haben! :grin:
Gruß
Sascha
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Re: Fleischqualität der unterschiedlichen Meerforellen

Beitrag von Dornhai »

Also meine 76 Mefo vor Rügen gefangen hat uns allen in der Familie
wunderbar geschmeckt. :roll:
Gruß Steffen
dimona36

Re: Fleischqualität der unterschiedlichen Meerforellen

Beitrag von dimona36 »

Carp4Fun hat geschrieben:Aber die schwierige Verwertung von 80er Meerforellen zählt auf jeden Fall in die Kategorie Luxusproblem; will ich auch haben! :grin:
dito :+++:
andi22
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Re: Fleischqualität der unterschiedlichen Meerforellen

Beitrag von andi22 »

Hallo @ all

Shorty hat geschrieben,

Nein, da ich nicht der weltbeste Koch bin, esse ich die Fische meist mit Salz, Pfeffer und Zitrone.

Shorty, Zitrone und Fisch,das geht gar nicht.
lass die Zitrone weg und du schmeckst wieder den Fisch :+++:


Gruß andi
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Stucki
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Re: Fleischqualität der unterschiedlichen Meerforellen

Beitrag von Stucki »

Hallo,

hatte vor Kurzem eine neue Erfahrung gemacht, die ich nicht für mich behalten möchte.

Ende April hatte ich einige Mefos gefangen, dabei auche 43er in aller bester Kondition und eine 55er etwas schlank, Schuppenkleid silber und lose.

Beide Fische wurden auf identische Art in Alufolie auf dem Grill zu bereitet und danach zum selben Essen serviert. Ich hatte dann auch von beiden Fischen gegessen und habe dabei festgestellt, dass das Fleisch von der 43er 1A und super lecker war, bei der 55er fiel mir auf, dass das Fleisch irgendwie fade, tot und einfach nicht lecker war.

Alle Anderen am Tisch fanden beide Fische super klasse, aber ich halt nicht. Unter den Gästen war auch kein anderer Angler dabei.

Ich vermute mal, dass die 55er ein Absteiger war und einfach noch nicht wieder zu kräften gekommen war, daher auch die schlechte Fleischqualität.

Mein persönliches Fazit: Alles was nicht in einer ordentlichen Kondition ist, geht ohne wenn und aber zurück!
Gruß

Stucki
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piscator
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Re: Fleischqualität der unterschiedlichen Meerforellen

Beitrag von piscator »

Moin, es gibt natürlich Unterschiede in der Qualität und im Geschmack. Eine Küstenmeerforelle (klein) ernährt sich vorwiegend von kleinen Krustentierchen, während die große Forelle zum pelagischen Räuber wird (sieht man bereits in der Farbe des Fleisches). Genauso sind Ostseelachse in erster Linie Herings und Sprott Liebhaber und nicht wie die Atlantischen mit Tiefseegarnelen groß geworden. Bei den Norwegischen Lachsen schmeckten mir bisher alle; bei den Schwedischen hatte ich mal einen Juli Fisch (1 Monat in der Mörrum) - der war grauenhaft (aber eben auch nicht blank). Die Belastung der Ostseelachse stammt wohl aus den Papierfabriken im Finnischen Meerbusen -- aber näheres weis ich auch nicht. Übrigends stank es früher erbärmlich in Mörrum nach deren Papierfabrik (bei bestimmten Windlagen).
J.
Petri Heil, J.
brauch keine Gewalt, nimm einfach 'ne längere Rute
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Stucki
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Re: Fleischqualität der unterschiedlichen Meerforellen

Beitrag von Stucki »

Da stimme ich dir zu, dass die aufgenommene Nahrung sich auf den Geschmack und Färbung des Fleisches auswirkt. Bei den beiden Fischen ist mir halt der geschmackliche Unterschied sehr stark aufgefallen und ich schiebe es mal darauf, dass der schlanke Fisch, nach dem Laichprozess noch nicht wieder voll im Futter war. Die Fleischfärbung der beiden Fische war, wenn ich mich recht erinnere, identisch.

Der unterschied zwischen Nahrung Krebstierchen und Nahrung Hering etc. kann meiner Meinung nach nicht so den Geschmack verändern, das der eine Fische im Geschmack Note 1 und der andere Note 6 bekommt.

Kann natürlich auch sein, dass mein Gaumen mir einen Streich gespielt hat, denn den Gästen hat es ja gemundet ;)
Gruß

Stucki
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