Kritisieren von Fangfotos

Ist Euch in letzter Zeit an der Küste etwas seltsames passiert?
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Bernd Ziesche
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Kritisieren von Fangfotos

Beitrag von Bernd Ziesche »

Hallo Euch allen :wink:
In regelmäßigen Abständen kritisieren einige Angler über das Internet publizierte Fangfotos von Fischen, über deren Fang sich andere Angler (die Fänger) sehr freuten. Zu solch Kritiken kommt es insbesondere, wenn Fangfotos von vergleichsweise großen Fischen geteilt werden.
Die Kritik basiert zumeist im Wesentlichen darauf, dass die Kritiker den anderen Anglern mitteilen, welche Fische – wie, wann und wo - a) zum Verzehr entnommen oder b) zurück gesetzt werden sollten. Auch wird in diesem Zusammenhang sehr gerne mitgeteilt, welche gefangenen Fische fotografiert werden können, und von welchen Fischen man kein Erinnerungsfoto anfertigen sollte.
In Punkto Meerforelle lese ich entsprechende Kritiken häufig beim Fang von Meerforellen, die binnen 1 – 4 Monaten nach dem Laichen gefangen werden, sowie auch bei Meerforellen, die noch gar nicht zum Laichen waren.
Aus meiner eigenen Angelpraxis beim Meerforellenangeln kann ich berichten, dass Meerforellen, die vom Laichen zurück sind, vielen von uns Anglern große Fangfreude bereiten. Tatsächlich sind diese Meerforellen erheblich robuster und widerstandsfähiger als die Meerforellen, welche nicht laichen waren. Eine abgelaichte Meerforelle ist von der Natur aus bestens auf extreme Strapazen vorbereitet. Hingegen die silberne (und oft deutlich fettere) Meerforelle, welche nicht laichen war, ist deutlich empfindlicher in Punkto Umgang mit dem gefangenen Fisch.
Welche Bilder von welchen Fischen in welchen Zuständen (Lebensabschnitten) man gerne, sehr gerne oder auch nicht gerne sieht, erscheint mir ebenso individuell, wie die Fähigkeit, Fangfreude anderer Angler zu teilen.
Markant finde ich, dass wenn ich bei entsprechend kritisierenden Anglern ins Bilderalbum schaue, so finde ich bei 90% der Kritiker Bilder aus einer oder mehreren der nachstehenden Kategorien:

Im Salzwasser…
Makrele: laicht Juni – Juli, gefangen im Juli oder August
Dorsch: laicht März – April, gefangen im April oder Mai
Meerforelle: laicht November – Januar, gefangen im April (und wieder blank)
Flunder: laicht Februar – April, gefangen im April oder Mai
Hornhecht: laicht Mai – Juni, gefangen im Mai oder Juni
Meeräsche: kommt nach dem Laichen zu uns und wird im Juli oder August gefangen
Lachs: laicht Dezember, gefangen im April (und wieder blank)
Hering: laicht z.B. im März, gefangen im April

Im Süßwasser…
Zander: laicht April- Mai, gefangen im Mai oder Juni
Hecht: laicht März – April, gefangen im Februar oder Mai
Flussbarsch: laicht April – Mai, gefangen im März oder Mai
Äsche: laicht Februar – März, gefangen im Mai

Salz- & Süßwasser…
Das Fangen von Fischen, die noch gar nicht laichen waren.

Diese Liste lässt sich noch sehr lang fort führen. Tatsächlich machen sich viele der Kritiker nur bei einer ganz bestimmten Fischart kritisierende Gedanken und übersehen, dass sie selbst bei anderen Fischarten auf Fische unmittelbar vor, während und/oder unmittelbar nach dem Laichen fischen und auch das Teilen von Fangfreude per Veröffentlichung von Fangbildern suchen.
Ich frage mich, woher kommt diese – meiner Ansicht nach – Intoleranz gegenüber Anglern, die andere Erfahrungen gesammelt haben, und die möglicherweise einen anderen Lieblingsfisch favorisieren?
Ich selbst teile sehr gerne die Fangfreude mit anderen Anglern – auch, wenn diese eine Fischart befischen, die mich weniger begeistert, oder ich selbst für einen gefangenen Fisch (oder die Art wie dieser präsentiert wird) weniger Begeisterung verspüren würde.
Wir alle sammeln unsere Erfahrungen beim Angeln, und kaum einer von uns startet mit dem Fang einer blitzblanken Meerforelle von über 10Kg in Topkondition.
Den Traumfisch kann nur jeder Angler für sich selbst definieren. Meiner hat sich im Laufe der zunehmenden Erfahrung deutlich gewandelt!
Fangfreude zu teilen, mag nicht immer jedem Angler gelingen. Doch etwas mehr Toleranz hielte ich in so manch kritischen Kommentaren für angebracht.
Vielleicht kann ich hiermit den einen oder anderen Denkanstoß setzen. Eine kritische Diskussion ist natürlich auch gerne erwünscht. :p 8)
Liebe Grüße
Bernd
P.s.: Ich warte noch auf den ersten Küstenangler, in dessen Augen ich keine Spur von Glanz sehe, sobald ein Fisch am Ende der Leine zu zappeln beginnt. Ja, auch wenn es sich um eine Meerforelle nach dem Laichen handelt.
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Re: Kritisieren von Fangfotos

Beitrag von Dr.Fish »

Hallo,
die selben Gedanken habe ich mir auch schon gemacht.
Ich finde es auch schwierig, manche Fische als minderwertig, andere als schützenswert abzuurteilen.
Als Lachse noch extrem häufig waren, gab es Bestimmungen, in Großfirmen diese nicht zu oft in der Kantinenverpflegung anzubieten. Heute wird er mit Gold aufgewogen.

Auf Laichdorsch im Frühjahr geht gar nicht, dazu stehe ich.
Das hat in meinen Augen aber viel mit dem Nachhaltigkeits- Gedanken zu tun.
Heringe mitten in der Laichzeit zu beangeln, ist für die meisten Angler völlig ok, bei den verschmähten "Alulatten" (gerade eben wieder gelesen) verhält es sich oft ähnlich.
Natürlich ist ein Forum, was sich Leidenschaft Meerforelle nennt, schon auch ein elitärer Club, und das ist auch gut so.
Manche Kommentare, besonders zu Fotos, finde ich ebenfalls deutlich drüber, was man vielleicht auch an meiner ausschweifenden Fotogalerie erkennen kann, obwohl ich viele schöne Fotos auf dem Smarty gespeichert habe.
Trotz alledem ist der Bestand an Meerforellen nur so gut, weil es in den letzten etwa 3zig Jahren immer wieder Verrückte gab, die sich mehr gekümmert haben, als zu entnehmen.
Und die dürfen dann auch kritisieren.
Sein wir doch mal ehrlich, die Szenen, die sich teilweise in Mündungen, in Thewhitehouse oder bei Seeringelwurm- Partys abspielen, finden wir alle nicht schön.
Wenn keiner mit deutlicher Kritik den Anfängen währt, geht es bei einigen Kollegen leider durch mit dem Jagdtrieb, obwohl zu Hause total viel Karamelleis und Fertigfrikadellen im Kühlschrank weilen.
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Re: Kritisieren von Fangfotos

Beitrag von Robby83 »

Hallo Bernd,

ich veröffentliche aus diesem Grund gar keine Fangfotos mehr von solchen konditionsschwachen Fischen. Man weiß doch einfach, dass dies zu solchen unnützen Diskussionen führt. Immer und immer wieder. Und es nervt einfach nur noch.

(ich persönlich schieße aber auch keine Fotos von diesen. habe einfach ein schlechtes Gefühl dabei, sie nach ihren Strapazen noch zusätzlich zu belasten)
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Broder
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Re: Kritisieren von Fangfotos

Beitrag von Broder »

Hallo Bernd, schön mal wieder was von Dir zu lesen. :)
Also wenn ich Dich richtig verstehe, dann fangen wir zu 90% Fische an der Küste, die mit dem Laichgeschäft zu tun haben oder gerade eben noch hatten. Meerforelle, Hornhecht, Dorsch und Hering und Makrelen, Maischolle usw.
Daher sollten wir beim Betrachten von Fangfotos lockerer werden.
Hoffe habe alles richtig verstanden, wenn nicht bitte korregiere mich.
Mit besten Absichten und schön Tag noch :wink:

PS.:
Meine Kritik in letzter Zeit bezog sich auf "Fangfotos mit Lupeneffekt für Leute über 195cm " Daher bin ich raus aus der Nummer.
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Chobro
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Re: Kritisieren von Fangfotos

Beitrag von Chobro »

Hallo Bernd,

Hier mal meine Meinung dazu:

Grundsätzlich gibt es ja gesetzliche Mindestmaße und Schonzeiten für die jeweiligen Fischarten die einzuhalten sind (ausgenommen der Dorsch).

Im Bezug auf die Meerforelle muss muss man finde ich auch folgenden Faktor betrachten und mit einbeziehen. Ich spreche jetzt mal von mir persönlich. Ich schaffe es vielleicht zweimal im Jahr für insgesamt 3-4 Wochen auf Meerforelle angeln zu können, da ich aufgrund meines Wohnortes nicht jeden Tag zu Fuss an die Ostsee tingeln kann. Nun ist die Meerforelle kein Fisch den man jeden Tag in Massen fängt - nein man muss sie sich zu 90% hart erarbeiten und teilweise stundenlang am Wasser stehen bis der Rücken schmerzt. Nehmen wir mal an hier postet ein Angler ein Pic eines Absteigers den er nach tagelangem "Nasemachen" abgeschlagen hat. Ich finde das nicht verwerflich. Wenn er nun allerdings fünf davon auf nem Stein liegen hat ist das wieder ne andere Geschichte.

Widerum eine andere Geschichte ist es wenn man kurz vorm Aufstieg befindliche Trutten abschlägt. Das finde ich nicht in Ordnung.

Vergleicht man das Jagen mit der Fischerei kann man sich den Fisch nicht aussuchen, den man ans Band bekommt - was auch den Reiz ausmacht. Daher kritisiere ich ebenfalls Petrijünger die grundsätzlich nur Fische ab 5 Kilo und absolut blank entnehmen. Eine solche Fischerei ist für mich nur Spaß an der Freude und unnötiger Stress für 95% der Fische, die dann released werden.

Und Fischen zum Spaß an der Freude ist nunmal gesetzlich verboten!
uuuuund sitzt!!!

LG

Christoph
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Bernd Ziesche
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Re: Kritisieren von Fangfotos

Beitrag von Bernd Ziesche »

Hallo Broder :wink: ,
ich wollte zum Ausdruck bringen, dass meiner Erfahrung nach 90% der "Fangbilder kritisierenden Angler" selbst auf die eine oder andere Fischart angeln, welche sich vielfach unmittelbar vor, während oder unmittelbar nach dem Laichen befindet.
Ich kann beim besten Willen nichts heroisches darin erkennen, wenn man einen Angler kritisiert, der sich über den Fang einer "Meerforelle nach dem Laichen" freut, während man selbst auf z.B. Hechte im Mai (also auf einen ebenfalls unmittelbar nach der Laichzeit befindlichen Fisch) angelt.
Das Hornhechtangeln ist ein weiteres sehr gutes Beispiel. Es erfreut sich zig tausendfacher Begeisterung unmittelbar vor, während und direkt nach der Laichzeit. Selbiges trifft auf das Heringsangeln zu.
Aber auch das Zanderangeln findet viele Freunde, die unmittelbar nach der Laichzeit den Zandern nachstellen.
In Sachen Fliegenfischen bildet das Befischen von deutschen Flüssen unmittelbar nach der Laichzeit der Äschen und Bachforellen ein sehr gutes Beispiel.
Hier sah ich vielfach schon Kritiken gegenüber Fangfotos von abgelaichten Meerforellen entlang der Küste, während zeitgleich vom Kritiker Bilder aus der Flussangelei von abgelaichte Bachforellen und Äschen veröffentlicht wurden.

In Punkto Entnahme kann ich kein besseres Verhalten bei der Entnahme von 5 fetten blanken Meerforellen erkennen, vergleiche ich es mit der Entnahme von 5 abgelaichten Meerforellen. Wenn ich das Bedürfnis hätte, hierbei etwas zu kritisieren, so würde sich meine Kritik gegen beide Vorgehensweisen richten.
Allerdings gibt es ausgleichend auch die andere Extremseite, dass Angler alle Meerforellen wieder frei lassen. Ich denke, das gleicht sich aus.

Einen Angler, der nicht primär aus dem Spaß am Angelerlebnis (den Fischfang inbegriffen) angeln geht, habe ich noch nicht kennen gelernt. Alle Angler haben den größten Glanz in den Augen, wenn es am Ende der Leine zappelt. Diesen Glanz sehe ich am Tisch nicht mehr - von Nachwirkungen abgesehen 8) :p .
Lieben Gruß
Bernd
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Bernd Ziesche
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Re: Kritisieren von Fangfotos

Beitrag von Bernd Ziesche »

Chobro hat geschrieben: Widerum eine andere Geschichte ist es wenn man kurz vorm Aufstieg befindliche Trutten abschlägt. Das finde ich nicht in Ordnung.
:wink: Die Beurteilung solcher Meerforellen per Bildbetrachtung finde ich sehr schwierig.
Hier ein Beispiel von einem Fisch, der eine sehr hohe Schleimschicht hatte, und (ich denke) bereits sehr kurz vor dem Aufstieg befindlich war (gefangen jetzt Ende April):

Bild

Ich habe den Fisch entnommen. Wir haben ihn an den nächsten zwei Abenden verzehrt.
Angemerkt sei, dass ich in der Stör bereits im Mai Aufsteiger fange. Diese sind weitgehend noch blank. Ich kann nichts besseres oder schlechteres darin erkennen, 3 Monate später eine Meerforelle in der Stör zu fangen.
Auch, wenn mich selbst in Sachen Stör nur die Angelei im Mai und maximal Anfang Juni interessiert (weil die Meerforellen zu dieser Zeit noch blank sind).
LG
Bernd
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Re: Kritisieren von Fangfotos

Beitrag von Fliegenjens »

Bernd Ziesche hat geschrieben:
Chobro hat geschrieben: Bild

Alter Schwede, :o was für ein schöner Fisch.

Glückwunsch, Bernd.

Darf ich fragen wie gross der war....und wie er geschmeckt hat ;)
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Jens

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Broder
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Re: Kritisieren von Fangfotos

Beitrag von Broder »

Bernd Ziesche hat geschrieben:Hallo Broder :wink: ,
ich wollte zum Ausdruck bringen, dass meiner Erfahrung nach 90% der "Fangbilder kritisierenden Angler" selbst auf die eine oder andere Fischart angeln, welche sich vielfach unmittelbar vor, während oder unmittelbar nach dem Laichen befindet.
Ich kann beim besten Willen nichts heroisches darin erkennen, wenn man einen Angler kritisiert, der sich über den Fang einer "Meerforelle nach dem Laichen" freut, während man selbst auf z.B. Hechte im Mai (also auf einen ebenfalls unmittelbar nach der Laichzeit befindlichen Fisch) angelt.
Das Hornhechtangeln ist ein weiteres sehr gutes Beispiel. Es erfreut sich zig tausendfacher Begeisterung unmittelbar vor, während und direkt nach der Laichzeit. Selbiges trifft auf das Heringsangeln zu.
Aber auch das Zanderangeln findet viele Freunde, die unmittelbar nach der Laichzeit den Zandern nachstellen.
In Sachen Fliegenfischen bildet das Befischen von deutschen Flüssen unmittelbar nach der Laichzeit der Äschen und Bachforellen ein sehr gutes Beispiel.
Hier sah ich vielfach schon Kritiken gegenüber Fangfotos von abgelaichten Meerforellen entlang der Küste, während zeitgleich vom Kritiker Bilder aus der Flussangelei von abgelaichte Bachforellen und Äschen veröffentlicht wurden.

In Punkto Entnahme kann ich kein besseres Verhalten bei der Entnahme von 5 fetten blanken Meerforellen erkennen, vergleiche ich es mit der Entnahme von 5 abgelaichten Meerforellen. Wenn ich das Bedürfnis hätte, hierbei etwas zu kritisieren, so würde sich meine Kritik gegen beide Vorgehensweisen richten.
Allerdings gibt es ausgleichend auch die andere Extremseite, dass Angler alle Meerforellen wieder frei lassen. Ich denke, das gleicht sich aus.

Einen Angler, der nicht primär aus dem Spaß am Angelerlebnis (den Fischfang inbegriffen) angeln geht, habe ich noch nicht kennen gelernt. Alle Angler haben den größten Glanz in den Augen, wenn es am Ende der Leine zappelt. Diesen Glanz sehe ich am Tisch nicht mehr - von Nachwirkungen abgesehen 8) :p .
Lieben Gruß
Bernd
Moin Bernd, danke für die ausführliche Antwort! :+++: :+++:
Also von oben nach unten der Reihe nach.
Zunächstmal wenn ich nicht im Glashaus sitzte kann ich demnach mit Steinen schmeißen!
Wenn ich nur perfekte Fische entnehme, kann ich auch Kritik üben. Heißt das im Umkehrschluß.
Nun, das ist klar.
Ändert aber nicht viel an der Tatsache, die da kritisiert wird. Gut. Mal abgesehen davon das manch einer eine Fischlaiche im Keller hat und nicht mit weißer Weste dasteht.

Bleibt noch die Frage ob man Hornies, Dorsche, Bachforellen und was weiß ich noch alles, dass sich im Laichstadium befindet so pauschal in ein Topf schmeißen kann aber gut machen wir das einfach.
OK. Somit vom Prinzip her Gedacht hast Du dann wohl recht aber ist das auch wirklich so? Woher kommt das, dass wir da mit 2erlei Maß messen?

Schwierig, dass sich da was in den Köpfen ändern wird.

5 Fische. Nun das ist ein bischen viel aber wenn das möglich ist, ist das doch ein Zeichen für ein guten Bestand. Ich bin für maximal 3 Fische pro Person und Fangtag.

Ich bin ganz klar für Verwertung. Bei mir gibt es zu Tisch auch noch ein leuchen in den Augen, genauso wie ich mich immernoch über jeden guten Fisch freuen kann.
:wink:
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Re: Kritisieren von Fangfotos

Beitrag von Trutte2010 »

Bilder lebender Fische finde ich generell eher schwierig, weil der Fisch auf jeden Fall zusätzlichen Stress hat.

Ansonsten kann ich nur sagen, dass ich es egal finde, ob der Laichansatz im Fisch ganz frisch ist (wie derzeit in den Trutten) oder eben schon gereifter, also z.B. im Oktober. Wo ist für den Bestand da der Unterschied im Falle einer Entnahme?

Daher: Ob ein Fisch angefärbt ist oder nicht, spielt am Ende des Tages KEINE Rolle.
Für den Bestand spielen nur zwei Faktoren eine Rolle:
1. Wie oft hat der Fisch schon zur Bestandserhaltung beigetragen, sprich, wie oft hat der Fisch schon gelaicht?
2. Wieviele Fische entnimmt Angler insgesamt.

Unerheblich ist dabei, ob die absolute Anzahl an Fischen an einem Tag, in einer Woche oder in einem Jahr entnommen wurde.

Ich plädiere daher für ein generelles Schonmaß von 50cm und einer jährlichen Maximalentnahme je Angler von z. B. 10 Trutten.
Und jeder Kommentar zu braun oder nicht braun, ist dann m. E. nach überflüssig.

Dass Absteiger, die als Fahrradschlauch daher kommen, kulinarisch nicht so der Knaller sind, werden die meisten Angler schon erlebt haben oder nach der Erfahrung solche Fische wieder schwimmen lassen.
Und wenn doch mal jemand einen solchen Fahrradschlauch entnimmt und hernach fotographiert, dann muss der arme Kerl/die arme Kerlin nicht noch viral im Forum an die Wand genagelt werden, denn spätestens auf dem Esstisch wird er/sie merken, dass die Entnahme nicht der Weisheit letzter Ratschluss war.

Allen, die mit Spaß und Achtung vor der Kreatur fischen (und gerne auch von tollen Fischen Bilder posten und andere auch mit Erzählungen an unserem tollen Hobby teilhaben lassen) wünsche ich wundervolle Tage im und am Wasser.
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Re: Kritisieren von Fangfotos

Beitrag von Reverend Mefo »

Ich finde gesunde Kritik schon angebracht, wenn sie berechtigt ist und der Ton gewahrt wird. Damit muss jeder umgehen können, und ich finde es auch okay, wenn jemand dann ein Foto von einem eher zweifelhaften Fisch beim zweiten Mal dann nicht postet. Das heisst, er ist sich seines Handelns dann eben bewusst.

In meinen ersten Jahren habe ich auch jeden Fisch mit 40,5 cm voller Stolz entnommen und zuhause präsentiert. Das sehe ich heute zum Glück deutlich entspannter, und das liegt nicht zuletzt daran, dass ein solches Foto eben nicht gerade bejubelt wird. Ich habe damit kein Problem, solang die Kritik sachlich motiviert ist.

Nur leider ist Kritik auch sehr häufig von Missgunst und Geltungsbedürfnis getrieben, und da sollte man sich auch in der Masse selbst vorher kontrollieren. Solche Kritik führt in Extremfällen dann auch dazu, dass fast generell verteufelt wird, Fische abzuschlagen, egal wann und in welcher Kondition. Und da bin ich bei Bernd: Es gibt eigentlich keinen "sicheren" Zeitpunkt. Ein toter Fisch laicht nicht mehr. Aber mit reinem C&R hätte ich mehr Gewissensbisse, und das nicht nur wegen des Gesetzgebers.

Ich halte es vielmehr für sinnvoll, auch den Grund des Abschlagens nicht aus den Augen zu verlieren. Ich entnehme einen Fisch, um ihn kulinarisch zu verwerten, daher sollte er eine gewisse Größe und Kondition mit sich bringen, damit es überhaupt Sinn macht. Vor diesem Hintergrund halte ich es für vertretbarer, einen schleimigen, angestaubten aber gut konditionierten 50er Mitte September zu entnehmen als einen 70er Schlauch Mitte März.

Und ja, ich freue mich auch immer noch mit Glanz in den Augen, wenn es auf einmal in der Schnurhand reisst und sich die Rute krümmt, egal was sich dann da am anderen Ende zeigt.
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Re: Kritisieren von Fangfotos

Beitrag von Broder »

Trutte2010 hat geschrieben:
Unerheblich ist dabei, ob die absolute Anzahl an Fischen an einem Tag, in einer Woche oder in einem Jahr en)
Nö, eine Entnahme von 3 Meerforellen pro Trip ist kontrollierbar, dass ist der feine Unterschied !
Wie willst Du eine Kontrolle durchführen bei 10 pro Jahr bitte? Wer soll das checken ?
Da das aktuelle Schonmaß für Meerforellen bei 40 cm liegt könnte ein 45cm wie MeckPom angedacht werden, dass Schonmaß von 50cm existiert weder in DK noch sonstwo also wie willst Du das durchdrücken ?
Eine Beschränkung auf 3 Meerforellen pro Angler pro Tag ist kontrollierbar, denn wenn jemand mit mehr als 3 Trutten in der Landschaft herumsteht, dann fällt sowas gleich auf .....
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Re: Kritisieren von Fangfotos

Beitrag von Broder »

Trutte2010 hat geschrieben:
Unerheblich ist dabei, ob die absolute Anzahl an Fischen an einem Tag, in einer Woche oder in einem Jahr en)
Nö, eine Entnahme von 3 Meerforellen pro Trip ist kontrollierbar, dass ist der feine Unterschied !
Wie willst Du eine Kontrolle durchführen bei 10 pro Jahr bitte? Wer soll das checken ?
Da das aktuelle Schonmaß für Meerforellen bei 40 cm liegt könnte ein 45cm wie MeckPom angedacht werden, dass Schonmaß von 50cm existiert weder in DK noch sonstwo also wie willst Du das durchdrücken ?
Eine Beschränkung auf 3 Meerforellen pro Angler pro Tag ist kontrollierbar, denn wenn jemand mit mehr als 3 Trutten in der Landschaft herumsteht, dann fällt sowas gleich auf .....
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Re: Kritisieren von Fangfotos

Beitrag von Trutte2010 »

@Broder: Auch eine tägliche Höchstentnahme ist letztlich NICHT kontrollierbar, denn wer drei Trutten hat und diese zum Auto in die Kühlbox bringt, kann danach munter weiter fischen. Dieses Argument, dass die maximale Entnahme nicht kontrollierbar ist, ist also nicht stichhaltig.
Wer sich nicht an eine Höchstentnahme halten WILL, wird sich NIE daran halten.
Da wäre eine jährliche Maximalentnahme schon einfacher zu kontrollieren, wenn man Marken, die sofort nach dem Fang am Fisch angebracht werden müssen und nach der Benutzung unbrauchbar werden, an die Angler ausgibt.
Je Jahr z.B. 10 Marken und fertig. Sowas gibt es doch an Lachsflüssen auch. Warum nicht also auch für MeFos?

Und die 50cm ließen sich sicher relativ leicht argumentieren. Man müsste nur als Zielvorgabe definieren, dass der Fisch sich nach Möglichkeit zweimal, mindestens aber einmal reproduzieren hat können. Fertig.

Aber ich glaube, der Inhalt dieses Trööts war ursprünglich die Sache mit den Fotos und der Kritik an Mensch/Fänger. ;-)
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Re: Kritisieren von Fangfotos

Beitrag von Broder »

Nu bin ich müde aufgrund der Zeit aber das mit der Kühlbox im Auto ist ne prima Idee, die kann man wenigstens ganz prima kontrollieren.
Das mit den Marken kenne ich nicht aber vielleicht funzt das an Lachsbäche ob das in der freien Natur auf ein Jahr an der Ostsee mit Marken machbar ist möchte ich bezweifeln.
Sicher geht es hier um Kritik an Fangfotos und da ist auch eine prima Kontrolle möglich und sei es durch mangelndes Beklatschen oder sogar Kritik.
Letztendlich geht es darum um Fisch zu fangen auch irgendwelche Maßnahmen, wie auch immer sie geartet sein mögen zielen darauf ab gut Fisch zu fangen und klar wenn da einer ne 5er Strecke Struller hinlegt, dann ist das nicht so schön für den Rest der Leute, die nämlich garnix fangen und nun wissen warum.
:grin: :+++:
so gut Nacht :wink:
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