Catch&release-Artikel in der "Fisch&Fang"

Natürlich sind auch Reiseführer, Kartenwerke oder beispielsweise Bücher zur Knotenkunde etc. von Interesse.
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Hanne
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Catch&release-Artikel in der "Fisch&Fang"

Beitrag von Hanne »

Hi,

in der neuen Ausgabe der o.g. Zeitschrift (02 Febr) klärt nicht nur ein Artikel über das Thema auf,
es wird auch in einem Interview mit einem auf Fischereirecht spezialisierten Anwalt einiges geklärt.
Das habe ich sehr interessiert gelesen.
Wenn einer von euch noch Unsicherheiten diesbezüglich hat - lesen, empfehle ich.

Grüß euch und Petri Heil !
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Hanne
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No.1
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Re: Catch&release-Artikel in der "Fisch&Fang"

Beitrag von No.1 »

hi hanne,

könnest du das ma kurz zusammenfassen, bitte?
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Hanne
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Re: Catch&release-Artikel in der "Fisch&Fang"

Beitrag von Hanne »

Für ein umfassendes Bild würde ich den Artikel mal lesen. Die Gesamtheit macht die Reportage aus und empfehlenswert.
Wer den Gesamtartikel liest, ist umfassend informiert. Das kann ich gar nicht wirklich zusammenfassen.
Eine Zusammenfassung liefert ein bruchstückhaftes Bild, und es wären auch beinah nur Zitate aus dem Artikel.
Das halte ich nicht für zweckmäßig.

Trotzdem für eine Kurzinfo die wichtigsten Aussagen:
- Erst einmal dies: in Schleswig-Holsein ist Catch & Release verboten, wenn das Angeln von vornherein darauf angelegt ist.
- Ansonsten gilt, was nicht verboten ist, ist erlaubt.
- Verboten ist mein Verhalten nur dann, wenn ich von vornherein einen Fisch fangen will, den ich zurücksetzen will. :grin:
- Der vernünftigste Grund zum Angeln ist, den Fisch verwerten, sprich essen zu wollen.
- Wird auf Barsch geangelt und ein Karpfen beißt an, kann er zurückgesetzt werden. :grin:
- Ist ein Karpfen zu alt (zu groß), um ihn noch verwerten, sprich essen zu können, kann er zurückgesetzt werden. :grin:

Das kennen wir ja alles. Und der Grinser zeigt unseren Spielraum.

Interessant ist, dass große Laichfische wichtiger sind als die kleinen: Eigröße und Larvengröße nehmen zu, die Nachkommenzahl ist deutlich höher. Es wäre also übertrieben, besonders die jungen Rogner und Milchner zwingend zürcksetzen zu wollen, damit sie mal ordentlich für Nachkommen sorgen. Die Alten sind's !!! Yo ! :lol:

Was ich gern weitergeben würde, ist, dass ich den Trend zu sehr leichten Ruten an der Küste nicht gut finde, denn dadurch verlängert sich - wie ich lese - die Drillzeit, was sicher manche toll finden, weil es mehr Spaß macht, was jedoch die Qual der Fische erhöht. Und das ist doch das, was wir grundsätzlich unter normalen Umständen vermeiden wollen: den Fisch qualvoll an Land zu bringen oder seine Erholung nach dem Zurücksetzen zu gefährden oder zu verlängern.

Ich will hier keine Wiedergabe des Artikels fabrizieren und auch keine Diskussion verursachen, die ja immer und ewig kontrovers abläuft, und zwar in ganz Deutschland, nicht nur hier im Forum - es ist nur ein Hinweis zu mehr Information über das Thema!

Gruß, Hanne
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Hanne
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FoolishFarmer
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Re: Catch&release-Artikel in der "Fisch&Fang"

Beitrag von FoolishFarmer »

Hanne hat geschrieben:Interessant ist, dass große Laichfische wichtiger sind als die kleinen: Eigröße und Larvengröße nehmen zu, die Nachkommenzahl ist deutlich höher. Es wäre also übertrieben, besonders die jungen Rogner und Milchner zwingend zürcksetzen zu wollen, damit sie mal ordentlich für Nachkommen sorgen. Die Alten sind's !!! Yo ! :lol:
Dies wiederum rührt aus der aberwitzigen wissenschaftlichen Arbeit eines Fischerei-Biologen (kein Ökologe, kein Fischbiologe, sondern eben Fischerei...), der selbst C&R gerne praktiziert und permanent schönredet (mit eben jenem umstrittenen wissenschaftlichen Hintergrund) und Stammredner auf den großen Karpfenangelmessen ist... :oops
Gruß Paddy
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Re: Catch&release-Artikel in der "Fisch&Fang"

Beitrag von fritzlebewohl »

Was ich gern weitergeben würde, ist, dass ich den Trend zu sehr leichten Ruten an der Küste nicht gut finde, denn dadurch verlängert sich - wie ich lese - die Drillzeit, was sicher manche toll finden, weil es mehr Spaß macht, was jedoch die Qual der Fische erhöht. Und das ist doch das, was wir grundsätzlich unter normalen Umständen vermeiden wollen: den Fisch qualvoll an Land zu bringen oder seine Erholung nach dem Zurücksetzen zu gefährden oder zu verlängern.



....wo ist da die goldene Mitte,wenn es danach geht....das ist ja ein Grundsatzproblem...da sollte sich jeder mal selbst hinterfragen....Spaß/Mensch=Qual/Fisch...irgendwo hört das doch auf.
Gib einem Hungernden einen Fisch, und er wird einmal satt, lehre ihn Fischen, und er wird nie wieder hungern.

Gruß Arne
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piscator
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Re: Catch&release-Artikel in der "Fisch&Fang"

Beitrag von piscator »

Moin, vieles ist richtig Hanne und manches nur bedingt. Der Trend zu leichteren Ruten ist manchmal nur ein Trend in den Codes. Wo heute 6 draufsteht wars früher 7 und damit völlig im Rahmen. Und Drillzeit ist in erster Linie eine Frage von Erfahrung und Druck den ich mich am Fisch zu machen traue. J.
Petri Heil, J.
brauch keine Gewalt, nimm einfach 'ne längere Rute
http://www.baltic-cane.de/
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Re: Catch&release-Artikel in der "Fisch&Fang"

Beitrag von Dirk.M aus G. »

Hanne hat geschrieben: Was ich gern weitergeben würde, ist, dass ich den Trend zu sehr leichten Ruten an der Küste nicht gut finde, denn dadurch verlängert sich - wie ich lese - die Drillzeit, was sicher manche toll finden, weil es mehr Spaß macht, was jedoch die Qual der Fische erhöht. Und das ist doch das, was wir grundsätzlich unter normalen Umständen vermeiden wollen: den Fisch qualvoll an Land zu bringen oder seine Erholung nach dem Zurücksetzen zu gefährden oder zu verlängern.

Gruß, Hanne
Ich halte es für sehr gefährlich so zu argumentieren.
Ein Angler der einen Fisch drillt,quält ihn nach Deiner Aussage?! :roll:
Wer die Menschen kennt der liebt die Tiere!
dimona36

Re: Catch&release-Artikel in der "Fisch&Fang"

Beitrag von dimona36 »

FoolishFarmer hat geschrieben:
Hanne hat geschrieben:Interessant ist, dass große Laichfische wichtiger sind als die kleinen: Eigröße und Larvengröße nehmen zu, die Nachkommenzahl ist deutlich höher. Es wäre also übertrieben, besonders die jungen Rogner und Milchner zwingend zürcksetzen zu wollen, damit sie mal ordentlich für Nachkommen sorgen. Die Alten sind's !!! Yo ! :lol:
Dies wiederum rührt aus der aberwitzigen wissenschaftlichen Arbeit eines Fischerei-Biologen (kein Ökologe, kein Fischbiologe, sondern eben Fischerei...), der selbst C&R gerne praktiziert und permanent schönredet (mit eben jenem umstrittenen wissenschaftlichen Hintergrund) und Stammredner auf den großen Karpfenangelmessen ist... :oops
Hi, Paddy,

das interessiert mich jetzt.

Ich war und bin ein Fan des österreichischen "Zwischenbrittelmaßes". Übertragen auf die Meerforellenfischerei würde ich dafür plädieren, Fische zwischen 38 und 45 Zentimeter zu entnehmen. Sie haben ein gutes Pfannenmass und sind aus meiner Sicht (bisher zumindest) nicht die Übernachwuchsträger. Fische zwischen 45 und sagen wir 58 Zentimenter sollten zurückgesetzt werden, weil SIE von Größe und Häufigkeit gesehen den meisten Nachwuchs produzieren. Klar werden auch die kleinen groß, aber sie haben eben auch noch andere Sterblichkeitsfaktoren, insbesondere Prädatoren.

Ich lasse mich aber gerne belehren.
Ich hoffe, ich stosse hier nicht wieder ne Grundsatzdiskussion an, aber Paddys Meinung als Fachmann interessiert mich.

TL Arnulf
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Sundvogel
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Re: Catch&release-Artikel in der "Fisch&Fang"

Beitrag von Sundvogel »

Der Artikel ist in der Tat aufschlussreich. Deinen Einwand bezüglich leichter Ruten kann ich nicht nachvollziehen. Leichte Ruten fischt man um leichte kleine Köder vernūnftig fūhren und werfen zu kõnnen und nicht um länger zu drillen.

Gruß Uli!
The beach is a place where a man can feel
he's the only soul in the world that's real. (P.T.)
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FoolishFarmer
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Re: Catch&release-Artikel in der "Fisch&Fang"

Beitrag von FoolishFarmer »

Hallo Arnulf,
nur kurz wg. OT (alles weitere gerne per PN) - alles richtig, was Du sagst. Sehe ich grundsätzlich sehr ähnlich.
Der Autor der Publikation auf die sich obiges Statement der F&F-Autoren bezieht, benennt aber explitzit kapitale Fische (u.a. Karpfen) als die besten Laichfische. Die Intention ist der Schutz kapitaler Fische (und damit "kapitalen Erbguts"), um möglichst großwüchsige Fische heranzuziehen und in den Gewässern zu behalten.
Aus ökologischer wie biologischer Sicht höchst zweifelhaft, da viele Fische ab einer gewissen Größe überhaupt keinen Laich mehr aufbauen können (mangels benötigter Ressourcen zur Selbsterhaltung). Darüber hinaus kann eine Anhäufung von Kapitalen das Arten- sowie Populationsgefüge (Fische) eines Gewässers bis hin zum kompletten Ökosystem nachhaltig stören.

Fazit:
Natürlich haben auch große Fische ein Funktion im Ökosystem. Jedoch halte ich es für falsch, explizit kapitale Fische als das "Beste vom Besten" im Sinne der Fortpflanzung hervorzuheben. Hier vermischt sich leider die wissenschaftliche Beweisführung mit dem Wunschdenken eines Karpfenanglers.
Gruß Paddy
dimona36

Re: Catch&release-Artikel in der "Fisch&Fang"

Beitrag von dimona36 »

Dank dir schon mal, Paddy,

und es beruhigt mich, das ich nicht so ganz weit weg bin mit meiner Meinung....

Ich meld mich

Gruß und TL
Arnulf
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Re: Catch&release-Artikel in der "Fisch&Fang"

Beitrag von franco 123 »

Ich denke, es sind weniger die leichten Ruten, die den Drill verlängern (von Kapitalen mal abgesehen), sondern (zu) dünne Vorfächer. Die Ruten werden in den meisten Fällen keinen Schaden nehmen.
Frank
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Reverend Mefo
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Re: Catch&release-Artikel in der "Fisch&Fang"

Beitrag von Reverend Mefo »

franco 123 hat geschrieben:Ich denke, es sind weniger die leichten Ruten, die den Drill verlängern (von Kapitalen mal abgesehen), sondern (zu) dünne Vorfächer. Die Ruten werden in den meisten Fällen keinen Schaden nehmen.
Frank
Korrekt! Und es beruhigt mich, dass ich als Aussteigerkönig mittlerweile Panik vor zu langen Drillzeiten habe, da ich dadurch Fische schone, egal ob sie sich dann doch noch selbst longlinen oder gelandet werden ;) Kontrolle ja, aber definitiv Druck. Und da kann ein 30er Vorfach, ob hinter einer Fireline oder hinter dem konisch verjüngten Leader eine gewisse Beruhigung versprechen.

Dennoch kann ich das Argument mit den großen Besatzfischen nachvollziehen. Man denke nur an die Kormorandichte an den hiesigen Gewässern, mit denen ein 42er Fisch (egal ob Döbel, Mefo oder Hecht) definitiv mehr Stress hat als ein 55er, daher ist sicherlich ein schonend releaster 55er für die Reproduktion chancenreicher als der 42er. Dennoch zählt für mich auch der Bratpfannenfaktor: Von einem 55er Fisch hat man deutlich mehr als von einem 42er, und wenn man einen 40er Gröni gelandet hat, ist man in dem Moment zu 100% selbst der mögliche Vollstrecker, egal, ob ihn gegebenenfalls zukünftig ein Kormoran erwischen könnte oder nicht. Daher finde ich es auch bedenklich, dass es Kollegen gibt, bei denen jeder 30er (Wattwurm?)dorsch angeblich den Haken zu tief genommen hat und daher "mit muss". Wie schnell liegen die Gräten auf dem Teller, und dann ist der Fisch Geschichte, der am Morgen noch schwamm. Das sollte sich zumindest gelohnt haben und entsprechend gewürdigt werden. Der "ich Tarzan - Du Jane" Faktor sollte bei modernen Menschen m.E. jedenfalls nicht der einzige Entscheidungsgrund für das Töten einer unterlegenen Kreatur sein, diesen Primatenstatus haben hoffentlich die meisten von uns abgelegt ...

Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr Gedanken kommen in die eine oder andere Richtung, die bestimmt schon 1000 mal gesagt oder geschrieben wurden, daher höre ich lieber auf :wink:
You,re going home,
You’re going home,
You‘re going,
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Hanne
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Re: Catch&release-Artikel in der "Fisch&Fang"

Beitrag von Hanne »

Es ist in dem Artikel die Rede von "ultraleichten" Ruten, aber nicht explizit für die Ostsee.

Da ich schon mal einen Trend zu immer leichteren Ruten an der Ostsee für kapitale Meerforellen zu erkennen meinte,
machte ich mir auch schon Gedanken über einen verlängerten Drill durch das leichte Gerät. Steckt der Gedanke etwa hinter den leichten Ruten? Wenn nicht, warum dann mit der #5 in der Ostsee fischen?

Nun fällt mir grad ein, dass die sehr leichten Ruten sicher nur von sehr erfahrenen Anglern benutzt werden und somit ist der Drill dann im Rahmen. Es hängt wohl - wie oben erwähnt - sowieso vom "Driller" ab, wie lange er braucht, um den Fisch im Kescher zu haben. Da habe ich als Anfänger wohl auch so manchen Fisch gequält - wie jeder Anfänger, wenn er länger braucht als ein erfahrener Angler. Ich sehe das aber nicht soooo eng. Der Fisch muss in den Kescher, und man wird immer besser mit der Zeit und so verkürzt sich die Drillzeit.

Ich hatte mir vor einiger Zeitt, als es hier im Gespräch war, aber mal echt Gedanken gemacht, ob man mit ultraleichten Ruten an der Ostsee Mefos fangen könnte / sollte / dürfte .... dazu würden mich schon mal ein paar Überlegungen interessieren.
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Hanne
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Re: Catch&release-Artikel in der "Fisch&Fang"

Beitrag von Hawk »

Auch wenns langsam vom eigentlichen Thema abdriftet...
Imo drillt man mit ner leichten Rute nciht wesentlich länger solange man weiß wie man damit umzugehen hat.
Auf Meerforelle dürfte ne #5er FliegenRute oder ne 1/2Oz (~14gr) Spinnrute von der Drillzeit her absolut kein Problem darstellen.

Im Gegenteil kann man mit ner leichteren Rute eher mehr Druck ausüben weil die Gefahr eines Ausschlitzens durchs abpuffern verringert wird, den gleichen Effekt kann man natürlich auch mit einer kräftieren Rute und slow taper erreichen.

Ich seh allerdings abseits vom Meerforellenangeln selbst bei recht erfahrenen Anglern immer wieder das die den Drill nicht genug forcieren und viel zu viel mit dem Fisch rumspielen.
Ich hab beim barschzuppeln mit UL gerät (-7gr Rute , 2kg geflochtene) Immermal Hechte als Beifang, und son 60er ist selbst mit dem Gerät meist nach 2min am Boot und abgehakt.
Hab schon welche mit Jerkrute und 15kg Abschleppseil da 5 min rumhampeln sehen :+x
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